Diskussionskultur 2017 - Was nehmen wir uns vor?
01.01.2017 um 17:57Bin eben gerade über einen interessanten Beitrag des Users Aldaris gestoßen, den ich zum Anlass für diesen Thread nehmen will.
Hier soll es nicht OT sein, sondern genau das Thema. Denn ich stelle auch immer wieder fest, dass praktisch jeder Thread immer mal wieder in eine OT-Metadiskussion ausartet, so dass die Mods immer wieder ihre roten Zwischenrufe und Ermahnungen einstreuen, was einen Diskurs noch zusätzlich erschwert.
Ich hatte vor einer Woche irgendwo mal geschrieben, dass die Fronten immer "klarer" werden und dass es zwischen Links und Rechts keinen Brückenschlag mehr gibt bzw. geben kann, und damit jede Diskussion eigentlich auch unmöglich ist, weil man die Gegenseite nicht mehr achten kann.
Außerdem habe ich festgestellt, dass sich das Märchen von der politischen Neutralität der "Mitte" inzwischen sehr schnell als das entkleidet, was es auch ist: ein Märchen. Man kann nicht neutal sein, wenn ein AfD-Wahlsieg droht und der Rechtsstaat auf der Kippe steht, zumal in einem immer hystererischeren Klima: Man kann nur Farbe bekennen und sich rechts oder links einordnen. Der Mittelpfeil ist zerbrochen.
User wie X und Y, die für mich hier mal die neutrale Mitte repräsentierten bzw. dieses Fähnlein hochzuhalten versuchten, sind längst schon nach rechts abgedriftet, wären aber stinksauer, wenn man ihnen das sagen würde, da sie es nicht glauben täten, schließlich sympathisieren sie sogar mit der Linkspartei. Warum nach rechts, nicht nach links? Weil die gesamte Gesellschaft in den letzten 18 Monaten und dann noch mal verstärtkt in den letzten 12 Monaten nach "Köln" erheblich nach rechts gerutscht ist und so gut wie alles von ihrer einstigen liberalen Toleranz verloren hat, was sich nicht nur für die Flüchtlinge negativ auswirkt, sondern für jeden hier.
Und was mir auch missfällt, sind die endlosen recycelten Wiederholungen derselben Argumentations-Gegenargumentationsschraube, ohne dass man irgendwie auch nur einen Zentimeter weiter kommt, während rundum die Demokratie wie ein Kahn auf dem Meer im Orkan schwankt.
Damit stellt sich mir die Frage: Worüber sollen wir uns wie auseinander setzen, wenn vorher schon feststeht, dass wir uns nichts zu sagen haben, dass sich nach dieser Diskissionsrunde nichts geklärt hat, die Fronten sich aber noch ein Stück weiter verhärtet haben?
Und die Anschlussfrage: Wie kommen wir aus der Argumentationsspirale von der "Flüchtlingsgewalt" raus, um auch mal über etwas anderes diskutieren oder das Thema Flüchtlinge und Gewalt (ist nicht identisch mit Flüchtlingsgewalt) mal von anderen Blickwinkeln aus betrachten und diskutieren zu können?
Ich würde mich also freuen, wenn als "Metadiskussionen" in diesem Thread geführt werden könnten, genau dafür ist er da. Auch um hierdurch vielleicht die einzelnen Sachdiskussionen in den entsprechenden Threads etwas zu entlasten.
Auch würde ich mich freuen, wenn in diesem Thread die Mods mal eine Ausnahme machen könnten und hier niemanden sperren. Denn es wird eine harte Auseinandersetzung werden - oder gar keine.
Aldaris schrieb:Migrantengewalt in Deutschland (Seite 630)
Es wäre in der Tat interessant, diese Phänomene zu ergründen, weil das nicht nur das Forum betrifft, sondern sich praktisch in allen Kommunikationskanälen und Plattformen mehr oder weniger deutlich wiederfinden lässt. In diesen Zeiten polarisieren 'Links' und 'Rechts' (um es ganz grob zu umschreiben) ziemlich stark, sind äußerst laut und bringen vor allem eins an die Oberfläche: Den tiefen Riss innerhalb der Gesellschaft.
Durch das ständige Polarisieren scheinen sich die vielfältigen Meinungen der Bevölkerung immer nur noch auf simple Fragen mit Ja-Nein-Antworten zu reduzieren, ergo gibt es bloß noch schwarz und weiß, gut und schlecht, pro oder contra usw.. So steigen Menschen vielfach in die Diskussionen ein, kategorisieren, reden nicht mehr wirklich miteinander, sondern gegeneinander, hauen Parolen, Phrasen raus und entfernen sich schon am Anfang vom eigentlichen Thema. Das gesellschaftliche Klima ist vergiftet, weswegen es häufig nicht mehr um die Sache, um den Inhalt geht, sondern um eine Art Kampf der Ideologien, die offenbar die Mitte gerade in Stücke reißen. Deswegen habe ich es mir beispielsweise schon früh abgewöhnt, bei größeren, sozialen Netzwerken zu 'diskutieren'.
Allerdings ist das Thema hier leider off-topic. :)
Hier soll es nicht OT sein, sondern genau das Thema. Denn ich stelle auch immer wieder fest, dass praktisch jeder Thread immer mal wieder in eine OT-Metadiskussion ausartet, so dass die Mods immer wieder ihre roten Zwischenrufe und Ermahnungen einstreuen, was einen Diskurs noch zusätzlich erschwert.
Ich hatte vor einer Woche irgendwo mal geschrieben, dass die Fronten immer "klarer" werden und dass es zwischen Links und Rechts keinen Brückenschlag mehr gibt bzw. geben kann, und damit jede Diskussion eigentlich auch unmöglich ist, weil man die Gegenseite nicht mehr achten kann.
Außerdem habe ich festgestellt, dass sich das Märchen von der politischen Neutralität der "Mitte" inzwischen sehr schnell als das entkleidet, was es auch ist: ein Märchen. Man kann nicht neutal sein, wenn ein AfD-Wahlsieg droht und der Rechtsstaat auf der Kippe steht, zumal in einem immer hystererischeren Klima: Man kann nur Farbe bekennen und sich rechts oder links einordnen. Der Mittelpfeil ist zerbrochen.
User wie X und Y, die für mich hier mal die neutrale Mitte repräsentierten bzw. dieses Fähnlein hochzuhalten versuchten, sind längst schon nach rechts abgedriftet, wären aber stinksauer, wenn man ihnen das sagen würde, da sie es nicht glauben täten, schließlich sympathisieren sie sogar mit der Linkspartei. Warum nach rechts, nicht nach links? Weil die gesamte Gesellschaft in den letzten 18 Monaten und dann noch mal verstärtkt in den letzten 12 Monaten nach "Köln" erheblich nach rechts gerutscht ist und so gut wie alles von ihrer einstigen liberalen Toleranz verloren hat, was sich nicht nur für die Flüchtlinge negativ auswirkt, sondern für jeden hier.
Und was mir auch missfällt, sind die endlosen recycelten Wiederholungen derselben Argumentations-Gegenargumentationsschraube, ohne dass man irgendwie auch nur einen Zentimeter weiter kommt, während rundum die Demokratie wie ein Kahn auf dem Meer im Orkan schwankt.
Damit stellt sich mir die Frage: Worüber sollen wir uns wie auseinander setzen, wenn vorher schon feststeht, dass wir uns nichts zu sagen haben, dass sich nach dieser Diskissionsrunde nichts geklärt hat, die Fronten sich aber noch ein Stück weiter verhärtet haben?
Und die Anschlussfrage: Wie kommen wir aus der Argumentationsspirale von der "Flüchtlingsgewalt" raus, um auch mal über etwas anderes diskutieren oder das Thema Flüchtlinge und Gewalt (ist nicht identisch mit Flüchtlingsgewalt) mal von anderen Blickwinkeln aus betrachten und diskutieren zu können?
Ich würde mich also freuen, wenn als "Metadiskussionen" in diesem Thread geführt werden könnten, genau dafür ist er da. Auch um hierdurch vielleicht die einzelnen Sachdiskussionen in den entsprechenden Threads etwas zu entlasten.
Auch würde ich mich freuen, wenn in diesem Thread die Mods mal eine Ausnahme machen könnten und hier niemanden sperren. Denn es wird eine harte Auseinandersetzung werden - oder gar keine.