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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

12.08.2021 um 15:21
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:also wie DU oder sonst wer sich selbst bezeichnet ist schwierig?
Lass mal einem Briten oder eine Britin "Österreicher" aussprechen ;) "Austrian" passt schon. Während es für die Magyaren schon schwieriger ist, da verwenden die Briten einen auf die Hunnen zurückgehenden Begriff. Ist aber den Magyaren eigentlich egal.

Oder um etwas weiter weg zu gehen: Wenn ich von Koori und Anagu spreche, wissen wohl sehr wenige, wen ich meine. Das lateinische Aborigines kennen schon mehr. Soll dieser Begriff nicht mehr verwendet werden?


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12.08.2021 um 15:31
@Narrenschiffer
die Übersetzungen sind genau das, nur Übersetzungen, das hat nix mit Fremdbezeichnung zu tun.
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Oder um etwas weiter weg zu gehen: Wenn ich von Koori und Anagu spreche, wissen wohl sehr wenige, wen ich meine. Das lateinische Aborigines kennen schon mehr. Soll dieser Begriff nicht mehr verwendet werden?
wieso denn? Die Selbstbezeichnung ist Koori oder Anagu, der bestimmten Stämme, trotzdem ist die übergreifende Bezeichnung für die gesamte indigene Bevölkerung Australiens Aboriginals. Also warum konstruierst Du Probleme, die keine sind?


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12.08.2021 um 15:36
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Selbstbezeichnung ist Koori oder Anagu, der bestimmten Stämme, trotzdem ist die übergreifende Bezeichnung für die gesamte indigene Bevölkerung Australiens Aboriginals. Also warum konstruierst Du Probleme, die keine sind?
Amnesty International sieht das anders und bezeichnet den Begriff Aborigines als "rassistisch konnotiert".
'Aborigine' is generally perceived as insensitive, because it has racist connotations from Australia’s colonial past, and lumps people with diverse backgrounds into a single group.
Quelle: amnesty.org


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12.08.2021 um 16:02
@Narrenschiffer
'Aborigine' is generally perceived as insensitive, because it has racist connotations from Australia’s colonial past, and lumps people with diverse backgrounds into a single group. You’re more likely to make friends by saying 'Aboriginal person', 'Aboriginal' or 'Torres Strait Islander'.
Quelle: aus Deinem link
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Aboriginals
merkste was?


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12.08.2021 um 16:13
Und lesen wir gleich weiter.
If you can, try using the person’s clan or tribe name. And if you are talking about both Aboriginal and Torres Strait Islander people, it’s best to say either 'Indigenous Australians' or 'Indigenous people'.
Quelle: amnesty.org

Und was sagt ein Betroffener?
"The word Aboriginal does put us in the same category as plants and animals etc because basically the words Aboriginal and Indigenous mean the same."
Quelle: What is the correct term for Aboriginal people? - Creative Spirits, retrieved from https://www.creativespirits.info/aboriginalculture/people/how-to-name-aboriginal-people

Interessanter Artikel übrigens, der sehr gut zeigt, wie kontrovers die Selbstfindung noch verläuft.


--

Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:merkste was?
Ad personam ist übrigens immer lustig, vor allem wenn man als deppert und begriffsstutzig hingestellt wird. :D



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12.08.2021 um 16:31
Rom:nja, SchwEiMvF, ......,
Ich liebe diesen Thread weil er so herrlich abgefahren ist, aber heute habt ihr euch mal wieder selbst übertroffen. Realsatiere vom feinsten, großes Kino, Spitzenleistungen menschlicher Formulierkunst.
Oder meint jemand tatsächlich dieses Kauderwelsch ernst?


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12.08.2021 um 16:32
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wie viele Äußerungen Betroffener habe ich Dir schon verlinkt?
Keine, die belegen würde, dass sich irgendwer mal durch irgendeine Frage von mir verletzt gefühlt hatte. Diese ganzen Verallgemeinerung im Sinne von "IST absolut diskriminierend"
treffen schlicht nicht zu. So lange es Subkulturen bei uns gibt, die rassistisch konnotierte
Begriffe als Kulturgut abfeiern, sie zT mit Schwarz und Weiß gleichermaßen teilen;
- solange es Volksgruppen gibt, die die Eigenbezeichnung Zigeuner als Ehrenbegriff verstehen, sind solche pauschalen Vorurteile ala "wenn du das sagst, egal in welchem Kontext, bist du Rassist" völlig neben der Kappe.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Also was soll das, "von sich auf andere zu schliessen"? Wenn überhaupt überträgst DU doch Deine Sicht auf alle und die dürfen dann sehen, wie sie mit Deinen Fragen zurecht kommen.
Sehe ich nicht so. Ich schildere nur meine persönlichen Erfahrungen mit dem Thema, und zeige einen Weg auf, in dem meiner Ansicht nach etwas weniger Konfliktpotenzial herrscht, als im ganzen Rest der Diskussion. Denke, ich kommuniziere adäquater in dieser ganzen Thematik. Lasse beiden Seiten der Medaille ihren Raum zum Leben und Entwickeln. So entsteht eher Verständnis der Gruppen untereinander, denke ich.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Hier mal was dazu:
Ja, bestätigt sogar meine Vermutung, dass du nicht belegen können wirst, dass es da sofort immer Verletzte gibt. Selbst dein Linkt spricht schlimmstenfalls von einem "Unwillen solche Begriffe zu hören" oder von "Irritation", aber sicher nicht von "per se diskriminierend und gleich verletzend". Kann er gar nicht. Niemand sollte sich diskriminiert fühlen, wenn die eindeutige Diskriminierung nicht statt gefunden hat. Und diese Diskriminierung kriegst du nach wie vor offenbar nicht bei mir belegt, auch wenn du sie dir noch so ganz dolle denkst.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:da gibt es dann auch weiterführende links.....
Das Gleiche. S.o.


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12.08.2021 um 17:30
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Interessanter Artikel übrigens, der sehr gut zeigt, wie kontrovers die Selbstfindung noch verläuft.
ja, weshalb ich derzeit die Bezeichnung Aboriginal nutze, aber eben nur dann, wenn ich nicht weiß, wie der Stamm heißt, falls es um einen bestimmten gehen würde oder aber, weil ich alle Stämme meine. Aber ich lerne gerne dazu.
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Ad personam ist übrigens immer lustig, vor allem wenn man als deppert und begriffsstutzig hingestellt wird. :D
ich habe keine Ahnung, wer Dich als deppert und begriffsstutzig hinstellt, ich ganz sicher nicht. Ich habe nur aufgezeigt, dass das, was Du versucht hattest aufzuzeigen und gegen mich zu verwenden, so eben nicht funktioniert hat. Wenn Du Dich dann als deppert und begriffsstutzig degradiert fühlst, dann ist dies ganz sicher nicht meine Schuld.

@navi12.0
es geht darum, dass die meisten Betroffenen bestimmte Begriffe als verletzend empfinden, als herabwürdigend. Das habe ich wiederholt aufgezeigt, Du hast allerdings mitnichten aufgezeigt, dass dies nicht so wäre. Von daher, bleib in Deiner bubble, ich in meiner


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12.08.2021 um 17:50
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es geht darum, dass die meisten Betroffenen bestimmte Begriffe als verletzend empfinden, als herabwürdigend.
Das kann gut sein, aber doch nur dann, wenn man sie (oder ihre ethnischen Leidensgenossen) direkt damit anspricht, sie überfährt, sie in Verlegenheit bringt; etc.

Stellt man vorsichtig formulierte Fragen, und zwar in einer beschützen, vertrauensvollen Atmosphäre, wüsste ich nicht, wie sich dadurch jemand jemals diskriminiert oder gar verletzt fühlen sollte.
Ist jedenfalls in meiner Lebenspraxis niemals der Fall gewesen, deshalb auch mein Zweifel an dieser Verabsolutierung.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das habe ich wiederholt aufgezeigt, Du hast allerdings mitnichten aufgezeigt, dass dies nicht so wäre.
Das trifft die Sache nur nicht, weil das an dem vorbei marschiert, was ich als Setting postuliert hatte. Der Ton macht die Musik.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Von daher, bleib in Deiner bubble, ich in meiner
Ich pflege nicht in Bubblen zu verkehren. Ist der philosophischen Erkenntnisarbeit, der ich mich verschrieben habe, nicht zuträglich, weil ich nicht nach Bestätigung meiner eigenen Denkmuster suche, sondern nach Erweiterung von echtem nachprüfbarem Wissen.


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14.08.2021 um 07:41
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Das trifft die Sache nur nicht, weil das an dem vorbei marschiert, was ich als Setting postuliert hatte. Der Ton macht die Musik.
Du meinst, was Du mittlerweile als Setting postulierst, denn anfänglich war Dein Setting ja, jemanden einfach mal zu fragen, ob es OK wäre, die Person N**er zu nennen. Da ergibt sich zwangsläufig die Frage, warum man irgendeine Person überhaupt so benennen wollen würde. Warum man eine Person das fragen sollte.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:st der philosophischen Erkenntnisarbeit, der ich mich verschrieben habe, nicht zuträglich, weil ich nicht nach Bestätigung meiner eigenen Denkmuster suche, sondern nach Erweiterung von echtem nachprüfbarem Wissen.
durch Befragung weniger einzelner Personen, auf die sich dann nämlich Dein Erkenntnisstand ausschliesslich bezieht. Außerdem klingt das sehr nach egoistischem Bedürfnis. Und Du magst das als philosophische Erkenntnisarbeit ansehen, ich sehe da nur das typische Verhalten von Menschen, die von Rassismus Betroffene quasi zwingen, sich positionieren zu müssen.


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14.08.2021 um 08:20
Ich bin gestern auf social media auf etwas aufmerksam geworden.
Eine (weisse) Frau die meinte, es wäre rassistisch und man würde Stereotypen bedienen, wenn man das Drake Meme benutzen würde. Ich weiss jetzt gerade nicht, ob es ausschließlich um dieses Meme ging oder allgemein um Memes mit BiPoC.

Da würde mich jetzt mal eure Meinung interessieren. Ich persönlich finde das geht wirklich zu weit. Denn bei dem Meme ist es ja nicht witzig das er schwarz ist, sondern einfach der Blick usw.
Wer da was rassistisches sieht, ist es vielleicht selbst?
Finde das ehrlich voll schräg.

Eine Userin auf Twitter mit etwas mehr Reichweite hatte dann eine Umfrage gemacht und es sollten sich explizit nur BiPoC bei ihr melden, da sie deren Meinung dazu haben wollte. Klar, das ist null repräsentativ, ist mir bewusst, aber die Meinungen von BiPoC waren ähnlich, das es albern ist.

Wie seht ihr das?


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14.08.2021 um 08:38
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Eine (weisse) Frau die meinte, es wäre rassistisch und man würde Stereotypen bedienen, wenn man das Drake Meme benutzen würde. Ich weiss jetzt gerade nicht, ob es ausschließlich um dieses Meme ging oder allgemein um Memes mit BiPoC.
Das stammt auf dem TikTok Kanal "mitreden".
https://vm.tiktok.com/ZMRecLh4o/

"Social Blackfacing", da hat weder die Person die es kritisierte als auch Mitreden nicht verstanden was eine Meme ist.

Da kann man echt nur mit eine Meme antworten

Spoiler
d63edd9af879f866baea5e3c5b506959



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14.08.2021 um 08:44
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Du meinst, was Du mittlerweile als Setting postulierst, denn anfänglich war Dein Setting ja, jemanden einfach mal zu fragen, ob es OK wäre, die Person N**er zu nennen. Da ergibt sich zwangsläufig die Frage, warum man irgendeine Person überhaupt so benennen wollen würde. Warum man eine Person das fragen sollte.
Ja, ich gebe zu, dass ich das anfangs nicht ausführlich genug kommunizierte, und durch die verkürzte Darstellung selbst den Nährboden dafür geschaffen habe, dass irgendwelche abstrusen Szenarien unterstellt werden konnten. Dachte irgendwie es wäre klar, dass es sich um eine intimere Atmosphäre handeln müsse, sonst geht das natürlich nicht wirklich.

Wie schon mehrfach erwähnt, gehe ich mit der PC durchaus konform, was den Dialog im öffentlichen Raum angeht. Einfach deshalb, weil da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass man jemanden ungewollt verletzt.

Im Privaten halte ich es aber lieber anders, weil mir das sonst zu oberflächlich, zu gestellt, zu sehr gespalten in "die Opfer", die sich immer und überall verletzt fühlen können, wenn ein in der öffentlichen Wahrnehmung falscher Begriff fällt, und "die Täter", die einen Eiertanz um doch schon recht häufig wechselnde Eigenbezeichnungen aufführen müssen, von denen sie sich letztlich trotzdem nicht sicher sein können, ob sie heute wirklich noch
Anklang finden. Irgendwie spaltet das im privaten Bereich mehr, als dass es die Menschen zusammen führen würde, und das ist die eigentliche Last dabei.

Nehmen wir alleine die Gruppe der POC. Ich stamme aus einer Zeit, als das NWort noch gängig war. Kurz darauf sagte man "Schwarzer", kurz später "Farbiger" dann wieder eher "Schwarzer", und heute eher POC. Wobei ich mir gar nicht sicher bin, wie die Betroffenen tatsächlich drauf reagieren würden, wenn ich diesen Begriff verwenden würde.
Meine damaligen HipHop Kumpels könnten mich heute sehr leicht für einen PC-Übertreiber halten, wenn ich das so heute anbringe. Kann ich leider nicht prüfen, die Kontakte sind längst gerissen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:durch Befragung weniger einzelner Personen, auf die sich dann nämlich Dein Erkenntnisstand ausschliesslich bezieht. Außerdem klingt das sehr nach egoistischem Bedürfnis. Und Du magst das als philosophische Erkenntnisarbeit ansehen, ich sehe da nur das typische Verhalten von Menschen, die von Rassismus Betroffene quasi zwingen, sich positionieren zu müssen.
Hm, irgendwie komme ich mit meinem Anliegen nicht so ganz durch. Vllt liegt es an der Hektik hier, und ich fasse mich deshalb zu ungenau.
Ich versuche es mal Schritt für Schritt und auch etwas ausführlicher.

Schau, ich lehne einfach alles ab, was Menschen in Schubladen kategorisiert. Jede Art von identitärem Denken ist mir völlig fremd, und so wirkt auch das sehr befremdlich auf mich, wenn mir eine übergeordnete Instanz erzählen will, dass "die" so und so genannt werden wollen. Das alleine postuliert schon eine gemeinsame Gefühlsebene der besagten Gruppe, die ich so nicht glauben kann. Unter bestimmten politischen Umständen und aus Gründen der kommunikativen Ökonomie im öffentlichen Raum halte ich so eine Verkürzung/Halbwahrheit für legitim, aber unter anderen Umständen, im direkten zwischenmenschlichen Kontakt, wie weiter oben benannten, eben für zu weit gehend.

Da ist einfach nichts emanzipatorisches drin, was tatsächlich dem Rassismus entgegen wirken würde, sondern ganz im Gegenteil. Diese Art von Unterteilung in Gruppen und von Postulieren von Opfer-Täter Szenarien macht es doch einem einfachen Menschen erst recht schwer, die alten Denkmuster von Die und Wir aufzugeben, und den Menschen einfach nur als Mensch zu sehen. Das hat doch eher sogar was Reaktionäres, diese sprachliche und dadurch auch massenpsychologische Gruppeneinteilung.

Diese identitäre Denke von Täter-Opfer zementiert doch erst recht den Unterschied zwischen den Gruppen, und befeuert unterschwelligen Zwist, weil:

.. -Obacht, Stammtischparolen, um es etwas plakativ zu machen-

DIE schon wieder irgendwas von UNS wollen, und WIR uns schon wieder nach deren Befindlichkeiten richten müssen, obwohl DIE UNS so viel zu verdanken haben, immerhin lassen WIR DIE in UNSER Land. etc.

Das Szenario von DIE und WIR kann man jetzt beliebig ausbauen, und immer seltener kommt es gesamtgesellschafltich betrachtet dazu, dass man dann, wenn man einen Betroffenen trifft, sich auf ihn als Mensch einlässt, sondern es schwingt zu oft ein unterbewusstes DIE im Raum mit.
Das ist doch der eigentlichen Sache, also dem Kampf gegen den Rassismus, der ja nur dann gewonnen werden kann, wenn es keinen gesellschaftlich breit gedachten Unterschied zwischen Die und Wir mehr gibt, schon alleine aus diesen Gründen wenig zuträglich, denke ich.

Deshalb lasse ich die ganze reaktionäre Denke von Die und Wir im privaten Bereich einfach beiseite, und betrachte jeden Menschen als das was er tatsächlich ist, wenn ich ihn neu kennenlerne. Ein völlig unbeschriebenes Blatt, das ich erst mit ihm zusammen füllen muss.
Das ist der erste Schritt um eine vorurteilsfreie Intimität zwischen den Menschen zu schaffen, und genau das ist, was sich in meiner Lebenspraxis als gangbare Lösung für mich heraus kristallisiert hatte.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Rassismus kaum eine Chance hätte, wenn diese Vorgehensweise als Kulturgut Einzug hielte.
Die Grundvoraussetzungen dafür haben wird. Die gesetzliche Lage schützt die Minderheiten sehr gut, selbst struktureller Rassismus ist heute eher eine Frage von ökonomischer Wirklichkeit und Bildungsunterschieden, also eine Frage von sozialer Klasse, nicht mehr so sehr von Hautfarbe und Herkunft. Den Rest müssen die Menschen selbst schaffen, finde ich, indem sie einfach ihre identitäre, rückwärtsgewandte Denke zumindest im privaten auf ein Minimum reduzieren.

Dass das im großen politischen Diskurs nicht geht, ist mir klar. Dafür gibt es noch zu viele Unterschiede, und denen muss man auch irgendwie so begegnen, dass zumindest eine Mehrheit damit leben kann. Hier hat die PC durchaus gangbare Kompromisse anzubieten, richtig. Anderenorts, im Privaten ist das wie beschrieben eher eine Schranke die zwischen uns und denen hoch gezogen wird, und die uns alle mehr trennt, als uns zu einen.


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14.08.2021 um 08:53
@capspauldin
Ja, genau. Dieses Video war das. Und diskutiert wurde das von https://twitter.com/infoluencer/status/1425913260914757638?s=20


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14.08.2021 um 09:18
@pattimay

Das Posten von Polizistenfotos wäre auf gleicher Ebene "Digital Office Appropriation".


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14.08.2021 um 09:24
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Nehmen wir alleine die Gruppe der POC. Ich stamme aus einer Zeit, als das NWort noch gängig war. Kurz darauf sagte man "Schwarzer", kurz später "Farbiger" dann wieder eher "Schwarzer", und heute eher POC.
das allein zeigt schon auf, dass Du da etwas missverstanden hast.
Was "man" sagte, hat mit Selbstbezeichnung nämlich nix zu tun und weder N**er noch Farbiger sind Selbstbezeichnungen, auch stimmt Deine Reihenfolge eh nicht.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ja, ich gebe zu, dass ich das anfangs nicht ausführlich genug kommunizierte, und durch die verkürzte Darstellung selbst den Nährboden dafür geschaffen habe, dass irgendwelche abstrusen Szenarien unterstellt werden konnten. Dachte irgendwie es wäre klar, dass es sich um eine intimere Atmosphäre handeln müsse, sonst geht das natürlich nicht wirklich.
na komm, ich habe zig mal nachgefragt und trotzdem kam nix mit intimerer und vertrauensvoller Atmosphäre.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Im Privaten halte ich es aber lieber anders
im Privaten, mit Personen, die man kennt, ist das etwas vollkommen anderes. Auch das wurde schon ausführlichst thematisiert.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Da ist einfach nichts emanzipatorisches drin, was tatsächlich dem Rassismus entgegen wirken würde, sondern ganz im Gegenteil. Diese Art von Unterteilung in Gruppen und von Postulieren von Opfer-Täter Szenarien macht es doch einem einfachen Menschen erst recht schwer, die alten Denkmuster von Die und Wir aufzugeben, und den Menschen einfach nur als Mensch zu sehen. Das hat doch eher sogar was Reaktionäres, diese sprachliche und dadurch auch massenpsychologische Gruppeneinteilung.
und noch einmal, die Gruppeneinteilung haben sich nicht die Betroffenen ausgedacht. Auf dieser Einteilung basiert Rassismus, den erleben Betroffene tagtäglich und so lange dies so ist, muss man auch betroffene Gruppen benennen und zwar so, wie sie benannt werden wollen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ein völlig unbeschriebenes Blatt, das ich erst mit ihm zusammen füllen muss.
Das ist der erste Schritt um eine vorurteilsfreie Intimität zwischen den Menschen zu schaffen, und genau das ist, was sich in meiner Lebenspraxis als gangbare Lösung für mich heraus kristallisiert hatte.
das ist vollkommen unrealistisch, denn kein Mensch, außer Neugeboren, ist ein unbeschriebenes Blatt. Jeder Mensch hat Erfahrungen gemacht, hat seine Lebensrealität, die kann man nicht einfach ignorieren.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ich bin mir ziemlich sicher, dass Rassismus kaum eine Chance hätte, wenn diese Vorgehensweise als Kulturgut Einzug hielte.
tja, das sehen wiederum Menschen, die sich wohl etwas besser auskennen, durchaus anders.


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14.08.2021 um 09:38
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und noch einmal, die Gruppeneinteilung haben sich nicht die Betroffenen ausgedacht. Auf dieser Einteilung basiert Rassismus, den erleben Betroffene tagtäglich und so lange dies so ist, muss man auch betroffene Gruppen benennen und zwar so, wie sie benannt werden wollen.
Man weiß doch gar nicht, wer zur Gruppe derer zählt, die sich betroffen fühlen.
Man müsste ja eine Eingruppierung aufgrund von Äusserlichkeit vornehmen um einzugruppieren.
Und wenn ich aufgrund von Äusserlichkeit eingruppiere, ist das eine Fremdgruppierung.
Und dann weiss man nicht, wer selbst zu dieser Gruppe gehören will und wie benannt werden will.
Deine Argumentation läuft m.E. nicht rund.

Also: Eine Gruppeneinteilung basiert auf Rassismus.
Man muss betroffene Gruppen benennen.
------------------------------------------------------------
Damit teilt man doch aber Menschen in Gruppen ein.


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14.08.2021 um 10:09
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das allein zeigt schon auf, dass Du da etwas missverstanden hast.
Was "man" sagte, hat mit Selbstbezeichnung nämlich nix zu tun und weder N**er noch Farbiger sind Selbstbezeichnungen, auch stimmt Deine Reihenfolge eh nicht.
Die ganze Metadiskussion um Selbst- oder Fremdbezeichnung lehne ich ohnehin von Grund auf ab. Die meisten Worte für irgendwelche Ethnien sehen in Fremdsprachen ganz anders aus, als die Eigenbezeichnungen, und sind auch tatsächlich Fremdbezeichungen, also hat das für mich kaum echtes Gewicht.

Was wichtig ist, ist der Konsens, und der hat halt in einigen Fällen bei vielen Betroffenen offenbar gefehlt. Über die Gründe kann ich nur spekulieren.
Ist zwar ihr gutes Recht, irgendeine Bezeichnung abzulehnen, aber es wirkt aufgrund der weltpolitischen Gegebenheiten irgendwie wie braten von Extrawürsten, wenn innerhalb von 30 Jahren 3 mal die Sprache in dem Punkt geändert werden muss, weil sich die Betroffenen vermutlich selbst nicht einig werden können, was geht und was nicht.

Aber seis drum. Ich füge mich, zumindest im öffentlichen Diskurs. Im Privaten ist das eher situativ, wie ich es handhabe.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:na komm, ich habe zig mal nachgefragt und trotzdem kam nix mit intimerer und vertrauensvoller Atmosphäre.
Ja, und ich hab zig mal durchscheinen lassen, wie mein kultureller Background in dem Fall aussieht. Hätte man auch so drauf kommen können, wenn man mit denkt. Egal.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:im Privaten, mit Personen, die man kennt, ist das etwas vollkommen anderes. Auch das wurde schon ausführlichst thematisiert.
Ganz genau, das wurde es. Wundert mich, dass ich das jetzt noch mal alles schreiben muss, und es jetzt aber halbwegs akzeptabel erscheint, nachdem es damals als furchtbar rassistisch und diskriminierend gebrandmarkt wurde.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und noch einmal, die Gruppeneinteilung haben sich nicht die Betroffenen ausgedacht. Auf dieser Einteilung basiert Rassismus, den erleben Betroffene tagtäglich und so lange dies so ist, muss man auch betroffene Gruppen benennen und zwar so, wie sie benannt werden wollen.
Niemand von uns hat sich das ausgedacht. Das ist eine Erblast aus uralten Zeiten, die wir gemeinsam zu tragen haben, und wir wären gut beraten, wenn beide Seiten nicht zu sehr damit belastet würden, sonst schürt das wieder nur neue Ressentiments.

Das Abbauen von Vorurteilen, und das stetige Zurückschrauben des reaktionären Gruppendenkens, zumindest dort wo es geht, also in der kleinen zwischenmenschlichen Begegnung, ist wohl zunächst der erste wichtige Schritt, um es in Zukunft besser zu machen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das ist vollkommen unrealistisch, denn kein Mensch, außer Neugeboren, ist ein unbeschriebenes Blatt. Jeder Mensch hat Erfahrungen gemacht, hat seine Lebensrealität, die kann man nicht einfach ignorieren.
So ist das nicht gemeint. Man kennt einfach niemanden, wenn man ihn kennenlernt. Das ist der Punkt. Das gilt es erstmal zu akzeptieren, und nicht gleich automatisch in eine Schublade zu schieben. Von wegen "die wollen das, aber das wollen sie nicht, etc" Weiß man alles gar nicht.

Beidseitig wenns geht. Darum gehts mir.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:tja, das sehen wiederum Menschen, die sich wohl etwas besser auskennen, durchaus anders.
Wer ist das denn, der sich besser auskennt, und warum sieht er das anders?

Wäre wirklich mal interessant diese Gedanken mit einem echten Experten für Massenpsychologie und Kommunikation zu erörtern. Oder zumindest die Gedanken zu vergleichen, und meine auf den Prüfstand zu stellen.

Vllt hast du ja mal eine Empfehlung für mich.


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14.08.2021 um 10:22
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Die ganze Metadiskussion um Selbst- oder Fremdbezeichnung lehne ich ohnehin von Grund auf ab. Die meisten Worte für irgendwelche Ethnien sehen in Fremdsprachen ganz anders aus, als die Eigenbezeichnungen, und sind auch tatsächlich Fremdbezeichungen, also hat das für mich kaum echtes Gewicht.
das ist lächerlich, wenn Deutschland irgendwo Germany heisst,, dann heissen diese menschen dort Germans, dass hat nichts mit Fremdbezeichnung zu tun. Das weißt Du aber auch, hoffe ich. Und die Diskussion abzulehnen ist in meinen Augen auch ignorant, denn wenn Menschen nicht fremdbezeichnet werden wollen und sich dagegen wehren, dann ist das Rassismus betreffend eine wichtige Diskussion. Es sind auch solche Befindlichkeiten, die aufzeigen, wie Rassismus funktioniert, wie er verletzt, wie er Menschen sogar das Recht nimmt, richtig bezeichnet zu werden.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ist zwar ihr gutes Recht, irgendeine Bezeichnung abzulehnen, aber es wirkt aufgrund der weltpolitischen Gegebenheiten irgendwie wie braten von Extrawürsten, wenn innerhalb von 30 Jahren 3 mal die Sprache in dem Punkt geändert werden muss, weil sich die Betroffenen vermutlich selbst nicht einig werden können, was geht und was nicht.
ja, man könnte Deine Sicht auch einfach als ignorant abtun. Denn die Sprache muss gar nicht geändert werden,, es handelt sich um einzelne Bezeichnungen....und wenn Du einerseits so in vertrauensvoller Umgebung etc. fragst aber gleichzeitig die Diskussion ja irgendwie lächerlich findest, dann frage ich mich nach der eigentlichen Motivation. Es kann ja dann kaum sein ein ehrliches Interesse daran zu haben, warum Menschen wie und wie nicht bezeichnet werden wollen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ja, und ich hab zig mal durchscheinen lassen, wie mein kultureller Background in dem Fall aussieht. Hätte man auch so drauf kommen können, wenn man mit denkt. Egal.
toll, und? ich rate hier nicht und muss ich auch nicht.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ganz genau, das wurde es. Wundert mich, dass ich das jetzt noch mal alles schreiben muss, und es jetzt aber halbwegs akzeptabel erscheint, nachdem es damals als furchtbar rassistisch und diskriminierend gebrandmarkt wurde.
was es auch war, aus meiner Sicht. Warum Du es noch einmal schreiben musst, hast Du doch eben noch selbst eingeräumt oder ist das schon wieder Schnee von gestern?
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ja, ich gebe zu, dass ich das anfangs nicht ausführlich genug kommunizierte, und durch die verkürzte Darstellung selbst den Nährboden dafür geschaffen habe, dass irgendwelche abstrusen Szenarien unterstellt werden konnten.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Niemand von uns hat sich das ausgedacht. Das ist eine Erblast aus uralten Zeiten, die wir gemeinsam zu tragen haben, und wir wären gut beraten, wenn beide Seiten nicht zu sehr damit belastet würden, sonst schürt das wieder nur neue Ressentiments.
Entschuldigung? Wie belastet es denn die Nicht-Betroffenen? Und diese "Erblast" ist eben noch Alltag für viele, somit muss man sich damit auseinandersetzen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Wer ist das denn, der sich besser auskennt, und warum sieht er das anders?
ich habe doch schon entsprechende Studien über die psychologische Auswirkung verlinkt. Zählt für Dich nicht.


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14.08.2021 um 10:30
Ich lebe jedenfalls im Kernsiedlungsgebiet der Cherusker und kann meine Nachfahren teils bis zu 300 Jahre als hier Ansässige zurückverfolgen.
Ich finde also, ich bin nicht nur Deutscher, ich bin außerdem ein Cherusker. Tussinelda müsste Cherusker gut kennen :D

Was ich nie verstand, wenn ich mich nun als Cheruskernachfahre fühle, darf ich dann auch auf dieser Selbstbezeichnung bestehen?

Denn nur weil der christliche Lateiner mich und andere Stämme grundlos und brutal kolonisierte und christianisierte, befinde ich mich doch in exakt der gleichen Situation wie vielfache afrikanische und australische Volksstämme?
Ich wünsche jedenfalls Entschädigung für den Verlust der Irmensul und betrachte die Felder von Idastaviso kongruent zu Custers letztem Gefecht am Little Big Horn.

Wo liegt der Unterschied? Hab ich nie verstanden.


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