Eya schrieb:Ich wäre ja grundsätzlich für Co-Existenz.. lasst den Christen die Kreuze, den Muslimen ihre Kopftücher und dem Rabi die Kippa usw.
Wieso ist das eigentlich immer ein Problem mit dem Islam.
Es gibt noch viele andere Religionen hierzulande.. die Sikhs, Hindu, Buddhisten, Juden, Zeugen Jehovas und Aleviten (wrsl noch andere auch).
Also entweder fällt die eine Religion und ihre Mitglieder immer besonders auf oder es liegt an der Anzahl der Mitglieder.
Dafür wäre ich auch - oder, wenn das nicht geht, gleiche Regeln für alle.
Es hängt sicher auch mit der Anzahl der Mitglieder zusammen und der Art, wie der Glauben aufgebaut ist. Sikhs, Hindus, Buddhisten sind allein von ihrer Religion her friedlich, weil ihre Religion ihnen das so vorschreibt. Juden sind auch duldsam, ebenso den neutestamentlichen Christen im Allgemeinen (andere Wange hinhalten). Beim Islam habe ich oft den Eindruck, dass die verschiedenen Strömungen ihren Glauben sehr unterschiedlich auslegen - vom friedlichen Islam bis zu Dschihad. Auch bei jenen Christen, die sich weniger auf das Neue Testament und Jesus konzentrieren, sondern vielmehr die Bibel im Gesamten (inkl. Altes Testament) wörtlich auslegen, gibt es auch solche Radikalisten. Das sind aber wohl weniger als bei den Muslimen.
Seidenraupe schrieb:Es gibt kein Problem mit "dem Islam" weil es "den Islam" nicht gibt.
Es gibt aber religiöse islamische Gemeinden/Strömungen, deren Überzeugungen von Grund auf mit westlich geprägtem Demokratieverständnis unvereinbar sind.
Genau das ist ein Punkt. Solche Strömungen gibt es ganz sicher auch bei Christen, bei den anderen Religionen weiß ich es nicht. Das sind aber sicher weniger, die so denken, als bei den Muslimen.
Ich finde ja nicht, dass ein generelles Kopftuchverbot die Lösung ist, vielmehr muss man gegen jene Strömungen vorgehen, die mit westlich geprägtem Demokratieverständnis unvereinbar sind. So trifft das ja alle Muslime, auch die friedlichen und das ist unfair.
Wie kann man denn sehen, ob jemand zu etwas gezwungen wird oder nicht? Sowas ist immer schwierig. Bei Kindern finde ich das Kopftuchverbot in Ordnung, denn in diesem Alter kommt das sicher von den Eltern und nicht von den Kindern selbst. Aber eine erwachsene Frau sollte sich doch bitte selbst entscheiden können, ob sie ein Kopftuch trägt oder nicht. Es muss ja nicht immer so sein, dass ein Mann ihnen das befiehlt.
Den Amish befiehlt ja auch niemand, sich in altmodische Gewänder zu hüllen und auf moderne Technik zu verzichten, sie tun das freiwillig. Das ist schwer nachvollziehbar, aber eben nicht verboten.
Destructivus schrieb:Ja und sie werden immer noch ignoriert. Um bei Österreich zu bleiben: Als der Islam in das Religionsportfolio kam, gab es keine radikalen Massenbewegungen wie man sie heute kennt. Leider haben alle aufgrund falschverstandener "Sensibilität" die Entwicklungen verschlafen, die Wahabbisten und Mullahs noch gefördert und negieren heute noch, dass es so was wie Probleme geben könnte, weil irgendwo in Afrika es ja auch christliche Anschläge gibt.
Ich gebe dir recht, dass man da was tun muss. Nur löst eben ein generelles Kopftuchverbot dieses Problem nicht. Menschen können sich auch ohne religiöse Symbole in der Kleidung radikalisieren. Indem man ihnen das verbietet, sogar noch eher, denn das löst Widerstand aus.