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Das staatliche Bildungsmonopol abschaffen

203 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Menschenrechte, Monopol ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das staatliche Bildungsmonopol abschaffen

01.03.2017 um 11:22
@Mr.Stielz
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Es liegt leider Natur der Sache, dass der, welcher kein Geld hat und keines verdient, sich keine Extrawurst leisten kann.
Wo liegt denn dann das Problem?
Wer genügend Geld hat, kann bereits Heute seine Kinder in die teure Privatschule oder ins teure Internat schicken..anschließend noch auf die Privatuniversität.


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Das staatliche Bildungsmonopol abschaffen

01.03.2017 um 11:30
Zitat von LibertadorLibertador schrieb: Wenn jemand seine Arbeit schlecht macht wird er diese nicht lange mehr machen können.
Das ist richtig. Das Problem dabei ist, wer stellt denn fest, dass der jemand seine Arbeit schlecht macht? Der Großteil der Arbeit macht ja mittlerweile der Sektor der Dienstleistungen aus. Und ob diese Dienstleistung jemand schlecht erledigt, merkt zu allererst der Kunde.

Ich möchte, wenn ich mein Auto in die Werkstatt bringe, dieses von zumindest einem Gesellen repariert wissen. Und nicht von jemandem, der sich einfach mal KFZ-Mechatroniker nennt, weil er 2 YouTube-Videos angesehen hat.


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Das staatliche Bildungsmonopol abschaffen

01.03.2017 um 11:31
Zitat von LibertadorLibertador schrieb:Wieso muss der Staat Maßstäbe schaffen? Wenn jemand seine Arbeit schlecht macht wird er diese nicht lange mehr machen können. Der Unternehmen werden schon ein Aufnahmeverfahren errichten.
Der Staat macht die Maastäbe nicht. Und auch der Staat hat eben eine Fürsorgepflicht für den Bürger.

Und ich sehe da jetzt nicht den Vorteil wenn man "Anarchy" einführt wie es vor Jahrhunderten schon eher der Fall wahr?

Die Auswahlkriterien für den Beruf betreibt eben der Arbeitgeber, der Staat für Staatliche Abschlüsse.

Wieviel Patienten darf denn so einer auf den Gewissen haben der sich "Arzt" nennt und keine Medizin studiert hat? Wie erwähnt er kann ja sein Ding durchziehen darf sich aber nicht Arzt nennen.


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Das staatliche Bildungsmonopol abschaffen

01.03.2017 um 11:32
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Es liegt leider Natur der Sache, dass der, welcher kein Geld hat und keines verdient, sich keine Extrawurst leisten kann.
Das ist schon richtig. Aber ein möglichst gerechter Start ins weitere (Berufs)Leben ist in meinen Augen keine "Extrawurst", wie es z.B. ein eigenes Haus oder ein neues Auto ist.

Wenn es davon abhängt, wie voll der Geldbeutel ist, wer später Arzt werden kann, ist das kein gerechtes System. Das ist dann ein weitgehend stabiles Kastensystem, bei dem man sich faktisch nur innerhalb seiner gesellschaftlichen Stellung entwickeln kann.

Es ist gerade die Aufgabe eines Sozialstaates, solche Grenzen zu minimieren.


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01.03.2017 um 11:34
GEnau deswegen haben Menschen doch auch Gesellschaften. Um Leistungen zu erbringen die ein einzelner nicht schaffen kann, um Synergieeffekte zu nutzen uvm.


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01.03.2017 um 11:34
@kleinundgrün
Und diese Tendenz wird ja immer schlimmer, Bildung und Sozialer Status gehen immer mehr Hand in Hand.....


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Das staatliche Bildungsmonopol abschaffen

01.03.2017 um 11:37
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:Und diese Tendenz wird ja immer schlimmer, Bildung und Sozialer Status gehen immer mehr Hand in Hand.....
Ich sehe das anders. Vor 20 oder 30 Jahren waren Akademiker grundsätzlich besser angesehen. Wer Rechtsanwalt oder Arzt war "war etwas". Das ist heute weitaus weniger der Fall.


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01.03.2017 um 11:39
@kleinundgrün
Nicht angesehen, darum geht es nicht, Menschen aus der Unterschicht werden seltener Akademiker als Menschen aus der Oberschicht oder oberen Mittelschicht. Das meinte ich damit, der Soziale Status und nicht dein Fleiss oder Leistung bestimmen was du wirst, die Leistungsgesellschaft ist ein Mythos...


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01.03.2017 um 11:46
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:der Soziale Status und nicht dein Fleiss oder Leistung bestimmen was du wirst, die Leistungsgesellschaft ist ein Mythos...
Hängt wohl irgendwie damit zusammen.


Kein typisches Beispiel, aber zur Veranschaulichung: Wenn ich zwei Elternteile ohne Beschäftigung und Interessen habe, wie soll dann das 7-jährige Kind irgendetwas über Fleiß lernen?
Wenn außerhalb der Schule niemand darauf achtet, dass Hausaufgaben erledigt werden, Interessen des Kindes abgefragt werden, kann das keine Schule mehr ausgleichen.


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01.03.2017 um 11:48
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber ein möglichst gerechter Start ins weitere (Berufs)Leben ist in meinen Augen keine "Extrawurst", wie es z.B. ein eigenes Haus oder ein neues Auto ist.
...
Es ist gerade die Aufgabe eines Sozialstaates, solche Grenzen zu minimieren.
Aber genau dafür sorgt der Staat doch: weitgehende Chancengleichheit.
Ob die "Extrawurst" Waldorfschule, über die wir hier diskutieren, jetzt einen Vorteil darstellt, darüber lässt sich trefflich streiten.
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb:Menschen aus der Unterschicht werden seltener Akademiker als Menschen aus der Oberschicht oder oberen Mittelschicht. Das meinte ich damit, der Soziale Status und nicht dein Fleiss oder Leistung bestimmen was du wirst, die Leistungsgesellschaft ist ein Mythos...
Jein.
Das stimmt ein stückweit, wird aber von vielen Faktoren beeinflußt (Bildung des Elternhauses, Bildungswille desselben (siehe den Beitrag von @SergeyFärlich oben), finanzielle Möglichkeiten, ein Stück weit womöglich Genetik, ...). Die Schichtengesellschaft ist aber durchlässig. In meinem Bekanntenkreis gibt es studierte Arbeiterkinder, aber auch einen Arztsohn, der Dachdecker ist.

100prozentige Chancengleichheit wird es nie geben, aber wir sind m.E. recht nah dran.


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01.03.2017 um 12:06
@Libertador

Es steht Dir frei, eine Privatschule zu besuchen. Von Namentanzen in der Waldorfschule bis zur radikal-evangelikalen Bekenntnisschule ist das Angebot breit. Hauptsache, Du bzw. deine Eltern zahlen dafür.


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01.03.2017 um 12:08
Zitat von FlatterwesenFlatterwesen schrieb: Menschen aus der Unterschicht werden seltener Akademiker als Menschen aus der Oberschicht oder oberen Mittelschicht. Das meinte ich damit
Da muss man aber etwas differenzieren.
Bildungsferne Menschen haben selten gut bezahlte Jobs. Und Kinder aus bildungsfernen Familien haben seltener einen Zugang zu Bildung, weil Bildung da im Verhältnis seltener als etwas Erstrebenswertes an gesehen wird.

Die Frage ist aber, ob unter gleichen (Motivations)Bedingungen unterschiedliche Chancen bestehen.
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Aber genau dafür sorgt der Staat doch: weitgehende Chancengleichheit.
Schon. Aber ich dachte, gegen eine solche Regelung sprichst Du Dich aus. Wenn Du der Ansicht bist, dass die "Grundbildung" grundsätzlich qualitativ gleichwertig zu privaten Angeboten sein soll, dann ist das auch meine Meinung.


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01.03.2017 um 12:43
Ich stamme aus einem "bildungsfernen" Arbeiterhaushalt. Ich habe nicht mal einen Schulabschluss, geschweige denn studiert. Trotzdem gehen meine Kinder auf's Gymnasium und werden studieren.
Ab einem gewissen Zeitpunkt kann man nicht mehr allein seine Vorfahren für sein persönliches Elend verantwortlich machen.


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01.03.2017 um 12:55
@Doors

aha interessant, wenn man den Rest deines Lebenslaufs so kennt.



r


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01.03.2017 um 12:58
@Fedaykin

Wenn man in einer beschissen-bescheidenen Situation aufwächst, dann wünscht man sich da meist raus. Da kommt aber nicht der grosse Klapperstorch und zieht einen an den Haaren aus dem Sumpf. Das muss man dann schon selbst tun.


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01.03.2017 um 12:59
nee das wohl nicht, aber es bleiben ja oft gewisse Eintrittshürden die man nicht durch Good Will überwinden kann..


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01.03.2017 um 13:02
@Fedaykin

Sicher gibt es Hürden. Aber wozu sind sie da? Frag' mal einen Hürdenläufer.

Das Leben ist stets und ständig voller Hindernisse auf dem Weg zum Ziel. Manchmal muss man klettern, manchmal braucht man einen Rammbock, manchmal geht man einen Umweg.


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01.03.2017 um 13:07
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich stamme aus einem "bildungsfernen" Arbeiterhaushalt. Ich habe nicht mal einen Schulabschluss, geschweige denn studiert. Trotzdem gehen meine Kinder auf's Gymnasium und werden studieren.
Es ist auch keine zwingende Folge - sondern nur eine größere Wahrscheinlichkeit. Einzelne Personen haben sich auch schon unter weitaus schlechteren Bedingungen "heraus gearbeitet". Wenn die Umstände passen und die Motivation groß genug ist, dann ist viel möglich.

Aber die Hürden, von denen Du sprichst, sollten fairerweise für jeden einigermaßen gleich hoch sein. Wenn auch nicht die Hürden, die einem das Schicksal auf stellt, so doch diejenigen, die einem die Gesellschaft in den Weg legt.


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01.03.2017 um 13:10
@kleinundgrün

Das ist richtig. Daher bin ich auch der Meinung, dass Bildung von der Kita bis zur Uni kostenlos sein sollte.


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01.03.2017 um 14:55
Zitat von n3jin3ji schrieb:Du verstehst da was leider miss. Der Staat hat nicht das Recht, sondern die Pflicht uns Bürger mit Bildungseinrichtungen zu versorgen ;) Wir Bürger haben hier ein Grundrecht und das ist gut so. Das über Lehrpläne diskutiert werden kann, okay...
Man hat ein Recht auf Bildung und dementsprechend der Staat die Pflicht diese zu ermöglichen, soweit richtig. Bei uns haben wir aber kein Recht auf Bildung,  sondern eine Pflicht zur Bildung und das ist ein ziemlicher Unterschied.


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