@RosaBlockRosaBlock schrieb:Nein. Das ist, wenn man sich die Diskriminierung in Deutschland anschaut nicht der Fall. Viele treten Homosexuellen z.B. eben nicht mit der Einstellung gegenüber, diese nicht beleidigen zu wollen. Deshalb braucht man diese Gesetze.
Du missverstehst was ich meinte. Ich sagte nirgends, dass niemand irgendwen beleidigen will und es tut. Ich sagte, man will Menschen nicht beleidgen, wenn man vorhat, sich mit ihnen zu unterhalten bzw. ein Interesse an dem Menschen hat.
Wer Homosexuellen negativ gegenueber tritt, hat von vornherein kein Interesse daran, sich mit ihnen irgendwie auszutauschen und dann hilft dir ein Gesetz wie viel genau? Gewaltausuebung ist verboten, ganz egal ob derjenige homosexuell ist oder nicht, ebenso tatsaechliche Beleidigungen.
Jemandem auf offener Strasse zu sagen, man wuerde ihn nicht moegen und doof finden, weil er schwul sei, entlarvt einen zwar als Arschloch, aber
es waere laecherlich hier eine strafbare Beleidigung reinfantasieren zu wollen.
Wer mit einem reden will, tritt einem mit dem dafuer noetigen Respekt gegenueber. Der Rest will eh nicht mit einem reden. Was juckts einen da, was sie denken.
PC sorgt in der Situation also dafuer, dass Menschen, die sich eh an die Situation anpassen wuerden, es nun auch wirklich tun, waehrend es dem Rest egal ist, was dir aber auch egal sein
kann, da du ohnehin nicht mit ihnen sprechen wirst (oder sie nicht mit dir, Jacke wie Hose). Vorher-Nachher-Vergleich: Kein Unterschied.
RosaBlock schrieb:Diese Einstellung scheint der Herr Peterson nicht zu teilen, denn er ist nicht bereit auf jemanden einzugehen und die korrekten Pronomen zu benutzen.
"Scheint" das also so? Nun, du taeuschst dich und solltest ihm etwas mehr bei seinen Ausfuehrungen zuhoeren, wenn dich der Fall
ernsthaft interessieren sollte. ABER: Mal davon ausgehend, dass du hier recht hast, so waere das lediglich Ignoranz (also von seiner Seite).
Ignoranz mag nun uncool sein, aber es ist keine Transphobie, Homophobie, Rassismus oder "Hate Speech". Das alles wirft man ihm aber vor und
nutzt diese Vorwuerfe dann als (angeblich) rationale Grundlage, um ihn unter PC-Flagge und im Namen aller Unterjochten totzubruellen.
Irrelevant ob du ihm bei allem zustimmst oder ihn magst, so sind die Vorwuerfe an den Haaren herbeigezogen. Und an solchen Aktionen wie in dem Video zu sehen,
wird "Real-PC" dann eben auch definiert, denn das ist es, wie es sich aeussert.
Die Rechts-Belehrung (also den anderen Teil deines Posts) wollen wir aber mal sein lassen. Zum einen tut es nichts zur Sache, da es um die Vorwuerfe
ihm gegenueber ging und nicht darum, ob er nun unumstoesslich recht hat, und zum anderen fasziniert es mich nicht all zu sehr, wenn Leute in wenigen Minuten
jemanden widerlegt haben wollen, dem wir hier alle intellektuell nicht mal ansatzweise das Wasser reichen koennen. Ausserdem geht die Argumentation ohnehin
an seiner vorbei, da er das Gesetz aus gleich mehreren Blickwinkeln kritisiert - unter anderem aus seiner eigenen Fachrichtung heraus und da koennenn wir alle ihm
noch viel weniger das Wasser reichen. Aber wie gesagt, voellig irrelevant, da garnicht Grund des Einwurfs gewesen.
Beispiele dieser Art gibt es dabei viele weitere als nur Peterson und Hirsi Ali. Maryam Namazie wird der selbe Unfug vorgeworfen wie Ayan, in Yale geht eine
Lehrerin, die es doch tatsaechlich wagte den Leuten an Halloween zu sagen, sie koennen anziehen was immer sie wollen und ihr Mann wird vor laufender Kamera damit
zugebruellt, dass eine Uni ein Zuhause und ein Safe Space zu sein habe (eine Uni! Das sollte der letzte Ort sein, an dem man kuschelige Bestaetigungen erfaehrt, sondern
jegliches Weltbild mit jeglichen Argumente in seine Grundbestandteile zerlegt werden - und wenn man keinen Bock drauf hat, sich etwas anzuhoeren, geht man einfach nicht hin).
Bei uns in DE (glaub es war die Humbold, hatte es weiter vorn verlinkt) flippen sie aus, weil ein Prof ueber Kant reden will. Meeeeh, Kant war Rassist, ergo darf
man sich nichts anhoeren, was irgendwie aus seiner Feder stammt.
Mich erstaunt viel mehr, dass noch Verwunderung darueber existiert, dass Menschen nach solchen Vorfaellen PC bzw. seine Vertreter wahlweise belaecheln oder
ablehnen.
Klar koennte man einfach sagen "das ist aber nicht PC!", aber deswegen hatte ich ja auch nach einer sauberen Abgrenzung gefragt, die solche Faelle
ausschliesst. Wenn die nicht existiert, so bin ich gezwungen, das als Teil von PC zu betrachten.
Man kann diese Schreihaelse auch nicht als diabolisches Boeses ansehen, denn die brueten nicht stundenlang in ihren Kellern darueber, womit sie ihre unsinnigen Aktionen
begruenden koennen und ziehen dann PC aus dem Aermel. Nein, die sind voellig ueberzeugt davon, fuer das Gute zu kaempfen. Sie glauben, was sie sagen. Ich wuerde mich also
auch schwer damit tun, ihnen einen Missbrauch von PC vorzuwerfen.
Es geht bei der political correctness nicht darum irgendwelche Witze zu verbieten. Es geht darum, dass dich dein Arbeitgeber nicht mit "Schneeflöckchen" anredet, wenn du transgender bist, auch wenn es nur ein "Scherz" ist und du einfach "keinen Humor hast", wenn du es nicht magst.
So?
a) Ja was nun? Witzchen verbieten oder doch nicht?
b) Habe zwar noch nie jemanden im Deutschen "Schneefloeckchen" sagen hoeren, aber das englische "Snowflake" bezieht sich nicht auf transgender oder sonstige Minderheiten-Attribute.
Es bezeichnet ein jammerndes Persoenchen - weil sie so klein und zerbrechlich sind und bei Beruehrung einen "meltdown" erleiden.
Wenn du das an den Kopf geworfen kriegst, dann geht es um deinen Charakter, nicht um deinen Genitalbereich. Das kann mir genauso entgegenfliegen. Tut es natuerlich nicht, aus charakterlichen Gruenden.
Oder ist es nicht okay, schraege Charakterzuege zu kritisieren? Ich wuerde mir btw. zweimal ueberlegen, mich zu laut ueber den Snowflake-Vorwurf aufzuregen, weil es ihn ziemlich deutlich bestaetigt. Die Antwort des Kollegen wird nicht "oh mein Gott, es tut mir leid", sondern "??? sag ich doch" sein.
So, dann mal bis zum Ende der Woche, vorher komm ich vermutlich zeitlich nicht mehr hier rein.