lawine schrieb:richtig, weil es in diesem thread - ein Blick auf die Überschrift genügt - um Leitkultur geht-
1. ist das, was du schreibst, Kultur. "Leitkultur" ist politische Anweisung.
2. heißt der Thread keineswegs "Leitkultur", sondern als Frage "Leitkultur ... oder westöstlicher Divan?" Darum gehts, eine Antwort auf diese Frage zu finden, denn beides gleichzeitig geht nicht, wie wir gesehen haben.
Ich muss also das Thema nicht verändern, aber als TE dafür sorgen, dass Begriffe nicht ausgleiten und entstellt werden. Dein Veruch, "Leitkultur" als Gegenpol zu islamischen Kulturbegriffen darzustellen, bedeutet, die Themenfrage als unpassend zu zerschneiden und dem "west-östlichen Divan" a priori keine Chance einzuräumen, und dagegen wende ich mich. Weil dann nur das Diktat "Leitkultur" übrig bleibt. Wir leben aber nun mal in keiner Diktatur, sondern noch in eriner Demokratie. Auch wenn die Mehrheit hier deine Perspektive bevorzugt, heißt das nicht, dass sie richtig ist und noch weniger, dass sie uns weiterbringt im Verhältnis zum Orient.
lawine schrieb:nein, denn es würde nahelegen, dass es völlig beliebig sei, welche Kultur hier tonangebend ist.
Na, vielleicht eine Superkultur aus den Vorzügen der Kulturen, die hier bereits anwesen sind?
Der Riss in der Bevölkerung (und im Forum) geht also gar nicht so sehr durch und um das praktische Leben in der Gesellschaft mit Migranten, sondern durch die DEUTSCHE Gesellschaft im Ringen um die Definitionshoheit zu der Frage Integration oder Assimilation, und da schrieb ich schon mehrfach, dass "deutsche Leitkultur" Integration zugunsten von Assimilation - was der User
@fumo in erstaunlich klarer Worten auch darlegte - ausschließt.
In einer Gesellschaft, in der Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenleben, kann es niemals eine "tonangebende" geben. Wohlgemerkt, wir sprechen von Kultur und nciht von Normen und Werten, die unverhandelbar sind. Sondern nur eine Fusion. Auch wenn dabei der okzidentale Kulturanteil entsprechend der Bevölkerungsgewichte natürlich den größten Anteil hat und Einfluss ausübt, aber eben nicht per ordre du musfti ("Leitkultur"), sondern aus sich selbst heraus. Wir wollten uns doch langsam vom Obrighkeitsstaat lösen, oder?
lawine schrieb: Vorrang der Vernunft vor religiöser Offenbarung,
Demokratie, die auf der Trennung von Religion und Politik basiert,
Pluralismus und
Toleranz
Das gehört wie gesagt zu den unverhandelbaren Normen und Werten, hat aber mit Kultur nur vermittelt was zu tun. Kultur ist was anderes, aber ich fürchte, das du nie verstehen wirst. Wenn ich das, was du so schreibst, für bare Münze nehme.
lawine schrieb:Bassam Tibi ist Deutscher.
Na sowas aber auch. Ich schrieb dazu schon genug. Zudem ist der Wortführer des wiederbelebten Leichnams nicht BT, sondern unser Innenminister, der simple deutsche Benimmregeln dafür aufgestellt hat, aber das schreibe ich jetzt schon zum gefühlt 22. Mal. Wenn "Leitkultur" etwas europäisches sein sollte, hätte sie völlig andere Inhalte und Schwerpunkte. Da es aber de facto ein nationalkonservativer Begriff ist, sollten wir ihn nicht allzu ernst nehmen.
lawine schrieb:also, mach in fertig.
du schaffst das!
Geht es nur mir so, dass ich deinen Umgang mit anderen Usern hier bisweilen unerträglich finde?