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2.390 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haus, Wohnung, Stadt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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10.11.2019 um 12:18
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das verstehe ich nicht?
Der Mieter hat eine billiere Miete und was muss angerechnet werden?
Angenommen jemand vermietet zu 7€/qm aber der Mietspiegel sagt für die Wohnung und Lage 10€/qm -> der Mieter muss die Differenz von 3€/qm x Wohnungs qm x 12 Monate versteuern.
Das Gleiche passiert wenn ein AG seinen Arbeitnehmer was gutes tun will und Werkswohnungen günstig anbietet.

In Berlin wurden Mieten teilweise unter dem Mietspiegel gesetzlich ermöglicht...da muss der Mieter nichts versteuern.


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10.11.2019 um 15:08
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:In Berlin wurden Mieten teilweise unter dem Mietspiegel gesetzlich ermöglicht...da muss der Mieter nichts versteuern.
finde ich sehr gut.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Angenommen jemand vermietet zu 7€/qm aber der Mietspiegel sagt für die Wohnung und Lage 10€/qm -> der Mieter muss die Differenz von 3€/qm x Wohnungs qm x 12 Monate versteuern.
war mir neu. Verstehe gar nicht, wieso der Staat für solch eine Gefälligkeit des Vermieters eine Steuer erhebt, finde ich direkt unverschämt. Und andererseits wird sich beschwert, dass die Mieten steigen?
Bei solchen Gesetzen ist es doch kein Wunder, dass der Mietspiegel nicht bleiben kann wie er ist geschweigedenn auch mal sinken könnte.

Aber gut nun ist es leider so, dass der Staat was ab haben will vom Vorteil des Mieters:
Wenn jemand ein gutes finanzielles Polster hat und auch so viel Einnahmen hat, dass er was zu versteuern hat, dann tut ihm das sicherlich nicht so sehr weh.
Und jemand der ein sehr niedriges Einkommen hat oder von Stütze leben muss, den dürfte die Besteuerung doch auch nicht stören? So jemand hätte dann wirklich was von einem gutmütigen Vermieter und gerade solche Leute bräuchten das.


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10.11.2019 um 15:30
Zitat von OptimistOptimist schrieb:finde ich sehr gut.
Glaube ich nicht. Leute die sich die Miete leisten könnten zahlen weniger Miete und weniger Steuern.
Und dann muss man einem so fortschrittlichen Land wie Berlin Geld zustecken über Länderfinanzausgleich.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Verstehe gar nicht, wieso der Staat für solch eine Gefälligkeit des Vermieters eine Steuer erhebt, finde ich direkt unverschämt. Und andererseits wird sich beschwert, dass die Mieten steigen?
Es wird unterstellt dass man offiziell niedrige Miete zahlt (=niedrigere Steuern) und die Differenz schwarz.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Bei solchen Gesetzen ist es doch kein Wunder, dass der Mietspiegel nicht bleiben kann wie er ist geschweigedenn auch mal sinken könnte.
Was glaubst Du was ich hier die ganze Zeit schreibe?


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10.11.2019 um 15:46
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Was glaubst Du was ich hier die ganze Zeit schreibe?
ja, aber aus anderen Gründen als ich jetzt ;)
Aber bei deinen Gründen stimme ich dir auch zu.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es wird unterstellt dass man offiziell niedrige Miete zahlt (=niedrigere Steuern) und die Differenz schwarz.
ach so.
Kein Vertrauen. Bei anderen Themen ist man nicht ganz so misstrauisch (weißt sicher was ich jetzt meine ;) )


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10.11.2019 um 18:54
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Weiterhin empfehle jedem Privaten oder Investor nicht mehr zu bauen - die Rechtslage ist zu ungewiss.
Das ist sehr pauschal gesagt, denn so ungewiss ist die Rechtslage nicht.
Allerdings herrscht nicht in jeder Region der gleiche hohe Bedarf. Als Investor musst Du ja auch schauen: wo steht meine Immobilie in z.B. zehn Jahren und wie entwickelt sich die Region? Das muss man sich differenziert ansehen und darf nicht nur auf Berlin schauen, weil das Thema dort gerade anders angegangen wird.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Doch, wenn ich mir alle aktuellen "Maßnahmen" anschaue, geplante oder durchgeführte, zielen die alle auf den Vermieter.
Das ändert aber nichts an der Sinnhaftigkeit. Nur weil es „Massnahmen“ gibt müssen diese nicht sinnvoll sein.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Die Anzahl der Neubauten flacht ab.
Ja, aber auch hier lohnt ein Blick in die Tiefe. So wurde in den letzten zehn Jahren u.a. viel zu wenig Personal in den BOÄ neu eingestellt und deshalb ergeben sich durch demographische Effekte nun fast überall erhebliche Engpässe in der Bearbeitung. Das kommt wohlgemerkt „on top“ zu dem ohnehin schon langwierigen Verfahren.

Bayern will dem zum Beispiel damit begegnen, dass vollständig eingereichte Genehmigungsanträge nach 3 Monaten automatisch genehmigt werden. Finde ich innovativ!
Mancherorts im Freistaat dauert es ein halbes Jahr oder länger, bis nach einem Bauantrag die Baugenehmigung kommt. Damit soll nach dem Willen des zuständigen bayerischen Ministers Hans Reichhart (CSU) bald Schluss sein. Er will den Behörden, um den Wohnungsbau zu beschleunigen, mit einer neuen Regelung Beine machen. Danach soll es vom Bauantrag bis zur Baugenehmigung maximal drei Monate dauern. Schafft es die zuständige Baubehörde innerhalb dieser Frist nicht, soll die Genehmigung als erteilt gelten. „Damit kann dann schneller und auch kostengünstiger gebaut werden“, sagte der Minister unserer Redaktion.
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Bauminister-Reichhart-will-Baugenehmigungen-deutlich-beschleunigen-id54404421.html


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10.11.2019 um 19:02
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Bayern will dem zum Beispiel damit begegnen, dass vollständig eingereichte Genehmigungsanträge
Und was vollständig ist entscheidet jeder Beamte anders - ich habe in Bayern gebaut, also, gehe ich davon aus dass sich nichts ändert. Am geilsten war wenn sich der zuständige Beamte ändert und er es vollständiger haben wollte...und sich zu der Festlegung des Kollegen sich nicht äußern wollte...da jetzt er unterschreiben muss.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Das muss man sich differenziert ansehen und darf nicht nur auf Berlin schauen, weil das Thema dort gerade anders angegangen wird.
Wenn es in Berlin durchgeht, werden es die anderen nachahmen...ich erkenne in keiner Diskussion, unabhängig vom Bundesland oder Stadt dass Vermieter oder Investoren entlastet werden sollen.

Dieses Land verdient eine Baupause - die Diskussion braucht neuen Input mit anderen Vorraussetzungen.


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10.11.2019 um 19:55
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Und was vollständig ist entscheidet jeder Beamte anders - ich habe in Bayern gebaut, also, gehe ich davon aus dass sich nichts ändert.
Da klingt viel Frustration bzw. Resignation durch.
Ich finde den Ansatz jedenfalls innovativ und bin gespannt, ob es etwas bringt.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn es in Berlin durchgeht, werden es die anderen nachahmen...ich erkenne in keiner Diskussion, unabhängig vom Bundesland oder Stadt dass Vermieter oder Investoren entlastet werden sollen.
Schau mer mal, ob das Vorgehen Berlins wirklich Nachahmer findet.
Welche praktikable Art der Entlastung schwebt Dir denn vor?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Dieses Land verdient eine Baupause - die Diskussion braucht neuen Input mit anderen Vorraussetzungen.
Das ändert auch nichts, bis auf das es dann überhaupt keine geeigneten Fachkräfte mehr in Deutschland gibt.


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10.11.2019 um 20:15
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Da klingt viel Frustration bzw. Resignation durch.
Nö, ich bin mit dem Thema durch - viele weitere Bauherren die ich kenne machen es wie ich, nichts Neues, alles abstoßen.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Welche praktikable Art der Entlastung schwebt Dir denn vor?
Die Punkte die man ändern sollte damit Bauen und Mieten günstiger werden sollten stehen hier:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:- Grunderwerbsteuer abschaffen, macht Wohnen teuerer
- Baufirmen und Materiallieferanten sollten auch keinen Gewinn machen dürfen, macht Wohnen teuerer
- Architekten könnten auch zu einem deutschen Durchschnittslohn die neuartigen Würfel zeichnen
- Grundsteuer abschaffen
- städtische/staatliche Grundstücke nicht verkaufen, sondern verschenken
- Baugenehmigung kostenlos
- keine Notarkosten
- keine Steuer auf Gewinneinnahmen, die zahlt auch der Mieter.



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10.11.2019 um 20:27
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:- Grunderwerbsteuer abschaffen, macht Wohnen teuerer
- Baufirmen und Materiallieferanten sollten auch keinen Gewinn machen dürfen, macht Wohnen teuerer
- Architekten könnten auch zu einem deutschen Durchschnittslohn die neuartigen Würfel zeichnen
- Grundsteuer abschaffen
- städtische/staatliche Grundstücke nicht verkaufen, sondern verschenken
- Baugenehmigung kostenlos
- keine Notarkosten
- keine Steuer auf Gewinneinnahmen, die zahlt auch der Mieter.
Das würde ja quasi zu Verhältnissen wie in der früheren U.d.S.S.R. führen. Ich würde dann aber auch der Vollständigkeit halber noch hinzufügen, dass es Privatleuten grundsätzlich untersagt werden sollte zu bauen, weil sie sich nicht auskennen und sowieso Der Staat für alles aufkommt bzw. sich drum kümmern darf und muss. ;)

Und nochmals nachgefragt: an welcher Stelle sind diese von Dir vorgeschlagenen „Lösungen“ praktikabel?


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10.11.2019 um 20:34
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:ch würde dann aber auch der Vollständigkeit halber noch hinzufügen, dass es Privatleuten grundsätzlich untersagt werden sollte zu bauen, weil sie sich nicht auskennen und sowieso Der Staat für alles aufkommt bzw. sich drum kümmern darf und muss.
Trollst Du? Da geht es um die Kosten und nicht ob sich jemand auskennt oder nicht. In welchem Punkten spreche ich den Privatleuten das Wissen ab?
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Und nochmals nachgefragt: an welcher Stelle sind diese von Dir vorgeschlagenen „Lösungen“ praktikabel?
Alle. Die Politik sollte die Belastungen senken, dann wird auch mehr gebaut. Viele dieser Belastungen sind auch in jeder Miete drin, also würden die Mieten auch sinken.

Es sei denn nur der Vermieter soll gemolken werden, ja dann, bitte nichts ändern.


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10.11.2019 um 20:57
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Alle. Die Politik sollte die Belastungen senken, dann wird auch mehr gebaut. Viele dieser Belastungen sind auch in jeder Miete drin, also würden die Mieten auch sinken.
  • Wenn Firmen keinen Gewinn mehr machen dürfen, wie Du vorschlägst, suchen sie sich eine andere Branche. Also: Vorschlag vom Tisch. Ohne Firmen kein Bau.
  • Grunderwerbsteuer ist eine einmalige Zahlung, die nicht das wohnen teurer macht sondern den Erwerb des Grundes. Eine Abschaffung kann man sicherlich diskutieren, der Effekt wird gegen Null gehen.
  • Architekten die Würfel zeichnen sind ja wohl Quatsch. Wer was einfaches will, kauft ein Fertighaus oder verwendet die Planung mehrfach und gut ist. Gibt’s schon, also vom Tisch, da es nicht billiger wird.
  • Baugenehmigung kostenlos bringt nichts für den Mieter, also taugt der Vorschlag nicht.
  • Keine Kosten für den Notar sind Utopie - was für Träumer. Also vom Tisch wegen bringt nix.
  • Keine Steuer auf Gewinneinnahmen sind ebenfalls nicht durchsetzbar und machen es, da der Mieter die ja zahlen soll, auch nicht billiger zu Mieten. Also auch vom Tisch.


Bleiben zwei:

  1. Städtische Grundstücke verschenken. Da frage ich mich: an wen und zu welchen Bedingungen? Einfach verschenken senkt nicht die Miete!
  2. Grundsteuer abschaffen. Das ist der einzige Vorschlag, der einen - wenn auch geringen - Effekt haben könnte.


Ergo: so gut wie Du denkst, sind Deine Vorschläge nicht.


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10.11.2019 um 21:19
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Wenn Firmen keinen Gewinn mehr machen dürfen, wie Du vorschlägst, suchen sie sich eine andere Branche. Also: Vorschlag vom Tisch. Ohne Firmen kein Bau.
Langsam kapierst Du: Ohne Gewinne aus der Vermietung wird auch keiner mehr bauen. Kannst Dich an meiner Empfehlung erinnern?
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Grunderwerbsteuer ist eine einmalige Zahlung, die nicht das wohnen teurer macht sondern den Erwerb des Grundes. Eine Abschaffung kann man sicherlich diskutieren, der Effekt wird gegen Null gehen.
Und wenn man baut, "einmalig" kommt diese "einmalige" Zahlung zu den Baunebenkosten (zwischen 3,5% bis 6,5%)- die Miete als Finanzierung des Bauvorhabens ist doch vom den Baukosten abhängig. Günstige Wohnung, günstige Miete.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Architekten die Würfel zeichnen sind ja wohl Quatsch. Wer was einfaches will, kauft ein Fertighaus oder verwendet die Planung mehrfach und gut ist. Gibt’s schon, also vom Tisch, da es nicht billiger wird.
Jetzt kannst Du gerne eine solche Seite verlinken wo es die Wohnblocks die wie Würfel aussehen es fertig zu kaufen gibt.
Architektenkosten sind auch Baunebenkosten...siehe oben.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Baugenehmigung kostenlos bringt nichts für den Mieter, also taugt der Vorschlag nicht.
Baunebenkosten.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Keine Kosten für den Notar sind Utopie - was für Träumer. Also vom Tisch wegen bringt nix.
Baunebenkosten - mit Grundbucheintrag um die 3,5% der Gesamtpreises.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Keine Steuer auf Gewinneinnahmen sind ebenfalls nicht durchsetzbar und machen es, da der Mieter die ja zahlen soll, auch nicht billiger zu Mieten. Also auch vom Tisch.
Mit dem Berliner Vorschlag versucht man das genau das zu erreichen. Der Vermieter soll nur noch die schwarze Null erreichen...zB wenn er renovieren muss und deswegen die Miete erhöhen muss, muss er sich das vom Amt genehmigen lassen.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Städtische Grundstücke verschenken. Da frage ich mich: an wen und zu welchen Bedingungen? Einfach verschenken senkt nicht die Miete!
Für Sozialwohnungen mit längerer Bindung als 10J.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Grundsteuer abschaffen. Das ist der einzige Vorschlag, der einen - wenn auch geringen - Effekt haben könnte.
Der Effekt ist genau in der Höhe der Steuer. Erwartest Du einen höheren Effekt als der Steuerbetrag?
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:so gut wie Du denkst, sind Deine Vorschläge nicht.
Lass uns dann mal rechnen:
minus Grunderwerbsteuer von 3,5% bis 6,5%
minus Baugenehmigung von ca. 0,5%
minus übertriebene Architekt Kosten von ca. 10% (HOAI)
minus Notar und Grundbucheintrag von ca. 3,5%
minus Grundstückkosten von ca. 50%

So Baunebenkosten um mindestens 70% gesenkt -> das hat einen sehr großen Einfluss auf die Miete und Baukapazität.

Aus der jetzt so niedrigeren Miete kann man noch die Grundsteuer abziehen sowie die Aufschläge für die Steuer auf Mieteinnahmen.

Ich denke bei diesen Ersparnissen wird die Miete nennenswert sinken und die Anzahl der Bauvorhaben steigen, auch wenn Du das nicht nachvollziehen kannst.


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10.11.2019 um 21:22
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Mit dem Berliner Vorschlag versucht man das genau das zu erreichen. Der Vermieter soll nur noch die schwarze Null erreichen...zB wenn er renovieren muss und deswegen die Miete erhöhen muss, muss er sich das vom Amt genehmigen lassen.
Das stimmt so nicht (ganz) - der Berliner Vorschlag ist so formuliert, wie er formuliert ist, weil er um gewisse geltende Bundesverfassungsgerichtsurteile herum konstruiert werden musste. Die Verfechter des Mietendeckels hätten liebend gern "Keine Rendite mehr mit der Miete" hineingeschrieben, aber aus Verfassungsgründen ging das nicht.


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10.11.2019 um 21:50
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:die Miete als Finanzierung des Bauvorhabens ist doch vom den Baukosten abhängig. Günstige Wohnung, günstige Miete.
Nicht ganz. Meine Finanzierung setze ich auf Basis der voraussichtlich zu erzielenden Miete auf. Die Baukosten müssen immer so niedrig wie möglich sein, damit mein Gewinn/meine Rendite höher wird. Also würde die eingesparte Grunderwerbsteuer (analog übrigens die eingesparten Kosten für die Baugenehmigung) in meine Tasche fließen, dem Mieter knöpfe ich aber das Gleiche ab.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Langsam kapierst Du: Ohne Gewinne aus der Vermietung wird auch keiner mehr bauen. Kannst Dich an meiner Empfehlung erinnern?
Deine Empfehlung war, die Gewinne für die Unternehmen und Lieferanten zu verbieten. Was einfach kompletter Unsinn ist.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Baunebenkosten - mit Grundbucheintrag um die 3,5% der Gesamtpreises.
Natürlich. Aber wie willst Du die einsparen? Den Notar brauchst Du für den Grundbucheintrag (und für alle Änderungen und Anpassungen davon). Also wie?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Für Sozialwohnungen mit längerer Bindung als 10J.
Also dürfte ich auch irgendwelche hässlichen aber dafür billigen Baracken draufsetzen? Es fällt mir schwer zu glauben, dass irgendeine Stadt das möchte. So funktioniert es einfach nicht.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Jetzt kannst Du gerne eine solche Seite verlinken wo es die Wohnblocks die wie Würfel aussehen es fertig zu kaufen gibt.
Bitteschön, der Berliner Typenbau:
https://www.gewobag.de/wp-content/uploads/content/neubau/neubau_170717_gewo16_typenhaus.pdf (Archiv-Version vom 30.06.2022)

Und für den Eigentümer gibt’s zum Beispiel die von Allkauf
https://www.allkauf-ausbauhaus.de/bauhaus/
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Der Effekt ist genau in der Höhe der Steuer. Erwartest Du einen höheren Effekt als der Steuerbetrag?
Nein, erwarte ich nicht. Der Effekt wird aber sicherlich nicht 1:1 an den Mieter weitergegeben, solange es keine verbindliche Berechnungsvorschrift dafür gibt das die Grundsteuer in der Kaltmiete ausgewiesen werden muss.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Lass uns dann mal rechnen:
minus Grunderwerbsteuer von 3,5% bis 6,5%
minus Baugenehmigung von ca. 0,5%
minus übertriebene Architekt Kosten von ca. 10% (HOAI)
minus Notar und Grundbucheintrag von ca. 3,5%
minus Grundstückkosten von ca. 50%

So Baunebenkosten um mindestens 70% gesenkt -> das hat einen sehr großen Einfluss auf die Miete und Baukapazität.

Aus der jetzt so niedrigeren Miete kann man noch die Grundsteuer abziehen sowie die Aufschläge für die Steuer auf Mieteinnahmen.

Ich denke bei diesen Ersparnissen wird die Miete nennenswert sinken und die Anzahl der Bauvorhaben steigen, auch wenn Du das nicht nachvollziehen kannst.
Deine Berechnung ist so wie beschrieben reine Utopie für die gegebene Situation.
Ich sagte ja bereits: wie in der früheren U.d.S.S.R. Staatlich gelieferte Plattenbauten hat man wohl in etwa so hergestellt.


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10.11.2019 um 21:57
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Der Vermieter soll nur noch die schwarze Null erreichen...zB wenn er renovieren muss und deswegen die Miete erhöhen muss, muss er sich das vom Amt genehmigen lassen.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Die Verfechter des Mietendeckels hätten liebend gern "Keine Rendite mehr mit der Miete" hineingeschrieben, aber aus Verfassungsgründen ging das nicht.
diese Aussagen bringen mich auf den Gedanken, wie das anno dazumal gelaufen ist bei der Hyperinflation?
Da musste doch meines Wissens der Staat massiv eingreifen und die Mieten deckeln?
Wenn es mal wieder solch eine finanzielle Krise gäbe, könnte so etwas heutzutage auch wieder passieren bzw. wäre das möglich vom GG her?


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10.11.2019 um 22:00
Zitat von OptimistOptimist schrieb:diese Aussagen bringen mich auf den Gedanken, wie das anno dazumal gelaufen ist bei der Hyperinflation?
Da musste doch meines Wissens der Staat massiv eingreifen und die Mieten deckeln?
Warum sollte der Staat bei einer Inflation die Mieten deckeln müssen? Inflation ist ja für den Vermieter weit schlimmer als für den Vermieter, im Vertrag steht ein Mietzins, der schneller an Wert verliert als die Tinte trocknet, der Mieter freut sich...

In einer echten Hyperinflation wird deswegen niemand mehr gegen Geld vermieten, wenn überhaupt geht's nur noch gegen Naturalien.


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10.11.2019 um 22:00
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Aber wie willst Du die einsparen?
Wieso fragst Du mich das? Ich habe geschrieben -> wegstreichen.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Deine Empfehlung war, die Gewinne für die Unternehmen und Lieferanten zu verbieten. Was einfach kompletter Unsinn ist.
Nee, das ist kein Unsinn, warum dürfen die Gewinn mit Wohnen machen? Wohnen sollte wie ein Grundrecht behandelt werden ©Links aka RRG. Gilt für den Architekten, Notar und sonstige Geier.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Bitteschön, der Berliner Typenbau:
Ok, Du hast wohl noch nie Baupläne im Detail gesehen...außerdem war die Bitte nach Fertigwohnblocks wo man bestellen kann. (So wie Du gemeint hast dass es mit Fertighäuser geht).
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Der Effekt wird aber sicherlich nicht 1:1 an den Mieter weitergegeben, solange es keine verbindliche Berechnungsvorschrift dafür gibt das die Grundsteuer in der Kaltmiete ausgewiesen werden muss.
Grundsteuer ist eine 17 Arten von Nebenkosten.
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Also dürfte ich auch irgendwelche hässlichen aber dafür billigen Baracken draufsetzen? Es fällt mir schwer zu glauben, dass irgendeine Stadt das möchte. So funktioniert es einfach nicht.
Der einzige Punkt wo ich Dir zustimme: die Mieter wollen für 4-6€ in bester Lage wohnen, mit guter Anbindung, aber grün und leise wohnen. Es soll eine ruhige Umgebung sein, aber wo man zu Fuss in 2min alle Geschäfte erreichen kann.
Und das ist Utopia.


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10.11.2019 um 22:03
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wäre das möglich vom GG her?
Da helfen nur Notgesetze. Das GG muss deswegen nicht geändert werden.


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10.11.2019 um 22:04
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Warum sollte der Staat bei einer Inflation die Mieten deckeln müssen? Inflation ist ja für den Vermieter weit schlimmer als für den Mieter, im Vertrag steht ein Mietzins, der schneller an Wert verliert als die Tinte trocknet, der Mieter freut sich...
Ach ja, hatte ich nicht bedacht, dass es ja einen bindenden Mietvertrag gibt.
Wie war das denn dann damals bei der Hyperinflation? Mir haben ältere Leute erzählt, dass da was staatlich gedeckelt wurde. Gabs damals vielleicht nicht in jedem Falle Verträge?
Oder vielleicht bezog sich das Deckeln nur auf Neuvermietungen....
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Da helfen nur Notgesetze. Das GG muss deswegen nicht geändert werden.
Ja, jetzt entsinne ich mich, die älteren Leute sprachen von Notstandsgesetzen.


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10.11.2019 um 22:06
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie war das denn dann damals bei der Hyperinflation? Mir haben ältere Leute erzählt, dass da was staatlich gedeckelt wurde. Gabs damals vielleicht nicht in jedem Falle Verträge?
Oder vielleicht bezog sich das Deckeln nur auf Neuvermietungen....
Die meinten vermutlich nach der Hyperinflation, nach der Währungsreform musste natürlich erstmal gedeckelt werden, weil jeder nur ein geringes Startkapital hatte. Damals war aber sowieso Wohnraumzwangsbewirtschaftung, von daher kann man das mit heute nicht vergleichen.


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