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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 08:52
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nimm Dir einfach einen Beispiel an andere hier die ich respektiere: die kritisieren mich hart
Mir bleibt ja fast nichts anderes übrig. Wahrscheinlich würde ich mir noch ein Beispiel an eine andere Person nehmen, wenn sie wenigstens im gleichen Maße, wie sie andere kritisiert, sich selbst noch viel kritischer sehen würde.
Aber wann sie endlich mal damit anfängt, kann ich dir nicht sagen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Auch ich habe Dich nicht beleidigt
Mir brauchst damit nicht kommen. Mich überzeugt das nicht.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich "rege mich auf"
Das würde aber mMn kein ausgewogen gebildeter Mensch machen. Denk mal darüber nach warum er das nicht machen würde! Vielleicht ist da ja was dran?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 08:53
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich "rege mich auf", sprich schmunzel, weil die Linke diesen Spruch zu Kapitalismuskritik mutiert hat.
Das erläutere doch mal, wer das tat und wann, da bin ich jetzt aber gespannt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 09:30
Zitat von CMOCMO schrieb:Meine Ur-Großmutter mütterlicherseits stammt(e) aus der Provinz Posen-Westpreußen und wurde mit ihrer Familie von dort vertrieben weil die Wehrmacht an der Ostfront versagt hat. Da fällt es mir offen gestanden auch schwer stolz auf sie zu sein. 😑

Wie man da stolz sein kann, muss mir Höcke ehrlich gesagt auch noch mal genauer erklären...
Nicht höcke. Gauland


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 09:39
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Das würde aber mMn kein ausgewogen gebildeter Mensch machen.
Und dein mMn entschärft den Satz überhaupt nicht.
Du kannst es halt nur userbezogen da zu den Themen Die nichts eigenes einfällt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 09:45
Zitat von FiernaFierna schrieb:Corky schrieb:
Ich "rege mich auf", sprich schmunzel, weil die Linke diesen Spruch zu Kapitalismuskritik mutiert hat.
Das erläutere doch mal, wer das tat und wann, da bin ich jetzt aber gespannt.
Die Band selbst, schade dass ihre Zuhörer nicht mal wissen wie die das gemeint haben:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/punkband-slime-ihr-kampf-geht-immer-weiter-15206096.html
Einer Band, die seit mehr als 35 Jahren die antikapitalistische Revolutionspose und den Soundtrack zur Revolte für immer neue Generationen liefert. Lange gab es keinen 1.-Mai-Krawall ohne ihren Song „Wir wollen keine Bullenschweine“, der heute indiziert ist, keinen Schwarzen Block ohne, „Deutschland muss sterben“ oder „Legal, illegal, scheißegal“.
Und dann aber auf der Bühne „Deutschland muss sterben“ brüllt? Wie passt das? „Diese Wut ist immer noch ein Teil von mir, ich bin mit vielem nicht einverstanden.“ Und irgendwann eher beiläufig: „Ich bin fest überzeugt, der Kapitalismus ist der Todesstoß der Menschheit.“ Ein bisschen resigniert sagt er das, als wäre das eine unumstößliche Tatsache, wie der Klimawandel etwa, ganz schlimm, nur: Was soll man machen?



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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 11:09
@Abahatschi

Ist das irgendein billiger Versuch der Manipulation oder hast du den Artikel nicht zuende gelesen?
ein ruhiger, zufrieden wirkender 55-Jähriger, der heute, wie er sagt, manchmal dem Klang einer Violine mehr abgewinnen kann als einer Gitarre. Und dann aber auf der Bühne „Deutschland muss sterben“ brüllt? Wie passt das? „Diese Wut ist immer noch ein Teil von mir, ich bin mit vielem nicht einverstanden.“ Und irgendwann eher beiläufig: „Ich bin fest überzeugt, der Kapitalismus ist der Todesstoß der Menschheit.“ Ein bisschen resigniert sagt er das, als wäre das eine unumstößliche Tatsache, wie der Klimawandel etwa, ganz schlimm, nur: Was soll man machen?
Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass in diesem, von die zitierten Abschnitt, nicht der Songtext erläutert wird, sondern warum der Typ in dem Alter noch mit dieser Attitüde auf der Bühne steht und privat aber Klassik hört.

Zum Song steht da explizit folgendes:
Und wie die Hosen hat auch Slime Hits, präziser vielleicht: den einen großen Hit, vor allem für linke Aktivisten: „Deutschland muss sterben“. Das ist ein sehr eingängiges Stück von 1981, musikalisch immer wieder zitiert, von Technomusikern bis zu Hiphoppern, in dem es heißt: „Wo Faschisten und Multis das Land regieren, wo Leben und Umwelt keinen interessieren, wo alle Menschen ihr Recht verlieren, da kann eigentlich nur noch eins passieren: Deutschland muss sterben, damit wir leben können.“ Später folgt einmal die Zeile „Deutschland verrecke“. Eine ätzende Polemik in Punk-Tradition – die Sex Pistols hatten einst in „God save the Queen“ ihrerseits England als „fascist regime“ bezeichnet – die so schmissig daherkommt, dass Konzertbesucher sie immer schon begeistert mitgesungen haben. Andere sahen darin eine Kampfansage, die sie verbieten lassen wollten. Aber: Das ist Kunst im Sinne des Grundgesetzes. So urteilte das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2000 und verglich die Schärfe der Kritik im Slime-Schmählied mit Heinrich Heines Gedicht „Die schlesischen Weber“ von 1844. Die Entstehungsgeschichte des Songs ist aus Sicht der Band simpel: Am Hamburger Bahnhof Dammtor steht ein Kriegerdenkmal, das unter den Nationalsozialisten 1936 errichtet wurde und an die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des in Hamburg stationierten 76. Infanterieregiments erinnert. Darauf marschieren in Stein gemeißelte Soldaten in Lebensgröße unter der Zeile „Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen“. Die britischen Besatzungsbehörden wollten den Klotz nach dem Zweiten Weltkrieg sprengen, die Hamburger Behörden verhinderten das und verpflichteten sich aber, die Inschriften zu entfernen. Das ist nie geschehen. Für die fünf Hamburger Jungs, die 1979 zuerst Slime gründeten, war die Haltung zu diesem Denkmal Ausdruck von allem, was sie verabscheuten – und das Stück ein „antifaschistisches Statement“. Jora: „Und weil es da immer noch steht, spielen wir es auch weiter.“ Und weil es ein Hit ist, logo.
https://m.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/punkband-slime-ihr-kampf-geht-immer-weiter-15206096.html


Genau das, was ich sagte.

Bundesverfassungsgericht:
dd) Um den Aussagekern des Liedes "Deutschland muss sterben" in einer der Kunstfreiheit angemessenen Weise zu erkennen, darf auch ein zeitgeschichtlicher Bezug nicht ausgeblendet werden, auf den der Beschwerdeführer im Ausgangsverfahren hingewiesen hatte. In Hamburg, wo das Lied entstand, gibt es ein 1936 eingeweihtes Denkmal für das Hanseatische Infanterieregiment Nr. 76, welches die Inschrift trägt "Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen". Diese Zeilen gehen auf ein Gedicht von Heinrich Lersch mit dem Titel "Soldatenabschied" zurück, welches kurz nach Ausbruch des 1. Weltkrieges entstand. Anfang der 80-er Jahre hatte eine breite öffentliche, zum Teil emotionale Auseinandersetzung mit dem "76-er Denkmal" und einem in unmittelbarer Nähe aufgestellten "Gegendenkmal" von Alfred Hrdlicka eingesetzt. Die Hamburger Punkrock-Gruppe Slime hatte damals diese Thematik in ihrem Lied aufgegriffen und die provozierende Antithese "Deutschland muss sterben, damit wir leben können" dem in Zeiten des Nationalsozialismus zu Denkmalehren gekommenen Spruch "Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen" entgegengesetzt.
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2000/11/rk20001103_1bvr058100.html

Wiki:
Das Lied Deutschland mit seiner Zeile „Deutschland muss sterben, damit wir leben können“ ist eine Umkehrung der Losung „Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen“ auf dem 1936 errichteten Hamburger Kriegerdenkmal am Dammtorbahnhof und sorgte für heftige Kontroversen. Nach einem Beschluss[44] des Bundesverfassungsgerichts 2000 ist es jedoch erlaubt, das Lied öffentlich abzuspielen oder zu zitieren. In seiner Urteilsbegründung bezog es sich auf die im künstlerischen Anspruch metaphorische Ähnlichkeit mit Heinrich Heines Gedicht Die schlesischen Weber.[23]
Wikipedia: Slime (Band)


Da steht überall genau das, was ich sagte.

Und selbst wenn irgendwer über Kapitalismus redet, besteht da in so manchen Faschismustheorien durchaus ein Zusammenhang.
Die Kritische Theorie der Frankfurter Schule von Adorno und Horkheimer besinnt sich in ihrer Theorie des autoritären Charakters auf die sozialpsychologischen Grundlagen des Faschismus, verweist aber zugleich auch auf die ökonomische Basis. Diesen engen Zusammenhang zwischen Faschismus und Kapitalismus, den Marxisten annehmen, formulierte Max Horkheimer 1939 in dem apodiktischen Diktum, wer nicht vom Kapitalismus reden wolle, solle vom Faschismus schweigen.
Wikipedia: Faschismustheorie


Muss man alles natürlich nicht wissen, man kann trotz vollkommenen Unverständnis schmunzeln, sich aufregen und die Theorie der Halbbildug bemühen...auch wenn man sie gar nicht kennt, sondern nur ein bißchen in Wiki rungeklickt hat.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 11:13
Apropos:
Zitat von FiernaFierna schrieb:Ist das irgendein billiger Versuch der Manipulation oder hast du den Artikel nicht zuende gelesen?
zu was zählst Du bewusstes Auslassen?
aa) In seinem Urteil hebt das Gericht undifferenziert auf den "zu Gehör gebrachten Wortlaut des inkriminierten Liedes" ab, "welcher unmissverständlich zum Ausdruck" bringe, "dass sich eine Besserung der Lage für die Staatsbürger nur durch eine Vernichtung des Staatssystems der Bundesrepublik Deutschland erreichen lassen soll". Diese Interpretation wird dem satirischen, verfremdenden und metaphorischen Gehalt des Werks jedoch nicht gerecht. Bei dem Lied "Deutschland muss sterben" handelt es sich erkennbar um eine plakative, drastische Kritik mit satirischem Einschlag an gesellschaftlichen und politischen Zuständen in Deutschland.
bb) Die kritische Absicht des Liedes ist unverkennbar. Deutlich, wenn auch undifferenziert und plakativ, werden etwa Missstände in den Bereichen Politik, Umweltverschmutzung, Kriegsgefahr (Raketen und Panzer sichern den Frieden) sowie der rapide Wandel durch technische Neuerungen (Atomkraftwerke und Computer zur Lebensverbesserung, bewaffnete Roboter) angeprangert. Verantwortlich gemacht für die heillosen Zustände wird der Staat "Deutschland".
Jetzt muss Du nur noch ausführen dass das Staatssytem von Deutschland nationalsozialistisch ist...und nicht kapitalistisch...dann klappt deine Argumentation auch.

Ich schmunzel derweil weiter.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 11:16
Zitat von FiernaFierna schrieb:Theorie der Halbbildug
Dafür ein Extrapost...ich habe anscheinend mehr Bildung als in diesem Satz steht.
https://www.duden.de/rechtschreibung/Halbbildung


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 11:26
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:zu was zählst Du bewusstes Auslassen?
Du verstehst schon, dass der von dir zitierte Abschnitt genau dieser Interpretation widerspricht, ja? :D
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:aa) In seinem Urteil hebt das Gericht undifferenziert auf den "zu Gehör gebrachten Wortlaut des inkriminierten Liedes" ab, "welcher unmissverständlich zum Ausdruck" bringe, "dass sich eine Besserung der Lage für die Staatsbürger nur durch eine Vernichtung des Staatssystems der Bundesrepublik Deutschland erreichen lassen soll". Diese Interpretation wird dem satirischen, verfremdenden und metaphorischen Gehalt des Werks jedoch nicht gerecht. Bei dem Lied "Deutschland muss sterben" handelt es sich erkennbar um eine plakative, drastische Kritik mit satirischem Einschlag an gesellschaftlichen und politischen Zuständen in Deutschland.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Jetzt muss Du nur noch ausführen dass das Staatssytem von Deutschland nationalsozialistisch ist...und nicht kapitalistisch...dann klappt deine Argumentation auch.

Ich schmunzel derweil weiter.
Ich muss gar nichts nachweisen außer Aussagen, die ich gemacht habe. Ich habe ja überhaupt keine Bewertung abgegeben und dir den Zusammenhang oben schon zitiert.
Was es da noch zu schmunzeln gibt, weiß ich nicht.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Dafür ein Extrapost...ich habe anscheinend mehr Bildung als in diesem Satz steht.
Stimmt, ich habe eine N vergessen. Damit bist du der schlauste Allmyuser aller Zeiten.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 11:37
Zitat von CMOCMO schrieb:Inwiefern hat Deiner Meinung nach die Wehrmacht den Holocaust möglich gemacht?
Wenn sich die Wehrmacht geweigert hätte, die SS-Befehle (wie z.B. Kommissarbefehl) durchzuführen, wäre der Holocaust schwer möglich gewesen. Sie wurde ja auch zur Durchführung der Transporte in die Todeslager eingesetzt.
Als Verbrechen der Wehrmacht werden Verbrechen bezeichnet, die Angehörige der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg begangen haben. Zu ihnen gehören Planung und Durchführung von Angriffs- und Vernichtungskrieg, Massenmorde an Zivilisten und als Partisanen Verdächtigten, Misshandlung und Ermordung von Kriegsgefangenen, Besatzungsverbrechen sowie die direkte und indirekte Teilnahme an Völkermorden, darunter dem Holocaust und dem Porajmos. Die Wehrmachtführung erließ verbrecherische Befehle, die gegen Normen des Kriegsvölkerrechts (Genfer Konventionen, Haager Landkriegsordnung und Gepflogenheiten des Krieges) verstießen.
Wikipedia: Verbrechen der Wehrmacht
Zitat von CMOCMO schrieb:Aber was man ganz klar dazu sagen muss ist auch dass sie ausschließlich auf Kritik bestehender Verhältnisse ausgerichtet ist und überhaupt nicht auf konstruktive Gestaltung von Politik wie man sie in einer handlungsfähigen Demokratie benötigt.
Philosophie ist eben nicht Politologie. Die Philosophen haben die Welt interpretiert [hier: man kann auch sagen kritisiert], es kommt aber darauf an sie zu verändern (Marx). Das Verändern ist Aufgabe der Politologie oder eigentlich der ganzen Bevölkerung. Derzeit erleben wir wieder eine Rolle-rückwärts-Veränderung seitens der AfD und ihrer Lautsprecher, teilweise auch hier im Thread (damit meine ich nicht dich).


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Doors ehemaliges Mitglied

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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 13:53
Zitat von RealoRealo schrieb:Sie wurde ja auch zur Durchführung der Transporte in die Todeslager eingesetzt.
Jeder brave Reichsbahnmitarbeiter hat da mitgemacht. Das nur am Rande.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 14:09
Zitat von DoorsDoors schrieb:Jeder brave Reichsbahnmitarbeiter hat da mitgemacht. Das nur am Rande.
Der hätte auch kaum Möglichkeiten gehabt zu widersprechen. Bei der Wehrmacht war das was anderes. Wenn gestandene hoch dekorierte Generäle, also Leute mit wirklich viel Macht auf sich vereinigt, weil befehlsgewaltig über ganze Armeen, sowie mit guten Verbindungen in alle Windrichtungen, nicht widersprechen, muss man schon an ihren redlichen Absichten zweifeln.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 16:11
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Der hätte auch kaum Möglichkeiten gehabt zu widersprechen.
Das stimmt uneingeschränkt.
Allerdings haben sich hinterher auch kaum welche gefunden, die zugaben, davon gewusst_und darunter gelitten zu haben, obwohl es zweifelsfrei so gewesen sein muss.


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10.01.2019 um 20:07
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Der hätte auch kaum Möglichkeiten gehabt zu widersprechen. Bei der Wehrmacht war das was anderes. Wenn gestandene hoch dekorierte Generäle, also Leute mit wirklich viel Macht auf sich vereinigt, weil befehlsgewaltig über ganze Armeen, sowie mit guten Verbindungen in alle Windrichtungen, nicht widersprechen, muss man schon an ihren redlichen Absichten zweifeln.
Hätte nicht viel genutzt. Das Naziregime war kein Demokratenverein und die Wehrmacht auch nicht. Wer als Enzelperson dem "Größten Feldherren aller Zeiten" widersprach, fiel bestenfalls in Ungnade und wurde seines Postens enthoben. Schlimmtenfalls konnte er sich auch mal im KZ wiederfinden (Halder) oder zum Selbstmod gezwungen (Rommel).
Erfolgreicher als Einzelproteste waren waren Massenproteste, weil sie die "Stimmung" störten. Aber dazu mußte man sich zunächt einmal organisieren. Kaum möglich in einem totalitären Staat, der die Medien kontrolliert. Meines Wissens ist es nur einmal vorgekommen: Die Nazis waren drauf und dran, die jüdischen Ehepartner aus "Mischehen" zu inhaftieren und zu deportieren. Das scheiterte in Berlin am offenen Protest ihrer Eheparner, die tatsächlich auf die Straße gegangen sind.


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10.01.2019 um 20:38
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Hätte nicht viel genutzt. Das Naziregime war kein Demokratenverein und die Wehrmacht auch nicht. Wer als Enzelperson dem "Größten Feldherren aller Zeiten" widersprach, fiel bestenfalls in Ungnade und wurde seines Postens enthoben. Schlimmtenfalls konnte er sich auch mal im KZ wiederfinden (Halder) oder zum Selbstmod gezwungen (Rommel).
Red nicht so einen Mist.

Halder hat man in Folge der Verhöre nach dem Stauffenberg Attentat als Mitglied der Septemberverschwörung ermittelt und Rommel hat man in Zusammenhang mit dem Attentat gebracht.
Es gibt keinen einzigen belegten Fall, wo jemand einen verbrecherischen (im heutigen Sinne) Befehl verweigert hätte und danach etwas Schlimmeres als eine Versetzung oder die Beschimpfung als "Weichei" dabei rausgekommen wäre.

Dieses "Wir hatten aber keine Wahl" ist ein dümmliches, apologetisches Märchen der Nachkriegszeit.

Und Bahnmitarbeiter wird das schon gar nicht getroffen haben.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 20:40
Hallo @Lupo54 , hallo @ alle !
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb: Meines Wissens ist es nur einmal vorgekommen: Die Nazis waren drauf und dran, die jüdischen Ehepartner aus "Mischehen" zu inhaftieren und zu deportieren. Das scheiterte in Berlin am offenen Protest ihrer Eheparner, die tatsächlich auf die Straße gegangen sind.
Das kann man auch anders interpretieren.
Ich betrachte es als Indiz dafür, wie leicht man das Systhem mit zivilen Ungehorsam an seine Grenzen bringen konnte.


Gruß, Gildonus


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10.01.2019 um 20:49
Zitat von FiernaFierna schrieb:Es gibt keinen einzigen belegten Fall, wo jemand einen verbrecherischen (im heutigen Sinne) Befehl verweigert hätte und danach etwas Schlimmeres als eine Versetzung oder die Beschimpfung als "Weichei" dabei rausgekommen wäre.
Ich kenne überhaupt keinen solchen Fall auf der Führungsebene. Einen einfachen Soldaten soll man mal standrechtlich erschossen haben.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Red nicht so einen Mist.
Gehts auch bischen höflicher?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

10.01.2019 um 21:09
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Ich betrachte es als Indiz dafür, wie leicht man das Systhem mit zivilen Ungehorsam an seine Grenzen bringen konnte.
Könnte sein. Aber es hat nach der Demo keine individuellen Racheaktionen gegen die Teilnehmer gegeben, was mit dem vorhandenen Repressionsapparat ein leichtes gewesen wäre und ja auch -zig tausend mal vorgekommen ist. Es sind damals Menschen wegen ganz leichter Vergehen inhafiert und hingerichtet worden, z.B. Feindsenderhören oder einen lockeren Spruch, der denunziert wurde. Da hatte man überhaupt keine Bedenken. Einzigartig ist hier die Öffentlichkeit der Wiederstandshandlung und das es viele waren, keine "Einzelkämpfer". Und meist Frauen. Das mag auch eine Rolle gespielt haben. Protestierende Frauen dürften den Nazis wirklich sehr strange vorgekommen sein, völlig außerhalb ihrer gewohnten Verhaltensmuster.


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10.01.2019 um 21:11
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Einen einfachen Soldaten soll man mal standrechtlich erschossen haben.
Wo soll das passiert sein? Deserteure hat man hingerichtet, aber keinen Menschen, der schlicht Mordbefehle und dergleichen verweigert hat.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Gehts auch bischen höflicher?
Nein, nach 75 Jahren muss man langsam nicht mehr höflich darauf hinweisen, dass das Unfug ist.
Jedoch ist bis heute nicht ein einziger Fall vor Gericht dokumentiert, in dem ein deutscher Soldat den Vollzug eines Mordbefehls verweigerte und daraufhin selbst getötet wurde. Im Gegenteil: Sowohl aus Wehrmachtseinheiten wie bei Polizei und SS-Kommandos sind Beispiele bekannt, in denen Männer verbrecherische Anweisungen zurückwiesen. Wenn überhaupt, ließen ihre Vorgesetzten sie versetzen oder beschimpften sie als "Weichlinge".
https://books.google.de/books?id=2boHAQAAQBAJ&pg=PT159&dq=%22Jedoch+ist+bis+heute+nicht+ein+einziger+Fall+vor+Gericht+dokumentiert+%22&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiIlMGR_-PfAhV1wAIHHbEuD5YQ6AEIKDAA#v=onepage&q=%22Jedoch%20ist%20bis%20heute%20nicht%20ein%20einziger%20Fall%20vor%20Gericht%20dokumentiert%20%22&f=false


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10.01.2019 um 22:15
Zitat von FiernaFierna schrieb:Wo soll das passiert sein? Deserteure hat man hingerichtet, aber keinen Menschen, der schlicht Mordbefehle und dergleichen verweigert hat.
Nach meiner Erinnerung soll das in Jugoslavien passiert sein, weil er sich weigerte, an einer Exekution teilzunehmen. Es soll Fotos oder Filmaufnahmen davon geben. Genaueres weiß ich nicht mehr, die Information aus dem Fernsehen oder einem Nachrichtenmagazin, wahrscheinlich im Zusammenhang mit der damaligen Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht". Ist zu lang her.
Sei es wie es ist. Jede offene Widerstandshandlung unter den damaligen Umständen verstieß ja nicht nur gegen Gesetzte, den Befehl, die ganz offizielle Propaganda, man bekam es ja zusätzlich mit seinen Mitmenschen zu tun, weil man sich "unkorrekt" verhielt. Und "unkorrekt" waren auch banale mitmenschliche Handlungen. Mein Opa hat Riesenärger bekommen, weil er russischen Zwangsarbeiterinen, die am Acker vorbei kamen, zwei Hände Kartoffeln schenkte. Jemand von seinen Nachbarn muß es "gemeldet" haben. Dafür konnte man "abgeholt" werden...
Unter diesen Umständen ist es doch kein Wunder, das die Menschen meist auf offene Widerstandshandlungen verzichteten, sich nach außen konform gaben ("die Fahne raus hängten", wie meine Mutter sich ausdrückte). Und lieber im Verborgenen handelten, wenn sie sich eine Chance ausrechneten, damit durchzukommen.


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