@GrouchoJa, man kann einen redensartlichen (Socken)Schuss haben. Danke für den wertvollen Einwand Herr Germanist.
Es ist recht billig wie du hier ohne Not schwere Verdächtigungen in den Raum wirfst und Zeugt von einem unwürdigen Diskussionsstil.
Wenn sich für dich das komplette Rassismusspektrum von "Ist Hey, wo bist du her rassistisch?" über eine gleichgültige Haltung beim Casting von "Die kleinen Meerjungfrau" bis hin zu "Ghost in the Shell" sowie "Sind alle Kostüme mit kulturellen Anleihen rassistisch?" spannt, dann zeigst sich neben dem toxischen Diskussionsstil auch eine implizite Tendenz zur Bagatellisierung rassistischer Diskriminierung.
Zumindest gehe ich davon aus wenn der Umstand nicht über jedes identitätspolitische Stöckchen zu springen allein für dich genügt einem qua Beweislastumkehr erstmal zum Rassismusleugner im allgemeinen zu machen bis dir persönlich ein gegenteiliger Beweis vorgelegt wurde -ist ja nicht so, als gäbe es keine Suchfunktion-, da hat @Capspaulding schon nicht unrecht.
Weder leugne ich, als angehöriger einer von Rassismus betroffenen Gruppe, dessen Existenz, noch leugne ich die Rassismuserfahrungen anderer Gruppen, oder die bestehende gesellschaftliche Schieflage, damit das klar ist.
Allerdings ist es nicht meine Aufgabe irgendeinen dahergelaufenen Keyboardwarrior von meinem Engagement in Vergangenheit und Gegenwart zu überzeugen, welches sich eben bloß vornehmlich nicht auf Allmystery, dem Forum auf dem ich es in 15 Jahren nicht geschafft habe 1000 Beiträge zu schreiben, abspielt. In dem Bezug hast du mir gewiss einiges voraus.
PS: Es existieren verdächtig wenig Beiträge deinerseits welche sich explizit gegen *rollsdice* Kindesmissbrauch richten, aber keine Sorge mir käme es nicht in dem Sinn deshalb eine gleichgültige Haltung deinerseits zu abzuleiten.
@Topic@TussineldaMir fällt es tatsächlich schwer zu erkennen weshalb einerseits die "Ghost in the Shell" Adaption mit ihrem diversen Casting und weißer™ problematisch sein soll, Spike Lee's "Old Boy" mit diversem Casting und weißemTM Protagonisten aber nun nicht.
Das vorgebrachte Argument ist ja dass Lee's interpretation das Setting von Korea in die USA verlegt hat. Allerdings erscheint mir dieses Argument doch recht fadenscheinig. Ich weiss nicht wie viele von euch das abgrundtief schlechte "Old Boy" Remake anschauen mussten, aber ich gehöre zu den Unglücklichen.
Nichts aber auch gar nichts in Lee's Verfilmung macht es nötig das Setting von Korea in die USA zu verlegen. Genau genommen sorgt die Verlegung des Setting eher in manchen Szenen wie der Szene in der der Protagonist nach seiner Gefangenschaft einen lebenden Oktopus verspeist" für Befremdung.
Der Film bleibt weitgehend inhaltlich unverändert mit dem einzigen merklichen unterschied, dass Sexualität als Thema deutlich entschärft wurde.
Wenn also das casting einer weißen Person auf eine vorher ethnisch uneindeutigen Rolle Problematisch ist, dann ändert doch das bloße Verpflanzen eines Settings ohne not und ohne inhaltliche konsequenzen mit der konsequenz, dass man nun vorher ethnisch eindeutige Rollen zu weißenTM umcastet. Btw. ein US-amerikanisches Setting macht es immer noch nicht nötig die Rolle weiß zu besetzen.
Ich sehe hier nicht minder eine ohne Not vertane Chane eine unterrepräsentierte Gruppe onscreen zu repräsentieren.
Einzig erscheint es mir noch eine Spur respektloser gleich ein ganzes Setting ohne Not und Konsequenzen außer in der Straßenbeschilderung und im Casting zu verpflanzen.
Welchen anderen Grund außer bessere Absatzzahlen in den USA zu erzielen, weil man wohl glaubt koreanische Geschichten ziehen nicht so gut, wurde hier denn das Setting geändert?
Ich bin übrigens auch kein besonderer Fan Rollen ohne guten Grund umzucasten, oder gar ganze Setting zu verpflanzen. Dies Sorgt finde ich häufig für Dissonanzen, welche dem Zuschauer die Imersion erschweren, wirkt oft dem Quellenmaterial gegenüber undankbar und sind einfach schlicht unnötig wie z.B. bei The Ring (Oder Old Boy *hust*). In gewisser weise sind solche Umtopfungen auch für den Zuschauer einwenig beleidigend, als könne man sich nicht auf Menschen einlassen die anders aussehen als man selbst.
Dennoch direkt und pauschal in jedem noch so ambigen Fall Rassismus als Ursache auszumachen halte ich für überzogen. Sowas kann gewiss mit reinspielen, muss es aber nicht.
Bei "Ghost in the Shell" sehe ich das um ehrlich zu sein deutlich weniger erfüllt als in Spike Lee's "Old Boy".
Achso, vergleichbar zu Spike Lees unsäglichem "Old Boy" gab es auch vor nicht allzu langer Zeit eine fürchterliche NetFlix-Adaption des sehr erfolgreichen und für seine Verhältnisse ausgezeichneten Anime/Mangas "Death Note", welche sich zwar im Gegensatz zu "Old Boy" deutlich größere Inhaltliche Freiheiten und Anpassungen an das neue US-amerikanische Setting erlaubte, nichts desto trotz sich des Whitewashingvorwurfs nicht erwehren konnte:
https://www.indiewire.com/2017/08/death-note-whitewashing-conversation-1201871811/Genaugenommen ist der Film eigentlich das perfekte Objekt für den aktuellen Diskussionsstrang, denn nicht nur kamen aus einer Ecke Whitewashing vorwürfe, nein. Aus diametral entgegengesetzter Ecke kamen gleichzeitig vorwürfe des blackwashings, weil der im Manga/ Anime ethnisch uneindeutig, ob nun Europäisch, oder Asiatisch, oder beides kulturell jedoch britsch codierte Charakter "L" als schwarz gecastet wurde. Vergleichbar mit der kleinen Meerjungfrau.
http://alldigitocracy.org/live-action-anime-film-casts-black-actor-causing-critics-to-howl-in-protest/ (Archiv-Version vom 30.07.2019)