Rassismus

Tussinelda schrieb:nein, das steht hier nirgends und würde dann gerne wissen, wo, wenn nicht hier, ich das dann finden könnte, also ich würde gerne die Belege für Deine Aussage sehen, egal woher.

Naja es wurde ja gesagt Kinder wollen sein wie Pipi. Und Pipi strotzt ja nur von Rassismus und Kolonialismus. Das Ergebnis daraus, Kinder wollen auch Kolonien (mal komplett runter gebrochen, ich gehe davon aus 6 jährige wissen nicht was eine Kolonie ist). Wenn ich solche Aussagen falsch interpretiert habe, entschuldige ich mich natürlich und lasse mir gerne erklären wie es gemeint ist.

Tussinelda schrieb:auch nichts anderes, als ich sonst auch zur Verwendung der Bezeichnung "Neger" sage. Kann leicht ersetzt werden durch die korrekte Bezei

Fierna schrieb:Welchen Zweck erfüllt diese Szene?

Ich würde es einfach als Satire/Klamauk bezeichnen.

@Fierna
Otto der Film ist zugegeben kein tiefgründiges Sozialdrama mit pädagogisch wertvollem Anstrich. Im Gegensatz zu diesem bringt er aber einfach viele Menschen zum Lachen. Das kann man zwar auch subtiler tun, nur ist Otto nicht Herr Kishon und auch nicht Herr von Bülow. Auch kein Grantler wie Herr Polt.
Eher der klassische Clown. Und die besagte Szene spielt einfach mit Klischees. Man könnte sie auch als Erinnerungsmoment betrachten. Wir lachen zuerst. und denken vielleicht dennoch nach. Somit ist die Szene fast wieder sozialkritisch...Oder völliger Quatsch und Otto und Günther haben sich köstlich amüsiert.

Ich finde, der ganze Disput erfüllt nur den Zweck,

Die bunte Aufmachung der Seite kann nicht lange darüber hinwegtäuschen, dass die Seite rassistische und rechtsradikale Botschaften transportiert. So heißt es auf „Fritzfeed“ etwa, Vergewaltigungen seien „in der südafrikanischen Lebensweise tief verwurzelt“. Gleich mehrere Artikel beschäftigten sich obsessiv mit Muslimen. An anderer Stelle kokettiert die Seite mit rechten Geschichtsbildern. Der Film „Stalingrad“ wird unter anderem empfohlen, weil er „ohne blindes Wehrmacht-Bashing“ auskomme, der Untergang des Römischen Reichs wird mit „überhöhtem Ausländeranteil“ und „Dekadenz“ begründet und mit der Gegenwart verglichen.

nicht ganz so krass erscheinen zu lassen.

„Ein neues, freches patriotisches Portal“, twitterte etwa Max Otte, Mitglied der ultrakonservativen CDU-Gruppierung WerteUnion.

https://netzpolitik.org/2020/fritzfeed-virale-propaganda-afd/

„Fritzfeed ist der offensichtliche Versuch, ein sehr niedrigschwelliges, witziges Portal zu schaffen. Die Strategie ist, über ein sehr simples Angebot Leute zu erreichen, die noch nicht in der Szene sind, und die eigenen Anhänger zu unterhalten.“

Schließlich soll es ein viral wirkendes Angebot sein!

Fierna schrieb:Das hier:

Beitrag von KaMailLeon, Seite 659

ist für mich schlicht Getrolle.

Das ist anscheinend nur deine Meinung, die man ja auch äußern darf.

Die Möglichkeit den Beitrag als "getrolle" einzustufen und zu "sanktionieren/entfernen zu lassen" ist sicherlich bekannt, da dies aber nicht erfolgte lass ich es unkommentiert so stehen...

Fierna schrieb:Ja, wäre man ernsthaft an einer Diskussion interessiert, würde man sich schonmal den ganzen sarkastischen Quark sparen, mit dem implizit ja aufgezeigt wird, für wie lächerlich man die Diskussion hält.
Und Getrolle möchte natürlich Reaktionen hervorrufen. Und wenn man die erwarteten Reaktionen bekommt, dann möchte man das natürlich weiter ausreizen...so funktioniert das ja.

"Sarkastischer Quark" ist es für den/die einen, ein Beispiel bzw. Argument für den/die anderen.

Wie wollen wir denn nun mit dem Filmbeispiel verbleiben?
Es dMn als "Getrolle" einstufen, oder darüber diskutieren warum es im deutschen Fernsehen in dieser Synchronfassung ausgestrahlt wurde bzw. in der Mediathek zu finden ist/war?

Andere Filme z.B. "Otto" wurden ja ebenfalls schon ins Spiel gebracht...

6.PzGren391 schrieb:Ich würde es einfach als Satire/Klamauk bezeichnen.

Ja, das meine ich.
Rassismus zum Selbtszweck...damit Leute drüber lachen.

Ist für mich schlicht unterirdisch.

Das hier z.B. ist gelungen

Chappelle's Show - The Niggar Family - Uncensored

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Das mag auch nicht jeder lustig finden, da liegt der Witz aber nicht darin, einfach sinnlos rassistisch zu sein sondern im Rollentausch und der Persiflage der Stereotype.
Völlig in Ordnung.

Erkennst du den Unterschied?

abberline schrieb:Im Gegensatz zu diesem bringt er aber einfach viele Menschen zum Lachen.

Ja, worüber lachen die denn?
Man macht sich schlicht über "Neger" lustig. Toll

abberline schrieb:Und die besagte Szene spielt einfach mit Klischees. Man könnte sie auch als Erinnerungsmoment betrachten. Wir lachen zuerst. und denken vielleicht dennoch nach

Worüber genau denkt man denn anschließend nach?
Die Szene macht nicht die Klischees lächerlich, die Szene spielt auch nicht mit Klischees, die Szene ist das Klischee.

@Fierna
Soweit so korrekt. Aber ich dachte Satire darf alles? Wenn jetzt jemand den biersaufenden Bayer in wadelwärmern verarscht wie er im Biergarten hockt und seine Weißwurst frisst, ist das genauso ein Klischee.
Und da ja sogar ein schwarzer mitspielt, veräppelt er sich ja selber, und sich selber veräppeln darf man oder?

Otto ist jetzt genauso wenig ein tiefgründiges Meisterwerk wie Pipi Langstrumpf. Ich denke man lässt sich unterhalten und gut ist.

@Fierna
Da find ich Otto aber lustiger. Der ist alberner. Neben Helge Schneider und Loriot einer meiner heiligen drei Könige des Humors 😊
Aber bevor demnächst auch noch diskutiert wird, warum Papa Schlumpf eigentlich die AfD Farben trägt und die anderen weisse Zipfelmützen, sollte man lieber das reale Thema Rassismus diskutieren als überall Humorpolizei zu spielen oder Pipi Langstrumpf und Otto zu diskutieren.

@abberline

abberline schrieb:das reale Thema Rassismus

Oh oh du hast quasi gesagt dass es unrealen Rassismus gibt! Gar nicht gut! Aber da ich weiß wie du das meinst geb ich dir recht!

AFD Schlümpfe!! Und Azrael ist auch noch ein jüdischer Name... langsam wird es gruselig!

@6.PzGren391
Genau das mein ich. Da wird totaler Unsinn diskutiert, während das Thema durchaus ein wichtiges ist

KaMailLeon schrieb:Wie wollen wir denn nun mit dem Filmbeispiel verbleiben?

Ich diskutiere unsinniges Getrolle nicht, so verfahre ich da zumindest.

6.PzGren391 schrieb:Soweit so korrekt. Aber ich dachte Satire darf alles? Wenn jetzt jemand den biersaufenden Bayer in wadelwärmern verarscht wie er im Biergarten hockt und seine Weißwurst frisst, ist das genauso ein Klischee.

Hier ist auch gar nicht die Rede von darf/darf nicht sondern ich gebe meine Meinung dazu ab.

Klar, ist das auch ein Klischee, genau wie Franzosen und Baguettes oder Skandinavier und Wikinger usw.
Nur wurden die einen Klischees eben als Rechtfertigung herangezogen, über Jahrhunderte Leute zu versklaven und zu ermorden. Sie haben also einen ganzen Haufen Leid verursacht und tun das noch.
Sowas ist mir bei Baguettes oder Lederhosen nicht bekannt und deshalb ist es für mich berechtigt, das eine Klischee ganz anders zu werten als das andere.

@Fierna
Nur ist die Kolonialzeit schon lange vorbei. Und ich find es ein wenig problematisch, wenn pauschal immer mit dieser Keule gekommen wird. Ja, das war schlimm, hat aber nichts mit uns heute zu tun.
Wichtig ist, dass wir unsere und auch die Klischees anderer auch mal auf die Schippe nehmen dürfen. Nicht immer korrekt sein müssen. Und helfen, wenn andere Menschen (egal woher) angegriffen, beleidigt werden etc.

6.PzGren391 schrieb:Was mich mal interessieren würde, ob das bei Otto genauso krass gesehen wird.

Rassistischer bullshit durch und durch. Erstaunlich, dass das für dich fraglich ist.
Auch bei Otto (seine dreckigen Füße) wieder die Verbindung schwarz gleich dreckig.
Wer über so einen rassistischen Scheiß lachen will oder kann...bitte.

Fierna schrieb:Man macht sich schlicht über "Neger" lustig. Toll

Wer darüber heute noch lachen kann......muss man nicht ausführen....

Groucho schrieb:Wer über so einen rassistischen Scheiß lachen will oder kann...bitte.

Anscheinend ja sogar manche schwarze selbst. Sonst hätten sie wohl kaum mit gemacht.

Fierna schrieb:Klar, ist das auch ein Klischee, genau wie Franzosen und Baguettes oder Skandinavier und Wikinger usw.
Nur wurden die einen Klischees eben als Rechtfertigung herangezogen, über Jahrhunderte Leute zu versklaven und zu ermorden. Sie haben also einen ganzen Haufen Leid verursacht und tun das noch.
Sowas ist mir bei Baguettes oder Lederhosen nicht bekannt und deshalb ist es für mich berechtigt, das eine Klischee ganz anders zu werten als das andere.

Hier gebe ich dir teilweise recht. Teilweise weil ein schwarzer selbst Teil der Szene war. Er also genau wusste was kommt und ich denke nicht dazu gezwungen wurde.
Was ganz anderes gewesen wäre wenn da jetzt jemand schwarz geschminkt worden wäre. Das geht gar nicht. Außer vielleicht in Tropic Thunder

In der Otto-Filmszene soll wohl der Witz sein, dass man manchen Leuten die haarsträubendsten Dinge (wie, dass im Moment noch die Sklaverei erlaubt und die Sklaven in dieser Zeit vom Gesetz her wie Haustiere angesehen würden) einreden kann, wenn man nur so tut, als wäre das Behauptete ganz normal.
Die Frau fällt ja auch darauf herein, behandelt den angeblichen Sklaven aber doch wie einen normalen Gast.

Befremdlich ist die Szene natürlich dennoch.

6.PzGren391 schrieb:Hier gebe ich dir teilweise recht. Teilweise weil ein schwarzer selbst Teil der Szene war. Er also genau wusste was kommt und ich denke nicht dazu gezwungen wurde.
Was ganz anderes gewesen wäre wenn da jetzt jemand schwarz geschminkt worden wäre. Das geht gar nicht. Außer vielleicht in Tropic Thunder

Ja, natürlich. Hätte man das noch gemacht, wäre es die absolute Krönung und quasi eine Minstrel-Show.
Wird mit einem schwarzen Schauspieler aber jetzt nicht wesentlich besser. Man muss ja mal nachdenken, für welche Rollen man da so gecastet wird/wurde.
Oder spielt der Herr im Film noch eine andere Rolle?

Man muss auch mal darüber nachdenken, dass die Szene nur funktioniert, weil die Leite Schwarz, "Bimbo", Sklave verknüpfen und deshalb lachen.
Hätte Otto jetzt eine x-beliebige weiße Person auf der Straße aufgelesen und an der Tür verkauft, hätten vermutlich die meisten Zuschauer mit einem großen ? da gesessen.

Und das ist problematisch. Kann man natürlich machen, aber dann muss das doch irgendeinen Zweck erfüllen.

Serdar Somuncu fragte live z.B. das Publikum "Ist es eigentlich schlimmer dass ich die Witze mache oder dass Sie drüber lachen?"
Selbst so ein Moment fehlt, der die Leute mal zur Reflektion zwingt.

Nachfolgend ein Beispiel wo selbst über "alten und liebgewonnen Comics", die Rassimuskeule geschwungen wird...

Hier jedoch erfolglos...

Rassistische Stereotypen und stilbildende Kunst

Sie gehören in jeden guten Comic-Laden: Reporter Tim, Terrier Struppi, Käpt'n Haddock und ihre rotweiß karierte Mondrakete. Mit dem abenteuerlustigen Tim (original „Tintin“) schuf der Zeichner Hergé (bürgerlich Georges Remi, 1907-1983) vor 90 Jahren einen Charakter, der der US-Übermacht von Disney und Co. echte Konkurrenz machte. ...

Erfolglose Klage wegen Rassismus

Ein Versuch, das 1930/31 entstandene Album „Tim im Kongo“ in Belgien wegen Rassismus gerichtlich verbieten zu lassen, war jedoch 2012 nicht erfolgreich. Ein Gericht in Brüssel wies eine entsprechende Klage des kongolesischen Studenten Bienvenu Mbutu Mondondo ab. ...

Mondondo hatte argumentiert, in dem Comic würden Afrikaner als dumm, arbeitsscheu und unfähig dargestellt. Dagegen werde der Weiße Tim als überlegener Kolonialherr gezeigt. Dies sei „eine Beleidigung für jeden Menschen schwarzer Hautfarbe“ und ein Verstoß gegen ein Gesetz gegen den Rassismus von 1981. „Tim im Kongo“, der 1946 von Hergé noch einmal überarbeitet und „entschärft“ wurde, müsse deswegen verboten werden.

Die Richter folgten jedoch der Auffassung des Staatsanwalts. Dieser hatte argumentiert, Hergé habe mit dem Comic nicht zum Rassenhass aufstacheln wollen. Vielmehr spiegele seine Darstellung der Afrikaner die damalige Zeit wider.

Ein bemerkenswertes Zitat mMn, "es spiegelt die damalige Zeit wieder"...

Einige wollen scheinbar diese Epoche aber gänzlich ausradieren und der Nachwelt vorenthalten...

Doch wie soll man dann überhaupt noch über Rassismus in all seinen Facetten diskutieren bzw. anderen erklären wie falsch und menschenverachtend er ist?

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/kultur/comics/90-jahre-tim-und-struppi-rassistische-stereotypen-und-stilbildende-kunst/23842702.html

@6.PzGren391
Vor allem ist das nicht irgendein Schauspieler, sondern einer DER Fassbinder Akteure überhaupt. Berlin Alexanderplatz, Lola...
Seine Autobiographie "Der weisse Neger vom Hasenbergl" ist sehr lesenswert.

KaMailLeon schrieb:Einige wollen scheinbar diese Epoche aber gänzlich ausradieren und der Nachwelt vorenthalten...

Einige wollen scheinbar den Geist der damaligen Zeit erhalten,
denn niemand wollte Geschichtsbücher umschreiben.

Tim und Struppi waren als Kind meine Lieblingscomics und auch den besagten "Tim im Kongo" besitze ich noch. Das ändert nichts daran, dass das Teil rassistisch ist.
Meinen Kindern würde ich das nicht zu lesen geben.

abberline schrieb:Vor allem ist das nicht irgendein Schauspieler, sondern einer DER Fassbinder Akteure überhaupt.

Und wenn der in so einer Szene mit spielt, ist der Begriff N**** nicht mehr rassistisch?
Basiert die Szene nicht mehr auf rassistischen Vorurteilen?

Interessant

@Groucho
Vielleicht hat er es auch nur als das gesehen, was es ist. Schwarzer Humor und Klamauk. Diskutieren wir echt jetzt Otto?

Groucho schrieb:Einige wollen scheinbar den Geist der damaligen Zeit erhalten,...

Ja scheinbar, denn warum sonst gibt es wohl ständig (bis zum Erbrechen) z.B. diese Reportagen auf einschlägigen Sendern (n-tv/welt etc.) die immer wieder und wieder Bilder/Reportagen vom 2. Weltkrieg/Hitler und seinen Helfern senden?

Wäre es nicht besser dieses "traurige Kapitel" von Deutschland in dem es so grausamen Rassismus und Völkermord gegeben hat, endlich einmal hinter uns zu lassen und nach vorn zu schauen? (meine Meinung)

Oder warum wird das immer wieder und wieder so thematisiert?