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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 10:33
Zitat von pokpokpokpok schrieb:Die Rede ist von Bewerbungen die ausdrücken dass man genau diesen, und keinen anderen Betrieb auserkoren hat um dort arbeiten zu dürfen.
Das kauft einem Langzeitarbeitslosen doch sowieso keine Sau ab... der hätte sich auch eher bewerben können und nicht erst auf Forderung des JC.

Es geht darum, dass du dem Personaler vermitteln musst, dass du es wert bist genauer unter die Lupe genommen zu werden. Dazu taugt ein stino Bewerbungsanschreiben einfach nicht...

Man könnte die Bewerbung auch persönlich vorbeibringen... das kommt immer gut ist aber mit Aufwand verbunden.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 10:36
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:So ein Anschreiben hat immer eine Grundformulierung in sich, diese aufgepeppt mit den jeweiligen Informationen von der Betriebs-Webseite + einige erlernte Qualifikationen,die sich im Idealfall damit sogar decken inkl. der Dinge die man dort erlernen möchte - et voilà die perfekte Bewerbung ist geschrieben. 




Wenn es um's verschicken von Bewerbungen geht an Firmen zu denen man keinen Bezug findet, kann ich verstehen, das man sich da weniger Mühe gibt.Aber soviele sagen "ich möchte unbedingt dort und dort arbeiten" - warum kann man sich dafür dann nicht eine Stunde am Tag nehmen um eine perfekte Bewerbung zu verfassen?
Deswegen schrieb ich ja das @pokpok
Dieses "klarmachen" was man will - muss man nicht in jeder Bewerbung auf den Punkt bringen.
Aber den Betrieb den man wünscht - dem sollte man schon besonderes Augenmerk zukommen lassen.
Das glaube ich sogar. Dem ist aber mehr oder weniger egal was er transportiert. der schreibt nicht seine Bewerbung dass er sich nicht anderes vorstellen kann als Fisch zu transportieren.
Nein aber er schreibt das er sich nichts anderes vorstellen kann als weiterhi LKW zu fahren


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 13:00
Zum Thema Bewerbungen und weshalb dies Manchen so schwer fällt oder sie es als Last empfinden, gibt es in meinen Augen noch einen anderen Aspekt:
Es gibt Menschen, welche es als demütigend empfinden, laufend Ablehungen zu bekommen (falls sie überhaupt eine Reaktion bekommen).
Und dabei gehe ich jetzt nicht von denjenigen aus, welche sich "schlecht verkauft" hatten, sondern von ganz normalen Arbeitssuchenden mit einem annehmbaren Potential.
Also wie gesagt, auch für "solche" bedeuten Ablehungen psychisch nichts Erbauendes und auch dieses "Betteln" um Arbeit empfinden sie als nicht gerade angenehm.

Dass es Manche als Bettelei empfinden kann ich natürlich auch nicht nachvollziehen, dagegen kann ich es verstehen, wenn jemand die Ablehungen frustrierend findet.

@thanks
@def
@Basto
Kann mir gut vorstellen, dass da was dran ist (natürlich nicht seitens der Jobcenter, sondern seitens des Gesetzgebers):
@falco90 schrieb:

Hartz4 wurde geschaffen um den Niedriglohnsektor auszubauen, in dem aktuell 25% der Deutschen arbeiten. Im EURO wurde Deutschland gerade durch die Agenda 2010 noch wettbewerbsfähiger aber dann eben zulasten der Binnenkonjunktur. Man kann seit 2005 sämtliche Hartz4 Bezieher in Leih/Zeitarbeit hineinzwingen unter Androhung psychischer Vernichtung. Viele hier wissen nicht einmal was in der sogenannten ''Eingliederungsvereinbarung'' unter den Rechtsfolgenbelerung so Schönes drin steht. Sowas wie ''Sie müssen dem Jobcenter auch bedingungslos zur Verfügung stehen, selbst wenn ihr ALG2 vollständtig entfallen ist''.

Dieser Druck unbedingt Jobs anzunehmen aus dem Niedriglohnsektor macht Druck auf das gesamte Lohngefüge der BRD.

Außerdem hat Hartz4 und die ganze BILD/RTL Kampagne den schönen Nebeneffekt für die Elite, dass man sehr leicht Arbeiter vor allem Niedriglöhner gegen Hartz4 Bezieher ausspielen kann.
Das klappt nach wie vor wunderbar.



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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 13:14
@Optimist

Unter Schröder wurde Riester verbrochen und Hartz 4... beides Schweinereien die zum Himmel stinken.

Andererseits: Glaubst du ohne H4 sähe der Arbeitsmarkt jetzt anders aus?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 13:19
@def
Zitat von defdef schrieb:Glaubst du ohne H4 sähe der Arbeitsmarkt jetzt anders aus?
Nein, das nicht unbedingt. Ich glaube nur, dass die Tendenz verstärkt werden sollte. Also, das Ziel (Lohndrückung) war festgelegt und auf welche Weise sich dies verwirklicht, war denen egal.

Letzten Endes passiert es ja auch mit durch Ausländer, welche mit jedem Lohn zufrieden sind, denn sie können mit niedrigem Lohn in D in ihren Heimat-Ländern immer noch sehr gut leben...


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 13:41
Zum Thema Bewerbungen und weshalb dies Manchen so schwer fällt oder sie es als Last empfinden, gibt es in meinen Augen noch einen anderen Aspekt:
Es gibt Menschen, welche es als demütigend empfinden, laufend Ablehungen zu bekommen (falls sie überhaupt eine Reaktion bekommen).
Und dabei gehe ich jetzt nicht von denjenigen aus, welche sich "schlecht verkauft" hatten, sondern von ganz normalen Arbeitssuchenden mit einem annehmbaren Potential.
Also wie gesagt, auch für "solche" bedeuten Ablehungen psychisch nichts Erbauendes und auch dieses "Betteln" um Arbeit empfinden sie als nicht gerade angenehm.

Dass es Manche als Bettelei empfinden kann ich natürlich auch nicht nachvollziehen, dagegen kann ich es verstehen, wenn jemand die Ablehungen frustrierend findet.

@thanks 
@def 
@Basto 
Kann mir gut vorstellen, dass da was dran ist (natürlich nicht seitens der Jobcenter, sondern seitens des Gesetzgebers):
@falco90 schrieb:

Hartz4 wurde geschaffen um den Niedriglohnsektor auszubauen, in dem aktuell 25% der Deutschen arbeiten. Im EURO wurde Deutschland gerade durch die Agenda 2010 noch wettbewerbsfähiger aber dann eben zulasten der Binnenkonjunktur. Man kann seit 2005 sämtliche Hartz4 Bezieher in Leih/Zeitarbeit hineinzwingen unter Androhung psychischer Vernichtung. Viele hier wissen nicht einmal was in der sogenannten ''Eingliederungsvereinbarung'' unter den Rechtsfolgenbelerung so Schönes drin steht. Sowas wie ''Sie müssen dem Jobcenter auch bedingungslos zur Verfügung stehen, selbst wenn ihr ALG2 vollständtig entfallen ist''.

Dieser Druck unbedingt Jobs anzunehmen aus dem Niedriglohnsektor macht Druck auf das gesamte Lohngefüge der BRD.

Außerdem hat Hartz4 und die ganze BILD/RTL Kampagne den schönen Nebeneffekt für die Elite, dass man sehr leicht Arbeiter vor allem Niedriglöhner gegen Hartz4 Bezieher ausspielen kann.
Das klappt nach wie vor wunderbar.
Du, ganz ehrlich - ohne das abwertend zu meinen.
Wer simple Absagen auf seine Bewerbungen emotional nicht verkraften kann und sich deshalb nicht mehr bewerben möchte, der gehört meiner Meinung nach ab zum Arzt und schleunigst wieder fit therapiert. Das klingt jetzt mega abwertend - ist so aber nicht gemeint, sondern echt besorgt.

Absagen kriegen wir alle, das ist Lauf der Dinge.
Absagen im Liebesleben, Absagen innerhalb der Familie, Absagen unter Freunden und Absagen vom gewünschten Arbeitgeber.
Muss man deshalb gleich emotional versacken und den Kopf in den Sand stecken?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 13:49
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nein, das nicht unbedingt. Ich glaube nur, dass die Tendenz verstärkt werden sollte. Also, das Ziel (Lohndrückung) war festgelegt und auf welche Weise sich dies verwirklicht, war denen egal.

Letzten Endes passiert es ja auch mit durch Ausländer, welche mit jedem Lohn zufrieden sind, denn sie können mit niedrigem Lohn in D in ihren Heimat-Ländern immer noch sehr gut leben...
Dazu möcht ich auch was sagen noch.

Dem wird ja nun Stückchenweise entgegen gewirkt in dem einige Berufsgruppen den Mindestlohn erhalten haben.
zB. die Alten und Behindertenpflege.
Was passiert seitdem? Die Alten lassen sich zu Hause von Polen und anderen Zuwanderern privat pflegen weil diese günstiger sind als deutsche Pfleger.
Und wenn sie ins Altenheim wollen/müssen geht der Trend sogar INS Ausland. Viele deutsche Pflegebedürftige wandern aus nach Thailand ins Altenheim.

So... nun erkläre mir wozu der Mindestlohn für Altenpflege eingeführt wurde und wer davon überhaupt n Nutzen hat.
Die ausgebildete Fachpflege zB verdient nun fast genauso wie vorher weil die mit ihrem Stundenlohn eh über dem Mindestlohn war. Die Hilfspflegekraft (ohne Altenpflegeausbildung, nur mit einer Pflegequalifikation) bekommt jetzt Mindestlohn - dafür aber keinen Job mehr.
Hm


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 14:43
@thanks

Es ist durchaus etwas dran an der Theorie, dass H4 der Wirtschaft die Niedriglöhner erhält.

Eine gute Frage wäre, ob sich ohne H4 der Leiharbeitssektor so breit gemacht hätte wie wir es jetzt sehen...


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 14:59
@thanks
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Absagen kriegen wir alle, das ist Lauf der Dinge.
Absagen im Liebesleben, Absagen innerhalb der Familie, Absagen unter Freunden und Absagen vom gewünschten Arbeitgeber.
Muss man deshalb gleich emotional versacken und den Kopf in den Sand stecken?
Da hast Du schon Recht. Wollte nur aufzeigen, woran es -mit- liegen kann, wenn jemand viele Bewerbungen belastend empfinden kann. :)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Was passiert seitdem? Die Alten lassen sich zu Hause von Polen und anderen Zuwanderern privat pflegen weil diese günstiger sind als deutsche Pfleger.
Richtig.
Das u.a. meinte ich mit dieser Aussage:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Letzten Endes passiert es ja auch mit durch Ausländer, welche mit jedem Lohn zufrieden sind, denn sie können mit niedrigem Lohn in D in ihren Heimat-Ländern immer noch sehr gut leben...
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Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:So... nun erkläre mir wozu der Mindestlohn für Altenpflege eingeführt wurde und wer davon überhaupt n Nutzen hat.
Die Mindestlöhne sind in meinen Augen sowieso in vielen Branchen nur Makulatur (wollte man damit nur das Volk ruhigstellen? ;) ).
Diese können so leicht unterwandert werden, indem die Zeitvorgaben runtergeschraubt werden. Zum Beisp. im Reinigungssektor Gang und Gebe.
Wer es nicht schafft hat halt Pech gehabt und muss dann unbezahlte Überstunden machen.
So läuft der Laden für die Wirtschaftsbosse.

def:
Zitat von defdef schrieb:Es ist durchaus etwas dran an der Theorie, dass H4 der Wirtschaft die Niedriglöhner erhält.

Eine gute Frage wäre, ob sich ohne H4 der Leiharbeitssektor so breit gemacht hätte wie wir es jetzt sehen...
Genau.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 15:27
Zitat von defdef schrieb:Eine gute Frage wäre, ob sich ohne H4 der Leiharbeitssektor so breit gemacht hätte wie wir es jetzt sehen...
Die Frage muss ich mit Ja beantworten, weil bei es bei uns ebenfalls sehr viel Leiharbeit angeboten wird.

Die Stellen die man über das Arbeitsamt findet, sind grob geschätzt 80 Prozent von Leihfirmen, zumindest ist es so wenn ich online nachschaue.

Vom Hörensagen weiß ich aber, dass vor Ort auch keine anderen Stellen als diese vermittelt werden.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Viele deutsche Pflegebedürftige wandern aus nach Thailand ins Altenheim.
Da bekommt man für wenig Geld halt auch ganz andere Leistungen seiner Pflegerin, mit offenem Ende....

Generell braucht man aber als Akademiker oder Hochschulabsolvent nicht beim Amt Arbeit suchen, zumindest nicht bei uns.

Man kann das Online ebenfalls ausfüllen und Stellen suchen, sobald ich da meine Ausbildung eingebe, gibt es keine offenen Stellen mehr.

Kann mir auch nicht vorstellen, dass ab einem gewissen gewünschten Bildungsniveau per AMS oder eben Jobcenter nach Bewerber gesucht wird.


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28.10.2014 um 15:31
@insideman

Was habt ihr an Grundsicherungen? Gibt's ähnliches zu unserem H4?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 15:40
@def

Die Bedarfsorientierte Mindestsicherung (2014) besteht aus 2 Teilen: 610,49 € Grundbetrag und 203,50 € Wohnkostenanteil pro Monat. Zusammen sind das 813,99 €
Personen in Lebensgemeinschaften bekommen den 1,5 fachen Betrag: 1220,98 €
für Kinder gibt es jeweils 146,52 €, ab dem 4. Kind 122,10 € Die Bundesländer können höhere Beiträge sowie Ergänzungsleistungen auszahlen, z.B. wenn die tatsächlichen Wohnkosten höher sind. Einkommen, Arbeitslosengeld, Unterhaltszahlungen u. ä. werden jeweils angerechnet und reduzieren den Anspruch.


http://www.arbeiterkammer.at/beratung/arbeitundrecht/Arbeitslosigkeit/Mindestsicherung_Wer_bekommt_wie_viel.html (Archiv-Version vom 22.10.2014)

Bei uns gibt es aber auch keine Euro Jobs oder 400 Euro Jobs oder wie sich das bei euch nennt.

Bei uns sind Leihfirmen auch Firmen, die genauso den Mindestlohn wie alle anderen Firmen zahlen müssen.

Ergebnis davon ist, dass man oft über eine Leihfirma mehr verdient als die Festangestellten, da die Leihfirma auch den Weg von zu Hause zum jeweiligen Arbeitgeber vergüten muss, was der Firma bei der man fest angestellt ist ja egal ist.

Beliebt ist eine Leihfirma trotzdem nicht, weil ja jeder eigentlich wo dazu gehören will. Aber ich beobachte auch wie immer mehr Menschen gar nicht fest angestellt sein wollen, eben weil sie dann weniger verdienen würden.


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28.10.2014 um 15:48
@insideman

Wie ist die Mindestlohnregelung bei euch? Flächendeckend oder branchenspezifisch?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 15:55
@def

Es gibt für jedes Gewerbe eigene Löhne. Deine Schere ( glaub du warst das) hast du also auch bei uns.

Eine Friseurin verdient nun mal nicht so viel wie ein Maurer.

Aber es gibt Mindestlöhne und die müssen bezahlt werden. So gibt es eben bei uns nicht das Problem, dass eine Leihfirma einen Tischler oder Elektriker usw, schlechter bezahlen darf, als es eine andere Firma tun würde.

Das scheint bei euch ja offenbar der Fall zu sein, ich lese es so, als würde eine Leihfirma bezahlen dürfen was sie will.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 16:04
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Deine Schere ( glaub du warst das)
Das hab ich auch nur von "der Schere zwischen arm und reich" abgekupfert.
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Das scheint bei euch ja offenbar der Fall zu sein, ich lese es so, als würde eine Leihfirma bezahlen dürfen was sie will.
Wie genau die Regelung da ist weiß ich nicht. Jedenfalls ist es so, dass der Leiharbeiter bei gleicher Arbeit weniger am Ende des Monats raus hat als der direkte Angestellte der Firma.

Ist aber auch logisch... die Leiharbeitsfirma will ja auch was verdienen und der Arbeitgeber möglichst weniger zahlen als für Festangestellte.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 16:06
Zitat von defdef schrieb:Ist aber auch logisch... die Leiharbeitsfirma will ja auch was verdienen und der Arbeitgeber möglichst weniger zahlen als für Festangestellte.
Das ist bei uns wie gesagt nicht so. Wie sich das rentieren kann, habe ich mich auch schon öfters gefragt, das es bei uns Werke gibt, da sind schon 10-15 Jahre zig Leiharbeiter angestellt, die noch keinen Tag wo anders waren.


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28.10.2014 um 16:15
@insideman

Für den Arbeitgeber macht es insoweit noch Sinn, als das er keine Kündigungsfristen beachten muss.

Wenn also mal Aufträge wegbrechen und man 5 Leute weniger brauch bestellt man die einfach ab.

Interessant wäre aber wie die Leiharbeitsfirmen ihr Geld verdienen. Kostet dann der Leiharbeiter deinen Chef mehr als der Festangestellte?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 16:25
Zitat von defdef schrieb:Interessant wäre aber wie die Leiharbeitsfirmen ihr Geld verdienen. Kostet dann der Leiharbeiter deinen Chef mehr als der Festangestellte?
Wenn dann nicht viel. Ich denke es wird gerade so für beide Sinn machen, man darf nicht vergessen ein fest Angestellter hat Anspruch auf Urlaub und kann krank werden ect.

Das hat ein Leiharbeiter auch, aber hier trägt die Kosten dann die Leihfirma.

Ich bin da wirtschaftlich zu wenig informiert, aber ist sicher eine knappe Geschichte. Vl gibt es für Leihfirmen auch besondere Steuervorteile von denen ich nichts weiß.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 17:04
Zitat von defdef schrieb:Es ist durchaus etwas dran an der Theorie, dass H4 der Wirtschaft die Niedriglöhner erhält. 

Eine gute Frage wäre, ob sich ohne H4 der Leiharbeitssektor so breit gemacht hätte wie wir es jetzt sehen...
Stimme ich grundsätzlich ja zu.
Aber Leiharbeit hätte es dennoch in dem Ausmaß nach wie vor gegeben weil sich die wirtschaftliche Lage nicht durch Hartz4 verändert hat, sondern dummerweise nur mit Hartz4 zeitgleich in Erscheinung trat. Bzw fast (kam ja eeetwas später)
Ganz unabhängig von Hartz4 haben Konzerne entschieden nur noch auf geringfügiger Basis Arbeitsplätze zu Verfügung zu stellen - da der Umsatz und Firmenpolitik sie dazu "gezwungen" hat.
Leidtragende waren dann die Arbeitslosen - die quasi nur noch die Chance hatten in solche Zeitarbeit einzusteigen da es andere Job's zu der Zeit garnicht gab.

Ich erinnere mich gut an die Telekom, Siemens, BSR, ALBA, Deutsche Bahn und andere große Konzerne die sich lange geweigert haben auf geringfügiger Basis Leute einzustellen sondern fast ausschließlich Vollzeitbeschäftigungen hatten. Dort reinzukommen war aber echt wie n 6er im Lotto.
Bei der Telekom zB weiss ich das die nachwie vor nur "längerfristige" Mitarbeiter einstellen WENN sie welche einstellen. Azubis werden bis 25 Jahre genommen und danach gerne übernommen.Man setzt auf Nachhaltigkeit.
(Allerdings gabs da auch grosse Entlassungswellen :/ )

Das fehlt mir in vielen anderen Betrieben.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

28.10.2014 um 17:30
@thanks

Die Geringfügige Beschäftigung hat auch den NAchteil, dass man kaum Rentenansprüche sammelt.

Für Rentner, Schüler, Studenten und andere Aushilfen ist das eine gute Sache aber eine Dauerlösung ist es nicht.


Das mit der Leiharbeit hatte inside ja schon halbwegs verdeutlicht. Ist ja nicht wirklich ein deutsches Phänomen.


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