stanmarsh schrieb:die Heterogenität ebenfalls zunimmt
In den sozialen Medien und Foren ist eher ein Trend zur Homogenität zweier rivalisierender Gruppen zu erkennen, über alle Insividualisierungs-trends hinweg, die ich mal ganz banal Rückkehr zu der gesellschaftlichen Dichotomie Linke / Rechte nennen möchte, d.h. die Argumente der Rechten und der Linken hier im Forum sind bei den Sprechern der jeweiligen Gruppe nahezu identisch, oder wie es
@Optimist sagen würde: "Das sehe ich auch so."
:D Und zu dieser Blockbildung zweier antangonstischer, sich homogenisierender Gruppen gehört auch die Sprachlosigkeit zwischen diesen Gruppen, die sich in lautem Streit äußert, d.h. der verbale Konflikt dient zur Homogenisierung der beiden Gruppen und zu einer noch festeren, man könnte auch sagen starreren, Argumentationsstruktur, mit dem Fazit, dass Diskussionen zwischen den Gruppen nicht zu Synthesen streben, sondern zu weiterer Polarisierung der beiden Standpunkte und zu einer Verfestigung der Unvereinbarkeit beider "Lager". Dass man jetzt schon wieder von "Lagerdenken" sprechen kann, ist ein weiteres Indiz für die zunehmende Verfestigung der Strukturen und der Homogenität der beiden Sichtweisen.
Man kann das auch ausdehnen auf die Internationalisierung der Homogenität beiden Lager, z.B. verstehen sich FN, AfD und FPÖ besser als jede dieser Parteien z.B. zur SPD oder SPÖ, d.h. auch die EU homogenisiert sich zunehmend bipolar. Das ist der einzige Vorteil, historisch gesehen, gegenüber der Zeit vor 80 Jahren, als der Hitlerfaschismus doch ein ziemlich nationaler war, der nur begrenzte Schnittmengen mit den italienischen Faschisten und den Francisten bot, während man heute schon von einer rechtspopulistischen Internationale sprechen kann, die bis ins Trump-Lager hinein reicht ebenso bis zur Putin-Partei, weshalb sich die beiden auch so gut verstehen.
Aber wir driften ab vom Thema.