Österreichische Innenpolitik (Sammelthread)
07.01.2025 um 10:21Sind wir ehrlich: Österreich wird die Regierung bekommen, die es verdient hat.
Es wurde lediglich die Zusammensetzung des Nationalrats gewählt. Die FPÖ braucht nach wie vor einen Koalitionspartner.nanusia schrieb:Ja, die Menschen haben gewählt, das ist zu akzeptieren.
Ein bisschen mehr Vernunft auf allen Seiten. 🤷♀️nanusia schrieb:Was wäre denn die Alternative gewesen?
Bleibt ihr ja nix anderes übrig. Der FPÖ aber auch nicht, denn sonst will niemand mit ihr. 🤷♀️interrodings schrieb:Och... die övp wird sich mit sicherheit tief bücken..
Nein, ich hab die nicht verdient. Ich hab sie nicht gewählt.JosephConrad schrieb:Sind wir ehrlich: Österreich wird die Regierung bekommen, die es verdient hat.
Die FPÖ will die Menschenrechte einschränken. Das haben sowohl Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache als auch Generalsekretär Herbert Kickl ausdrücklich erklärt.Und weiters:
Die FPÖ geht gegen die Meinungsfreiheit vor. Das haben zuletzt der erzwungene Abbruch eines Schulvortrags und die Einrichtung einer "Meldestelle" zur Denunziation politisch missliebiger Lehrkräfte bewiesen.https://www.mkoe.at/broschuere-lauter-einzelfaelle-die-fpoe-und-der-rechtsextremismus
Die FPÖ hetzt in übelster Weise gegen Flüchtlinge und Minderheiten. Rassismus ist an der Tagesordnung. Gezielt werden Vorurteile geschürt und Feindbilder verbreitet. Auch der Antisemitismus bricht immer wieder durch.
Die FPÖ arbeitet eng mit rechtsextremen Kräften im In- und Ausland sowie mit dem autoritären russischen Putin-Regime zusammen.
November 2014Wikipedia: Liste rechtsextremer und neonazistischer Vorfälle in der FPÖ
Der FPÖ-Gemeinderat von Steyr, Kurt Lindlgruber, bezeichnet die Regierung als „Parasiten und Schmarotzer“, die von „linken Systemschreiblingen“ unterstützt werden. Dazu droht er politischen Gegnern offen mit Zwangsarbeit „auf dem Kartoffelacker“. Gleiche Formulierungen und Beschimpfen fanden in NS-Deutschland statt.
März 2017
Der Nationalratsabgeordnete der FPÖ, Roman Haider, erzwingt illegal den Abbruch eines Seminars zum Thema Extremismus an einem Linzer Realgymnasium, das auch sein Sohn besucht.
Die Schulleitung berichtete von Drohungen des Funktionärs.
März 2017
Die oberösterreichische FPÖ richtet auf ihrer Website eine „Meldestelle“ ein, bei der Lehrer gemeldet werden sollen, die sich kritisch gegenüber der Partei äußern.
Weiters werden Schüler aufgefordert, sich am Projekt zu beteiligen.
14. April 2024
2021 werden bei einer Hausdurchsuchung beim FPÖ-Ex-Bundes- und Nationalrat Hans Jörg Jenewein ein Schlagring, Munitionsteile und Handyfotos mit NS-Bezug, die laut Akt „eindeutig nationalsozialistische Gesinnung erkennen lassen“, gefunden. Bekannt wird der Vorfall erst im April 2024 im Zuge des Untersuchungsausschuss "zum rot-blauen Machtmissbrauch".
29. September 2024
Am 30. September 2024 wurde bekannt, dass an der Wahlparty der FPÖ zur Nationalratswahl Rechtsextremisten der Identitäten Bewegung teilnahmen. Einige ließen sich mit Kickl abbilden und zeigten dabei White-Power-Gesten.
Ich kann es zwar nicht nachvollziehen, aber so wird man wohl denken, wenn man die FPÖ/AfD etc. gut findet und sie gewählt hat. Anders kann ich es mir nicht erklären.violetluna schrieb:Diejenigen denken offensichtlich, dass es sie eh nicht treffen wird, sondern die anderen (wer immer das auch ist).
Ich mir eben auch nicht 🤷♀️martenot schrieb:Anders kann ich es mir nicht erklären.
So oder ähnlich lese ich das tatsächlich oft.martenot schrieb:Wahrscheinlich stecken Gedankenmuster dahinter, die ungefähr so aussehen: "Denen haben wirs aber gezeigt (*Hurra*)", "Ich werde davon profitieren", "Wer nicht davon profitiert, ist selber schuld / hat Pech gehabt", "geschieht denen ganz recht, wenn sie jetzt jammern", "Hauptsache, mir gehts gut", "ich lasse mir nichts von denen da vorschreiben (gemeint sind all die anderen)".
Sowas lese ich auch in Deutschland immer wieder (die AfD betreffend). Nach dem Motto "Macht euch keine Sorgen, ihr seid doch gar nicht betroffen. Wer nichts ausgefressen hat, braucht auch keine Angst haben".violetluna schrieb:Der Tenor ist, dass die FPÖ ja eh nur die faulen Ausländer, die sich nicht integrieren wollen, weg haben will und allen anderen nichts passieren wird. Wie leichtgläubig kann man sein?
Für mich klingt das nach einer Drohung. Vor allem, wenn willkürlich definiert hat, was "ausgefressen hat" bedeutet.martenot schrieb:Wer nichts ausgefressen hat, braucht auch keine Angst haben".
das ist das schlimme! viele denken nicht nach, man kann nur aus protest wählen, wenn man zumindest grobe übereinstimmungen mit der „protest“-partei hat.violetluna schrieb:sondern aus Protest,
Das Leben als Bürgerlich-Konservativer in einer linken Republik ist auch nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig, da lebt man permanent in Ungnade. Man wird zwar nicht verhaftet und verschwindet spurlos, ein Bekenntnis zu FPÖ/AfD kann dennoch erhebliche private und berufliche Nachteile nach sich ziehen. Unter einem FPÖ-Kanzler muss sich niemand mehr verstecken. Sollte Kickl als solcher Lösungen für Probleme entwickeln und umsetzen, Erfolge erzielen und infolgedessen parteiübergreifende Anerkennung verzeichnen können, wird das auch Auswirkungen auf Deutschland haben. Die bürgerliche Mitte wird das registrieren und sich fragen, ob ein AfD-Kandidat das nicht doch auch kann.martenot schrieb:Meinem Eindruck nach ist in autokratischen Staatsformen letztlich niemand wirklich sicher. Selbst die glühendsten Anhänger können jederzeit in Ungnade fallen.
Aha. Und was ist hiermit?Reineke schrieb:Man wird zwar nicht verhaftet und verschwindet spurlos, ein Bekenntnis zu FPÖ/AfD kann dennoch erhebliche private und berufliche Nachteile nach sich ziehen. Unter einem FPÖ-Kanzler muss sich niemand mehr verstecken. Sollte Kickl als solcher Lösungen für Probleme entwickeln und umsetzen, Erfolge erzielen und infolgedessen parteiübergreifende Anerkennung verzeichnen können, wird das auch Auswirkungen auf Deutschland haben. Die bürgerliche Mitte wird das registrieren und sich fragen, ob ein AfD-Kandidat das nicht doch auch kann.
Das ist kein privater oder beruflicher Nachteil? Müssen sich da nicht Lehrkräfte oder Menschen mit der falschen Herkunft verstecken, die nicht Kickl-konform sind?Pallas schrieb:Die FPÖ geht gegen die Meinungsfreiheit vor. Das haben zuletzt der erzwungene Abbruch eines Schulvortrags und die Einrichtung einer "Meldestelle" zur Denunziation politisch missliebiger Lehrkräfte bewiesen.
Die FPÖ hetzt in übelster Weise gegen Flüchtlinge und Minderheiten. Rassismus ist an der Tagesordnung. Gezielt werden Vorurteile geschürt und Feindbilder verbreitet. Auch der Antisemitismus bricht immer wieder durch.
Lehrkräfte genießen selbstverständlich ebenso Meinungsfreiheit, haben sich im Unterricht jedoch politisch neutral zu verhalten. Wird das missachtet, ist die FPÖ (oder wer auch immer) in der Pflicht, dort einzuschreiten.mchomer schrieb:Das ist kein privater oder beruflicher Nachteil? Müssen sich da nicht Lehrkräfte oder Menschen mit der falschen Herkunft verstecken, die nicht Kickl-konform sind?
Oder befürwortest du das, weil es deinen Ansichten entspricht?
Ach, sorry, die werden ja nur verhaftet oder verschwinden, das ist natürlich etwas völlig anderes und hat keinerlei Einfluss auf Beruf und Privatleben…
Da stimme ich Dir vollkommen zu. Andere Beispiele sind der IS oder die PKK, bei deren Unterstützung man auch Einschränkungen befürchten muss. SKANDAL! DIKTATUR!Reineke schrieb:. . .ein Bekenntnis zu FPÖ/AfD kann dennoch erhebliche private und berufliche Nachteile nach sich ziehen.
Ja genau. Das eine sind verbotene organisationen, das andere die Parteien, die die Wahl gewonnen haben / auf Platz 2 stehen. Es wird echt albern.Africanus schrieb:Da stimme ich Dir vollkommen zu. Andere Beispiele sind der IS oder die PKK, bei deren Unterstützung man auch Einschränkungen befürchten muss. SKANDAL! DIKTATUR!
Die Organisationen sind verboten? SKANDAL! DIKTATUR!!11!111!stereotyp schrieb:Ja genau. Das eine sind verbotene organisationen, das andere die Parteien, die die Wahl gewonnen haben / auf Platz 2 stehen. Es wird echt albern.
Das heißt, Lehrer dürfen sich nicht mehr kritisch äußern? :ask:Reineke schrieb:Wird das missachtet, ist die FPÖ (oder wer auch immer) in der Pflicht, dort einzuschreiten.
Im März 2017 ließ ein Freiheitlicher einen Vortrag an einem Gymnasium auf Geheiß seines Sohns abbrechen. Dann schüchterten die Blauen "parteikritische" Pädagogen ein. Die FPÖ unter Kickl greift das nun wieder auf.https://www.derstandard.at/story/3000000238034/kickl-reaktiviert-blaue-plaene-fuer-einen-lehrerpranger?ref=article