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Sind Nationalismus und Patriotismus noch zeitgemäß?

1.234 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Europa, Nationalismus, Patriotismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sind Nationalismus und Patriotismus noch zeitgemäß?

31.05.2018 um 11:31
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Ich hoffe diese ganzen zivilisatorischen Kinderkrankheiten, wozu man auch gut und gerne das ganze nationalistisch patriotische Gekasper zählen kann, findet irgendwann sein Ende, indem die Menschen lernen, dass sie gegeneinander agierend von Generation zu Generation nur die Wahrscheinlichkeit erhöhen, sich selbst zu vernichten. Gut, wäre nicht die erste Spezies die sich selbst eliminiert. Wenn mich nicht alles täuscht sind die meisten Arten, die den Planeten je bewohnten, längst ausgestorben, also wären wir da auch keine Ausnahme. Dabei hat es so vielversprechend angefangen. Naja, die Evolution wird so oder so weiter gehen, und vllt machen es unsere Nachfolger etwas klüger.
Dass sich die Menschheit durch Kriege selbst ausrottet, halte ich für eher unwahrscheinlich, auch wenn es rein theoretisch aufgrund der Existenz von Massenvernichtungswaffen möglich wäre. Ein Problem stellt allerdings die massive Überbevölkerung dar, die eben auch keinerlei Raum für derart flexible Lösungen lässt, die du möglicherweise erhoffst. Zu viele Individuen, die zu wenig Platz haben, das führt eben erwiesenermaßen nicht zu mehr Solidarität und Zusammenrücken, sondern lediglich zu mehr Überlebenskampf. Dass sich hierzu Gruppen bilden bzw. bereits bestehende Gruppen einen Mehrwert erfahren, ist zu erwarten.

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31.05.2018 um 11:35
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Deutschland sollte schon patriotisch sein.
Ist es doch, zumindest teilweise. Das jeder der hier lebt auch patriotisch sein soll, kann man aber nicht verlangen. Die Forderung danach macht nur wenig Sinn in meinen Augen. Es sei denn, man kümmert sich gerne um sinnloses.
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:In jedem Land sollten die Verhältnisse gleich sein
Mei o mei... Du kannst Vorstellungen haben. Aber man wird ja auch mal träumen dürfen... ;)
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Deutschland ist doch kein Multikultiland.
Äh, doch ist es und war es, wie du uns im folgenden Zitat sogar beschreibst:
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Jede Ecke (zum Beispiel Sachsen oder Bayern) hatte zwar eine eigene Kultur
Multikulti also... :D
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Und wenn in Deutschland Türken, Syrer, Algerier, Marokkaner, Spanier, Franzosen etc. leben würde, wäre DAS homogen? Nö!
Ja, denn sie alle haben eins gemeinsam: Sie sind Menschen! Sie sprechen alle irgendeine Sprache, haben alle ihre eigene Kultur und kochen alle auch nur mit Wasser.
Ist das homogen genug für dich?
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Ich bin kein Patriot. Ich will, dass andere Patrioten sind.
Wenn du sowas für dich nötig haben solltest, vielleicht um dich wichtig zu fühlen, so wird dich sicher niemand daran hindern zum Vorzeigepatrioten schlechthin im ganzem Universums zu werden.

Allerdings müsstest du, um an dieses ziemlich schwer zu erreichende Ziel zu gelangen, endlich damit aufhören, deine wertvolle Zeit damit zu verschwenden, dich krampfhaft darum zu kümmern, wie deine Mitmenschen deiner Vorstellung nach am besten zu sein haben.
Funktioniert in den meisten Fällen sowieso nicht und man muss sich den Vorwurf gefallen lassen übertrieben selbstverliebt zu sein.


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31.05.2018 um 12:02
Wozu Patriotismus in der heutigen Zeit für Deutschland überhaupt noch notwendig sein soll, konnte von unseren Musterpatrioten aber noch keiner so richtig erklären (was jetzt aber auch irgendwie nicht wirklich überraschend ist.)
Oder habe ich diesen einen Beitrag der alles verständlich erklärt vielleicht nur übersehen?

Könnte vielleicht jemand so nett sein und mir diesen einen Beitrag, sofern er denn existiert, auch verlinken?


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31.05.2018 um 15:49
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Dass sich die Menschheit durch Kriege selbst ausrottet, halte ich für eher unwahrscheinlich, auch wenn es rein theoretisch aufgrund der Existenz von Massenvernichtungswaffen möglich wäre.
Nicht nur Kriege.. die ganze Art und Weise, wie mit den Ressourcen umgegangen wird, so dass das ganze System immer wieder weniger Zeit und Möglichkeiten bekommt sich zu regenerieren, ist mehr als bedenklich. Es braucht bloß ein größeres ökologisches Ungleichgewicht, und es könnte sehr ungemütlich werden.
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Ein Problem stellt allerdings die massive Überbevölkerung dar, die eben auch keinerlei Raum für derart flexible Lösungen lässt, die du möglicherweise erhoffst.
Ich denke nicht, dass das Problem Überbevölkerung heißt. Ich denke es heißt eher Überbeanspruchung der Ressourcen und schlechte Verteilung. Dort wo es mehr Geburten gibt, wird vergleichsweise wenig verbraucht. Man benötigt aber so viele Kinder, weil diese als soziales Netz fungieren.
Dort wo allerdings sehr viel verbraucht wird, gibt es immer weniger Geburten, aber dafür immer mehr Ausbeutung der Schwächeren, wodurch national soziale und international globalpolitische Spannungen vorprogrammiert sind. Ja, man könnte sogar Absicht unterstellen, wenn man bestimmten Meinungen glauben schenken darf.
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Zu viele Individuen, die zu wenig Platz haben, das führt eben erwiesenermaßen nicht zu mehr Solidarität und Zusammenrücken, sondern lediglich zu mehr Überlebenskampf. Dass sich hierzu Gruppen bilden bzw. bereits bestehende Gruppen einen Mehrwert erfahren, ist zu erwarten.
Seltsamerweise braucht das Gros der Weltbevölkerung sehr wenig zum Leben, auch nicht viel Platz. Es sind wohl eher wenige die zu viel wollen, und so immer wieder Konflikte generieren.


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31.05.2018 um 17:46
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:die ganze Art und Weise, wie mit den Ressourcen umgegangen wird, so dass das ganze System immer wieder weniger Zeit und Möglichkeiten bekommt sich zu regenerieren, ist mehr als bedenklich. Es braucht bloß ein größeres ökologisches Ungleichgewicht, und es könnte sehr ungemütlich werden
Soweit stimme ich dir zu.
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Ich denke nicht, dass das Problem Überbevölkerung heißt. Ich denke es heißt eher Überbeanspruchung der Ressourcen und schlechte Verteilung.
Das hängt aber eben auch miteinander zusammen.
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Dort wo es mehr Geburten gibt, wird vergleichsweise wenig verbraucht.
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Seltsamerweise braucht das Gros der Weltbevölkerung sehr wenig zum Leben, auch nicht viel Platz. Es sind wohl eher wenige die zu viel wollen
Ist das wirklich so? Da wir mal die Naturvölker außen vor lassen wollen, die auch bestimmt nicht das Gros der Menschheit darstellen, sondern wir hier offensichtlich über Zivilisationsmenschen sprechen, die sich stark vermehren und überall immer mehr wollen, muss man feststellen, dass sich in verschiedenen Weltgegenden die Lebensbedingungen und dementsprechend das Konsumverhalten rasant angleichen. Die Armut, die gerade in diversen ehemaligen Dritte-Welt-Ländern in der Tendenz auch zurückgeht, ist aber eben auch dem hohen Bevölkerungswachstum geschuldet, weil gleichzeitig durch zunehmenden Technologieeinsatz weltweit die Arbeits- und damit die Verdienstmöglichkeiten zurückgehen.
Zugleich dürfte es wohl eher eine Illusion sein, dass der Verbrauch etwa an fossilen Brennstoffen und Plastik in Schwellenländern deutlich niedriger ist als in Industrieländern, jedenfalls wächst das stetig. In Südasien etwa sind die Zeiten nun auch schon sehr lange vorbei, in denen irgendwelche Pferdegespanne dominiert haben und ein Fahrrad das höchste der Gefühle war. Der motorisierte Verkehr dort ist inzwischen deutlich massiver als in Europa, zumindest in den Städten. Wenn eine Bevölkerung zunehmend wächst, benötigt sie insgesamt sehr wohl stetig mehr Ressourcen und Platz. Es ist ja auch nicht so, dass Umweltverschmutzung in Entwicklungs- und Schwellenländern kein Thema wäre. Man kann also sagen, dass, was die Bewohner der Industrieländer durch individuellen Konsum zerstören, kriegen die Entwicklungslandbewohner eben locker über die Masse kaputt. Dem Einzelnen bleibt es ja letztendlich auch überlassen, weniger zu verbrauchen.
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Man benötigt aber so viele Kinder, weil diese als soziales Netz fungieren.
Diese Vorstellung ist aber gerade nicht hilfreich, da sie das Elend erst recht anheizt. Eine Familie, die zehn Kinder durchbringen muss, ist auch in einem armen Land ungleich schlechter dran, als eine, die z. B. nur für drei Kinder zu sorgen hat. Die evtl. benötigte soziale Absicherung wäre mit weniger Nachwuchs ebenfalls gewährleistet. Gründe für den immensen Kinderreichtum sind mitunter auch in kulturellen Vorstellungen begründet bzw. hängen mit miserabler Aufklärung zusammen. So wissen ungebildete Erwachsene oftmals gar nicht, dass Geschlechtsverkehr und Kinderkriegen in einem Zusammenhang stehen.
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:man könnte sogar Absicht unterstellen, wenn man bestimmten Meinungen glauben schenken darf.
Verschwörungstheorien lassen wir bitte immer schön da, wo sie hingehören ;)


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01.06.2018 um 08:14
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Man kann also sagen, dass, was die Bewohner der Industrieländer durch individuellen Konsum zerstören, kriegen die Entwicklungslandbewohner eben locker über die Masse kaputt. Dem Einzelnen bleibt es ja letztendlich auch überlassen, weniger zu verbrauchen.
Stimmt schon. Gerade wenn man sich die Entwicklungen von China, Indien usw. ansieht, wird es stellenweise doch kritisch. Wobei das irgendwo das gleiche Phonemen ist, wie bei uns.
80% der Bevölkerungen dort leben auf einem recht moderaten Verbrauchsniveau, 20% Verbraten die Ressourcen, als gäbe es kein Morgen.

Dem einzelnen bleibt es überall zwar überlassen weniger zu verbrauchen, aber leicht gemacht wird es einem nicht immer. Ganz im Gegenteil. Die Produzenten und Vertriebsbetriebe samt Kunden haben sich auf Verschwendung konditioniert, weil es oft bequemer und ökonomischer ist, als neue Strukturen zu schaffen.

Und auch hier hab ich oft den Eindruck, dass es die ganze Verschwendung nicht in dem Maße bräuchte, wenn sich die Kommunikation zwischen den Menschen bezüglich weltweitem Verbrauch, Produktion und eben der ganzen Ökonomie verbessern, - und sich damit das Konkurrenzdenken bzgl. Lobbys, Betrieben, Staaten etc. abmildern würde.

Gut, ich weiß schon was du vermutlich denken wirst. Klingt doch arg utopisch, weil es das Bewusstsein dafür gar nicht gibt. Aber wenn ich dummer Bauer das mehr oder minder überblicken kann, dann können es andere sicher auch. Irgendwo müsste man halt anfangen..
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Diese Vorstellung ist aber gerade nicht hilfreich, da sie das Elend erst recht anheizt. Eine Familie, die zehn Kinder durchbringen muss, ist auch in einem armen Land ungleich schlechter dran, als eine, die z. B. nur für drei Kinder zu sorgen hat. Die evtl. benötigte soziale Absicherung wäre mit weniger Nachwuchs ebenfalls gewährleistet. Gründe für den immensen Kinderreichtum sind mitunter auch in kulturellen Vorstellungen begründet bzw. hängen mit miserabler Aufklärung zusammen. So wissen ungebildete Erwachsene oftmals gar nicht, dass Geschlechtsverkehr und Kinderkriegen in einem Zusammenhang stehen.
Ich denke, das ist auf ganz einfache gesellschaftliche Zusammenhänge zurück zu führen. Zum einen braucht es so viele Kinder, weil es kaum Technologie gibt, die die menschliche Arbeitskraft ersetzen können. Selbstversorgen sind sie ja eh meistens, also kriegt man sie schon irgendwie zumindest Satt.

Zum anderen ist die fehlende Bildung sowieso immer und überall ein Problem, wenn es darum geht, neue Gesellschaftsmodelle einzuführen. Das kann auch mitunter Generationen dauern.. aber hier das gleiche.. irgendwo sollte man anfangen.

Hilfreich ist es natürlich auch nicht, wenn zB. unsere Großkonzerne die Menschen ausbeuten, und darüber vermutlich ganz froh sind, dass sie so ungebildet bleiben. Damit steigt der eigene Gewinn. Auch letztlich eine System, bzw. unsere eigene Bewusstseinsfrage, oder? Immerhin werden diese Probleme jetzt -durch die immer größer werdende Zuwanderung- auch zu uns rüber schwappen, und irgendwo können wir uns auch nicht des Vorwurfs erwähren, sie wären nicht von uns mit verursacht worden. Würde man gleich dafür gesorgt haben, dass die Leute dort ein zumindest ausreichendes gesellschaftliches Modell auf die Beine stellen, so dass sie es nicht nötig haben auszuwandern, wären wir möglicherweise einen Schritt weiter. Aber hier war auch der Konkurrenzgedanke wohl auch immer mehr im Vordergrund, was jetzt auch wieder zum Bumerang wurde.
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Verschwörungstheorien lassen wir bitte immer schön da, wo sie hingehören ;)
War so nicht gemeint, sondern als extreme politische Ansicht. Aber gut.. egal.


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01.06.2018 um 09:37
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Phonemen
Scheiß Autokorrektur ..hab noch etwas gepennt. ^^


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02.06.2018 um 01:57
Auf Transfermarkt.de schreibt der User Hessenbomber im Thread "Politische Instrumentalisierung von Nationalspielern":

" Mittlerweile denke ich das Löw richtig gehandelt hat, und ihm im Prinzip auch keine andere Wahl übrig blieb, Gündogan und Özil trotz des Vorfalls zu nominieren.
Hätte man Sie nicht nominiert hätte sich der DfB massiv Kritik aus der der Deutsch-türkischen Community aussetzen müssen. Erdogan würde möglicherweise mit weiteren Nazi-Vergleichen das Thema weiter anheizen.
Sehr wahrscheinlich würde der DFB als ausgrenzender (gar rassistischer) Verband von einigen aus der links-extremen Szene dargestellt werden.


Ich denke Löw hat da ja im Prinzip die richtigen Worte gewählt.
Gündogan und Özil haben sich unter Löw charakterlich einwandfrei verhalten, und bringen ihre Leistung im Verein. Der DFB soll nicht der Auslöser von einer politischen Diskussion oder gar von einer Islam Debatte werden.
Und genau diese Debatten würden dann in Deutschland wieder geführt werden ohne das ein Ergebnis dabei herauskommt.


Ich persönlich denke ohnehin, dass leider wohl die Afd stark von diesen Diskussionen profitiert. Insbesondere radikalisiert sich die rechte Szene in den letzten Jahren stark.

Das Problem ist aber ein generelles Schwarz-Weiß Denken in der Bevölkerung und speziell unserer Politiker.
Urdemokratische Politiker wie bspw. ein Schmidt oder Brandt, wären wirklich ein Segen, aber das waren andere Zeiten. Zumindest waren das Leute die eine gewisse Haltung hatten.


Und Patriotismus würde ich grundsätzlich nicht negativ bewerten, ich sehe den ursprünglichen Patriotismus nicht als etwas ausgrenzendes anderen Gegenüber. Die AfD macht sich dieses Wort zu eigen, was nicht heißt das man ihn jetzt grundsätzlich negativ konotieren muss. Wobei der Patriotismus ein ursprünglich linker Begriff war.
Auch Nationalismus sehe ich in gewissen Massen als etwas „Gutes“ an.
Als Poltiker muss ich abwägen wie wichtig mir das Wohl der eigenen Bevölkerung gegenüber der restlichen Bevölkerung ist. Gerät dieses Gleichgewicht ins Schwanken ist das sehr wahrscheinlich die Entstehung von nationalistischen Bewegungen.
"

Link: https://www.transfermarkt.de/politische-instrumentalisierung-von-nationalspielern/thread/forum/52/thread_id/173906/page/16#anchor_359711

Der letzte Absatz spricht mir aus der Seele. Und ein Bekannter von mir, Taxifahrer, sagt: Ein Vater denkt zu erst immer an seine eigenen Kinder!


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02.06.2018 um 08:12
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Urdemokratische Politiker wie bspw. ein Schmidt oder Brandt, wären wirklich ein Segen, aber das waren andere Zeiten.
Nun stehen wir vor dem Dilemma, dass wir nicht wissen wie "Hessenbomber" darauf kommt, besonders herauszustellen
dass Helmut Schmidt und Willy Brandt urdemokratische Politiker gewesen wären.
Ich vermute einfach:
Um andere Politiker als weniger demokratisch darzustellen und den Blick auf die Realität ein wenig zu verschieben.
Stück für Stück.


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05.06.2018 um 10:02
@Elektrofisch

Allein die Einheitssprache formt die Einheitskultur?

Ich lebe in einem vielsprachigen Land. Hier sprechen die EinwohnerInnen:


Hochdeutsch (ca. 2,7 Mio.),
Plattdeutsch (ca. 1,3 Mio.),
Dänisch (ca. 65.000),
Friesisch (ca. 10.000),
Romanes (ca. 5000)

In Nordfriesland werden im Alltag fünf Sprachen gesprochen: Friesisch, Süderjütisch, Plattdeutsch, Hochdeutsch und Dänisch.

oder aber auch:

"Önj Nordfraschlönj wårde önj e warkeldäi fiiw spräke brükd: friisk, sönerjüsk, plååttjüsch, huuchtjüsch än dånsch."


In Schleswig-Holstein ist Deutsch Amtssprache, wobei juristisch unklar ist, ob damit nur die hochdeutsche Sprache gemeint ist oder auch das Niederdeutsch (Platt)

Die Niederdeutsche Sprache, meist als Plattdeutsch bezeichnet, ist nach der europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen als Regionalsprache gemäß Teil III der Charta, die dänische Sprache (meist in Form des Sydslesvigdansk) und die friesische Sprache (in den Dialekten des Nordfriesischen) als Minderheitensprachen gemäß Teil III sowie Romanes als Minderheitensprache gemäß Teil II der Charta im Land Schleswig-Holstein anerkannt.

In grenznahen Gemeinden zwischen Niebüll und Flensburg wird daneben noch Südjütisch (Plattdänisch) gesprochen, das allgemein als Dialekt der Dänischen Sprache angesehen wird, darüber hinaus im Flensburger Raum Petuh, teilweise auch Missingsch.

Damit ist Schleswig-Holstein das an traditionell gesprochenen Sprachen reichste Land. Als ausgestorben gelten hingegen die einst in Friedrichstadt gesprochene niederländische Sprache und das in einzelnen Städten bis zur Nazizeit teilweise gesprochene Jiddisch.

Nach Annahme des Friisk Gesäts durch den Landtag im Jahr 2004 gilt im Kreis Nordfriesland und auf Helgoland (Kreis Pinneberg) friesisch als Amtssprache. Im Kreis Nordfriesland finden sich so auch zweisprachige Ortsschilder auf Deutsch und Friesisch, in anderen Kreisen solche auf Hoch- und Niederdeutsch. (Wikipedia, erhebl. gekürzt)

Auch die Hiesigen haben keine Einheitskultur - ebenso wenig wie die Zugereisten.

Offen bleibt nach wie vor die Frage, in WAS sich jemand, der in dieses Land kommt, integrieren soll - und wie weit?

Es stellt sich die Frage, ob es überhaupt so etwas wie eine "deutsche Leitkultur" gibt, an die sich gefällgst jede/r anzupassen hat, wie die wohl aussieht, und ob ich als hier Geborener überhaupt bereit wäre, diese mit zu tragen. Oder muss ich mich selbst ausbürgern?

Ich bin der Meinung, dass es eben keine einheitliche "deutsche Kultur" gibt. Kultur ist immer auch eine Klassenfrage. Was verbindet die "Kultur" der Bayreuther Festspiele mit der der Jungs aus dem Plattenbau von Berlin-Marzahn, was eint den Dokumenta-Besucher mit dem von Wacken?

Wo es keine gemeinsame Kultur gibt - und ich bin froh, dass es sie nicht gibt - da kann sich auch keiner "integrieren", mithin diese Integration auch nicht verweigern.

Jetzt hätte ich gern mal ein paar für ALLE in diesem Land lebenden Menschen einheitliche und verbindliche Eckpfosten der Leitkultur benannt. Bislang konnte mir die noch keiner nennen.

Bitte jetzt nicht mit "Gesetze einhalten", "Wählen gehen", "Steuern zahlen" "ehrenamtlich engagieren", "alle gleich behandeln und bezahlen" kommen - dergleichen halte ich für universell und selbstverständlich und nicht nur für "typisch deutsche Leitkultur".

Ich hätte da schon gern mehr und gern auch Besonderes.

Aus einem anderen Thread 'rübergeholt:

Ach ja, die "kulturelle nationale Identität" - das ist auch schon wieder so ein Wortpudding, der sich nicht an die Wand nageln lässt. Unfassbar, sozusagen.

Das Nebeneinander von Kulturen erlebe ich tagtäglich. Da muss ich nur mal mit zum Schützenverein meiner Frau gehen, bevorzugt zu Festivitäten. Da begegnet mir eine Kultur mit Waffen- und Uniformfetischismus, merkwürdigen Ritualen des Drogenkonsums und erschütterndem Musikgeschmack.

Möchte ich in so eine Kultur integriert sein? Lebendig bzw. nüchtern nie!

Wir haben doch ein Nebeneinander von (Sub)Kulturen. Seit Jahrhunderten. Kultur ist beispielsweise auch immer eine Klassenfrage. Nicht eine Frage der Nationalität.

"Volkszugehörigkeit" bedeutet doch nicht zwangsweise irgendwelche Gemeinsamkeiten, irgendeine "Nationale Identität" oder gar "Mentalität".

Ich bin der Meinung, dass irgendwelche zufälligen Geburtsorte oder Herkunftsländer, irgendwelche gewollten oder ungewollten Migrationsbewegungen den Begriff "Volk" als verwendungsunfähig erscheinen lassen.

Ich bin der Meinung, dass ein Staat aus den Menschen besteht, die darin arbeiten, ihre Steuern bezahlen, sich an die Gesetze halten und wählen gehen. Ist meine persönliche Meinung. Wo die Leute herkommen, was sie glauben oder wie sie aussehen, ist mir dabei völlig wurst und schert mich herzlich wenig.

Eine "einheitliche Kultur", eine "homogene Gesellschaft" gab es hierzulande höchstens scheinbar und auch nur unter erheblichen Zwängen. aber selbst da existierte Unterschiede zwischen "oben" und "unten", zwischen Geschlechtern, Religionen und Regionen. Es gibt und gab halt gewisse Berührungspunkte, temporäre oder punktuelle Gemeinsamkeiten - aber mehr glücklicherweise auch nicht.

Deutsche Mentalität, deutsche Tugend. Da kommt dann immer so etwas wie Sauberkeit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Disziplin, Unbestechlichkeit etc.

Aber wem gehören dann eigentlich die Deutsche Bahn (Sauberkeit), die Deutsche Bank (Ehrlichkeit), die Deutsche Post (Pünktlichkeit),die Deutsche Bundeswehr (Disziplin) und der Deutsche Fussball-Bund (Unbestechlichkeit)?

Unterschiedliche Kulturen...
Diese Fragestellung geht von dem meiner Meinung nach falschen Denkansatz aus, dass alle Völker jeweils ihnen eigene Kulturen, Werte, Sitten und Gebräuche hätten, die jeweils alle Inhaber dieser Staatsbürgerschaft teilten oder zu teilen hätten.

Welche Kultur hat der schwule Emo mit dem dachdeckenden Neo-Nazi gemein?
Die Vorliebe für dicke Latten?

Welche Gebräuche hat der nordfriesische Halligbewohner mit dem oberbayrischen Bergbauern gemein?
Das Kassieren von EU-Förderung?

Welche Werte haben Jürgen Fitschen und seine Putzfrau Ayse gemein?
Penible Sauberkeit?

Welche Sitten haben katholische Kinderschänder und autonome Autoabfackler gemein?
Kerzen anzünden?

Das hiesse Regionen, Klassen, Geschlechter, Subkulturen etc., vor allem aber die Tatsache, dass es Individuen gibt, völlig ausser Acht zu lassen.

Wenn ich dem Beispiel meiner Tochter folgen würde und die dänische Staatsbürgerschaft annähme, wäre ich dann "Deutscher" oder "Däne". Hätte das irgendwelche spontanen Auswirkungen auf mich als Person? Würde ich mich ändern? Wäre ich gar nicht mehr ich selbst?

Den Geburtsort haben wir uns alle nicht aussuchen können, unsere Staatsangehörigkeit können wir wechseln - aber würde das unser Ich verändern?

Und, was bitte, ist eigentlich "Kultur"? haben wir nicht schon seit eh und je ein Miteinander und Nebeneinander verschiedenster (SUb)Kulturen? Selbst in Zeiten der Diktaturen von NSDAP bzw. SED? Einfach mal mit Menschen reden, die in jenen Zeiten eine andere Kultur pflegten als die staatlich verordnete - mit allen Risiken und Konsequenzen. Möchte irgendwer hier dorthin zurück?


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05.06.2018 um 23:13
@Doors
Unseren Geburtsort haben wir uns nicht aussuchen können. Das ist richtig, aber trotzdem sollte man stolz darauf sein, auf sein Land, auf seine Vorfahren. Und einem US-Amerikaner oder Franzosen ist es egal, ob er sich in Sachsen, Bayern, Hamburg oder Schwaben befindet: Es ist Deutschland! Ich habe Wurzeln in Sri Lanka, doch ich würde niemals Sri Lanka als mein Heimatland bezeichnen. Und selbstverständlich wärst Du kein Däne, wenn Du die dänische Staatsbürgerschaft annehmen würdest. Man kann leider seine Ethnie oder Volkszugehörigkeit nicht wechseln, wenn man die Staatsbürgerschaft wechselt. Ich habe nur einen deutschen Pass, aber ethnisch werde ich kein Deutscher. Ich bin aber stolz auf meine Wurzeln und manchmal spreche ich Menschen auch an, wenn sie sri-lankisch aussehen.

Ich kann allerdings auch sagen, dass ich ziemlich weltoffen bin. Weltoffener als manche hier in diesem Thread. Von Weltoffenheit und Rassismus haben viele hier null Ahnung. Was sich ja auch daran zeigt, dass sie denken, Rassismus könne man durch Bildung bekämpfen :D Björn Höcke, André Poggenburg, Alice Weidel oder Jörg Meuthen sind auch gebildet und trotzdem sind sie deswegen nicht weltoffen.


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05.06.2018 um 23:58
@Elektrofisch
Nö Faschist sein kann man auch mit Bildung und Studium,sieht man ja an Psychopathen wie Sellner oder Marc Jongen und seiner Liebe zum Thymus.
Du machst Zugehörigkeiteiten an Äusserlichkeiten fest,aber Gregor dessen Eltern Singhalesen waren,fühlt sich sehr wohl als Deutscher,auch wenn er für viele nicht so aussieht,deren Pech,dann müssen sie es halt lernen.
Mit deinen Kriterien hörst du dich so an als hättest du dich auf ein Tiefenstudium der Nürnberger Rassegesetzgebung begeben


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06.06.2018 um 00:30
Jetzt ist dann wieder WM da kann man das ganz offen ausleben. Und alle die sich beschweren sind in der Zeit einfach Nörgler und Spaßbremsen.


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06.06.2018 um 00:34
@Durchfall
naja nee,Elektrofisch kann nicht,zumindest glaubt er nicht zu dürfen,das ärgert ihn,deshalb müssen seiner Meinung nach alle die könnten aber nicht wollen


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06.06.2018 um 07:32
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Björn Höcke, André Poggenburg, Alice Weidel oder Jörg Meuthen sind auch gebildet und trotzdem sind sie deswegen nicht weltoffen.
Nach außen hin, vermute ich. Sie wissen sehr wohl, dass das meiste von dem rassistischen Geschrei einfach nur dummes Zeug ist, aber sie verdienen gutes Geld, also was solls. Karriere geht halt vor, und ein BT Mandat ist schon uU. vllt einige Millionen wert. Das verdienst du in der Schule als Lehrer nicht mal eben so, wird sich ein Höcke vermutlich denken, also ran an die Werbetrommel.


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06.06.2018 um 07:36
Dass sie sich ständig selbst widersprechen, sieht man zB sehr gut an Dingen, wie der Verteidigung der christlichen Werte. Ich weiß ja nicht, welchen Reliunterricht die besuchten, aber bei meinem hieß es immer, dass Jesus keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Landsleuten machte.

Also was verteidigen die da eigentlich genau?


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06.06.2018 um 15:22
Zitat von ElektrofischElektrofisch schrieb:Das ist richtig, aber trotzdem sollte man stolz darauf sein, auf sein Land, auf seine Vorfahren.
Ich habe weder das Auto erfunden, noch den Dübel. Ich konnte weder die Relativitätstheorie entwickeln, noch den Faust schreiben. Schön, das andere das für mich übernommen haben. Aber warum muss ich stolz auf Leistungen anderer sein? Ich bin froh, dass sie das gemacht haben und ich nutze ihre Erfindungen oder kulturellen Hervorbringungen - ich bin dankbar dafür. Aber stolz?


Stolz sein kann ich nur auf meine eigenen Leistungen. Und ich habe keine WM gewonnen, keine Synphonien oder Gedichte geschrieben und noch nicht mal was erfunden. Und Stolz auf meine Vorfahren? Ich glaube, deren Leistungen waren nicht besser.


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06.06.2018 um 15:29
@Durchfall @Warhead

Diggers, was wollt Ihr mir damit sagen

@Doors
Na ja. wenn Du einem Niederländer oder Franzosen das erzählen würdest, würde er Dir den Vogel zeigen. Ich denke in der Heimat meiner Eltern ist man auch stolz auf sein Land, egal ob man Singhalese oder Tamile ist.

Vor vier Jahren habe ich mich auch über den WM-Titel gefreut, auch weil es der erste Titel einer deutschen A-Nationalmannschaft war, die ich bewusst erlebte.

Es macht mich schon stolz, in einem Land zu leben, was dass Deutschland das Heimatland von Goethe, Schiller oder Bach ist. Wobei man als Deutscher nicht sagen kann, was deutsche Kultur ist. Das kann nur jemand aus einem anderen Land sagen.


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06.06.2018 um 15:34
@Doors
Aber ich persönlich akzeptiere Deine Meinung ungeachtet unserer Meinungsverschiedenheiten. Auch weil Du recht sachlich bist, was man von Warhead nicht behaupten kann.


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06.06.2018 um 15:36
@Elektrofisch

Ich bin, ob ich will oder nicht, immer ein Teil der mich umgebenden Gesellschaft und schleppe die Last ihrer Geschichte als Erbe mit mir herum. Ich bin also Deutschland. Ich bin Buchdruck und Blitzkrieg, ich bin Weimar und Auschwitz, ich bin Heine und Hitler.
Ich kann da nicht selektieren. Wie ich gern sage: Aus Sicht vieler Österreicher war Hitler Deutscher und Beethoven Österreicher.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. des deutsch-französischen Jugendaustausches hörte ich eine Radioreportage, in der deutsche Schüler den afro-französischen Schülern die Verbrechen der französischen Kolonialzeit vorwarfen, und sich die deutschen Schüler Muhammad, Ayse und Vladimir für deutsche Angriffskriege und Holocaust rechtfertigen mussten. Das fand ich sehr erhellend.

Wenn ich mich frage, was habe ich mit anderen Deutschen gemein, dann sind das Geschichte und Sprache. Da ist dann aber auch schon Ende im Gelände. Politik? Kultur? "Werte"? Dafür sind Menschen zu verschieden.


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