Cthulhus_call schrieb:Naja, was wird denn immer linker ?
Die SPÖ bewegt sich in Richtung Kommunismus, zum Beispiel. Und der hat ja auch nichts Gutes gebracht.
Sozialstaat und Umweltpolitik finde ich gut, dafür könnte die Politik rund um Migration und Asyl geändert werden, soweit das unter Einhaltung der EU-Bestimmungen möglich ist. Hier tendieren ja die linken Parteien eher zu Grenzen abschaffen und alle rein. Das möchte ich beispielsweise nicht.
Ich möchte qualifizierte Einwanderung und dass Einwanderer sich komplett selbst erhalten können müssen (oder privat jemanden finden, der sie erhält), ansonsten dürfen sie nicht einreisen bzw. müssen bei längerer Arbeitslosigkeit auch wieder ausreisen. Es kann jedem passieren, gekündigt zu werden, aber Ziel sollte sein, sich dann schnell wieder Arbeit zu suchen. So wie die Sozialleistungen jetzt konzipiert sind, sind sie kein BGE und dem muss eben Rechnung getragen werden (auch von österreichischen Staatsbürgern natürlich, nur bei denen hat man ja nicht die Option, sie wegzuschicken, wenn die den Sozialstaat ausnutzen. Bei Einwanderern hat man die aber sehr wohl und das sollte genutzt werden).
Asyl ist Aufenthalt und Schutz auf Zeit unter bestimmten Voraussetzungen. In dieser Zeit sollen aber die Menschen auch etwas beitragen, etwa durch ehrenamtliche oder bezahlte Arbeit. Es kann nicht sein, dass Asylwerber nicht arbeiten dürfen, so lange ihr Asylverfahren nicht abgeschlossen ist. Wenn ihnen die Basisbildung, Sprachkenntnisse und Ausbildung dazu fehlen, dann soll ihnen dies vom ersten Tag des Aufenthalts vermittelt werden und klar kommuniziert werden, dass es dazu dient, sie möglichst schnell fit dafür zu bekommen, zur Gesellschaft etwas beizutragen.
Wenn die Voraussetzungen für Asyl wegfallen, weil sich die Situation im Heimatland verbessert hat, stehen den Asylsuchenden zwei Optionen zur Verfügung: sie verlassen das Land (kehren beispielsweise nach Hause zurück) oder sie erfüllen die Voraussetzungen für die qualifizierte Einwanderung und bleiben hier. Nachdem sie ja ohnehin meistens mehrere Jahre Asyl suchen müssen, bleibt ihnen ja genügend Zeit, diese Voraussetzungen zu erwerben, indem sie sich weiterbilden, Deutsch und Englisch lernen und eine Ausbildung machen.
Niemand soll aus seiner gewohnten Umgebung wieder herausgerissen werden, der das nicht möchte - aber es ist zumutbar, etwas dafür zu verlangen. Nachdem in Österreich qualifizierte Arbeitnehmer:innen gesucht werden, wäre es ja Unsinn, diese wegzuschicken, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen.
Asylsuchende aufzunehmen, in übervolle Lager zu stopfen und dann dort sich selbst zu überlassen führt genau zu solchen Situationen, die wir jetzt haben und die viele Protestwähler:innen dazu bewogen haben, die FPÖ zu wählen.
Österreich mag sich aufgrund der EU-Bestimmungen vielleicht nicht aussuchen können, ob es Asylsuchende aufnimmt oder nicht, aber es kann schon die Situation dieser in Österreich verbessern.
Cthulhus_call schrieb:Es gab in Deutschland sogar mal den Versuch Umweltschutz als rechtes Thema zu verankern ( Umweltschutz ist Heimatschutz, NPD)
Das ist unglaubwürdig und wird deshalb auch nicht angenommen. Wäre in Österreich dasselbe.
Cthulhus_call schrieb:In deutschen Medien werden die Nachwehen der deutschen Teilung gerne als Ursache der rechtsextremen Präferenz im Osten hergenommen.
Das halte ich für Unsinn, dazu ist die Wiedervereinigung schon zu lange her.
Es mag schon stimmen, dass man Demokratie erst lernen muss, wenn man sein gesamtes Leben in einer Diktatur verbracht hat. Alle, die 1990 und danach geboren wurden, kennen die DDR ja gar nicht mehr und die sind jetzt 34 oder jünger.
Ich ließe mir das einreden bei der älteren Bevölkerung, die die DDR noch gekannt hat. Es ist sicher schwer gewesen, plötzlich mit ganz anderen Voraussetzungen zurechtkommen zu müssen, sich selbst um Arbeit oder Wohnung bemühen zu müssen und tatsächlich auch abgelehnt zu werden. Zu sehen, dass man mit genügend Geld so gut wie alles kaufen kann, aber selbst keins hat. Natürlich schürt das Neid und Konflikte und wer gewohnt ist, dass ein "starker Mann" alles regelt, der wird sich vielleicht wieder einen solchen an der Spitze wünschen ihr sich von vollmundigen Versprechungen ins Bockshorn jagen lassen.
Die Jungen haben aber schon von klein auf gelernt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und daher verstehe ich bei denen das "Mimimi, wir sind so arm, wir werden ungerecht behandelt, benachteiligt und diskriminiert!" nicht. Ich habe nicht den Eindruck, dass es die Menschen in den östlichen Bundesländern heute schwerer oder leichter haben als die in den westlichen. Alle müssen sich gleichermaßen um Arbeit bemühen und notfalls auch dafür umziehen. Oder in einem weiteren Umkreis nach einer leistbaren Wohnung suchen. So geht es uns doch allen, das ist in Österreich nicht anders und in den meisten europäischen Ländern ebenso wenig.
Cthulhus_call schrieb:Ich hoffe nicht 😣
Ich hoffe das auch nicht, aber leider korrumpiert Macht, das sieht man ja immer wieder.
Genau deshalb bin ich auch dafür, Kickl einen Denkzettel zu erteilen, indem man die FPÖ zwar mitregieren lässt, aber alle grauslichen Ideen durch Abstimmung rigoros vom Tisch fegt. Dazu gehört aber eine bestimmte Arbeitsethik und ich bin mir nicht bei allen österreichischen Politiker:innen sicher, dass sie über diese verfügen und ihnen nicht vielleicht doch die eigenen Vorteile wichtiger sind.
Es ist zum Haare raufen!