paxito schrieb:Kann man auch beim generischen Maskulinum nachweisen, wenn dich das so reizt. Es gibt genügend Untersuchungen die klar zeigen, das bei rein männlichen Berufsbezeichnungen (Ärzte, Lehrer, Feuerwehrmann) die Leute automatisch in der Mehrheit an Männer denken. Und wenn der Mehrheit beim Wort „Arzt“ eben ein Mann mit Kittel und Stethoskop einfällt, dann ist das diskriminierend. Auch wenn’s ein generisches Maskulinum ist (für dessen Verwendung ich mich ja trotzdem stark mache). Ist auch völlig egal ob sich Frauen dadurch diskriminiert fühlen oder nicht, der Sprachgebrauch und die erzeugte reale Bedeutung reichen dafür völlig aus.
Es reizt mich nicht das generische Maskulinum, sondern die Tatsache, dass hier Behauptungen aufgestellt werden, die beim besten Willen nicht als Wahrheit durchgewunken werden können.
Wenn es Untersuchungen gibt, die klar zeigen, .. usw .. dass die Leute automatisch in der Mehrheit an Männer denken, dann ist das kein Beweis für eine objektivierbare Diskriminierung in der Sprache, sondern ein Beleg für die Tendenz in der subjektiven Wahrnehmung von Sprache. Worin diese jedoch begründet ist, liegt völlig im Dunkeln.
Damit ist die Aussage weiterhin nur eine Behauptung, die jeder ernsten Grundlage entbehrt.
Man kann ja hier noch weiter ansetzen, und fragen: Wie ist das denn mit der realen Bedeutung? Hat man schon untersucht, ob sich mit gegenderter Sprache weniger Assoziationen in bestimmten Berufssparten mit Männern ergeben? Wenn ja, dann hätten wir zumindest ein Indiz dafür, dass die Sprache hier zumindest bestimmte Tendenzen begünstigen würde, aber ein Beweis für eine objektivierbarer Diskriminierung wäre es dennoch nicht.
"Objektivierbar diskriminierend" heißt ja in dem Fall, dass es von jedem Benutzer der Sprache als "diskriminierend" erfasst werden müsste, und nicht nur von einem Teil. Oder nicht?
paxito schrieb:Nein, diese Gefühlsargumentation und Betroffenenblabla kannst du da völlig ausblenden. Das generische Maskulinum ist in vielen (sicher nicht allen) Fällen diskriminierend. Und das auf sehr vielfältige Weise. Es ist ja nicht nur so, das Frauen dadurch nicht angesprochen würden, nicht gemeint werden (grammatisch schon, in der generierten Bedeutung eben nicht), sondern dass sich z.B. Mädchen dann eben nicht mit entsprechenden Berufen identifizieren können und es ihnen schwerer fällt sich darein zu finden, letztlich die Berufe weniger ergreifen.
Sehe ich nicht so. Es ist nun mal eine subjektive Angelegenheit, wie die jeweilige Person zu bestimmten Aussagen steht, und nichts, was man objektiv fassen könnte. Bestimmte Tendenzen ändern da nichts daran.