Political correctness, ein gescheitertes Experiment
05.08.2022 um 21:06DalaiLotta schrieb:denkt man nicht über "positiven Rassismus" nach, sondern allerhöchstens über die eigene Erwartungshaltung
fischersfritzi schrieb:Bevor du überhaupt konkrete Begegnungen hast, möglicherweise.Oder, noch einfacher ausgedrückt: Erwartungshaltung.
Du fühlst dich bestimmten Gruppen zugehörig und anderen nicht.
Das bildet die Grundlage dessen, wie du andere wahrnimmst und einordnest.
Ganz, ganz vereinfacht ausgrdrückt.
Ja, was du über die Gruppenzugehörigkeit sagst, dass man sich (auch) daran orientiert, stimmt natürlich.
Und ich beziehe mich auf ein einzelnes Individuum.
Entweder bin ich neugierig und hab eher positiv Vorurteile/Erwartungen,
oder ich hab ne negative Erwartungshaltung und bediene mich der "üblichen Muster",
um mir die Realität zurecht zu konstruieren. (Das, was in PC die "Sprachmacht" ausmacht.
Ebenfalls vereinfacht ausgedrückt.)
fischersfritzi schrieb:Menschen der eigenen Ingroup traut man eher, als Personen der Outgroup.Naja, es ist ja auch tatsächlich so, dass in einer anderen als der eigenen Gruppe ein "anderer Sprachcode" herrschen könnte.
Sieht man ja hier gerade - hast du mir jetzt echt "Erwartungshaltung/Entstehung von Vorurteilen" erklären wollen? - nur weil ich nicht gleich die Definition von "positivem Rassismus" annehme, die du gewöhnt bist?
Sind wir uns denn einig, dass man eigentlich immer ne Erwartungshaltung hat, deren Qualität eher davon abhängt, ob man sie reflektieren kann, als davon, dass sie "positiv oder negativ" ausfällt?
Natürlich ist "positiver Rassismus" nicht automatisch "positiv". Aber auch kein Grund, mit der Differenzierung aufzuhören und einfach zu sagen, es sei "auch Rassismus". Es ist halt ne Erwartungshaltung wie andere auch, aber nicht "negativ weil -Ismus", keine Herabwürdigung einer Gruppe.
Kritisch wird diese Erwartung ja erst im Kontakt.
(Es gibt in der Pädagogik so´n Ding damit, dass "Lob" negativ sein/werden könne, weil es ein Individuum auf "eine Eigenschaft" reduziere. Und Druck durch das Aussprechen dieser "Erwartungshaltung" entstehen könne. Sprachmacht halt. Gut, wenn man sich dessen bewusst ist, muss man aber echt nicht ganz so eng sehen, denke ich.)