JosephConrad
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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread
um 20:44goldenerReiter schrieb:Desweiteren wird bei genauerem Hinsehen deutlich dass man anhand dieser Zahl der Totalverweigerern nicht annähernd festmachen kann wieviel Potential ungenutzt bleibt.Und das ist eine heterogene Gruppe. Komisch, das hat er gar nicht erwähnt.
...Quelle:https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/chance-ausbildung/projektnachrichten/zahl-der-neets-leicht-gestiegen-handlungsbedarf-bleibt-hoch
Dabei haben die NEETs ihren aktuellen Status aus ganz unterschiedlichen Gründen inne: Manche von ihnen haben gerade die Schule verlassen und lassen sich noch etwas Zeit, bevor sie eine Ausbildung oder ein Studium beginnen. Andere haben die Ausbildung oder das Studium bereits hinter sich und sind jetzt auf der Suche nach dem ersten Job. Die Kategorie "NEET" umfasst darüber hinaus junge Menschen, die gar nicht erwerbsfähig sind, etwa weil sie an einer chronischen Krankheit leiden oder kleine Kinder betreuen. Schließlich gibt es unter den NEETs auch junge Menschen, die auf der Suche nach dem passenden Berufsweg die Orientierung verloren oder sich nach gescheiterten Bewerbungen frustriert zurückgezogen haben. NEETs sind also eine sehr heterogene Gruppe – sowohl mit Blick auf ihre Lebenssituation als auch auf ihre demografischen Eigenschaften. Maßnahmen zur Reduzierung der Anzahl der NEETs können deshalb nie auf die Gesamtheit dieser Gruppe abzielen.
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Nötig ist es, die unterstützungsbedürftigen Zielgruppen genauer in den Blick zu nehmen. Das ist deshalb so wichtig, weil die öffentliche Wahrnehmung vor allem auf Fachkräftemangel und unbesetzte Ausbildungsplätze fokussiert ist. Nicht zu Unrecht, denn tatsächlich bleiben immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt. Gleichzeitig finden aber auch viele Bewerber:innen keine Lehrstelle, das heißt, nicht jede:r Ausbildungsinteressierte bekommt überhaupt die Gelegenheit, sich beruflich zu qualifizieren. Neben der volkswirtschaftlichen Dimension ist es deshalb wichtig, auch diesen jungen Menschen den Zugang zu einem beruflichen Abschluss zu ermöglichen – nur so kann die Ungelerntenquote auf Dauer gesenkt werden.
Zur Verringerung des Risikos, in einem längerfristigen NEET-Status zu verweilen, braucht es Maßnahmen auf allen Stationen des Bildungsweges. Im Schulsystem muss es vor allem darum gehen, die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen frühzeitig zu erkennen und sie bei ihrer weiteren Entwicklung zu fördern. Im Bereich der Ausbildung muss es darum gehen, so vielen Jugendlichen wie möglich die Chance auf eine Ausbildung zu geben und sie auf ihrem Weg dorthin zu unterstützen. In der Weiterbildung braucht es mehr Angebote für Teilqualifikationen und nachgeholte Ausbildungsabschlüsse, um vor allem ungelernten Menschen den Weg zu einem regulären Berufsabschluss zu ebnen.