RosaBlock schrieb:Es geht hier nicht um persönliche Meinungen -- die Diskussion ist dahin abgedriftet, ja, aber hier geht es um ganze Menschengruppen.
Einer ist ein Individuum, zwei sind ein Paar, drei koennen schon eine Gruppe sein.
Bei ueber 7 Mrd Menschen auf diesem Planeten reicht "Gruppe" halt nicht mehr aus, denn davon gibt es zu viele, als dass man sich mit jeder befassen koennte.
Und dass jeder Mensch niemals ein Teil von nur einer Gruppe ist, sondern immer ein Schnittpunkt etlicher Gruppen gleichzeitig, macht die Sache nicht gerade einfacher.
Wenn du zu einer priviligierten Gruppe gehörst, dann profitierst du implizit davon. Ob du willst oder nicht. Dass der Personalleiter rassistisch motiviert handelt ist ein positiver Umstand für jeden, der von dem Rassismus nicht betroffen ist.
Ich bin weiß und ich weiß, dass ich auf dem Arbeitsmarkt einen Vorteil habe.
a) Bitte halte dich fest am roten Faden fest, denn du springst gerade hin und her.
Ich mag noch so sehr in weiss der Geier wie vielen privilegierten Gruppen drinstecken, das aendert nicht das geringste an meiner persoenlichen Schuld gegenueber fremden Menschen, die ich nicht unterdrueckt habe.
b) Ja, du bist weiss und daher hast du einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. Ausserdem hast du dummerweise BWL studiert und hast somit einen Nachteil auf dem Arbeitsmarkt, weil dieser von BWLern ueberflutet ist.
Keine Ahnung, ob dem wirklich der Fall ist, aber der Kern der Aussage ist: Du bist IMMER Teil vieler verschiedener Gruppen zur gleichen Zeit. Es ist voellig unzulaessig, auf nur eine einzige Gruppe zu verdichten und dann mit Vor- oder Nachteilen daherzukommen, weil dir jede Gruppe und jede Kombination aus allen deinen Gruppen Vor- und Nachteile je nach Situation beschert.
Meist wird das beim Gerede ueber privilegierte Gruppen jedoch voellig unterschlagen. Man betrachtet einen unzulaessig kleinen Ausschnitt und ergoetzt sich daran, dass man damit tatsaechliche Ursachen fuer das, was man so vorfindet, einfach unter den Teppich kehrt.
Kleines Beispiel aus unserem Unternehmen letztens: HR-Chefin faehrt gerade voll auf dem unsinnigen Diversity-Zug und jammert dem Chef die Ohren voll, warum wir nicht etwas mehr Diversity haben und dass unsere Belegschaft in der Entwicklung doch garnicht dem Gesellschaftsquerschnitt entspricht (die Belegschaft in der HR-Abteilung auch nicht, da kein einziger Mann vorzufinden ist, aber daran stoert sie sich offenbar wenig). Ja ... scheisse aber auch, wenn 90 Prozent der Einsendungen auf eine ausgeschriebene Dev-Stelle von weissen, europaeischen Maennern kommen. Geht man nun nach Qualifikation? Dann wird in 9 von 10 Faellen ein weisser, europaeischer Mann eingestellt (davon ausgehend, dass die Begabten, die man will, gleichmaessig verteilt sind). Oder will man hier nun ihre gewuenschte "Diversity" schaffen? Dann muss man die Qualifikation ignorieren.
Die Dame verdichtet hier auf nur eine Dimension und ignoriert alles um den einen Faktor herum, auf den sie sich gerade eingeschossen hat. Ist das zulaessig? Absolut nicht.
Das Wort kommt aus einer Zeit in der man nicht gerade gut über diese Menschen gedacht hat. Zudem ist das ein Punkt weshalb ich sage, dass Aufklärung in der Hinsicht wichtig ist.
Beim N-Wort? Aufklaerung? Machst du Witzchen? Das wird von drei Gruppen genutzt: Von Leuten, die ohnehin bald wegsterben (= das Problem loest sich von selbst), von Leuten die das im Freundeskreis erlaubterweise nutzen (= es gibt kein Problem) und von waschechten Rassisten, die sich von der geforderten Aufklaerung keine Sekunde lang beeindrucken lassen.
Ueber Rassismus klaert man nicht auf, indem man auf gemeinen Woertern rumreitet, sondern indem man die Mechanismen analysiert. Das genutzte Wort fuer sich bewegt sich unter "ferner lief". Die Traeumereien, man koenne Rassismus nachhaltig eindaemmen und bekaempfen, indem man die Sprache standardisiert, waren niemals realitaetsnah.
Nein, auch Kinder anderer Ethnizität. Rassismus wirkt sich auf auch das Selbstbild aus.
Genau das hat man gemacht. Und raus kamen die gleichen Ergebnisse. Es wurde zwar in Amerika durchgeführt, aber ich denke, dass es hier nicht sonderlich viel besser ist.
Verlinke bitte mal das Whitepaper. Ich will mir mal die Parameter dieser ominoesen Studie selbst ansehen.
Irgendwas passt hier grad nicht. Entweder gibst du den Inhalt ungenuegend wieder (was jetzt nicht schaendlich von deiner Seite waere, aber in diesem Kontext durchaus gefaehrlich), oder es ist mal wieder eine dieser Hokuspokus-Socialstudies-Studien, die alle Zusammenhaenge ignoriert.
Dass die Gesellschaft ihre Schoenheitsideale an alle Gesellschaftsteilnehmer (mal mehr und mal weniger erfolgreich) weitergibt ist nicht verwunderlich. Ebensowenig sollte man sich wundern, dass die meisten solchen Ideale zumindest grob markante Merkmale der dominierenden Gesellschaftsteile haben. Das ist jedoch kein Rassismus - nicht mal ansatzweise.
Ja, Vorbilder in der Öffentlichkeit sind super für das Selbstwertgefühl von Kindern.
An dieser Stelle sei nochmal erwähnt, dass Diskriminierung nicht immer in Richtung Unattraktivität stattfindet. So werden "Latina", women of color und Ostasiatinnen oft zu einem Fetisch.
1.
Da bewerten Menschen gewisse Gesichtszuege (oder was auch immer), die vornehmlich bei Latinos oder Asiaten vorzufinden sind, mit einer hoeheren Attraktivitaet und du attestierst ihnen einen Fetisch? Ernsthaft? Willst du das nochmal ueberdenken, nachdem du gerade noch dabei warst, politische Korrektheit fuer dich einzufordern?
Wie soll es einen Fetisch darstellen, Attribute attraktiv zu finden, die nicht dem lokalen Standard entsprechen?
2.
Du warst nur ein Zitat weiter oben noch dabei zu behaupten, schon Babys wuerden derartige Attribute mit Negativitaet aufladen. Und nun dreht sich das nicht einfach nur um, sondern wird gar zum Fetisch? Du kannst eines davon haben und auf eines beharren, aber nicht beides gleichzeitig, da es sich direkt widerspricht.
Hier scheint die Inkonsistenz und Logikfreiheit der Postmoderne wieder durch, ueber die sich
@paranomal weiter oben beschwert hatte.
Fuer eines musst du dich entscheiden. Hindrehen, wie es gerade passt, geht garnicht.