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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

08.02.2025 um 02:19
Zitat von HelionHelion schrieb am 21.07.2015:Ich würde es den Menschen schwieriger machen, Sozialhilfe zu nehmen. Leider bin ich kein Jurist, würde mir gerne die ganzen gesetzlichen Lücken ansehen und schließen. Es kann doch nicht sein das junge arbeitfähige Menschen ganz leicht Sozialhilfe bekommen. Wenn so einer zu mir kommen würde und Sozialhilfe beantragt, dann würde ich ihm einfach abweisen, den er ist gesund und arbeitsfähig, da soll er gefälligst sich eine Arbeit suchen.
Auch nach fast 10 Jahren bringt es dieser Beitrag auf den Punkt.

100% Zustimmung


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08.02.2025 um 02:41
Zitat von LanzaLanza schrieb:Auch nach fast 10 Jahren bringt es dieser Beitrag auf den Punkt.
Obwohl dieser auch Heute völliger Qautsch ist.

Allein anzunehmen, dass Menschen ohne Arbeit einfach keiner Hilfe benötigen würden ist typisch für dieses Klientel, steht aber nicht in der Realität. Und sowas kann auch nur von Leuten kommen, die mit der Problematik selbst keine Berührungspunkte haben. Aber Menschlichkeit wäre da eh ein Fremdwort.


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08.02.2025 um 03:06
@Bone02943

Betonung lag/ liegt hier auf "junge, arbeitsfähige, Menschen",

nochmals betont später im Beitrag oben auf "gesund und arbeitsfähig"

Darum geht es doch hier.


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08.02.2025 um 07:42
@Lanza
Auch junge und gesunde Menschen können Probleme haben, an einen Job zu kommen.

Und nein, ich würde niemanden zwingen, bspw. als Paketfahrer zu arbeiten. Da müssen Zustände herrschen, das mich es wundert, das sich da überhaupt noch jemand findet.

Man muss nicht jede Bedingung akzeptieren.


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08.02.2025 um 08:18
Zitat von NegevNegev schrieb:Da müssen Zustände herrschen, dass mich es wundert, dass sich da überhaupt noch jemand findet.

Man muss nicht jede Bedingung akzeptieren.
weil wohl noch viel zu viele solche Bedingungen akzeptieren, können es diese Firmen und Bosse sich leisten, solche Bedingungen zu bieten - das ist das Dilema.
Die Chefetagen haben doch gar keinen "Leidensdruck" etwas zu ändern.


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08.02.2025 um 08:37
Zitat von OptimistOptimist schrieb:weil wohl noch viel zu viele solche Bedingungen akzeptieren
Zitat von LanzaLanza schrieb:Auch nach fast 10 Jahren bringt es dieser Beitrag auf den Punkt.

100% Zustimmung
Diese Rhetorik verfängt eben. Und nicht umsonst spricht unser Arbeitsminister von einer generalpräventiven Wirkung. Das ist Vokabular aus dem Strafvollzug. Genau wie die Pläne, Erwerbslose Menschen zur "gemeinnützigen Arbeit zu verpflichten. Sanktionen kannten vor ALGII auch nur Straffällige.


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08.02.2025 um 13:11
Auch wenn sich die (Sub-)Debatte zum hundertsten male wiederholen könnte aber: Schwierig.

Ich bin eigentlich auch "Team Anti-Hängematte". Ich hab das Spiel aber auch selbst mitgemacht. Ging mehr als nur kurz (aber auch nicht zu viele Jahre, also nicht zu lang) auf die Ämter bzw. Jobcenter und Agenturen, sah Maßnahmen, sah andere Personen bzw. einen Querschnitt der Gesellschaft in diesen.

Die relative Minderheit an wirklichen Faulenzern, die es gibt, brauch man nicht entschuldigen. Andererseits habe ich Menschen gesehen und stand teils in deren Wohnungen, die andere als "Faulenzer" betiteln könnten. Aber wo ich dann doch denke: Hm, weiß nicht, ich glaube die haben tatsächlich mentale oder andere Probleme, so wie es da aussieht und wie die sich geben. Frage ist ob es also bei manchen wirklich vorsätzliches bewusstes Vermeiden ist oder ob nicht andere psychische Probleme mit reinspielen in eine relative Arbeitsunfähigkeit.

Ja, die wurden hier zwar beteuernd ausgeklammert aber ich erwähn es nur, dass es sein kann, dass manche die man erst in eine gewisse Schublade stecken würde doch noch ganz andere Probleme haben könnten und mehr dahintersteckt.

Zum anderen: Ich kann bei aller Liebe um gesellschaftliches Beitragen, also einen Beitrag leisten wenn man kann, auch verstehen, dass neuere bzw. jüngere Generationen kein Bock haben, schlecht bezahlte oder mit schlechten Arbeitsbedingungen versehene Jobs dauerhaft zumindest wahrzunehmen. Also so "dead-end" jobs.

Ich war wegen gewisser formeller Handicaps eine Weile dazu verdammt oft vergebens Bewerbungen zu schreiben. Die Anschreiben waren gut, ich war nicht auf den Kopf gefallen aber man wird dann gern vorab schon aussortiert. Am Ende habe ich mich beharrlich durchgebissen und mich dann in Tests und mündlichen Interviews beweisen können. Immerhin konnte ich mir meine Wunschstelle selbst aussuchen bzw. habe mich darauf erfolgreich beworben. Warum erzähle ich das? Kurz bevor es geklappt hat, hat man erwägt mich in ein Callcenter zu stecken.

Ja, hätte ich kein Glück mit den aktuellen Bewerbungen gehabt, hätte ich das wohl gemacht. Auch um den CV bzw. Lebenslauf aufzuwerten. Aber ganz ehrlich? Hätte ich da Bock drauf gehabt Leuten Lottolose oder sonst was aufzuschwatzen oder outgesourcten Kundendienst zu übernehmen?

Nein. Ich hatte zu der Zeit auch mit gewissen Dingen zu kämpfen und proaktiv Leute anzurufen stand damals nicht auf meiner Prioritätenliste, auch berufstechnisch.

Warum ich das also alles schreibe: Man darf Menschen auch zubilligen, gewisse Interessen und subjektive Standards zu verfolgen. Ja, "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" und manchmal muss man die Zähne zusammenbeißen und Umwege über unschönere Tätigkeiten gehen um zum höheren Ziel zu kommen.

Andererseits darf auch niemand großkotzig erwarten dass man bei allem Hurra! schreien muss oder alles persönlich akzeptieren/tolerieren muss. Die gleichen Leute die ggf. selbst eher ausgesorgt haben oder manche Sorgen oder Nöte nicht haben, würden vermutlich auch ungern Klos putzen gehen.

Was ich einfach sagen will ist: Manchmal können die Linien sehr dünn verlaufen.


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08.02.2025 um 14:10
Zitat von WardenWarden schrieb:Frage ist ob es also bei manchen wirklich vorsätzliches bewusstes Vermeiden ist oder ob nicht andere psychische Probleme mit reinspielen in eine relative Arbeitsunfähigkeit.
Mögliche psychische Probleme spielen allerdings auch mittlerweile ein Rolle bei der arbeitenden Bevölkerung.
Wenn aber nun alle Angestellten oder Arbeiter sich nun auch auf Grund der psychischen Probleme einen Burn-Out nehmen ( Kenne ich aus eigener Erfahrung das dieser durchaus ausbrechen kann ), dann läuft allerdings auch bald nichts mehr im Lande.

Ab und an muss man sich einfach durchbeißen und sich auf dem Arbeitsmarkt entsprechend positionieren. An Deinem Beispiel kann man erkennen das dies auch mit Hartnäckigkeit und einem Ziel vor Augen zu erreichen ist.

Ich gehe in 3 Jahren in Rente.. als Facharbeiter. Ehrlich gesagt ist es mir egal ob dadurch fachlich versierte Manpower für die Gesellschaft wegbricht. Meinen Beitrag für die Gesellschaft habe ich dann gute 48 Jahre geleistet.


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08.02.2025 um 14:12
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Mögliche psychische Probleme spielen allerdings auch mittlerweile ein Rolle bei der arbeitenden Bevölkerung.
Das ist richtig. Da fällt mir noch was ein. Angeschlagene Gesundheit , als das die Person eigentlich gar nicht mehr Erwerbsfähig ist. Aber auf Grund mangelnder Unterlagen und Befunde nichts weiter festgehalten. Was auch an den Ärztemangel liegen kann.


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08.02.2025 um 14:15
Zitat von locutuslocutus schrieb:Was auch an den Ärztemangel liegen kann.
und an politischen Vorgaben scheitert ( Recht und Gesetz ). Das durfte ich in meinem Umfeld auch schon erleben.... zum Haareraufen.


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08.02.2025 um 14:17
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:und an politischen Vorgaben scheitert ( Recht und Gesetz ). Das durfte ich in meinem Umfeld auch schon erleben.... zum Haareraufen.
Richtig genau! Ich frage mich auch immer wieder, wenn etwas so offensichtlich ist wieso weiterhin Ungleichheit/Ungleichbehandlung bestehen bleibt. da kann man doch nur böswillige Absichten vermuten.


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08.02.2025 um 14:24
Zitat von locutuslocutus schrieb:da kann man doch nur böswillige Absichten vermuten.
Oder Faulheit... man benötigt auch als Beamter/Beamtin genug Motivation, sich eines Falles in der Tiefe richtig anzunehmen und notfalls sich auch mit übergeordneten Personen / Dienststellen auszutauschen. Ein Antrag kann schnell in die Ablage wandern und per gespeicherten Blocksätzen abgelehnt werden.


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08.02.2025 um 15:44
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich bin eigentlich auch "Team Anti-Hängematte".
Ich frage mich schon auch, wie man überhaupt auf diesen Gedanken kommt? Wir lassen jetzt mal alles beiseite. Psychische Probleme, Fähigkeiten, Handicaps.

563 Euro zum leben ist nicht viel! Soziale Teilhabe ist damit maximal schwer Möglich! Im Umkehrschluss bedeutet das Soziale Ausgrenzung! Und das, obwohl der Mensch eigentlich ein Wesen ist, das Kontakt zu anderen Menschen braucht. Wer tut sich das - Freiwillig selbst an?

Immer wieder zu hinterfragen, ob diese oder jene vielleicht nicht doch zu faul sind ... es ist doch leidig. Es gibt weit mehr, das in diesem Land mehr Schaden anrichtet, als diese paar Menschen, denen man Faulheit unterstellt.

Es mag wirklich diese Leute geben. Find ich das gut? Nein. Aber macht euch doch mal ehrlich klar, es gibt Menschen, die Besitzen Millionen - vielleicht sogar Milliarden und haben noch nie gearbeitet - weil geerbt. Samenlotterie. Das ist Geld, das der Gemeinschaft fehlt. Mit diesem Geld könnte man ein Konjunkturpaket machen. Soziale Arbeit fördern. Eine Job-Garantie Abgeben. Eine Job-Garantie ist grundgesetzlich anders als ein zwang zur gemeinnützigen Arbeit - von der Wirkung vielleicht nicht unähnlich aber das eine ist Sozial und Christlich und das andere ist Asozial und Unmenschlich. Eine Job-Garantie würde mir eine reale und greifbare Perspektive geben! Aber das ist mit Menschen, welche die (C)DU, FDP und AfD wählen eh nicht zu machen, die kultivieren das Bild des faulen Menschen, den man treiben muss. Die haben ein anderes Menschenbild...

Also ich weiß, welcher Umstand mir saurer aufstoßen würde.


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08.02.2025 um 16:05
Zitat von NegevNegev schrieb:Ich frage mich schon auch, wie man überhaupt auf diesen Gedanken kommt?
Weil es die Leute halt gibt und die in Zeiten steigender gesellschaftlicher und ökonomischer und anderer Herausforderungen im Schnitt eher weniger aushaltbar oder legitim / ignorierbar werden als sonst. Und manche kommen damit - mit den Geldern - halt aus.
Zitat von NegevNegev schrieb:Es mag wirklich diese Leute geben. Find ich das gut? Nein.
Ja, es gibt sie. Aber warum dann das whataboutism? Mit Whataboutism kann ich alles relativieren.

Der Verweis auf andere Baustellen ist rein informativ gesehen und inhaltlich gar nicht zwingend falsch. Teils kann man hier auch sogar zustimmen. Aber das ändert ja nichts an einem Prozentsatz Abzockern, mit denen man gesellschaftlich genau so kritisch oder künftig vlt. ein bisschen anders umgehen muss - wie mit der steigenden bzw. auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich.

Auf ein empfundenes Problem zu verweisen und dann mit Ablenkung zu kommen alá "Ja aber die und jene Baustelle ist ja noch viel größer!!" ist informativ, und inhaltlich stimme ich teils auch zu - ja aber was hilft mir das jetzt mit dem eigentlich thematisierten Problem?

Kaum bis wenig hilfts mir.

E: Zynisch gesehen ist es auch in schweren Zeiten so: Die Fähigen aber Unwilligen kannst du leichter greifen und erreichen als Super-Reiche die im Notfall ins Ausland gehen bzw. sich leichter entziehen können. Hier kommen schon praktische Differenzen hinzu. Leider manchmal...
Zitat von AnfimiaAnfimia schrieb:Mir wird bis heute schlecht wenn ich an 2€ Tk Pizza denke oder Nudeln mit billiger Tomatensauce.
Dito aber andere arrangieren sich eher damit. Alles eine Frage der individuellen Prioritätensetzung, schätze ich?


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08.02.2025 um 16:06
Zitat von NegevNegev schrieb:563 Euro zum leben ist nicht viel! Soziale Teilhabe ist damit maximal schwer Möglich! Im Umkehrschluss bedeutet das Soziale Ausgrenzung! Und das, obwohl der Mensch eigentlich ein Wesen ist, das Kontakt zu anderen Menschen braucht. Wer tut sich das - Freiwillig selbst an?
Ich bin durch die Corona Zeit kurzzeitig ins Bürgergeld/Hartz4 gerutscht und möchte da absolut nie wieder hin.
Mit dem bisschen Geld was man bekommt durch den Monat zu kommen hat mich mental so belastet bzw so einen Druck in mir ausgelöst, dass meine Angststörung inklusive stark depressiver Phasen wieder ausgebrochen ist.

Ich werde mittlerweile wirklich richtig wütend, wenn Leute labern, mit Bürgergeld hätte man mehr, als wenn man arbeiten geht... so ein bullshit.
Leuten die so einen Dreck von sich geben, wünsche ich mal den "Luxus" Bürgergeld, inklusive möglicher Erkrankung und dann redet man nochmal.

Mir wird bis heute schlecht wenn ich an 2€ Tk Pizza denke oder Nudeln mit billiger Tomatensauce.


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08.02.2025 um 16:34
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Faulheit
Menschen sind überhaupt nicht faul. Menschen sind alles andere als faul. Menschen sind sehr sehr fleißig und das sieht man jeden Tag.

Menschen suchen immer nach Beschäftigung und diese Beschäftigung wird manchmal bezahlt und manchmal nicht.

Ein Großteil der Beschäftigung der meisten Menschen auf diesem Planeten sind Kehrarbeiten und ehrenamtliche Tätigkeiten.

Kehrarbeiten und Ehrenamt wird nicht bezahlt und ohne Kehrarbeiten und ehrenamtliche Tätigkeiten würde keine Gesellschaft funktionieren.

Wer solche Menschen faul nennt, der hat noch nie in Armut gelebt. Wer denkt, das arme Menschen faul wären, der war noch nie arm. Das ist bedauerlicherweise die Realität.


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08.02.2025 um 16:48
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Menschen sind sehr sehr fleißig und das sieht man jeden Tag.
Ich erlebe jeden Tag das Gegenteil von Deiner Beurteilung. Sogar an meiner Arbeitsstelle... da ist es aber vorwiegend Bequemlichkeit.
Die eigene Arbeit wird gerne noch einmal an andere delegiert.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Ein Großteil der Beschäftigung der meisten Menschen auf diesem Planeten sind Kehrarbeiten und ehrenamtliche Tätigkeiten.
Erst einmal: Was sind Kehrarbeiten? Oder meinst Du Care-Arbeiten?
Des weiteren.. gibt es dazu valide Belege? Ich bräuchte schon Zahlen um mir ein Bild über Deine Behauptung zu machen.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Wer solche Menschen faul nennt, der hat noch nie in Armut gelebt. Wer denkt, das arme Menschen faul wären, der war noch nie arm. Das ist bedauerlicherweise die Realität.
Ich sprach noch nicht einmal über faule Menschen in Armut.. sondern das gewisse Amtsgeschäfte nicht ordentlich durchgeführt werden.
Aber das mag wohl am Beißreflex liegen.


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08.02.2025 um 17:06
Zitat von WardenWarden schrieb:Auf ein empfundenes Problem zu verweisen und dann mit Ablenkung zu kommen alá "Ja aber die und jene Baustelle ist ja noch viel größer!!" ist informativ, und inhaltlich stimme ich teils auch zu - ja aber was hilft mir das jetzt mit dem eigentlich thematisierten Problem?
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Menschen sind überhaupt nicht faul
Man unterstellt 16k Menschen, das diese Faul wären. Ich glaube daran nicht. Der Staat soll eine Jobgaratie aussprechen und dann wird man sehen, auf wen das Bild des Faulen Menschen überhaupt noch zutrifft:
Sehr gute Annahme des Angebots bei den Teilnahmeberechtigten

In der ersten Phase des Projekts von 2020 bis 2022 konnte die Langzeitarbeitslosigkeit in der Stadt Gramatneusiedl deutlich reduziert werden. Die Quote der von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen sank bisher um 60 Prozent. Das Programm, das sich primär an Personen richtet, die seit mehr als 9 Monaten arbeitslos waren, wirkte sich jedoch auch auf die Quote der Gesamtarbeitslosigkeit der Stadt aus. Diese sank um gut 20 Prozent. Dies ist insofern zu beachten, als dass das Programm freiwillig war. Keiner der berechtigten Teilnehmenden lehnte eine angebotene Stelle ab. Einem Teil der in Frage kommenden Personen konnte unter anderem aus Krankheitsgründen oder wegen Aufnahme einer regulären Tätigkeit keine Beschäftigung angeboten werden.
Quelle: https://www.arbeitswelt-portal.de/arbeitsverhaeltnis/artikel/rezept-gegen-langzeitarbeitslosigkeit-wie-eine-oesterreichische-gemeinde-von-der-jobgarantie-profitiert

Und ja, man kann selbst dann doch einen Archetypen konstruieren. Aber es ist doch echt leidig - Millionen von Menschen zu stigmatisieren und oder in Angst zu versetzen.
Zitat von WardenWarden schrieb:Aber warum dann das whataboutism?
Nicht alles ist whataboutism. Hier wird etwas problematisiert, das eigentlich kein Problem ist.


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08.02.2025 um 18:27
Zitat von NegevNegev schrieb:Man unterstellt 16k Menschen, das diese Faul wären. Ich glaube daran nicht.
Zitat von NegevNegev schrieb:Nicht alles ist whataboutism. Hier wird etwas problematisiert, das eigentlich kein Problem ist.
Es geht halt um die, die es sind. Davon gibts definitiv so einige. Wenn du das nicht für ein Problem hältst: Joa, ok. Ich sehe genug Futter für sozialen Zündstoff.
Zitat von NegevNegev schrieb:Millionen von Menschen
Wie viele sind es jetzt, Millionen oder
Zitat von NegevNegev schrieb:16k
?

Naja, in mittelferner Zukunft wird das ggf. eh hinfällig weil es dann möglicherweise technich-ökonomisch (Automatisierung etc.) bedingt massiv mehr Leute ohne Beschäftigung geben könnte und die Rosinenpickerei und Trennerei dann hinten raus auch wieder irrelevant würde und die Leute mit Job sich dann ggf. mehr über die Beschäftigung identifizieren oder ggf. als Anreiz dazu höhere Einnahmen als BG oder so haben und der Rest quasi eh toleriert werden müsste. Also (bald) Schwamm drüber! :D


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09.02.2025 um 12:59
Zitat von NegevNegev schrieb:Der Staat soll eine Jobgaratie aussprechen
Zum Thema staatliche Jobgarantie habe ich auch schon was geschrieben.

Allmy-Wahlbarometer - Wen würdet Ihr wählen? (Seite 9) (Beitrag von peekaboo)
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb am 31.01.2025:Was hältst Du von einer staatlichen Jobgarantie?

Das würde bedeuten, dass der Staat an jeden, der arbeiten möchte, ein bedingungsloses Jobangebot, zu einem sozialverträglichen Lohn (Mindestlohn) inklusive Sozialleistungen, macht, das auf das Gemeinwohl ausgerichteten ist.

Der Staat würde also zusätzlich zu den fünf Millionen Arbeitern im öffentlichen Dienst, staatlich garantierte Jobs anbieten.

Diese staatlich garantierten Jobs würden dann vom Arbeitsministerium bezahlt und von den Gemeinden organisiert.

Wichtig wäre, dass das Bürgergeld nicht wegfallen sollte, wenn jemand keiner gemeinnützigen Arbeit nachgehen möchte oder kann.

Diese staatlich garantierten Jobs sollten auch kein Abklatsch von Ein-Euro-Jobs oder ABMs sein.

Vorteil:

Eine staatliche Jobgarantie würde für Wohlstand sorgen. Man könnte damit eine dauerhafte Vollbeschäftigung herstellen.
Die Teilnehmer würden sich weiterbilden und man würde damit eine Untergrenze an akzeptablen Jobbedingungen schaffen.
Win-Win für alle.
(Ich denke, dass Thema staatliche Jobgarantie ist sogar einen eigenen Thread wert.)

Leider wird die staatliche Jobgarantie mit neoliberalen und neolkapitalistischen Parteien in der Regierung nicht zu machen sein. Leider.

Guck Dir mal das Video hier an. Das Thema in diesem Video ist ein demokratisches Wirtschaftssystem und demokratisch geführte Betriebe.

Youtube: Eine demokratische Wirtschaft Teil 5: Demokratische Unternehmen
Eine demokratische Wirtschaft Teil 5: Demokratische Unternehmen
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Inhalt:
Viel Fortschritt wurde bis heute erreicht, doch in der Wirtschaft scheint es schwieriger zu werden. Mieten sind inzwischen einer der höchsten Posten auf dem monatlichen Kontoauszug. Der Traum vom Eigenheim, Entspannung und nachhaltigem Wohlstand scheint immer unrealistischer. Gerne reden wir da über Steuern und Mindestlöhne, aber warum nicht mal über Organisation sprechen?

Wir haben in den letzten Videos über die Diktatur im Unternehmen gesprochen und wie diese dafür sorgt, dass Wohlstand nicht gerecht verteilt wird in der Wirtschaft. Auch dass Arbeit in der Regel keinen Spaß macht und man froh ist wieder zu Hause zu sein. Aber wenn die Diktatur im Unternehmen so große Nachteile mit sich bringt, warum nicht das Unternehmen demokratisch organisieren und gemeinsam besitzen?



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