@Atrox Natürlich kann man sagen: Ich habe mit all dem, was vor meiner Geburt passiert ist, nichts zu tun. Im Positiven wie im Negativen.
Ich persönlich ziehe es vor, aus der Vergangenheit zu lernen und meine Kosequenzen daraus zu ziehen. Dinge, die ich für gut und sinnvoll erachte, möchte ich erhalten und verteidigen. Dinge, die ich für verbrecherisch und gefährlich erachte, möchte ich abschaffen und bekämpfen.
Das können durchaus heterogene Dinge sein: Menschenrechte, Demokratie, kulturelle oder technische Leistungen - oder eben Faschismus, Rassismus, Angriffskrieg, Unterdrückung, religiöser Wahn... die Geschichte bitet da reiche Auswahl. Was ich für mich annehme, muss ich selbst entscheiden. Allerdings schleppe ich auch immer die Kehrseiten der Medaille mit mir herum.
Ich kann mich nicht als Europäer verstehen, ohne die europäischen Kolonialverbrechen dazu zu zählen. Ich kann mich nicht als Kommunist verstehen, ohne mich mit den Folgen von Stalinismus und Maoismus auseinander zu setzen.
So leicht kann sich niemand aus der geschichtlichen Verantwortung schleichen.