Abahatschi schrieb:Ja, sie haben aber in der EU 27 Länder zur Auswahl, keiner muss nach Deutschland...daher gehe ich schon vor einer bewußten Entscheidung aus.
Ich gehe davon aus, daß es den meisten Geflüchteten wohl in erster Linie eher um die Aussicht auf ein besseres Leben an sich geht und weniger darum, daß ihnen das Tragen von Lederhosen und Dirndl, Schweinebraten mit Sauerkraut im Biergarten zu essen, das Erlernen deutscher Dialekte, die originale Thüringer Bratwurst oder ostfriesischer Tee so gut gefällt.
Und für Ersteres scheinen viele nunmal die größte Volkswirtschaft der EU als erste Wahl zu haben, was auch irgendwo durchaus nachvollziebar ist mMn. Besonders, wenn man aus bestimmten Krisenländern flüchten musste. Aber klar, daß es gänzlich ohne Anpassung an die neue Wahlheimat auch nicht geht, versteht sich von selbst. Menschen sind grundsätzlich keine starren Kulturträger, die man auf ihren kulturellen Hintergrund reduzieren kann, sondern anpassungsfähige Individuen, die in bestimmten kulturellen Verhältnissen aufwachsen und leben.
Integration ist daher grundsätzlich immer möglich, sofern sowohl Zugewanderte als auch der Staat/ die Aufnahmegesellschaft dazu gewillt sind, etwas dafür zu tun. Daß die Realität dennoch oft anders aussieht, sei es aufgrund von mangelnder Unterstützung, Unwillen, Überforderung oder auch Ablehnung bis hin zu Rassismuserfahrungen etc. pp. versteht sich (leider) ebenso von selbst.