militarynerd schrieb:Mir ging es um Versorgungssicherheit, nicht um Klimaschutz, ich kann im Prinzip Öl für Jahre einlagern, was gibt es der Hinsicht besseres? Es ist gesamtgesellschaftlich sinnvoll nicht auf eine einzige Energiequelle zu setzen, stell dir mal vor jeder Haushalt in Deutschland würde mit Gas heizen und hinge damit am russischen Tropf.
Es wird ja aktuell viel zu viel mit Gas geheizt. Das ist ja schon heute das Problem. Einziger Vorteil von Gas ist, dass es tatsächlich mit heutigen Ressourcen herstellbar ist. Öl definitiv nicht!
militarynerd schrieb:In vielen Bestandsbauten lässt sich eine Ölheizung nunmal nicht sinnvoll ersetzen
Wie kommst du darauf? Welche technischen Restriktionen sollen das bitte sein? Schon alleine der Entfall der Öltanks bedeutet ein Flächengewinn.
militarynerd schrieb:Der Strommix dürfte damit wieder Kohle-lastiger werden und ob ich am Ende mit Kohlestrom oder Öl heize ist dann auch voll egal.
Aktuell schon, aber das liegt eben an der fehlenden Energiewende. Wir hätten schon viel weiter sein können - Wind, Sonne, Biogas. Alles vernachlässigt oder völlig falsch konzipiert.
militarynerd schrieb:Aber rein aus Interesse, was kostet denn die Umstellung auf Geothermie in deinem Fall?
Wir haben noch kein vollständiges Angebot, da bezüglich Bohrung bisher nur der Richtwert vorliegt. Wir gehen von ca. 45.000 € für das Gesamthaus aus, bei 420 qm Wohnfläche. Durch die Förderung von 35% gehen wir von 30.000 € Eigenanteil aus. Sparen werden wir in Summe ca. 4.000 € / Jahr an Heizkosten (bei Annahme 9,8 ct. / KWh). Die Stromkosten sind da schon abgezogen.
Das teuerste ist das Bohren der Erdlöcher (einmalig). Die Pumpe hält ca. 30 Jahre.
militarynerd schrieb:Speziell dieses Thema passt hier auch nicht unbedingt, erzwungenene Modernisierungen treiben Mieten bzw. Wohnkosten natürlich auch.
Letztendlich alles eine Frage des Business Case. Wenn man sich zusätzlich anschaut, dass wir ein Investitionsstau in diesem Land haben, dann gilt das erst Recht für den Wohnungsmarkt. Was da noch an alten Heizungsanlagen und unrasierten Wohnhäusern herumsteht, das wäre schon alleine ein Konjunkturprogramm.
Für bezahlbaren Wohnraum gehören auch
erschwingliche Nebenkosten. Daher ist die Umstellung auf sparsame und nachhaltige Heizarten der richtige Weg. Energie ist hier noch viel zu billig und wird verschleudert. Das wird sich wie gesagt massiv ändern.