Leitkultur…oder west-östlicher Divan?
22.09.2017 um 14:36Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum man hier über den Iran reden muss.
So ist es. Die Kultur ist dann auch nicht die Voraussetzung um eine Gemeinschaft bilden zu können, sondern das Ergebnis von verschiedenen Lebensstilen die im Laufe der normalen Weiterentwicklung miteinander immer mehr korrespondieren.wichtelprinz schrieb:Der Grundkonsens von Willensnationen ist.... Trommelwirbel... Der Wille und nicht die Kultur.
Es passiert aber eher selten, dass einzelne Leute, die keine gemeinsame kulturelle Grundlage haben, zusammenkommen und eine Gruppe bilden.Philipp schrieb:So ist es. Die Kultur ist dann auch nicht die Voraussetzung um eine Gemeinschaft bilden zu können, sondern das Ergebnis von verschiedenen Lebensstilen die im Laufe der normalen Weiterentwicklung miteinander immer mehr korrespondieren.
Verfolgst du eigentlich nicht, was ich schreibe, oder willst du nur trollen? (10:12, 11:13)Abahatschi schrieb:Welche Gespräche - welche Themen? Bitte Beispiele!
Ja, ich finds auch scheiße. Hier kann man tatsächlich mal ein und dasselbe Wort für zwei grundverschiedene Ansichten benutzen.Abahatschi schrieb:Quark
Wenn Trump wirklich einen Krieg gegen Iran lossschlägt und Hunderttausend oder Millionen Iraner nach Europa zu fliehen versuchen, werde ich dich an deinen "Beitrag" noch mal erinnern.Abahatschi schrieb:Oh jee....mit Sauce.
Das sehe ich nicht so. Ganz im Gegenteil. Es passiert sogar sehr häufig, dass Menschen die keine gemeinsamen kulturellen Grundlagen haben von den äußeren Umständen zu einer Gruppe geformt werden, und dort eine Subkultur bilden. Egal ob auf der Arbeit in der Schule oder jedem noch so unbedeutenden Dorfverein. Überall kommen Menschen zusammen, die von bestimmten Interessen zusammen geführt werden, und dort erst entsteht eine entsprechende Gruppendynamik, die sich im laufe der Zeit kultiviert.shionoro schrieb:Es passiert aber eher selten, dass einzelne Leute, die keine gemeinsame kulturelle Grundlage haben, zusammenkommen und eine Gruppe bilden.
Auf der Arbeit und in der Schule ist aber jeder, den du triffst, Teil deiner Kultur.Philipp schrieb:Das sehe ich nicht so. Ganz im Gegenteil. Es passiert sogar sehr häufig, dass Menschen die keine gemeinsamen kulturellen Grundlagen haben von den äußeren Umständen zu einer Gruppe geformt werden, und dort eine Subkultur bilden. Egal ob auf der Arbeit in der Schule oder jedem noch so unbedeutenden Dorfverein. Überall kommen Menschen zusammen, die von bestimmten Interessen zusammen geführt werden, und dort erst entsteht eine entsprechende Gruppendynamik, die sich im laufe der Zeit kultiviert.
Gerade bei mir auf der Arbeit sind die meisten Ausländer gewesen, weil ich häufig auf Auslandsmontage unterwegs war.shionoro schrieb:Auf der Arbeit und in der Schule ist aber jeder, den du triffst, Teil deiner Kultur.
Alle aus Deutschland.
Ich finde dies nicht angebracht, Du stellst keine Themen vor, vermischt Themen wirr, und am Ende kommt raus der Westen ist schuld, arrogant und unfähig. Ich frage mich warum alle her flüchten.Realo schrieb:Verfolgst du eigentlich nicht, was ich schreibe, oder willst du nur trollen?
Aber dann wiederum Ausländer, die ebenfalls zumindest teil deiner Subkultur waren.Philipp schrieb:Gerade bei mir auf der Arbeit sind die meisten Ausländer gewesen, weil ich häufig auf Auslandsmontage unterwegs war.
Im Übrigen.. du benutzt, denke ich, den Begriff Kultur viel zu starr. Kultur hat was mit bestimmten einkonditionierten (kultivierten) Gewohnheiten von bestimmten Gruppen zu tun, und ein Großstadt-Punker kann eine völlig andere Art der Kultivierung erfahren haben, als ein Dorfkind. Auch wenn sie die gleiche Nationalität haben.
Zudem, was man sich als Konditionierung (Kultivierung) angeeignet hat, kann man sich auch abgewöhnen, und sich umkonditionieren. Das ist kein starres Konstrukt, sondern höchst wandelbar und dynamisch.
liegt wohl eher daran das Menschen mehr Überschneidungen haben als Differenzen.shionoro schrieb:Es passiert aber eben sehr selten, dass zwei leute, die gar keine überschneidungen haben gemeinsam eine Gruppe bilden.
Auch das stimmt nicht. Die Einführung eines Gottesstaates hat Khomeini bereits in den 1940er Jahren gefordert und die von @Abahatschi angeführte Organisation von Navab Safavi gründete sich auch 1946. Den Khomeinismus als eine Reaktion auf den westlichen Imperialismus zu sehen, so haben sich Altlinke schon vor 40 Jahren die Welt und ihre Parteinahme für die islamische Revolution erklärt. War damals schon falsch. Die Saat war in Khomeini schon vor Operation Ajax gestreut und der Funke war nicht die Repression unter dem Schahregime, sondern die Enteignung seiner Gönner und die "Dreistigkeit", Frauen das Wahlrecht zu geben. (Nicht umsonst haben schon in den ersten Tagen des neuen islamischen Regimes die Frauen den ganzen Hass der Khomeinisten zu spüren bekommen.)Realo schrieb:Ihr vernachlässigt zu berücksichtigen, dass die genannten Forderungen (@Abahatschi) ja erst während des Shahregimes aufkamen, und nicht etwa wähhrend Mossadeghs Präsidentschaft.
Wenn dir die Thematik und deren Bearbeitung zu komplex erscheint, so dass du nicht mehr folgen kannst, ist das aber nicht mein Problem.Abahatschi schrieb:Du stellst keine Themen vor, vermischt Themen wirr, und am Ende kommt raus der Westen ist schuld
Nun bearbeitest du das Thema ja aber nicht wirklich im Moment.Realo schrieb:Wenn dir die Thematik und deren Bearbeitung zu komplex erscheint, so dass du nicht mehr folgen kannst, ist das aber nicht mein Problem.
Ich bin stets Schritt für Schritt vorangegangen und habe auf Einwände dicht am Thema reagiert.
Dir täte mal ein Ausflug in die Realität ganz gut. Der Iran betreibt seinen Revolutionsexport erst über die Destabilisierung des Nahen Ostens, bei der er im Irak, dem Jemen und in Syrien kräftig nachgeholfen hat. An Frieden oder Ausgleich hat er überhaupt kein Interesse. Deine bescheuerten Phrasen von Dialog und Verständigung, die auch bloss Ideologie und aus dem Auswärtigen Amt sind, blamieren sich an der Wirklichkeit des aufziehenden schiitischen Halbmondes über dem Nahen Osten. Und das und die Vernichtung Israels verhandeln die Mullahs nicht, deinem schwülstigen Gesülze über das "alte persische Kulturvolk" zum Trotz.Realo schrieb:Du kannst keine Lösung für die Nahostproblematik finden ohne Iran. Wenn Trump jetzt versucht gegen Iran in den krieg zu ziehen, verucht er diese Vormachtstellung Irans in der Region zu beenden. Damit wird aber ein Friedensprozess vollends unmöglich.
Mag ja sein, aber erstens gabs danach erst mal noch 1 1/2 Jahrzehnte Demokratie, und niemand als ein paar Islamstudenten würde den Namen Khomeini heute kennen, wenn Mossadegh nicht gestürzt worden wäre von ausländischen kräften.Fabs schrieb:Die Einführung eines Gottesstaates hat Khomeini bereits in den 1940er Jahren gefordert
Ich bin gegen Schwarweißmalerei, aber nicht gegen Kausalitätsanalysen. Hätte es den Putsch gegen Mossadegh nicht gegeben, wäre Reza Pahlewi niemals als Shah an die Macht gekommen und "niemand" würde heute Khomeini kennen. Die Geschichte des nahen/mittleren Ostens hätte einen völlig anderen Verlauf genommen. Und wie kommst du darauf mir Symapthien für das Mullah-Regime zu unterstellen?Fabs schrieb:Den Khomeinismus als eine Reaktion auf den westlichen Imperialismus zu sehen, so haben sich Altlinke schon vor 40 Jahren die Welt und ihre Parteinahme für die islamische Revolution erklärt.
Da muss man doch mal direkt gegenfragen, ob dir das Terrorzentrum Saudi Arabien und seine Satellitenstaaten lieber sind. Sind die Terroristen hier von SA oder von Iran inspiriert? Keiner der Terroristen war Shiite.Fabs schrieb:Dir täte mal ein Ausflug in die Realität ganz gut. Der Iran betreibt seinen Revolutionsexport erst über die Destabilisierung des Nahen Ostens, bei der er im Irak, dem Jemen und in Syrien kräftig nachgeholfen hat.
Ich weiß jetzt nicht was du genau mit Subkultur ausdrücken willst, aber es gab dort tatsächlich kaum jemanden der ähnlich konditioniert gewesen wäre, wie ich.shionoro schrieb:Aber dann wiederum Ausländer, die ebenfalls zumindest teil deiner Subkultur waren.
Überschneidungen gibt es an sich überall, weil überall eben nur Menschen sind, die bestimmte Grundbedürfnisse haben, und sie auch mit anderen Menschen teilen.shionoro schrieb:Es passiert aber eben sehr selten, dass zwei leute, die gar keine überschneidungen haben gemeinsam eine Gruppe bilden.
Ich sehe das eher so, dass sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur gleichen Spezies mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben, und dass die Kultur die zwischen ihnen herrscht sich erst durch die Art ihres gemeinsamen Umgangs miteinander heraus bildet, weil sich ihre jeweiligen spezifischen Konditionierungen ohnehin an die Gesamtsituation anpassen müssen.shionoro schrieb:Z.B. ein hier lebender Student, ein chinesischer Stahlarbeiter und ein Afghanischer Stammeshäuptling, die haben keinen Common Ground.
Die können höchstens unter den Spielregeln einer übergeordneten Kultur zusamme nleben, die dann aber klar formuliert sein muss.
Ja genau, aber doch nur, weil ihr in der Lage wart, gemeinsam die Arbeitsprozesse durchzugehen, weil ihr zumindest darauf trainiert wart.Philipp schrieb:Ich weiß jetzt nicht was du genau mit Subkultur ausdrücken willst, aber es gab dort tatsächlich kaum jemanden der ähnlich konditioniert gewesen wäre, wie ich.
Trotzdem kamen immer wieder verschiedene Leute zusammen, und haben ohne weitere Probleme zusammen eine Gruppe bilden können.
Gibt es, aber es gibt auch sich ausschließende Widersprüche.Philipp schrieb:Überschneidungen gibt es an sich überall, weil überall eben nur Menschen sind, die bestimmte Grundbedürfnisse haben, und sie auch mit anderen Menschen teilen.
Spätestens nach einer bestimmten Eingewöhnungszeit hat man die Verhaltensweisen eines Anderen soweit durchschaut, dass es einem wenigstens nicht mehr schwer fällt es zu tolerieren, wenn jemand kulturell bedingt was wirklich Befremdliches macht. Ist ja wie gesagt eine Frage der Konditionierung, und nichts was in Stein gemeißelt wurde.
Gemeinsamkeiten bedeuten aber nicht, dass man gut miteinander leben kann, wenn es fundamentale Widersprüche gibt.Philipp schrieb:Ich sehe das eher so, dass sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur gleichen Spezies mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben, und dass die Kultur die zwischen ihnen herrscht sich erst durch die Art ihres gemeinsamen Umgangs miteinander heraus bildet, weil sich ihre jeweiligen spezifischen Konditionierungen ohnehin an die Gesamtsituation anpassen müssen.
Warum sollte mir das lieber sein? Und was die staatliche Terrorunterstützung angeht, ist der Iran weltweit führend. Das die Attentäter in Europa mehrheitlich Sunniten sind, ändert nichts an der Grausamkeit, die schiitische Milizen Sunniten in den von ihnen eroberten Gebieten zufügen, den Terror, den der Iran gegen Israel und jüdische Einrichtungen weltweit verbreitet und unterstützt oder seine Barbarei an ethnischen und religiösen Minderheiten, Schwulen oder Frauen im Inneren.Realo schrieb:Da muss man doch mal direkt gegenfragen, ob dir das Terrorzentrum Saudi Arabien und seine Satellitenstaaten lieber sind. Sind die Terroristen hier von SA oder von Iran inspiriert? Keiner der Terroristen war Shiite.
Noch mehr Kausalität: Hätte Pahlavi nie das Frauenwahlrecht eingeführt, hätte sich Khomeini nicht gegen ihn gewandt. Denn bis 1963 hatte er eine Dekade kein Problem mit dem durch Unterstützung von ausländischen Kräften wieder an die Macht gelangten Schah. Aber da war deine Kausalitätsanalyse wohl zehn Jahre an einem Strand in Kenia.Realo schrieb:Ich bin gegen Schwarweißmalerei, aber nicht gegen Kausalitätsanalysen. Hätte es den Putsch gegen Mossadegh nicht gegeben, wäre Reza Pahlewi niemals als Shah an die Macht gekommen und "niemand" würde heute Khomeini kennen
Das weiss ich nicht. Es gibt auch jenseits des Irans noch genügend blutsaufende Despoten im Nahen Osten.Realo schrieb:Die Geschichte des nahen/mittleren Ostens hätte einen völlig anderen Verlauf genommen.