Nanu, meine heutige Post.
Original anzeigen (5,6 MB)@sacredheart @Fedaykin Unser Gespräch ist etwas länger her, trotzdem ein paar Gedanken dazu.
Ich war ne ganze Weile aktives SPD Mitglied. Ich habe den Eintritt nie bereut. Ich bereue diese Zeit in der SPD nicht, die mich durchaus geprägt hat.
Ich habe bei der letzten Bundestagswahl erstmals aber die SPD nach Jahren nicht gewählt. Ich werde auch mit nein, also gegen die Groko,, stimmen.
Ich selbst komme ja eher aus ärmlichen Verhältnissen, hab mich hochgekämpft bis zu einem Hochschulabschluss. Ich dachte ehrlich bei Eintritt, ich bin richtig bei der SPD.
Ich war auf Geburstagsfeier von einem Bundestagsabgeordneten, hab Minister getroffen und gesprochen. Ich hab mit Frank- Walter Steinmeier und Peer Steinbrück geredet. Mit beiden habe ich schöne Erinnerungsfotos. Ich dachte, ich bin jetzt ein Insider. Ich, wir als SPD Gemeinschaft, kennen die Wahrheit, die harten realen Infos. Wer nicht SPD wählt, kann einfach nur doof sein.
Aber nach und nach die Feststellung, ich komme innerhalb der SPD mit vielen der Leute innerhalb der Partei nicht mehr klar und mit dieser Partei nicht mehr klar.
Ich gönne aber jedem alles. Eine Genossin, die ihr Abitur mit 1,0 auf nem Internat abgeschlossen hat oder andere SPD Nachwuchstalente, die auf die besten privaten Hochschulen Deutschlands gehen.Sie haben bestimmt den Kopf politische Führungstalente zu werden.
Leute wie ich, die (ich gebe es zu) nicht mithalten können oder wollen oder eben nicht mitschwimmen mit den Jackettträgern in der SPD, werden vielleicht nicht direkt ausgegrenzt, aber "wir" haben auch kein Platz innerhalb der SPD. Was bin ich?Nur der Assi quasi, der nach dem Abi auf ner öffentlichen Schule auf ne öffentliche Uni ging?
Ich persönlich stelle mich mit einem SPD Stand auf einen zentralen Platz in einem sozialen Brennpunkt und will mit den Leuten ins Gespräch kommen. Ich will zuhören, verstehen. Aber genau DAS muss man ja auch können bzw. die Leute in diesen Gegenden können echt von unecht unterscheiden. Akademiker oder pseudo Akademiker mit schwierigen Wörtern und Besserwisservorgehen fallen sofort durch.
Auch das: Klimawandel, Nachhaltigkeit, Homo/Gender/Feminismus usw. hat alles seine Berechtigung, aber für Leute mit wenig Geld zählt eben mehr die Frage:"wie komme ich/kommt meine Familie bis Ende des Monats durch?"
Ich kann die Karriereschiene gehen,solche Dinge ignorieren, aber dann würde ich ein Teil von mir selbst verlieren. Wenn ich mir aber selbst treu bleibe, werde ich eine Parteikarriere knicken können. Ich kann nicht auf die Straße gehen und mit gespaltener Zunge sprechen. Ich bin nicht für Martin Schulz, mache aber Werbung für ihn?
Martin Schulz hat gefühlt den Graben noch ein bisschen größer gemacht. Der SPD nimmt man "soziale Gerechtigkeit" (aus meiner Sicht) erst wieder ab, wenn endlich mal ehrlich Fehler im Zusammenhang mit der Agenda2010 zugegeben werden. Die Partei muss auch mal wieder ne Richtung haben, warum erst nein zu einer eventuellen Groko und dann doch?
Ich finde die Groko nicht gut, weil Schulz NEIN gesagt hat nach der Bundestagswahl und dabei sollte man auch bleiben. Ich sehe ein, dass mangels Alternativen ne Groko verhandelt werden muss, aber so wie das abgelaufen ist, wie das abläuft?