Libertador schrieb:Mir ist es scheiß egal, ob mein Hausarzt studiert hat oder nicht. Wenn der Hans Wurst meine Bedürfnisse nicht befriedigt wechsle ich zu einem anderen Anbieter. Du kannst von mir aus zu einem gehen, der studiert hat. Der Hans Wurst wird übrigens bei der Arbeit schon keinen umbringen.
Das ist gerade beim Beruf des Arztes nicht sicher. Er kann dich umbringen oder deinen Körper schädigen.
Ich meine wenn er dir bei einem viralen Infekt aggressive Antibiotika verschreibt schädigt dies deinen Körper, die Nebenwirkungen, doch hilft kein bisschen.
Das man am Auswurf erkennen kann, ob Bakterien oder Viren an der Entzündung der oberen Atemwege schuld sind, wissen nicht alle. Und sehr viel anderes nicht. Wenn jemand Arzt ist, setze ich dieses Wissen jedoch voraus. Wieso sollte ich zu jemanden gehen, der in keinster Weise besser qualifiziert ist mich zu untersuchen als ich selber?
Auch bei den anderen Ausbildungsvorgaben und Studiengängen erkennt man allein am Titel die Fähigkeiten. Klar, nicht im Detail, aber Ärzte die keine Ahnung haben was Antibiotika sind oder Informatiker, die mit dem Begriff
boolean überfordert sind wirst du nicht treffen. Man erkennt eine Grundqualifikation, die nunmal vorhanden sein muss.
Und was tödliche Probleme angeht: Mechaniker, der die Bremsen nicht richtig repariert. Bauarbeiter, der die Baustelle nicht richtig ausschildert. Chemiker, der die Sicherheitsvorschriften nicht kennt. Kranführer, der den Kran nicht richtig kontrolliert. Die Liste ist endlos.....
Libertador schrieb:Der Unternehmer wird auch jemanden mit Ahnung durch Aufnahmeprüfungen einstellen. Dafür braucht man keinen staatlichen Ausbildungsnachweis.
Aufnahmeprüfungen gehen auch, wenn die Bewerber einen Ausbildungsnachweis haben. Nur, dass die mit dem Ausbildungsnachweis bereits vor der Prüfung vermitteln können, dass sie Ahnung von der Materie haben.
Was ist der Nachteil des Ausbildungsnachweises? Wieso sollte man ihn abschaffen, obwohl er schnell vermittelt, dass zumindest grundlegende Kompetenzen vorhanden sind und somit die Bewertung einer Bewerbung bzw. Person vereinfachen?
Libertador schrieb:Ob Deutschland mit seinem System gut fährt bezweifle ich. Es erhöht auf jeden Fall die Zahl der psychisch kranken Jugendlichen.
Auf welche Art und Weise? Würde der Leistungsdruck bei deiner Version der ganzen Geschichte wegfallen, oder was? Glaube ich nicht.
Libertador schrieb:Dann beziehe dein Wissen weiter aus Massenmedien und Fernsehn, wenn du denkst, dass man Wissen nicht im Internet vermitteln kann.
Es geht um Wissen aus staatlichen Bildungseinrichtungen, das den aus dem Internet wohl vorzuziehen ist. Ich glaube eher dem Erdkundeunterricht, der mir sagt, dass die Erde ein abgeflachtes Ellipsoid ist, als den flache Erde Spinnern aus dem I-Net. Ohne Grundlegendes Wissen ist es einfach nicht möglich, die Richtigkeit einer Quelle zu beurteilen. Und das ungefilterte Internet birgt hier die Gefahr der Missinformation. Während Theorien oder Tatsachen aus dem Unterricht hinreichend belegt sein müssen, um in den Unterricht zu kommen oder mithilfe des Lehrers kritisch betrachtet werden (z.B. Quellenarbeit in Geschichte), stößt man im Internet auf alles, was sich ein kranker Kopf so ausdenken kann und ohne gewisse Grundkenntnisse kann mir auch jemand sagen, dass 5*5 = 10 ist, weil es dasselbe sei wie 5+5+5+5+5. Habe ich nie Addition gelernt, kann ich nicht nachvollziehen, dass diese Aussage Blödsinn ist. Das ist ein stark vereinfachtes Beispiel. Bei komplexeren Sachverhalten wird es problematischer, wobei bereits dies ein Problem wäre, da du selbst die Grundschule abschaffen willst.
Außerdem verstehe ich immernoch nicht, wo du dein Monopol siehst? Du informierst dich doch auch übers Internet, oder? Das musst du sogar in der Schule, zum recherchieren. Du erfindest eine Situation, die nicht existiert (Bildungsmonopol) und beschwerst dich über Sachen, die keine Nachteile bringen (staatlicher Ausbildungsnachweis). Was genau ist dein Problem mit dem momentanen System?