peekaboo schrieb:Alles, was wir im Hinblick auf den Sozialismus befürchtet haben, also dass wir unsere Häuser und Ersparnisse verlieren und gezwungen sind, ewig für einen Hungerlohn zu arbeiten, ohne ein Mitspracherecht zu haben, ist im Kapitalismus wahr geworden
Moment.
Bin ein recht einfacher Proletarier und mein Familienhintergrund ist ebenso proletarisch.
Mach mal kurz nen Check.
Wohneigentum: Gehört noch mir, noch kein Monopolymann in Sicht.
Laut Sparkassenapp und TR sind meine Ersparnisse auch noch da.
Das Gehalt ist laut App auch kein Hungerlohn und es besteht eine vernünftige Sparrate trotz Zinsknechtschaft durch einen Immobilienkredit.
Meine Großeltern und Eltern leben jetzt auch nicht wie die Tagelöhner in Earls Lane beim 'kleinen Lord'.
Also offensichtlich machst du was falsch oder lügst.
Wo ist dieser Kapitalismus der mir so zusetzen soll?.
peekaboo schrieb:Das ist natürlich scheiße. Das will keiner,
Ne, das ist auch ganz normal.
Dass man für seine Existenz was machen muss, und wenn du es selber nicht machts dann machen es in Ländern mit Sozialsystem andere.
In Ländern wo dies nicht gegeben ist darfst mindestens betteln.
Cachalot schrieb:Es ist tatsächlich so das man für seine Existenz was tun muss.
Willkommen auf der Erde
Böses Konzept.
Gwyddion schrieb:Die "Ausbeutung" ist sowieso mMn ein Kampfbegriff um seine nicht vorhandene "Arbeitsmoral" zu legitimieren.
Japp.
Die wenigsten Arbeitnehmer werden irgendwie ausgebeutet bei uns.
Schon garnicht in einem Land mit mindestens 20 Tagen Urlaub, Mindestlohn und Arbeitszeitüberwachung.
Natürlich kann man es nicht gänzlich ausschließen aber die Realität ermöglicht i.d.R selbst einfachen Hilfsarbeitern ein sehr erträgliches Auskommen.
Was natürlich massiv in die verzerrte Wahrnehmung dahingehend reinspielt ist die Verwöhnung die man hier mittlerweile deutlich spürt.
Und so wird auch aus Überheblichkeit, Langeweile oder persönlicher Unzufriedenheit mit-auf der Arbeit schnell härteste Ausbeutung.
Gwyddion schrieb:Innerlich gekündigt habe ich persönlich auch schon, da ich in nicht allzu ferner Zeit in Rente gehe, aber es bedeutet nicht, das ich nicht professionell meine Arbeit erledigt. Man mag es mit Berufsehre umschreiben oder auch die Gründe in der elterlichen Erziehung suchen.
Ich weis jedoch, von nichts kommt nichts und wenn ich mir ein beschauliches Leben ermöglichen will, dann muss ich etwas dafür tun.
Zudem habe ich eine Abneigung entwickelt, mein Leben pampern zu lassen.. ich möchte immer noch Herr über mein Leben sein und nicht
indirekt ein Spielzeug irgendwelcher Behörden.
Sehr schön geschrieben, teile ich.