Heide_witzka schrieb:Die wäre naturgemäß aussagekräftiger, wird sich aber so nicht verwirklichen lassen.
Hebt den Wert der Telefonumfrage allerdings um keinen Deut an.
Es gibt deutliche Qualitätsunterschiede in Umfragen, auch Telefonumfragen. Diese ist recht aussagekräftig. Wenn du derartige Umfragen grundsätzlich ablehnst, ist die Frage wie du da überhaupt forschen willst. Qualitative Forschung lehnst du ja genauso ab. Also was wäre denn deines Erachtens aussagekräftig?
Abahatschi schrieb:Und wo ist das Problem? Dann liegst es halt noch 2 Monate. Im Ernst: bei einem Empfänger würde es auch was bringen.
Was sollte es denn bringen? Doch wohl das a) der Sanktionierte wieder einen Job findet oder b) wenigstens seinen Pflichten besser nachkommt. Beides gilt so nicht. Und dann ist die Sanktion eben fragwürdig.
Du kannst natürlich andere Zielstellungen formulieren, dann geht das wieder auf. Gesellschaftlicher Friede, Abschrenkungseffekt (danke
@sacredheart ) sowas in der Art. Aber der Gedanke: bestraft sie, dann sind sie „artig“ funktioniert eben so nicht.
Für mich persönlich sollte a) immer oberste Priorität haben, vor allem anderen. Dafür sind JC da, das ist aus jeder Sicht am sinnvollsten.
Abahatschi schrieb:Wer entscheidet das mit dem Sinn?
Darüber lässt sich streiten, das ist nicht eindeutig. Bei zu schnellem Fahren sollen Sanktionen abschrecken, bei Mord für gesellschaftlichen Frieden sorgen. Was man wann mit Sanktionen bezweckt ist einfach unterschiedlich.
Sagen wir es anders herum: wenn die Sanktionen helfen würden die Leute in einen Job zu bringen, wäre ich dafür. Eben weil das aus meiner Sicht die Aufgabe des JC sein sollte.
Nicht irgendwen erziehen oder abschrecken.
Abahatschi schrieb:Ich denke wenn jemand Langzeitarbeitsloser ist, der hat ein Problem was er offensichtlich nicht erkennt, daher ist es nur richtig wenn ein Berater auch mal entscheidet.
Naja, überschätzt du da nicht die JC Mitarbeiter? Wenn der Langzeitarbeitslose nicht weiß, warum er arbeitslos ist, woher soll es der Mitarbeiter wissen? Das sind keine Psychologen, Ärzte oder Wahrsager.
Abahatschi schrieb:Die MA müssen besser geschult werden, ja.
Heide_witzka schrieb:Hier würde eine Schulung der Sachbearbeiter wohl eher zum Ziel führen.
Mal ehrlich, bei 50% Falschquote sind die Leute entweder komplett unfähig oder die Regeln sind Mist (tippe auf zweites). Da braucht man nicht schulen. Stellt euch mal nen Arzt, Richter oder selbst nen Bäcker vor, der in der Hälfte seines Jobs Mist baut. Das ließe sich nur rechtfertigen wenn der Arbeitsmaterial völliger Schrott ist.
Dwarf schrieb:Normalerweise sollte man also davon ausgehen können, dass sie keine unberechtigten Sanktionen verhängen. Natürlich können dennoch Fehler passieren. Das ist menschlich. Aber eine derart hohe Fehlerquote liegt nicht im Bereich des Normalen.
Sehe ich ähnlich.
fischersfritzi schrieb:Das ist ja eine enorme Verschwendung von Ressourcen.
Jup, das kommt noch obendrauf. Die Zeit die MA des JC mit irgendwelchen Sanktionen verbringen - Briefchen schreiben, Dokumentation, Briefe lesen, Geld eintreiben, usw. - die kann einfach sinnvoller verwendet werden.
fischersfritzi schrieb:Es gibt für die meisten ALG 2 Empfänger:innen vermutlich genügend andere Motivation aus dem Bezug raus zu kommen.
Da braucht es keine Sanktionen, die ohne hin nicht die gewünschte Wirkung erzielen.
Und wer das wirklich nicht will, wer sich Hartz4 wohl fühlt, den bringst auch nicht mit Sanktionen zum Umdenken.