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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

3.348 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leitkultur, Kulturchauvinismus, Kulturhegemonie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

17.11.2017 um 11:06
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:War so , ist so, wird auch so bleien.
da wäre ich mir nicht sicher.
den Wunsch nach Mehrsprachigkeit und nach Nichtdeutscher Amtssprache wird es vereinzelt geben.
ist die Gruppe der Migranten hinreichend groß und verweigert den Spracherwerb konsequent, dürfte eine partielle Mehrsprechigkeit (auch in Ämtern) die konsequente Folge sein


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

17.11.2017 um 11:18
Zitat von lawinelawine schrieb:ist die Gruppe der Migranten hinreichend groß und verweigert den Spracherwerb konsequent, dürfte eine partielle Mehrsprechigkeit (auch in Ämtern) die konsequente Folge sein
Das ist jetzt wieder eine deiner berühmten Vermutungen. Es gibt seit Jahezehnten typische "Türkenviertel", in denen auch Ämter und Polizei angesiedelt sind. Rate mal, was die Amtssprache dort ist.
Warum sollte das anders werden, solange ein bestimmter Bevölkerungsanteil nicht extrem zunimmt, und das ist von den Türken nicht zu erwarten, der Anteil der (ehemaligen) Türken in der Bevölkerung ist ziemlich konstant und das auch schon seit Jahrzehnten. Und die anderen Bevölkerungsteile (Syrer, Nordafrikaner) sind zahlenmäßig viel zu klein.

Im Westen der USA, besonders in Kalifornien, ist Spanisch zweite Amtssprache geworden, aber auch nur, weil es dort bald mehr Bewohner mit spanischer als mit englischer Muttersprache gibt. Das ist mir hier überhaupt nicht zu vergleichen.


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17.11.2017 um 12:08
Noch mal hervor gekramt:

Was die freiwillige Ghettobildung angeht: Es ist wohl nicht so ungewöhnlich, dass sich Menschen gern mit "Ihresgleichen" umgeben. Man denke an die deutschen Dörfer und Städte in Ungarn, Rumänien, der ehemaligen UdSSR - oder an deutsche Ansiedlungen in Namibia, in Südamerika oder auf Malle. Selbst die USA hatten, zumindest bis zum Eintritt in den Ersten Weltkrieg, fast rein deutschstämmige Stadtteile, Städte und Gemeinden. Mit deutschen Schulen, deutschen Zeitungen und deutschen Festivitäten. Selbst Kaisers Geburtstag oder der Sedantag wurden dort gefeiert. Ein Wiederaufleben ergab sich (ohne Feiern) durch die Menschen, die vor dem Faschismus aus Deutschland flüchten mussten. Froh konnte von den Flüchtlingen der sein, der ein deutschsprachiges Netzwerk für Bürokratie, Unterkunft, Arbeit vorfinden konnte.

Geschäfte und Restaurants, in denen deutschstämmige Migranten heimische Speisen und Getränke vorfinden, gibt es wohl weltweit - von der Bierbar in Shanghai oder Thailand bis zum Currywurststand in Spanien oder "Feinkost"-Läden in New York.

Warum sollen andere Menschen also nicht die gleichen Ansprüche ans Leben stellen wie unsere (ehemaligen) Landsleute?

Schon merkwürdig: Wenn sich Wolgadeutsche, Sudetendeutsche, Donauschwaben oder Siebenbürger Sachsen in Jahrhunderten nicht in ihre Heimatländer Russland, Tschechien, Ungarn oder Rumänien integrierten, sondern an ihrer Parallelgesellschaft mit eigener Sprache, eigenen Medien, eigenen Sitten, Religionen und Gebräuchen festhielten: Dann freut sich der Deutsche hierzulande, dass diese allen Widrigkeiten zum Trotze ihre "nationale und kulturelle Identität" bewahrt haben. Und die unterschiedlichsten Regierungen der BRD subventionieren diese "Parallelgesellschaften" mit unserem Steuergeld.

Es gibt in Europa viele Länder, mein Bundesland eingeschlossen, in denen mehr als eine Sprache Amts- und Verkehrssprache üblich sind. Damit können die Bewohner dieser Länder offenbar schon Jahrhunderte gut leben.

Grundsätzlich allerdings kann man nie genug Sprachen lernen. In meinem Wohnort wird beispielsweise an den meisten Wochentagen mehr Dänisch als Deutsch gesprochen. Selbst die Supermärkte sind zweisprachig ausgeschildert und das Personal dort spricht meist beide Sprachen. Wo wäre das Problem? Kommt es deshalb bei Süderlügumern plötzlich zum Identitätsverlust? Nö, man stellt sich nur auf seine Kundschaft ein.

Ungefähr so, wie die Postbank, Kabel 1, Hannoversche Leben, Daimler-Benz, IKEA, Immowelt schon seit Jahrzehnten auf türkisch um türkischsprachige Kunden wirbt - ohne dass das auch nur irgendwen gestört oder aufgeregt hätte.

Wir leben eben in einer globalisierten multilingualen Welt. Vielleicht hilft das ja auch, im Sinne von "Welthilfssprachen-Erfindern", Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

17.11.2017 um 12:26
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wo wäre das Problem?
Das Zweisprachigkeit erwiesener massen das Hirn fördert und somit so mancher angst davon bekommen könnte. ;)


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17.11.2017 um 12:27
@wichtelprinz

Ach, wo nix is, kann auch nix gefördert werden.


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17.11.2017 um 12:29
@Doors
Eben desshalb muss mans auch schlecht reden ;) 


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17.11.2017 um 12:34
Zitat von RealoRealo schrieb:Natürlich auch um Migrantenkinder, aber die können ja nichts dafür, wenn ihre Muttersprache nicht Deutsch ist.
Natürlich nicht, bzw. die hier Geborenen auch nicht.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wo wäre das Problem? Kommt es deshalb bei Süderlügumern plötzlich zum Identitätsverlust? Nö, man stellt sich nur auf seine Kundschaft ein.
Es ist ja eben kein Problem, die Diskussion ging eigentlich da los wer dafür zahlen soll und wieviel Sprachen angeboten werden sollen (30?40? die Klassen wie aufteilen?).
In den von Dir genannten Geschäften zahlt der deutsche Kunde das dänische Schild mit und umgekehrt.


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17.11.2017 um 12:40
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:In den von Dir genannten Geschäften zahlt der deutsche Kunde das dänische Schild mit und umgekehrt.
Nein. Die Doppelbeschildung ist eher als Reklame bzw. Werbung zu verstehen, weil dadurch potenzielle Kunden beider Sprachgruppen umworben werden. Mit nur einem einsprachigen Schild würde wohl weniger Kundschaft kommen. Ein doppelsprachiges Schild ist also im eigenen Interesse und wird daher auch nicht auf den Verkaufspreis der Waren indirekt aufgeschlagen.


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17.11.2017 um 12:41
Zitat von RealoRealo schrieb:Ein doppelsprachiges Schild ist also im eigenen Interesse und wird daher auch nicht auf den Verkaufspreis der Waren indirekt aufgeschlagen.
Lass die Finger von BWL...sage ich nur :)


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17.11.2017 um 12:42
Na dann erklärs mal einem Laien wie mir, was an dem Gedankengang falsch sein soll.


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17.11.2017 um 12:46
@Realo
Alle Kosten werden auf die Warenpreisen umgeschlagen, das ist ziemlich einfach. Ein zweisprachiges Schild kostet schlichtweg mehr als ein Einsprachiges, bedarf zB den doppelten Schreib- und Korrekturaufwand (das dürfte der Kostentreiber sein, nicht der Druck.)


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17.11.2017 um 12:47
@Realo
Zweisprachigkeit ist ein finanzielles Rsiko, Mehrsprachigkeit der finanzielle Ruin, sieht man doch an der Schweiz :troll:


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

17.11.2017 um 12:52
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:sieht man doch an der Schweiz
Das ist in der Tat ein gutes Beispiel - außer den einheimischen Sprachen gibt es keine Schilder in Flüchtlingssprachen.


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17.11.2017 um 12:54
Da möchte ich eher dem laien @wichtelprinz zustimmen als dem Fachmann @tamarillo.

Als ich noch meinen eigenen Betrieb hatte, hatte ich auch alle möglichen Ausgaben für die Festsetzung des Verkaufspreises der Waren berücksichtigt, Werbeausgaben aber extra außen vorgelassen, sondern mich bei der endgültigen Preisfixierung mehr an der Konkurrenz orientiert, um diese leicht zu unterbieten.

Nähme man es bei der Preisfestsetzung so genau wie @Abahatschi, käme man erst gar nicht richtig auf einen grünen Zweig, weil man dann einfach zu teuer wäre. Ein Großteil des Absatzes erfolgt eben auch über Sonderaktionen mit Preisnachlass, und das betrifft eben auch meine eigenen Einkaufspreise, d.h. ich kaufte häufig preislich reduzierte Waren.

Die Kosten für Werbung waren ein eher vernachlässigbarer Faktor in dem Preisbildungskomplex, d.h. schlugen nicht allzu hoch zu Buche.


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17.11.2017 um 13:00
Zitat von RealoRealo schrieb:Fachmann @tamarillo.
Tja, das ist komisch - ich bin mit keinem meiner Unternehmen pleite gegangen. Du?
Zitat von RealoRealo schrieb:käme man erst gar nicht richtig auf einen grünen Zweig, weil man dann einfach zu teuer wäre.
Ich arbeite gewinnorientiert deswegen ist für mich Gewinn=Summe der Einnahmen - Summe der Ausgabe (und Steuern).
Wenn man Werbekosten nur den Ausgaben zuordnet...muß der in der Ware eingerechnete Gewinn trotzdem höher sein.


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17.11.2017 um 13:03
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn man Werbekosten nur den Ausgaben zuordnet...muß der in der Ware eingerechnete Gewinn trotzdem höher sein.
War er ja auch, aber eben sehr gering, d.h. der weitaus größte Teil der Profite ging über Preislücken, d.h. Sonderangebote der Hersteller ausnutzen und die Waren möglichst schnell verkaufen, bevor die Konkurrenz mit Sonderangeboten ankommt, denn dann muss ich mich auch an die Sonderangebote halten und selbst dabei noch etwas billiger sein, um mehr Umsatz zu generieren.

Aber wir sind inzwischen extrem weit OT und sollten diesen Punkt lieber hier abbrechen. :D


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Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

17.11.2017 um 13:06
Zitat von RealoRealo schrieb:extrem weit OT und sollten diesen Punkt lieber hier abbrechen.
Yes, right. In wieviel Sprachen sollten Supermarktschilder sein?
Deutsch
Englich
Arabisch
Türkisch
Schwizerdütsch
? alle EU Sprachen


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17.11.2017 um 13:10
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:In wieviel Sprachen sollten Supermarktschilder sein?
Hier im Binnenland ist das eigentlich einfach: nur Deutsch. Im benachbarten Heidelberg als Touristenhochburg dann auch noch Englisch. Das reicht.

Die Türken hier kaufen eh in ihren eigenen Supermärkten bzw. Discountern. Da ist zwar alles nur auf Türkisch ausgeschildert, dennoch bevorzuge ich besonders bei Obst und Gemüse türkische Läden, weil die einfach qualitativ bessere Waren und das auch noch billiger anbieten. Ich kaufe mit den Augen und der Preis braucht keine Übersetzung.


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17.11.2017 um 13:21
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich kaufe mit den Augen und der Preis braucht keine Übersetzung.
Probier das doch auch mal aus @Abahatschi! Vielleicht ist das besser als seine Lebensmittel immer online zu bestellen, oder bei McDonald's zu kaufen. Zudem weiß man ja, das man mit den Türken auch gerne über den Preis verhandeln kann, sollte dir der ein oder andere Cent zum Einkauf fehlen.
Also warum nicht mal so wie Realo einkaufen?


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17.11.2017 um 13:26
@peekaboo
Vielleicht sollten auch die Beiträge hier zweisprachig sein - dann würden manche nicht nur lesen, sondern auch verstehen.
Um mich geht es nicht - ich spreche und lese 5 Sprachen.
Aber da Dir sonst mein Wohl so wichtig ist: ich kaufe nur bei Händler des Vertrauens unabhängig der Nationalität,, nur frisch und selbstverständlich verhandelt (bin ja so gesehen kein Deutscher)...das Ganze koche ich selbst. Als Du beim McDonalds warst, mußt mich verwechselt haben - ich betrete die nicht.


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