Political correctness, ein gescheitertes Experiment
03.09.2021 um 15:20Tussinelda schrieb:es wird keine Annahme zugrunde gelegt, sondern die grundsätzliche Einstellung, Diskriminierung zu verhindern und da spielt dann nun einmal nicht die Zahl eine Rolle, sondern die Diskriminierung. Und das es die gibt, ist hinreichend belegt.Die "Diskriminierung zu verhindern" ist ein politisches Schlagwort, das auf der Annahme beruht, es gäbe eine "per se Diskriminierung" die verhindert werden müsse. Das ist aber nicht wahr. Was es gibt ist eine "mehr oder minder wahrscheinliche Diskriminierung" bei einer Anzahl x von Betroffenen, die in der herkömmlichen Sprache eine Diskriminierung fühlen, und dieses Gefühl auch so kommunizieren.
Was also tatsächlich belegt ist, ist irgendeine Zahl von Leuten, die von sich behaupten, sich diskriminiert zu fühlen. Das ist meines Erachtens etwas dünn, um damit Politik machen zu können, und die Sprache so einschneidend zu verändern. Denn weder lässt sich sowas objektivieren, noch lässt sich das konkret quantifizieren, wie viele Betroffene es überhaupt gibt, die sich dabei überhaupt diskriminiert fühlen. Es kann ja je nach Situation ebenso variieren, ob sich irgendwer tatsächlich diskriminiert fühlt, oder vllt auch mal nicht.
Würde es wenigstens eine belegbare Mehrheit geben, die sich bei sowas eindeutig und zweifelsfrei immer diskriminiert fühlt, könnte man als Gesellschaft sagen: "ok, um die große Wahrscheinlichkeit herab zu setzen, dass sich die Gruppe xy ob der Sprache ausgeschlossen fühlt, wie sie behauptet, und es nur unnötigen Ärger generiert, sind wir bereit zu Gunsten des sozialen Friedens die Sprache zu verändern.
Sind es aber nur npaar Leute, die sich diskriminiert fühlen, und das so behaupten, was nicht mal nachprüfbar ist, wäre es den Auffand nicht wert, behaupte ich. Sollen sie sich doch fühlen, wie sie wollen. Man kann als Mehrheitsgesellschaft nicht jedem Gefühl nachgeben, das irgendeine kleine Minderheit äußert.
Würde man da immer und überall nachgeben, könnte sich jederzeit irgendein Klub gründen, der dann zB den Pluralis Majestatis für sich fordert, weil sich seine Mitglieder sonst nicht genug gewürdigt fühlen, und die Würde des Menschen ist ja auch unantastbar, nicht wahr?
Nur wie ernst sollte man diese Würde denn nehmen, darf sich die Mehrheitsgesellschaft hier fragen. Genau wie sie sich fragen darf, ob es beim Gendern den Auffand überhaupt lohnt, die Sprache derart zu ändern, nur weil sich da irgendeine Teilmenge einer Gruppe irgendwie ausgeschlossen fühlt, weil sie sprachlich nicht genug berücksichtigt wird .. wie sie glaubt.
fischersfritzi schrieb:Nein.Kausalität ist keine Frage der Haltung, sondern eine Frage von Ursache und Wirkung.
Für dich mag das so sein.
Das ist aber deine persönliche Haltung, nicht allgemein gültig.