masiquodo schrieb:Es wundert mich schon etwas, warum man sich jetzt alleine an einer solchen "Absagemail" abarbeitet.
Alleine an so einer Absagemail? Vielmehr an so einer Absagemail in Verbindung mit einem Abgesagten, der schon länger sucht, Hilfe von 2 "Profis" und einem "Sessel-Profi" bekommt, und trotzdem nichts findet. Außer so einer Absagemail. Jeder, der schon mal im Personalbereich tätig war kann so eine Mail problemlos deuten. Aber natürlich, es lag dann an der Firma, dem doofen Personalchef, vielleicht aber auch am Wetter, dem Luftdruck, dem morgendlichen Stuhlgang oder göttlicher Fügung.
masiquodo schrieb:Das ist nicht pauschal gemeint, sondern bezieht sich eben darauf, dass Hemmnisse für erfolgreiche Bewerbungen auch dort ebenso zu suchen sind oder zum Beispiel auch das eingesetzte Auswahlverfahren eben trotz einer beruflichen Eignung bereits ein weiteres Vordringen zu Entscheidern verhindert.
Nunja, ein Vorteil der freien Marktwirtschaft ist nunmal, das Firmen so ziemlich jeden einstellen dürfen, aber eben nicht
müssen. Die Hürden bei Einstellungs- und Auswahlverfahren werden nicht ohne Grund gesetzt. Ich bin ja in der glücklichen Lage, das mein Chef mir seit einiger Zeit die Auswahl von Bewerbern überlässt. Schließlich müssen die ja auch in meinem Team arbeiten. Hürden gibt es, um gewisse Bewerber von vornherein auszuschließen. Wenn wir Stellen ausschreiben, kommen auf 2-3 freie Stellen mitunter 200-300 Bewerbungen. Ich will also gar nicht, das jeder dieser Bewerber bis zu mir vordringt. Ich habe schließlich noch anderes zu tun, als mich mit jedem darüber zu unterhalten, ob er mal einen Router selbst konfiguriert hat, und ob das in 2 Jahren zur eigenständigen Installation von WDM-Systemen reicht, oder nicht. Ich will die Bewerber vor mir sitzen haben, die in das Profil passen. Da ist es mir aber auch herzlich egal, ob das den anderen Bewerbern (oder ihren Helfern) passt. Ich habe schon Bewerber durchgewunken, die gar nicht die nötigen Voraussetzungen gehabt hätten, und die arbeiten heute noch bei uns und sind fest ins Team integriert. Gleichzeitig habe ich top qualifizierte Bewerber heim geschickt, viele davon mit dem gut gemeinten Ratschlag, etwas an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten.
Ich hatte auch schon Leute vor mir sitzen die mir groß und breit erklärt haben, wie sie ja eigentlich selber den Laden schmeißen könnten.
Also: Wen ich bis zu mir vordringen lasse und wen nicht, und wessen Bewerbung überhaupt so weit kommt das ich sie zu Gesicht bekomme, ist ganz allein meine Sache und die meiner Firma. Auch ich halte - wie die meisten anderen "Entscheider" - für jeden akzeptierten Bewerber den Kopf hin, auch wenn das nicht laut auf einer Firmenfeier gesagt wird. Stelle ich Deppen ein, dann bin ich ganz schnell der Depp.
masiquodo schrieb:Denn auch eine HR-Abteilung ist wenn es gut läuft ins Marketing eingebunden, vertritt Werte und Bestandteile eines CI einer Firma und auch unter Bewerbern spricht sich sowas recht schnell herum.
Ja, eben. Und wenn Bewerber meiner Meinung nach nicht in unser Unternehmensbild passen, dann haben sie eben Pech gehabt. Du sprichst es ja selber an: Werte. Wie es um die Werte so manches Bewerbers bestellt ist, finde ich meist schnell über eine intensive Suche heraus. Von einer Firma mit der wir zusammenarbeiten weiß ich, das deren Bewerber von einem externen Dienstleister durchleuchtet werden.
Tja, und wie es halt so ist - du kannst noch so qualifiziert sein, wenn deine Werte nicht zu den unsrigen passen, dann kannst du dich woanders bewerben. Da können die Bewerber auch noch so quengeln, sich in Foren oder in Assessment-Centern austauschen. Am Ende kackt die Ente, und entsprechend muss meine Firma mit dem Bewerber leben und arbeiten können.