Tussinelda schrieb:Du kannst auch hier gerne nachlesen, entspricht so ungefähr meiner Einschätzung beim Lesen:
Gutes Beispiel, aus deinem Artikel:
Along the way, he warns that it is “coming after your kids” with a breathlessness that makes him sound less like a thoughtful academic and more like a conspiracy theorist looking for hidden critical race messages in the menus at Chuck E. Cheese.
Da wird er gleich mal in die Ecke von Verschwörungstheoretikern gestellt.
Und natürlich weiß er das:
Wer es wagt, eine Fußnote anzufügen, eine differenzierende Statistik vielleicht, dem drohe die soziale Exkommunikation, schreibt John McWhorter, Linguistik-Professor an der Columbia University in New York, in seinem Buch „Die Erwählten“.
Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/john-mcwhorter-die-erwaehlten-100.htmlAlso da scheint er schon einen Punkt zu treffen der nicht wegdiskutierbar ist.
Die Hauptkritik an ihm, seine These der Religion Antirassismus, gründet wohl auf folgendem Argument:
Getrieben werde diese aktuelle Welle vor allem von linksliberalen Weißen, die sich zu Rettern schwarzer Menschen erklärten – eine Haltung, die zutiefst herablassend sei, findet McWhorter, und damit im Kern selbst rassistisch. Seine These: Der neue Antirassismus ist eine Religion. Und seine Anhänger?
„Wir müssen diese Menschen sehen als das, was sie sind: Mitglieder einer Sekte, religiöse Fundamentalisten und Fundamentalistinnen“.
Das begründet er folgendermaßen:
Sie seien missionarisch, anti-aufklärerisch, intolerant. Sie kultivierten eine Aura der moralischen Überlegenheit, predigten die ritualisiere Buße, praktizierten das Wechselspiel aus Angst und Demut. Der Rassismus-Vorwurf – oder allein die Drohung damit – werde zur wirksamen Waffe.
Und:
Auch das Personal im Universum der Erwählten sei dem Religiösen entliehen, schreibt er. Da seien die Hohepriester – afroamerikanische Kultautoren wie Ta-Nehisi Coates und Ibram Kendi. Und die Inquisitoren, die Philister, die Flagellanten und die Ketzer. Letztere seien all jene, die die reine Lehre der Erwählten hinterfragten, sagt McWhorter:
„Der Kurator des Museums für Moderne Kunst in San Francisco, Gary Garrels, wurde zur Kündigung genötigt, weil er sagte, er könne bei allem Bewusstsein für Antirassismus jetzt nicht weiße Künstler ignorieren. Das sei umgekehrte Diskriminierung. Nur weil er das gesagt hatte, musste er gehen. Das ist schlimm, aber das ist das neue Klima.“
Es gibt andere Beispiele – vor allem in den Medien und an Universitäten, wo die Erwählten mit tugendhaftem Eifer potenzielle Abweichler an den moralischen Pranger stellen und aus dem Job mobben. Aber McWhorter begnügt sich nicht damit, die neuen Antirassisten scharfzüngig zu kritisieren.
Also Mut hat er, Hut ab.
Das er differenziert, zeigt sich hier ganz deutlich:
„Ich leugne nicht, dass Rassismus existiert, dass systemischer Rassismus existiert. Und wir werden ihn wahrscheinlich auch nie ganz ausrotten können. Aber diese psychologisierenden, um sich selbst kreisenden Belehrungen über weiße Schuld bringen uns nicht weiter dabei, die realen Probleme schwarzer Menschen in diesem Land zu überwinden.“
Nichts hinzuzufügen.
Quelle: siehe oben