capspauldin schrieb:Beispiele, brauche Beispiele
Leider sind das persönliche Beispiele, haben also wohl eher Anekdotencharakter, wenn sie dich dennoch interessieren, schreibe ich sie gern nieder.
:)chriseba schrieb:Ich kenne aber eigentlich auch gar nicht so viele Arbeitslose, denen schon mal ein Umzug nahegelegt wurde, um die Chancen auf Arbeit zu erhöhen.
Es kommt wohl auch auf den Bearbeiter an aber es stimmt schon, Umzüge werden einem eher nicht nahegelegt. Der Grund ist auch einfach: Das JC müsste diesen bezahlen und man muss auch erstmal einen Arbeitsvertrag in den Händen halten, auf blauen Dunst wird das nicht gemacht.
chriseba schrieb:Sie könnte, will aber nicht. Sie findet immer die tollsten Gründe dafür. Sie sollte mal zu einem Vorstellungsgespräch. Das hat dann nicht geklappt, weil sie ihre Busfahrkarte nicht gefunden hat (ist seit 123891 Jahren immer an der selben Stelle in ihrem Portemonnaie). Auf meine Frage warum sie mich nicht angerufen hat, ich hätte sie schnell gefahren: "Ich wollte dich nicht stören." Jo, Dankeschön Mama. Aber nachts um 2 anrufen, weil dein Wlan nicht geht und du nicht bei Knuddels chatten (nicht erfunden!) kannst, das geht. Da kannst du mich auf einmal stören.
Ich kann deinen Ärger verstehen, weil sie (in deinen Augen) ihre Prioritäten falsch setzt.
Es ist allerdings ihr Leben und nicht deins, so hart das auch klingen mag.
Hast du vlt. mal ernsthaft mit ihr darüber geredet, natürlich ohne irgendwelche Vorwürfe oder abzuwiegeln?
Manchmal steckt nämlich etwas hinter so einem Verhalten, was man gar nicht erahnt hat.
chriseba schrieb:weil es sehr viele offene Arbeitsplätze gibt.
Gibt es, da stimme ich dir zu. Nun geht die Sache aber noch weiter, man braucht die richtige Schulbildung, die richtige Berufsausbildung und vlt. auch noch ein Studium ,nicht zu vergessen die persönliche Kenntnisse und Fertigkeiten.
Versteh mich nicht falsch, man kann so einige der Stellen auch ohne hohe Ausbildung bekommen, manchmal ist man sogar überqualifiziert.
Ich habe mich in meinem Leben auf zig Stellen beworben, die Ablehnungsgründe waren absurd, ich wurde aber auch oft zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, nur hat es eher selten gepasst. Probeareiten ging auch mal in die Hose.
Was ich sagen will, es ist möglich aber nicht jedem, so einfach ist das nicht.
Allein schon wenn dein Lebenslauf eine Lücke aufweist (aus welchen Gründen auch immer) kann das dein Genickbruch sein. Und es gibt ja auch noch Gründe für Ablehnungen die man nur erahnen kann, es fängt ja schon bei einer falschen Formatierung an.
chriseba schrieb:Könnte nun jemand eine der Stellen besetzen, tut es aber aus Unlust nicht - geht das zu Lasten aller. Und ja, ich finde das in der Tat asozial und schäbig.
Nun seien wir mal ehrlich, die die keine Lust haben (und die gibt es unbestreitbar) haben nicht zwangsläufig die Bildung, die es für eben jene Stellen braucht.
Natürlich liest sich das nun wie ein Vorurteil, ich kann da allerdings auch nur aus meinen Erfahrungen und Beobachtungen berichten.
Zumal ich das "zu Lasten" hier sehr merkwürdig finde, denn Steuern zahlst du so oder so, ob nun mit Unwilligen oder nicht.
Es gibt leider "schwarze Schafe" und da kann nur das JC versuchen, sie zu animieren etwas zu tun, im schlimmsten Fall kommen die Sanktionen.
chriseba schrieb:Schulligung, da muss ick ma sagen, s´glatschd glei!
Spar dir solche Frechheiten.
chriseba schrieb:Bei jedem Arbeitnehmer der sich nicht leisten kann, was er sich gerne leisten möchte, wird es absolut niemandem schwer fallen zu sagen "Ja Mensch, dann bilde dich fort! Dann verdienst du mehr Geld!" oder "Dann musst du dir eine besser bezahlte Stelle suchen!". Ganz Lustige sagen dann "Hätteste in der Schule ma besser aufgepasst!".
Solche Sätze finde ich furchtbar, egal von wem sie kommen, dass sind einfach Totschlagargumente nicht mehr und nicht weniger. Nicht jeder hat nämlich die Möglichkeiten und die Gründe sind vielfältig.
Was du aber vergisst, du kannst dir eher etwas leisten, als ALGII-Empfänger (was ja auch okay ist, du gehst arbeiten) und hast sogar die Wahl, was du dir z.B. an Lebensmittel kaufen kannst.
Es kotzt mich nur an, dass jedes Mal irgendwer den Beziehern der Sozialhilfe die Hilfe quasi verweigern möchte, weil da ein paar Menschen bei sind, die nichts gebacken bekommen.
Soll man dafür nun alle ALGII-Empfänger abstrafen?!
Wie stellst du dir vor, dass man die Arbeitsunwilligen erkennt, sie ihren Teil beitragen, ohne sie aufs trockene zu setzen?
chriseba schrieb:Ich gehe Vollzeit arbeiten, kann mir auch vieles nicht leisten, was ich mir gerne leisten möchte.
Nun stellt sich mir aber die Frage, was willst du dir leisten und was der Sozialhilfeempfänger?
Weißt du was ich mir gern leisten möchte? Neue Turnschuhe, ganz stinknormale Turnschuhe, keine Marke. Ich trage meine jetzigen immernoch, obwohl die Sohle so gut wie hinüber ist.
Sozialhilfeempfänger verstehen unter "sich was leisten"vermutlich ganz andere Dinge als du, darauf will ich hinaus.
chriseba schrieb:Wenn ich aber nun einem ALG II-Empfänger sage "Dann spar doch!", werde ich gleich ans nächste Kreuz genagelt, ich Sünder.
Wo soll dieser denn was sparen können?
Warum wird so auf eine Grupper der schwächsten der Gesellschaft "eingedroschen"?
Dräng dich hier also nicht selbst in die Opferrolle.
chriseba schrieb:Urlaub im 5-Sterne-Hotel ist ja auch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
chriseba schrieb:Sogar Puffbesuche sind Teilhabe, macht auch nicht jeder.
Das ist ja wohl nun absolut unnötig, solche Kommentare, sie dienen doch lediglich der Provokation.
chriseba schrieb:Ich könnte mich ja auch auf die Hinterbeine stellen und plärren meine Freizeit und meine Zeit mit der Familie wird massiv eingeschränkt, weil ich XX Stunden arbeiten gehen muss, um mir überhaupt erst mal das leisten zu können, was sich ein ALG II-Empfänger leisten kann.
Weil sich ein ALGII-Empfänger ja auch so viel leisten kann, da fehlen einem die Worte.
:palm:chriseba schrieb:Die Sonderfälle, bei denen das wegen irgendwelcher zu leistenden Sonderzahlungen, höheren Ausgaben wegen "Isso!" ist, lasse ich dabei weg. Die gibt es, das bestreitet auch keiner - aber die stellen eben nicht die Mehrzahl an ALG II-Empfängern.
Ich vermute schon, da viele der Bezieher verschuldet sind (ob nun privat oder beim JC). Nicht zu vergessen sind die, die nicht genug ALGII bekommen bzw. Sanktionen zu laufen haben.
https://www.caritas-nrw.de/nachrichten/2015/immer-mehr-arbeitslose-haben-schulden-beim-jobcenter"Wir sprechen hier von einem Versagen der Arbeitsmarktpolitik", sagt Josef Lüttig, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Arbeit und Arbeitslosigkeit in der Freien Wohlfahrtspflege NRW. Trotz guter Konjunktur, trotz arbeitsmarktpolitischer Förderung und persönlicher Anstrengung vieler Betroffener verbleiben bundesweit rund 450000 Menschen ohne Integrationsperspektive in den ersten Arbeitsmarkt. Deutlich wird, dass Beschäftigungslosigkeit nicht nur eine Folge persönlicher Einschränkungen ist, sondern ihre Ursache wesentlich in strukturellen Bedingungen und gesellschaftlicher Ausgrenzung hat.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/hartz-iv-wie-die-jobcenter-arbeitslose-in-die-insolvenz-draengen-1.3088836Dabei verleihen gerade die Jobcenter immer mehr Geld an Arbeitslose. Im vergangenen Jahr erreichten die Darlehen, die Hartz-IV-Empfänger für Anschaffungen wie etwa einen Kühlschrank bekamen, eine Rekordsumme von 86,4 Millionen Euro - vor neun Jahren waren es noch 33 Millionen Euro. Auch die Summe, die einzelne Arbeitslose im Schnitt bekommen und dann an das Jobcenter zurückzahlen müssen, hat sich seitdem verdoppelt, auf 430 Euro. Auch Aufstocker häufen oft Schulden beim Jobcenter an, weil ihr Einkommen und damit die Unterstützung vom Amt schwankt und sie ihm zeitverzögert Geld zurückzahlen müssen. Aufstocker, errechnete das Statistische Bundesamt, seien "überproportional häufig überschuldet".
chriseba schrieb:Trotzdem sitzt keiner im Dunkeln (naja, jedenfalls nur wenige, und die sind meist selbst schuld dran) in seiner vom Amt bezahlten Butze, um 1x pro Woche Hackfleisch zu essen oder sich den Hintern mit Klopapier statt der Tageszeitung abzuwischen.
Der Kommentar strotz vor Arroganz, das es schon nicht mehr zu glauben ist.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/unbezahlte-rechnungen-344-000-haushalten-wurde-2018-der-strom-abgestellt/23821278.htmlZu ihr kommen vor allem Bezieher von Arbeitslosengeld II und Geringverdiener. Ein Zahlungsrückstand kann ganz unterschiedliche Gründe haben, angefangen mit zu hohen Ausgaben für Strom oder Gas: Einige der Betroffenen wüssten nicht, dass sie ihren Anbieter frei wählen können.
„Schon mit dem Anschalten des Lichts in einer neu bezogenen Wohnung schließt man mit dem Grundversorger einen Vertrag ab“, erklärt Dündar. Diese Verträge sind oft teuer. Hohe Kosten können auch durch alte technische Geräte mit hohem Stromverbrauch zustande kommen.
chriseba schrieb:Dümmste Regelung ever. Sie mag zwar ihre Daseinsberechtigung haben, ich finde sie trotzdem schwachsinnig. Selber im Bekanntenkreis erlebt. Ist doch die Sache des ALG II-Empfängers, ob er zugunsten seiner bevorzugten Wohnung woanders sparen will. Aber naja, es ist so, wie es ist.
Diese Regelung ist nicht schwachsinnig, da sich Sozialhilfeempfänger damit ziemlich schnell in Schulden stürzen können oder das Geld dann am Ende nicht reicht.
Zumal dann das JC einspringen müsste, mit einem zinslosen Darlehen und der Bezieher hat dann noch weniger Geld im Monat, weil dann 10% des Regelsatzes einbehalten werden.
chriseba schrieb:Es gibt Leute in Deutschland die glauben, Hartz IV wäre tatsächlich so erstrebenswert und luxuriös, das ganze Menschenmassen aus fremden Ländern herströmen, um sich daran zu laben :D
chriseba schrieb:Nunja, dennoch hat der Schlaraffenland-Einwanderer, der ja "nur wegen Hartz IV" her kommt, hier ja die gleichen Lebenshaltungskosten wie jeder anderer auch, der ALG II erhält.
Unterschwellig hetzen ist keine schöne Eigenschaft.
Optimist schrieb:Oder man verlässt sich darauf, dass man in der Tafel zu jederzeit was bekommt, was einem schmeckt und auch noch einigermaßen essbar ist (nicht schon angefault usw.). Manche empfinden sich dann halt auch wie ein Almosenempfänger ... die fühlen sich dann "wie der letzte Dreck".
So ein Gefühl sollte man mMn nicht einfach so wegwischen mit "sollen sich mal nicht so anstellen". Und der Staat verlässt sich mMn auch viel zu sehr auf die Tafelmöglichkeit denke ich - mit seiner Berechnung für das Alg2.
Bingo!
Optimist schrieb:Ja und auch der Staat erhöht die, weil er auch oftmals Steuern verschwendet (schon alleine für Prestigebauten usw) - und nun?
Eben, Sozialbauten werden vernachlässigt, wobei gerade die benötigt werden.
Optimist schrieb:Natürlich - die Gefahr sehe ich allerdings auch - dass es bei den Jugendlichen heutzutage immer mehr werden könnten mit 0-Bock-Stimmung (wenn man hört "ich werde mal Hartzer", da geht selbst mir die Hutschnur hoch).
Das ist wirklich heftig, sowas hörte ich damals häufig, heute eher selten bis gar nicht mehr.
Leider gibt es Menschen die sich das rosarot vorstellen und dann hart auf den Boden der Realität aufprallen.
Optimist schrieb:Da fragt sich halt aber auch, was sind das alles für Stellen? Wenn die nicht vielleicht zuimdest z.T. irgendwelche Haken hätten, wären die sicher auch leichter besetzbar.
Das Problem ist, dass einige Stellen auch intern ausgeschrieben werden, was für mich keinen Sinn macht.
Eine Bekannte erzählte mir, dass intern in der Firma einige Stellen für Positionen im Büro ausgeschrieben sind, die sind bis heute unbesetzt, ja, warum wohl?
Nicht zu vergessen, wenn man einen Blick in die Jobbörse wirft, alles Vermittlungsagenturen, also hauptsächlich, da traut sich zurecht keiner ran. Ich schaue dort immer mal wieder rein und so viele gute Stellen sind dabei und entweder brauchst du ein Vermittlungsgutschein, den du nicht mal eben so bekommst oder es sind private, die ordentlich Geld verlangen.
Optimist schrieb:Nehmen wir mal nur z.B. das Spargelstechen - da könnten die gar nicht so ohne weiteres jeden nehmen (hatte ich mal in einem Bericht gesehen), auch wenn man dazu keine Facharbeiterausbildung bräuchte.
Das Problem hier ist, dass man es billig haben möchte.
Es gab viele Menschen die sich hier dafür gemeldet hatten aber man hat Rumänen einfliegen lassen, weil sie preiswerter arbeiten.
Griespudding schrieb:Auch der geforderte Nachweis der Bewerbungen lässt sich an einem Nachmittag prima erledigen. Sollte man dann trotzdem zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, ist es da kein Problem, mit seinem Auftreten für eine Ablehnung seitens des Arbeitgebers zu sorgen.
Faul sein und nicht sanktioniert werden schließt sich absolut nicht aus.
Da sind dann die Bearbeiter am Zug, das zu kontrollieren und damit kannst du solche Leute sehr schnell auffliegen lassen.
Griespudding schrieb:Haben wir denn hier schon von den Vergünstigungen für HartzIV-Bezieher gesprochen? Ich würde gerne bspw. häufiger ins Theater, ok, ist gerade eh nicht möglich, kann es mir aber nicht leisten WEIL ICH ARBEITEN GEHE. Als H4-Bezieher bekommt man hier an der Abendkasse bei nicht-ausverkauften Veranstaltungen, und das sind die meisten, ein Ticket für 3,- €, unabhängig vom Normalpreis (meist ca. 18 - 30 €).
Und du meinst die Arbeitslosen würde nicht auch viel lieber arbeiten gehen als ins Theater, zudem dein angeführter Preis wohl eher nicht hinhaut.
Griespudding schrieb:Wenn ich von meinem Gehalt Miete und Geld für Urlaub abrechne, habe ich auch nicht wirklich mehr Geld als ein H4-Empfänger und empfinde das als mehr als genug, zumal man, wie gesagt, auch bei Kulturveranstaltungen Vergünstigungen hat. Von der Zeit für sich ganz zu schweigen.
Du vergisst hier was entscheidendes, du hast mehr Geld, gibst aber einen Teil für Urlaub aus.
Bestimmt auch nicht jeden Monat, also ist dein Argument diesbezüglich hinfällig.
Griespudding schrieb:Apropos Zeit: da ein H4er davon unglaublich mehr hat, als ein Arbeitnehmer (ich muss auch am WE, Feiertagen, morgens, abends), kann er diese auch noch sinnvoll und geldsparend nutzen, um seine Einkäufe für die Woche aus Kaufhallen im ganzen Stadtgebiet mit Sonderangeboten zu füllen, oder sich bei der Tafel für 1-2 € ne volle Tüte zu schnappen.
Jetz mal ernsthaft, wer fährt durch die ganze Stadt um sämtliche Sonderangebote abzugreifen?
Griespudding schrieb:Tut also bitte nicht so, als würde es irgendwem an irgendetwas fehlen!
Theoretisch nicht aber praktisch sieht die Realität etwas anders aus.
Griespudding schrieb:Welche Unmenge an Gründen gibt es denn, die einen H4-Bezieher zeitlich davon abhalten günstig einzukaufen? Der Termin alle 8 - 12 Wochen?
Eigentlich alle 4 Wochen aber es gibt Ausnahmen, nur mal zur Richtigstellung.
Im Grunde hält einen Sozialhilfeempfänger nichts davon ab aber wer fährt durch die ganze Stadt, um günstig einzukaufen? Man bekommt die Sonderangebote meist auch nur für sein Gebiet und nicht die ganze Stadt in den Briefkasten, also auf blauen Dunst fahren?
Wie bekommt man den ganzen Krempel nach Hause? Und so weiter.
Optimist schrieb:schon halb so ungerecht ;)
So langsam bekomme ich hier auch den Eindruck, dass einige glauben etwas zu verpassen.
Griespudding schrieb:Ich wüsste nicht, warum es da noch mehr geben sollte. Weniger und auf Gutscheinbasis, wäre für mein Empfinden gerechter.
Es geht nicht um mehr, es geht darum, dass das was Bezieher bekommen in den Dreck gezogen wird, um es mal ganz hart zu sagen.
Auf Gutscheinbasis findest du gerecht? Das ist eine Demütigung sondergleichen.
Streuselchen schrieb:Wir sind uns aber auch einig, dass es bei einigen nunmal nicht für mehr als diese "Beschäftigungstherapie" ausreicht oder?
Das es einigen mangelt an ausreichender Qualifikation für tiefergreifende Maßnahmen. Was bringt es eine Frau, die 20 Jahre langzeitarbeits... äh "Hausfrau" war, in einer Maßnahme für 18.000 Euro zu setzen, in der es um das Wirtschaftswesen geht?
Manchen muss man eben, mittels "sinnloser" Maßnahmen erstmal zeigen wie ein Berufsalltag aussieht. Das man pünktlich zu sein hat, über einen langen Zeitraum hinweg, dass man manche langweilige Stunde auch einfach mal gewissenhaft aus- und absitzen muss usw.
Wenn ich die Menschen aber wieder in den Arbeitsmakrt integrieren möchte, muss schon mehr passieren als solche Maßnahmen.
Man kann nicht darüber schimpfen, dass es viele Arbeitslose gibt und sie dann aber kleinhalten, in dem man sie in so zum Teil sinnlose Maßnahmen steckt. Diese dienen sowieso eher um die Statistik zu schönen.
Ich würde z.B. Bewerbungstraining begrüßen, das Üben von Vorstellungsgesprächen oder mal einen Personaler einladen um den Menschen zu erzählen, wie es so läuft.
Ich habe nun einige Maßnahmen mitgemacht, und einige waren (für mich) echt gut und ich habe überlegt in einen gewissen Beruf einzusteigen und hatte nun sogar Erfahrung und was ist passiert? Man hat mir Steine in den Weg gelegt und wollte mich diese Ausbildung nicht machen lassen. Sie hätte leider finanziert werden müssen.
Da sind Menschen die wollen aber die werden quasi mit Steinen beworfen und kommen nicht weiter und die die keinen Bock haben, werden damit zugekleistert.
Entschuldige mich macht das persönlich gerade eteas Betroffen.
Streuselchen schrieb:Arbeitnehmer wissen auch nicht wo sie, nebst der Arbeit, all ihren Scheiss noch erledigt bekommen sollen.
Das ist aber wohl ein allgemeines Problem, denke ich.
Leider vergessen viele, egal ob Arbeit oder nicht, wie Zeitmanagment funktioniert, die Maßnahme dafür fand ich sehr gut und auch wirklich hilfreich.
Ich habe mich aber auch immer freiwillig für solche eintragen lassen, Zuhause rumsitzen ist einfach nur ätzend und manchmal lernt man ja doch noch was. ^^
chriseba schrieb:Oder muss öfter Kleidung kaufen, weil im Job meine Privatkleidung einen höheren Verschleiß hat, wie z.B. bei Bauarbeitern.
Als Baurbeiter geht man nicht in seiner Privatklamotte arbeiten. -_-
Ich kenne Leute vom Bau und die müssen nicht ständig ihre Kleidung ersetzen, für mich bleibt das nen Scheinargument.
chriseba schrieb:Die Konsequenz wäre, das ich dann hungern würde. Ich trage die Konsequenzen meiner Entscheidungen immer selbst. Ich bin so erzogen, mir käme es nie in den Sinn zugrunde zu legen, dass andere die Konsequenzen für mein Handeln und meine Entscheidungen zu tragen haben.
Das verlangt auch keiner aber man fragt nach Hilfe, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Natürlich sollte das kein Dauerzustand sein, keine Frage.
chriseba schrieb:Die Frage stellt sich für mich ehrlich gesagt nicht. Der Arbeitnehmer muss sich dem Arbeitsmarkt anpassen, nicht umgekehrt. Wäre sonst ja auch absurd.
Diverse Anforderungen sind aber absurd.
Warum brauche ich als Einzelhändler z.B. bei einigen Unternehmen ein Abitur?
Ich komme ursprünglich aus dem Handel und habe kein Abitur, vor vielen Jahren war das auch nirgends eine Vorraussetzung aber in letzter Zeit lese ich das öfter.
Mit dem Beispiel möchte ich auch nur aufzeigen, dass die Vorraussetzungen manchmal doch etwas zu hoch gegriffen sind.
Manchmal hat man dann sogar das Pech, trotz Abinichts zu finden, weil man dann plötzlich überqualifiziert ist, ich finde das durchaus lächerlich.
chriseba schrieb:Nope. Weil man als Arbeitnehmer auch immer höhere Kosten hat, als ein ALG II-Empfänger.
Mir fällt da jetz spontan nur die Monatskarte für den ÖPNV ein.
Streuselchen schrieb:Und aus welchen Gründen das so ist, spielt für mich nichtmal eine Rolle.
Ich denke es ist schon wichtig zu wissen, warum jemand den Poppes nicht hochbekommt, um dann richtig helfen/eingreifen zu können.
Streuselchen schrieb:Und ich denke, die von dir beschriebenen Menschen sind für "sinnlos" Maßnahmen ideal geeignet, damit sie es LERNEN.
Genau das ist der Knackpunkt, ich war mit Menschen in einigen Maßnahmen, die genau dem Bild des "Ich-habe-keinen-Bock/keine Zeit" entsprechen und sie haben nichts gelernt, weil sie die Sinnlosigkeit der Maßnahme, zumindest für sich, gesehen haben.
Es bringt nämlich nichts jemanden in eine Maßnahme für Erzieher zu stecken, wenn die Person daran kein Interesse hat. Man muss bei diesen Menschen ganz woanders ansetzen.
Streuselchen schrieb:Wer ewig in dieser Denke verharrt und nicht gezwungen wird, dem irgendwann zu entfliehen, der kann es nicht kennenlernen.
Das stimmt wohl.
Streuselchen schrieb:Und da bringt es keine Maßnahme, die ein beruflich nachkommendes Ziel darstellt sondern erstmal nur eine die Disziplin fordert.
Genau das denke ich nämlich auch. Zumal solche Menschen denen die wirklich Bock haben, solche beruflichen Maßnahmen ziemlich verhauen können.
Streuselchen schrieb:GANZ OFFEN kommuniziert das sie kein Bock haben zu arbeiten und erstrecht nicht einsehen ihre Rechnungen zu bezahlen. Das klingt schon wie einstudierter, verblendeter Alltag "achso ich bin eh Hartz4 und von meinem Grundbedarf darf man mir garnix pfänden, tschösen" und zack, ist das Thema für die Menschen völlig gewissenlos beendet.
Wahnsinn, ich weiß das es diesen Schlag Menschen gibt aber so unverfroren zeugt von einer gewissen Rücksichtslosigkeit. So könnte ich niemal jemandem gegenübertreten.