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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.09.2020 um 21:23
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Trotzdem denkt niemand daran, die Bezeichnung zu verweiblichen,
In den Niederlanden gab's doch den Königinnentag, als Beatrix noch auf dem Thron saß.

Wikipedia: Koningsdag


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16.09.2020 um 21:32
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Nicht die Frau so zu nennen sondern die Behörde die sie leitet. Ich war Beamter in einer Großstadt mit einer ganz "frühen" Oberbürgermeisterin und der damalige Leiter des Rechtsamtes war von der "Umbenennung" der Behörde gar nicht begeistert.
Das war nicht meine Frage (egal ob die Frau oder das Amt gemeint ist), sondern ob es gegen ein Gesetz verstieß.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:In osteuropäischen Ländern gibt es eine weibliche Namensform, meist wird ein -a angehängt.
Hat sich hier nicht durchgesetzt, obwohl es nachweislich bis weit ins 19. Jahrhundert zumindest regional (Thüringen) üblich war (mit -in). Müsste man so etwas unter PC-Gesichtspunkten nicht (wieder) einführen?
Wir haben statt dem 'a' eben ein 'in' um die weibliche Form anzuzeigen.
Warum sollen wir da das 'a' nehmen?
Und was hätte das mit pc zu tun?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.09.2020 um 21:46
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Das war nicht meine Frage (egal ob die Frau oder das Amt gemeint ist), sondern ob es gegen ein Gesetz verstieß.
Ein Gesetz, dass eine männliche Form bei Benennungen vorschrieb ist mir nicht bekannt und hat es wohl auch nicht gegeben. Die sind vor 100 Jahren in ihrer Männergesellschaft gar nicht auf die Idee gekommen das es auch anders geht und hatten mangels Frauen in ihren Reihen auch keinen Anlass dazu.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wir haben statt dem 'a' eben ein 'in' um die weibliche Form anzuzeigen.
Warum sollen wir da das 'a' nehmen?
Und was hätte das mit pc zu tun?
Nur noch ganz entfernt. Aber ich könnte mir vorstellen das die Entwicklung weitergeht und in einigen Jahren doch die eine oder andere Frau darüber in Grübeln kommt warum ihr Familienname in einer männlichen Form geschreiben wird.
Ob das sinnvoll ist, ist eine andere Sache. Sollten wir den/derjenigen überlassen, die dann in diesem Thread diskutieren.


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16.09.2020 um 23:13
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Bürgermeister ist ein Amt. Also der Bürgermeister m/w. In der direkten Anrede einer weiblichen Amtsinhaberin Frau Bürgermeister.
Die meisten Kommunen haben sich aber darüber hinweg gesetzt und bei der Wahl eines weiblichen Verwaltungschefs auch ihre Kopfbögen geändert. Also Stadt XXX, Die Bürgermeisterin, Amt für ZZZ.
Ist von der Justiz trotz des Formverstoßes offenbar durchgewunken worden und jetzt kein Thema mehr.
welcher Formverstoss denn?
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Ein Gesetz, dass eine männliche Form bei Benennungen vorschrieb ist mir nicht bekannt und hat es wohl auch nicht gegeben. Die sind vor 100 Jahren in ihrer Männergesellschaft gar nicht auf die Idee gekommen das es auch anders geht und hatten mangels Frauen in ihren Reihen auch keinen Anlass dazu.
und gibt es irgendeine Vorschrift, die eine bestimmte Form vorgibt? Nein, also ist Bürgermeisterin auch kein Formverstoß.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

16.09.2020 um 23:25
Ich lerne immer mehr, dass vor allem die wackeren Kämpfer gegen die politische Korrektheit, Mühe haben, nicht selbst übers Ziel hinauszuschießen.
Und:
Wer Politische Inkorrekheit gesellschaftlich anschlussfähig machen wollte, verstrickt sich immer mehr in seinen eigenen Fäden.

So verzeichne ich eine zunehmende Sprachlosigkeit der AfD.
Manchmal reichts bei der AfD nur noch zum Bilder hochzeigen, mit dem "Urteil schuldig"
:D


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17.09.2020 um 00:12
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:welcher Formverstoss denn?
Weil in allen Gesetzen, Vorschriften, Verordnungen vom Bürgermeister die Rede ist.

Trotz des verdächtig männlichen Titels ist es ein Amt, also ein Neutrum. Jetzt kommt die erste Frau in dieses Amt und (vermutlich) wird von ihr entschieden, dass Amt in der weiblichen Form zu führen. Dazu hätte es einer gesetzlichen Ermächtigung bedurft. Hatte sie nicht. Also Formverstoß.
Inzwischen ist das geändert, zumindest in NRW
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=2320021205103438063
siehe § 12. Wobei der Rest des Gesetzes eisern an der männlichen Form festhält. Man könnte auf die Idee kommen, dass die weibliche Form nur für die Anrede gilt.
Ein schönes Beispiel dass gesellschaftlicher Fortschritt schneller ist als gesetzlicher.


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17.09.2020 um 00:29
@Lupo54
guck mal hier, die Anrede gab es offensichtlich schon 1881, just sayin'
Die Frau Bürgermeisterin. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, 1881
Quelle: Wikipedia: Georg Ebers#Künstlerisches Schaffen


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17.09.2020 um 01:08
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:guck mal hier, die Anrede gab es offensichtlich schon 1881, just sayin'
Kenne das Buch natürlich nicht. Ich nehme an, dass die Dame mit einem Bürgermeister verheiratet war. Es war damals üblich, dass Frauen mit dem Titel ihres Mannes angeredet wurden.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.09.2020 um 03:40
@Lupo54
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Ich nehme an, dass die Dame mit einem Bürgermeister verheiratet war.
Richtig, es geht in dem Roman auch nicht hauptsächlich um sie. Ist/war ja z. B. auch für "Frau Doktor" geläufig.


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17.09.2020 um 07:03
@sooma
@Lupo54
hattest Du nicht gesagt, die wurden dann mit Frau Bürgermeister angesprochen @Lupo54
genauso, wie die Frau Doktor?
Was ich sagen wollte, es gibt keine Formvorschrift.


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17.09.2020 um 07:23
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Ein Gesetz, dass eine männliche Form bei Benennungen vorschrieb ist mir nicht bekannt und hat es wohl auch nicht gegeben.
Also nur heiße Luft, aber trotzdem vielen Dank, dass du uns von dem diesbezüglichen "Unwohlsein" des Juristen erzählt hast....
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Ich nehme an, dass die Dame mit einem Bürgermeister verheiratet war. Es war damals üblich, dass Frauen mit dem Titel ihres Mannes angeredet wurden.
Das wäre dann "Frau Bürgermeister" gewesen und NICHT "Frau Bürgermeisterin"


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17.09.2020 um 08:39
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Es war damals üblich, dass Frauen mit dem Titel ihres Mannes angeredet wurden.
Aber heute doch nicht mehr?
Obwohl.. ich kenne eine, die möchte mit Frau Doktor angesprochen werden, weil ihr Mann einen Doktortitel hat.

Wenn ich sie anspreche, lasse ich den Titel ihres Mannes natürlich weg, weil sie keine "Frau Doktor" ist.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.09.2020 um 08:57
Zitat von boraboraborabora schrieb:Obwohl.. ich kenne eine, die möchte mit Frau Doktor angesprochen werden, weil ihr Mann einen Doktortitel hat.
Etwas antiquiert, aber tatsächlich noch so geläufig, besonders im südlichen Raum Deutschlands.

@Groucho
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Das wäre dann "Frau Bürgermeister" gewesen und NICHT "Frau Bürgermeisterin"
In dem angesprochenen Buch ist die Frau Bürgermeisterin nicht Bürgermeisterin, sondern die Ehefrau des Bürgermeisters.


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17.09.2020 um 11:33
Zitat von soomasooma schrieb:In dem angesprochenen Buch ist die Frau Bürgermeisterin nicht Bürgermeisterin, sondern die Ehefrau des Bürgermeisters.
Das ist ja nicht mein Fehler, sondern der des Autors oder des Lektors.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.09.2020 um 11:55
@Groucho
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Das ist ja nicht mein Fehler, sondern der des Autors oder des Lektors.
:D Humor haste ja. Das Buch, ein historischer Roman, ist von 1881 und spielt in den Niederlanden im Jahr 1574. Da spricht der Bürgermeister, seine (zweite, noch junge) Ehefrau, die "Frau Bürgermeisterin", auch ganz zeit- und standesgemäß mit "mein Kind" an. ("Die Frau Bürgermeisterin", Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, Kapitel 2)

Nicht Ebers' Fehler, wenn Du das im historischen ind literarischen Kontext nicht verstehst. Und - mit Verlaub - der von @Tussinelda, die damit belegen wollte, dass man diesen Titel früher schon für ein Amt verwendete, und er nicht, wie von @Lupo54 geschrieben, erst viel später auch als "Form" verwendet wurde. Es ist nur Literatur, kein zeithistorischer Beleg.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.09.2020 um 12:31
Eigentlich ging es mir gar nicht um die Anrede, sondern um die Funktionsbezeichnung. Das was auf jedem Briefkopf jeder Gemeinde steht und nicht bei der Anwort in der Anrede "sehr geehrte(r)..."
Aber ich glaube, wir lassen das. Ist Schnee von gestern.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.09.2020 um 12:44
Zitat von soomasooma schrieb:Nicht Ebers' Fehler, wenn Du das im historischen ind literarischen Kontext nicht verstehst. Und - mit Verlaub - der von @Tussinelda, die damit belegen wollte, dass man diesen Titel früher schon für ein Amt verwendete, und er nicht, wie von @Lupo54 geschrieben, erst viel später auch als "Form" verwendet wurde. Es ist nur Literatur, kein zeithistorischer Beleg.
ähm nein, ich habe nur aufgezeigt, dass es die Anrede schon sehr lange gibt. Nicht mehr, nicht weniger.

@Lupo54
ja und mir ging es um den Formverstoß, der keiner war.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.09.2020 um 16:17
@tudirnix

Welchen PoC Hintergrund habe ich denn nun nicht verstanden bzw. wird mir abgesprochen?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.09.2020 um 18:45
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Welchen PoC Hintergrund habe ich denn nun nicht verstanden bzw. wird mir abgesprochen?
auf was für ein Post beziehst du dich hier?
Habe die Seite hochgesrollt und nichts entdeckt (ein Zitat wäre hilfreich :) ) ?


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17.09.2020 um 18:47
@Optimist

Auf den hier

Beitrag von tudirnix (Seite 429)

Ich erwarte nie eine zeitnahe Antwort, darum kann ich gerne warten.
Jedoch würde mich da einfach die Ausführung interessieren.


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