Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Groucho schrieb:Bleibt die Frage, was genau willst du damit sagen?

Ich wollte damit sagen, und finde das geht auch daraus hervor, dass solche Ereignisse durch die Gegebenheiten unserer Zeit eine größere Resonanz haben als früher. Ich denke, das ist offenkundig.
Das die Aussage meiner Mutter diesbezüglich keine Beweiskraft hat ist mir vollständig klar (deswegen muss man nicht zwischen den Zeilen jedwede Weltfremdheit unterstellen) und habe ich nie behauptet.

Groucho schrieb:dass man früher von sowas nichts mit bekommen hat.

Jau, und das kann keiner von uns wirklich evaluieren, da absolute Aussagen wie:

Tussinelda schrieb:JEDER

So gut wie immer falsch sind. Das anzuerkennen bricht auch keinen Zacken aus der Krone und das BLM mit seinen revolutionären Zügen ein größeres Echo (auf der ganzen Welt) als Rodney King (mit Unruhen in LA) erzeugt hat, auch nicht.

Durch mein Bedienen der Zoomer-Domplatten-Floskel habe ich das, so dachte ich, recht deutlich gemacht.

Tussinelda schrieb:DAS ist zu Nahe treten.

Glaub mir, wir nehmen uns da beide nichts.

Tussinelda schrieb:dass man sich jetzt plötzlich nur an nix mehr erinnern kann nach übrigens 28 Jahren, wenn es doch vorher noch hieß, solche Nachrichten hätten es eh nicht über den Teich geschafft.

Tja, da musst du nochmal genau lesen, im Bezug auf wen ich was behauptet habe.

Ich bin jedenfalls zu jung gewesen und meine Mutter wird es durch die Tatsache, dass sie frisch gebackene Mutter meines Bruders war, wird wohl in ihre Aufassungsgabe politischer Umwälzungen in den USA mit eingespielt haben.
Das meinte ich mit:

EinElch schrieb:Mit der Lebensrealität der meisten Deutschen dürfte Rodney King nichts zu tun gehabt haben.

Anders gesagt: ich behaupte, dass die Zeichen und Mittel unserer Zeit durchaus dafür sorgen, dass man eine genauere und breitete Auffassung vom Rassismus in der Gesellschaft bekommt, weil man erstmals die Möglichkeit hat, so etwas nicht nur mitzuverfolgen, sondern in Formen auch daran teilzunehmen. Das ging so auch schon aus meinen ersten Posts hervor.
Unter jenen Umständen wäre Rodney King heute George Floyd und George Floyd umgekehrt nicht mehr als Rodney King.

Klar haben beide die Debatte befördert, der anhängende Protestzug allerdings schaffte es bei einem von beiden nicht mit "Ich kann nicht"-Atmern über den Teich und eben dieses sprach ich an.
Offenkundig wie ich fand.

@EinElch
ja, heute ist man vernetzter. Und? Das bedeutet nicht, dass man sonst irgendwie nix von Rassismus mitbekommen konnte, es bedeutet, dass Informationen sich schneller verbreiten lassen. Dolle Erkenntnis und nix zum Thema.

Tussinelda schrieb:konnte

Aber nicht so sehr konnte wie heute.

Tussinelda schrieb:Dolle Erkenntnis und nix zum Thema.

Tussinelda schrieb:Sie sind jedenfalls von der Meinungsfreiheit gedeckt, mehr wollte ich gar nicht dazu sagen.

Dito. (Zumal deine Aussage im Kontext auch Blödsinn ist, es wurde geprüft, ob es gegen den Pressekonferenz verstößt, das hat nahezu nix mit Meinungsfreiheit zu tun.)

Ich nahm außerdem Bezug auf @Texaslighting
Und da passte was ich sagte ganz hervorragend zu, ehe die Mods es löschten.

@Michselbst

Pressekonferenz = Pressekodex. Bearbeitungszeit futsch.

EinElch schrieb:Dito. (Zumal deine Aussage im Kontext auch Blödsinn ist, es wurde geprüft, ob es gegen den Pressekonferenz verstößt, das hat nahezu nix mit Meinungsfreiheit zu tun.)

les den link noch mal, vielleicht verstehst Du dann, wie ich darauf komme. Es wird begründet, es geht um Meinungsfreiheit. Also bitte, lass das mit dem Blödsinn stecken.

@Tussinelda

Jau, das ist schon richtig, stand aber nie in Frage. Die fast 400 Beschwerden hatten vielleicht diese Fragestellung, aber die waren dann halt in völliger Unkenntnis des Pressekodex.
Jedenfalls ist das hier:

Auch sei die Polizei eine gesellschaftlich anerkannte Berufsgruppe, die nicht unter den Diskriminierungsschutz falle.

Quelle: https://www.spiegel.de/kultur/taz-kolumne-von-hengameh-yaghoobifarah-verstoesst-nicht-gegen-pressekodex-a-a5bd3903-f727-440d-a0cd-f036c488d004

Schon sehr lange bekannt. Die Frage, die der Pressekodex hat klären können, war also die Frage nach der Würde der Personen, die sie da ansprach.

Um Meinungsfreiheit als solche ging es aber nicht.

Mit überwiegender Mehrheit seien die Mitglieder des Rats zu dem Schluss gekommen, dass der Text nicht gegen die im Pressekodex festgeschriebene Menschenwürde verstößt, erklärte der Presserat weiter. Der Text beziehe sich auf eine Berufsgruppe und nicht auf einzelne Menschen.

Quelle: siehe Link oben

Hier jedenfalls stellt der Presserat fest, was festzustellen war und das hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun.

Und sicher sagt man den Leuten, die Hengameh in Unkenntnis der Grenzen der Meinungsfreiheit mit "Sowas darf die nicht sagen!" beim Presserat anschwärzten, dass das durch Meinungsfreiheit gedeckt ist.

Wie du selbst sagst:

Tussinelda schrieb:Dolle Erkenntnis

Und womit du recht hast:

Tussinelda schrieb:und nix zum Thema.

die Grenzen der Meinungsfreiheit werden jedenfalls nicht vom Presserat, sondern von Staatsanwaltschaften gesteckt und wenn sie diese Grenzen überschritten hätte, hätte der Presserat da auch nicht viel dran zu schaffen gehabt, dann wäre das strafrechtlich relevant.
Der Presserat ist jedenfalls nicht das maßgebende Organ, dass die öffentliche Meinungsäußerung bewertet und in okay und nicht okay einteilt. Und demzufolge liegt das Erwägen gar nicht in deren Hand.

@Tussinelda
Nebenbei geht es in keinem der Punkte des Kodex irgendwie um Meinungsfreiheit.
Sondern es geht um saubere Arbeitsweise und die Grenze zu Hetze und Ehrverletzung, einwandfreie Methoden und faires Verhalten.
Nicht um Meinungsfreiheit. Wie also sollte der Presserat dementsprechend auf Meinungsfreiheit prüfen, wenn der Kodex das gar nicht her gibt?

Genau, weil bei Überschreitung der Meinungsfreiheit diese Bewertung staatlichen Behörden obliegt. Der Presserat ist jedenfalls kein Gericht.
Das ihr Pamphlet allerdings von Meinungsfreiheit gedeckt ist, hat niemand ernsthaft bestritten (außer den knapp 400 wutheulenden Beschwerdeschreibern) und es wäre auch reichlich dumm von den Redakteuren gewesen, dass dann in ihrem Blatt erscheinen zu lassen.

@EinElch
Wo habe ich das denn behauptet, was Dich zu so ausufernden Erklärungen hinreißt?
Ich habe einen link gepostet und der bezieht sich auf den Presserat und Pressekodex, bei dem wegen des Artikels Beschwerde eingereicht wurde. Alles Weitere dichtest Du dazu. Es reicht jetzt auch mit dem OT

Tussinelda schrieb:Es reicht jetzt auch mit dem OT

Der Artikel von einer namhaften SJW hast du ja wohl eingebracht und ich finde es gar nicht so OT, denn es ist ja schon die Frage, warum sich die soziale Gerechtigkeit nicht auch auf Polizisten bezieht.
Ich frage mich schon, hätte Hengameh das nicht im Sinne ihrer eigenen Ideale so formulieren können, dass eine annehmbare Kritik ganz im Geiste der PC dabei rauskommt?

Denn klar ist das von Meinungsfreiheit und Pressserat gedeckt, doch war es nicht eher ein Bärendienst an der Sache?

Ich glaube nicht, dass das allzu OT ist.

@EinElch
Nein, ich habe den Artikel nicht eingebracht. Das war ein anderer User. Ich habe nur die Entscheidung des Presserates gepostet.

@Tussinelda
Naja, also erstmal: Haarspalterei.

Und zudem war der von dir zitierte Beitrag vom 19.8.
Du hast das Thema wieder aufgebracht. Sie war hier ja kein Thema mehr seitdem.

EinElch schrieb:Du hast das Thema wieder aufgebracht. Sie war hier ja kein Thema mehr seitdem.

es gibt etwas NEUES zu dem Thema, ich poste das und Du wirfst mir Haarspalterei vor wenn ich sage, ich habe das Thema nicht hier eingebracht? geht es eigentlich noch? ich darf mich wohl noch auf etwas beziehen und etwas Neues dazu posten, ohne von Dir irgendwas bezüglich Meinungsfreiheit oder Haarspalterei unterstellt zu bekommen. Zukünftig melde ich Deine Unterstellungen nur noch.

@Tussinelda
Warum denn so mett zu Teufel? Seit 20 Tagen wurde von Hengameh nichts gesprochen, dann hast du das Thema wieder aufgebracht. Ist doch auch nicht schlimm und kein Angriff, was is denn bitte die Unterstellung daran, die dich so in deiner Ehre kränkt, dass du es melden musst? :D
Ist ja lächerlich. Und OT.

Geh doch einfach auf das ein was ich schrieb, statt dich zu echauffieren über Dinge, die offenkundig kein Affront sind.

@EinElch
ich gehe doch nicht auf etwas ein, was Du Dir aus den Fingern saugst und ich nie geschrieben habe. Ich echauffiere mich über Deine Unterstellungen. Denk vielleicht mal drüber nach.

@Tussinelda
Wow. :D

Was hab ich denn unterstellt?

https://www.sueddeutsche.de/kultur/oscar-2021-2024-academy-awards-1.5025596

Oscar-Kategorie "Bester Film" wird reformiert

Die Oscars sollen inklusiver werden, deshalb bekommt die wichtigste Kategorie "Bester Film" neue Regeln. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences stellte am Dienstag Reformen für die Filmemacher vor, um die Sparte ab dem Wettbewerb im Jahr 2024 vielfältiger zu machen. Ziel ist demnach mehr Diversität bei den Geschlechtern, der sexuellen Orientierung, Minderheiten und Menschen mit Behinderung.

So ein rotz bin mal gespannt ob es Jahre gibt bei denen sie nicht mal 5 Filme zusammen bekommen

@antrax0815
Und es wird so sein, daß die Filmemacher, Drehbuchautoren, Produzenten, Casting Crews , sich in ihren Projekten , Auswahl , Themen , genau darauf focussieren werden .
Ähnlich wie zB die Werbeindustrie . Du wirst heute kaum noch einen werbe Clip finden der sich nicht an solchen ( ideellen ) Kriterien orientiert . Würden die Werbeagenturen das nicht so tun, würde sie ein shitstorm der Empörung einholen . Und das beworbene Produkt wäre für die Tonne .
Wer einen Preis will , wird sich anpassen .
Wer evtl schon genug Preise hat , bzw von solchen Kriterien unabhängig und frei Filme produzieren kann , der wird es weiter tun , allerdings ohne jemals einen Award in Händen zu halten .
Da aber Hollywood bedeutet Award oder Ex und hop ....wird es bald eine veränderte Film Szene geben .
Das alles beginnt bei der Jagd auf passende scripts , Autoren , Drehbücher bzw Autoren die den Spagat hinbekommen , in einen Film alles reinzupacken , zB den gehandicapten , die Ausgewogenheit zwischen Black and white , inclusion aller Minderheiten .
Auf die Filme darf man gespannt sein .
Ähnliche versuche zB in Deutschland wirken leider oftmals zu gewollt , unrealistisch , eben mehr idealisiertes Wunschdenken , als rauhe Realität .

calligraphie schrieb:Ähnliche versuche zB in Deutschland wirken leider oftmals zu gewollt , unrealistisch , eben mehr idealisiertes Wunschdenken , als rauhe Realität .

Wir werden uns dran gewöhnen. Oder gewöhnen müssen, je nach Einstellung zu dieser Entwicklung.
Leid tut es mir um historische Stoffe. Da wird mit der historischen Wahrheit oft sehr ruppig umgesprungen um den Anforderungen gerecht zu werden.