Das staatliche Bildungsmonopol abschaffen

Libertador schrieb:Privatschulen sind übrigens für viele zu teuer.

Viele Argumente in diesem Thread kann ich nicht nachvollziehen. Dieses auch nicht. Ich kenne mehrere Familien, die ihre Töchter auf eine Privatschule schicken (St. Agnes in Stuttgart (Archiv-Version vom 16.05.2017)).

Vom Schuljahr 2016/17 an beträgt das Schulgeld monatlich 47,90 Euro.

Das sollte für jeden finanzierbar sein, der einen Job hat. Davon abgesehen sind die staatlichen Schulen so schlecht nicht.

n3ji schrieb:Bitte erläutere mal das Wort "Bildungsmonopol".

BTW: Aus Art.7 Abs. 1 GG ergibt sich übrigens eine Pflicht für den Staat, Schulen einzurichten und zu unterhalten. Art. 7 gehört noch zu den Grundrechten ;)

Für mich hat der Staat nicht das Recht Erziehungsanstalten zu führen, die das Menschenrecht der Kinder verletzen. Für mich ist es ein Monopol weil der Staat vorgibt was man lernen muss, teilweise wo und wie man lernt. Privatschulen müssen auch den Anforderungen des Staates entsprechen. Zudem wird das Recht der Berufsfreiheit dadurch eingeschränkt. 
Einen unfähigen Arzt zum Beispiel würde man nämlich auch nicht einstellen. Der Staat darf nicht einfach entscheiden welche Vorraussetzungen ich für einen bestimmten Beruf brauche.

@Mr.Stielz

Die Schulgelder für Privatschulen sind unterschiedlich hoch, hier mal ein "Gegenbeispiel":

Schulgeld
Beitragsordnung Freie Waldorfschule Hannover-Maschsee
Unsere Schule erhebt:

1. einen monatlichen Familienbeitrag in Höhe von
   275,00 Euro für das 1. Kind,
     50,00 Euro für das 2. Kind,
       0,00 Euro ab dem dritten Kind.
2. eine einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von
   1.450,00 € für den Vereinsbeitritt beim ersten Kind (davon werden 1.200,00 €
                    zweckgebunden als „Bau- /Instandhaltungsumlage" verwendet)
      250,00 € für jedes weitere Kind.

http://www.waldorfschule-maschsee.de/ueber-uns/schulgeld.html

Libertador schrieb:Für mich hat der Staat nicht das Recht Erziehungsanstalten zu führen, die das Menschenrecht der Kinder verletzen.

Echt welche UN Menschenrecht wird durch Staatliche Schulen verletzt?

Libertador schrieb:ulen müssen auch den Anforderungen des Staates entsprechen. Zudem wird das Recht der Berufsfreiheit dadurch eingeschränkt. 

war mir wesentlich lieber ist, als wenn jeder Bilden darf was er will. Sieht man ja in den Staaten was das teilweise für Auswüchse hat.

Libertador schrieb:Der Staat darf nicht einfach entscheiden welche Vorraussetzungen ich für einen bestimmten Beruf brauche.

Das bestimmt nicht der Staat, außer bei den entsprechenden Berufen.

Ich frage aber nochmals, wir haben ja Festgestellt das der Staat gar kein Bildungsmonopol hat..

Libertador schrieb:Einen unfähigen Arzt zum Beispiel würde man nämlich auch nicht einstellen. Der Staat darf nicht einfach entscheiden welche Vorraussetzungen ich für einen bestimmten Beruf brauche.

Tut er doch garnicht. Das machen die Unternehmen.

Fedaykin schrieb:Echt welche UN Menschenrecht wird durch Staatliche Schulen verletzt?

Kenne zwar nicht die UN Menschenrechte auswendig aber da Kinder zur Schule gezwungen wird ganz klar das Recht der persönlichen Freiheit bei Kindern verletzt. 

Fedaykin schrieb:Das bestimmt nicht der Staat, außer bei den entsprechenden Berufen.

Ich frage aber nochmals, wir haben ja Festgestellt das der Staat gar kein Bildungsmonopol hat..

Der Untehmer darf zum Beispiel keinen Arzt einstellen der nicht Medizin studiert hat. Von mir aus nenne es Staatliches Recht auf Erziehung in steuerfinanzierten Schulen und Recht aus Berufseinschränkungen. Ich nenne es Bildungsmonopol.

@Libertador

Libertador schrieb:Einen unfähigen Arzt zum Beispiel würde man nämlich auch nicht einstellen

Richtig. Ebenso wenig wie einen unfähigen Elektroniker.

Und damit man feststellen kann, ob jemand unfähig ist, muss man vergleichen können. Bevor man einstellt.

Man muss also allgemeingültige Maßstäbe schaffen, die einen solchen Vergleich auch ermöglichen.

Also habe ich eine staatlich vorgegebene Ausbildung, die mit der Befähigung endet, mich Elektroniker zu nennen.

Bis ich aber so weit bin, um eine Ausbildung antreten zu können, sollten gewisse Grundkenntnisse vorhanden sein. Nur leider wissen die meisten Menschen noch nicht mit 6 Jahren, dass sie später Elektroniker werden wollen. Daher ist es die Aufgabe des Bildungsträgers eine möglichst breit gefächerte Vorbildung zu schaffen.

Und die wird leider nicht dadurch erreicht, dass man Kinder und Jugendliche in eigener Verantwortung YouTube-Videos angucken lässt.

Durch die Schulpflicht wird das Recht auf Bildung auch gegen andere Rechte abgesichert.

@Libertador
Bitte schön: Die Menschenrechte!
http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf

Speziell Artikel 26:

...
Artikel 26 

1. Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, zum mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bildung. Der Grundschulunterricht ist obligatorisch. Fach- und Berufsschulunterricht müssen allgemein verfügbar gemacht werden, und der Hochschulunterricht muß allen gleichermaßen entsprechend ihren Fähigkeiten offenstehen. 

2. Die Bildung muß auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein.

3. Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.
...

Tja, die YouTube-Universität verstößt oft gegen 2.!

Libertador schrieb:Kenne zwar nicht die UN Menschenrechte auswendig aber da Kinder zur Schule gezwungen wird ganz klar das Recht der persönlichen Freiheit bei Kindern verletzt. 
Fedaykin schrieb:

Aha du kennst die Menschenrechte nicht, glaubst aber eine Schulfplicht unter 18 würde die Rechte der Kinder verletzen..

Sehr Sinnig, komischerweise wird damit Kindern ein Recht auf Bildung  gewährt.

Wie kommst du darauf das Kinder u 18 vollständig für sich selber Entscheiden dürfen?

Libertador schrieb:Der Untehmer darf zum Beispiel keinen Arzt einstellen der nicht Medizin studiert hat. Von mir aus nenne es Staatliches Recht auf Erziehung in steuerfinanzierten Schulen und Recht aus Berufseinschränkungen. Ich nenne es Bildungsmonopol.

Ja du legst begriffe recht willkürlich nach persönlichen Vorlieben, nicht nach Definition aus.

Denk mal drüber nach warum Begriffe wie Arzt geschützt sind.

Der Unternehmer darf die Person schon einstellen, nur nicht unter der Bezeichnung Arzt, weil Arzt im Sinne des "Kundenschutzes" beinhaltet das er entsprechende Fachlich ausgebildet ist.

Dein Typ darf in der Firma gerne als Heilpraktiker oder sonstigen kram eingestellt werden. Ihn als Arzt zu bezeichnen wäre aber "Täuschung" beim Patienten.

Libertador schrieb:aber da Kinder zur Schule gezwungen wird ganz klar das Recht der persönlichen Freiheit bei Kindern verletzt. 

Du hast eine grundlegende Eigenschaft von Grundrechten (und sonstigen Rechten) nicht verstanden:

Rechte stehen immer in einem Konkurrenzverhältnis zueinander. Das Recht des einen kann das Recht des anderen einschränken oder verletzen. Auch bezüglich einer Person kann ein Recht das andere einschränken oder verletzen.

Wenn Du Dir das klar machst, weißt Du auch, warum es keine absoluten Rechte geben kann. Sondern immer nur ein Kompromiss aus widerstreitenden Interessen.
So wirst Du gezwungen, keine anderen Menschen zu töten, obwohl Du das vielleicht gerne machen würdest und dieses Verbot die Entfaltung Deiner Persönlichkeit ein schränkt.

Das ist zwar ein krasses Beispiel - aber übertragbar auf jede andere Interessenkollision.

@kleinundgrün

na so einen Unisnn wie Eigenschaften von Grundrechten würde man eben im bösen Schulunterricht lernen....

canales schrieb:Die Schulgelder für Privatschulen sind unterschiedlich hoch, hier mal ein "Gegenbeispiel":

   Schulgeld
   Beitragsordnung Freie Waldorfschule Hannover-Maschsee
   Unsere Schule erhebt:

       einen monatlichen Familienbeitrag in Höhe von
       275,00 Euro für das 1. Kind,

Um das Thema Finanzen noch einmal kurz aufzugreifen: bei Besuch einer Waldorfschule, christlichen Schule oder eines Internats können jährlich bis zu 5.000 Euro Schulgeld  von der Steuer abgesetzt werden.

Quelle: Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V.

Daran sollte es also nicht scheitern, solange man zum privilegierten Kreis der Personen gehört, die Steuern zahlen dürfen.

@Libertador
Es gibt kein Staatlichen Bildungsmonopol, aber es gibt einen Bildungsplan, der von den Ländern herausgegeben und recht Dezentral geregelt wird, an der sich jede Schule(egal ob Privat oder öffentlich) zu halten hat und das ist gut so. Zum einen muss man die Prüfung vor demn Staat und es muss gewährleisten das der Stoff der Geprüft wird in der Schule oder Bildungseinrichtung auch behandelt wird. Desweiteren gewährt der Bildungsplan auch das in der Schule nicht irgendwelche unwissenschaftlichen Blödsinn gelehrt wie zum Beispiel Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht statt Evolutions, Geschichtsrevisionismus, Esoterik etc. und das sind nicht selten Kreatonisten, Neonazis, Esoteriker oder Leute mit Hang zu Pseudowissenschaften die nicht ohne Hintergedanken immer wieder die Abschaffung der Schulpflicht, das vollkommene Heraushalten des Staates aus der Bildung etc. fordern weil sie wissen so oihre Kruden Vorstellung unters Volk zu bringen.

@Mr.Stielz

Mr.Stielz schrieb:können jährlich bis zu 5.000 Euro Schulgeld  von der Steuer abgesetzt werden.

Ja,  nur werden dann Geringverdiener und Empfänger von Grundsicherung ausgeschlossen.
Dann gibt es wieder "bessere" Bildung nur für Leute die sich das Leisten können...

Libertador schrieb:Für mich hat der Staat nicht das Recht Erziehungsanstalten zu führen

Du verstehst da was leider miss. Der Staat hat nicht das Recht, sondern die Pflicht uns Bürger mit Bildungseinrichtungen zu versorgen ;) Wir Bürger haben hier ein Grundrecht und das ist gut so. Das über Lehrpläne diskutiert werden kann, okay... Das über einen einheitlichen Standard in den Ländern diskutiert werden kann, okay... Das uns Bürgern das Grundrecht auf Bildungseinrichtungen weggenommen werden soll: NO GO! Wer gibt denn so ein Grundrecht freiwillig auf?!!!

Im übrigen steht es dir, Dank der Grundrechte, frei ergänzendes Wissen aus allgemein zugänglichen Quellen zu erwerben. Es ist uns also erlaubt nicht dumm sterben zu müssen :)

BTW: Da Bildung ein Menschenrecht, ist hier eine Änderung des Art. 7 GG sehr sehr sehr sehr unwahrscheinlich, da es ein Verstoß gegen Art. 1 Abs. 2 GG wäre. Folglich müsste dieser erst geändert werden und das ist aufgrund der Ewigkeitsklausel schon mal nur nahe 0 möglich.

SergeyFärlich schrieb:Richtig. Ebenso wenig wie einen unfähigen Elektroniker.

Und damit man feststellen kann, ob jemand unfähig ist, muss man vergleichen können. Bevor man einstellt.

Man muss also allgemeingültige Maßstäbe schaffen, die einen solchen Vergleich auch ermöglichen.

Wieso muss der Staat Maßstäbe schaffen? Wenn jemand seine Arbeit schlecht macht wird er diese nicht lange mehr machen können. Der Unternehmen werden schon ein Aufnahmeverfahren errichten.

Libertador schrieb:Wieso muss der Staat Maßstäbe schaffen?

Weil Bildung nicht unbedingt sich ausschließlich wirtschaftlichen Zwängen beugen sollte. Sondern auch bereit gestellt werden sollte, wenn es ein finanzielles Verlustgeschäft ist.

canales schrieb:Ja,  nur werden dann Geringverdiener und Empfänger von Grundsicherung ausgeschlossen.
Dann gibt es wieder "bessere" Bildung nur für Leute die sich das Leisten können...

Es liegt leider Natur der Sache, dass der, welcher kein Geld hat und keines verdient, sich keine Extrawurst leisten kann. Dass er trotzdem eine Wurst bekommt, betrachte ich nicht als Fehler des Systems.