Abahatschi schrieb:Wenn einer meint er ist besser als das Gesetz, in letzter Zeit immer öfter.
Also das Beispiel für Unkonkretheit schlechthin!
eckhart schrieb:Was ist das konkret?
Ich helfe:
Nach meiner Wahrnehmung werden die, die uns Polizisten die meisten Probleme machen, immer mehr. Und das sind vor allem junge Männer mit Migrationshintergrund oder Migranten aus Afrika oder dem Nahen Osten. Auf den Straßen im Ruhrgebiet ist es inzwischen so unsicher wie noch nie in meinem Leben. Ich hatte das Gefühl, ich müsse die Öffentlichkeit darüber aufklären, deswegen habe ich das Buch "Deutschland im Blaulicht. Notruf einer Polizistin" (Piper Verlag) geschrieben.
Ich kann gut nachvollziehen, dass viele Menschen Angst haben, auch ich fühle mich nicht mehr sicher, wenn ich privat unterwegs bin, dabei bin ich wahrlich kein furchtsamer Mensch. Im Dienst werden meine Kollegen und ich häufig angegriffen, bespuckt, bepöbelt. Beleidigungen und Respektlosigkeiten uns gegenüber sind leider längst alltäglich. Ich bin mehrfach verletzt worden.
Mein Eindruck ist, dass gerade diese Männer uns nicht ernst nehmen, dass sie uns für Vertreter eines schwachen Staates halten, dem sie in vielerlei Hinsicht auf der Nase herumtanzen können - ohne dass ihnen etwas geschieht. Als Polizistin muss ich mir von diesen Typen häufig anhören: "Du bist eine Frau. Mit dir reden wir nicht."
Also was sollte ich gegen die Forderung haben?:
Wenn wir in unseren Städten die Kontrolle über ganze Viertel nicht vollständig verlieren wollen, müssen alle Behörden an einem Strang ziehen und endlich Härte zeigen: viel Polizei auf die Straßen, entschiedenes Durchgreifen, hohe Strafen, konsequente Kürzung etwa von Sozialleistungen. Die Realität aber ist: Wir lassen uns immer weiter einschüchtern, demütigen und für blöd verkaufen.
Tania Kambouri ist Mitglied der Gewerkschaft der Polizei.
Mir fällt aber auch auf, dass nach dem roten Balken in diesem Thread es ähnlich weitergeht wie vorher:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/kriminelle-migranten-was-sagen-polizisten-und-wie-ist-das-einzuschaetzen-a-1237348.htmlsagt weiter:
Klaus Schmiller*, Landespolizei, Staatsschutz, Führungskraft, 30 Dienstjahre: "Vielen Menschen würde etwas mehr Gelassenheit guttun"
Mit der Flüchtlingskrise hat sich auch die politisch motivierte Kriminalität verändert. Hasspostings im Netz machen inzwischen einen Großteil der Straftaten aus und vergiften das Klima. Angst vor Terrorismus und Kriminalität breitet sich aus wie aktuelle Studien belegen.
In meinem Zuständigkeitsbereich, der sowohl eine Großstadt als auch ländliche Gegenden umfasst, profitiert davon bislang zwar kaum die rechtsextreme Szene. Es ist aber spürbar, wie sich aus der politischen Mitte heraus Positionen nach rechts verschieben. Das halte ich für gefährlich, weil sich die Distanz zum Rechtsextremismus verringert. Wir gehen deshalb nach wie vor mit großer Entschiedenheit gegen rechte Umtriebe vor, auch wenn das viele nicht glauben wollen: In dem Bereich sind wir extrem konsequent, schon bei den geringsten Straftaten oder ersten Hinweisen auf rechtsextreme Strukturen.
Die größte Herausforderung aber bleibt der islamistische Terrorismus und zwar in allen Bereichen: Konvertiten, Rückkehrer und Flüchtlinge. Wegen der umfassenden Ermittlungen der vergangenen Jahre - insbesondere nach dem Erstarken des "Islamischen Staats" (IS) und der Fluchtbewegung aus Syrien - haben wir auch immer wieder Personen bei uns identifiziert, die dem islamistischen Terrorismus zuzurechnen sind. Und auch wenn ich die Gefahr, dass der IS hier eine hohe Zahl an Schläfern platzieren konnte, für gering halte, stellen wir inzwischen fest, dass viele ehemalige Mitglieder verschiedener Terrororganisationen nach Deutschland geflohen sind. Sowohl die in jüngster Zeit als Gefährder eingestuften Personen als auch Verdächtige, die bereits einen Anschlag durchgeführt oder geplant haben, sind oft als Flüchtlinge ins Land gekommen.
Andere Flüchtlinge wiederum haben für Milizen - teils aus finanziellen Gründen ohne ideologische Hintergründe - unfassbare Gewalttaten verübt, sind mitunter traumatisiert und könnten etwa für kriminelle Banden leicht ansprechbar sein. Wir stellen zudem fest, dass in unserer Gesellschaft Gewalttaten inzwischen häufig von Männern verübt werden, die aus dem Ausland zu uns gekommen sind oder in nicht integrierten Umfeldern aufgewachsen sind. Bei uns ist bekannt, dass etwa der Anteil ausländischer Tätern bei Tötungsdelikten oder Gewalttaten unter Einsatz von Messern überproportional hoch ist. Das ist nicht repräsentativ, aber in bestimmten Ballungsgebieten eben auch Teil der Realität.
Für uns als Polizei ist das alles eine große Herausforderung. Ich bin trotzdem überzeugt, dass sich die Bürger nicht verunsichern lassen sollten. Wenn ich die aktuellen Angststudien lese, schüttele ich oft den Kopf. Deutschland ist für mich - trotz der geschilderten Probleme - ein sichereres, friedliches Land. Und das wird es bleiben. Ich fürchte allerdings, dass die Integration vieler Flüchtlinge nicht gelingen wird und dass sich die Probleme, die wir heute schon mit Großfamilien verschiedener Nationalitäten haben, weiter verstärken werden.
Wenn Sie mich jedoch persönlich fragen: Ich mache mir weitaus weniger Sorgen um die Sicherheit meiner Familie und Freunde als um das gesellschaftliche Klima in unserem Land. Vielen Menschen würde etwas mehr Gelassenheit guttun. Wir sollten wieder mehr aufeinander zugehen, statt Distanzen in der Gesellschaft zu schaffen.
@AbahatschiIch weiß also immer noch nicht, was Du konkret meinst, mit
Wenn es einer vermeintlich moralisch höherwertigen Sache dient.
Wenn einer meint er ist besser als das Gesetz, in letzter Zeit immer öfter.