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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.573 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

11.01.2025 um 20:34
@Negev
Warum nicht? Ein Großteil der Empfänger wird als sehr fähig dargestellt, die nicht arbeiten nur weil sie keinen Job kriegen - auch im zweiten Artikel sagt einer dass alle gerne arbeiten wollen.
So, geht nicht mal 4 Stunden?


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11.01.2025 um 22:19
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:So, geht nicht mal 4 Stunden?
Bei 4 Stunden täglich kann man auch gleich aus dem Job einen halbtags Job machen. Damit wäre dann wirklich geholfen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

11.01.2025 um 23:07
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:auch im zweiten Artikel sagt einer dass alle gerne arbeiten wollen.
Wenn ich sowas lese krieg ich immer gleich das Kotzen, was vermutlich auch die Intention des Artikels ist, auch wenn dieser nicht als Boulevard gekennzeichnet ist.
Bürgergeld-Empfänger wehrt sich
Er selbst wäre von einer möglichen Arbeitspflicht zwar nicht betroffen, aber er sieht selbst die Forderung als Diffamierung einer ganzen sozialen Gruppe.
In der sozialen Hängematte liegt keiner, der Bürgergeld bezieht", betont Wasilewski. Dafür sei das Leben am Existenzminimum einfach zu hart. Ein Großteil der ihm bekannten Bürgergeld-Bezieher wüssten zum Monatsende regelmäßig nicht, wie sie sich etwas zu essen kaufen können. "Jeder von ihnen würde lieber arbeiten, als dauerhaft in einer solchen Situation leben zu müssen.
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/arbeitspflicht-buergergeld-diskussion-100.html

Ich glaube sofort, dass es ein Leben am Existenzminimum ist, wenn man Bürgergeld bezieht. Keine Frage, das ist sicher kein Zuckerschlecken. Aber es wird auch immer so dargestellt als sei Arbeit für manche der schlimmste Albtraum, ein schweißtreibenden Tag auf dem Dach vor, bei dem die Sonne brennt und der Rücken sticht und man vor Schmerzen schreit oder das man im Büro sitzt für die Steuerung von Logistikprozessen in einem multinationalen Unternehmen zuständig ist und vom Chef täglich angebrüllt wird, weil man geistig nicht in der Lage ist 10.000 Container pünktlich in 20 Häfen auf drei Kontinente zu liefern.

Was ich damit sagen will, Arbeit muss ja nicht immer gleich körperlicher oder geistiger Hochleistungssport sein. Es könnte auch etwas so Banales sein wie Briefe eintüten, Stempeln oder Daten abtippen.

Aber selbst das scheint für einige schon eine Zumutung zu sein. Diese Einstellung kostet den Rest der Gemeinschaft nicht nur Geld, sondern auch Geduld. Während sich andere den Arsch abrackern und ordentlich Gelder vom ihrem Brutto für sowas abdrücken, wird fleißig erklärt, warum man selbst lieber in der Zuschauerrolle bleibt. Was könnten wir an Ressourcen und Wertschöpfung heben, wenn sich jeder wenigstens ein paar Stunden irgendwo einbringen müsst und wenn es nur irgendwo ehrenamtlich im Tierheim ist, Hunde Gassi führen o.ä.

Ich werde es nie verstehen.


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12.01.2025 um 07:54
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Bei 4 Stunden täglich kann man auch gleich aus dem Job einen halbtags Job machen. Damit wäre dann wirklich geholfen.
So schauts aus! Wobei Halbtagesjobs den Leuten auch nicht aus dem Bezugssystem helfen würden. Aber hey, immerhin ist der Fachkräftemangel angeblich so groß, das wir sicher für jeden auch einen Ganztagsjob haben.

Mal etwas Realität:
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Fachstatistiken/Gemeldete-Arbeitsstellen/Aktuelle-Eckwerte-Nav.html
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242062/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-und-sozialgeld/

1,52 Millionen Menschen müssen um 0,65 Millionen Jobs kämpfen.
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Aber selbst das scheint für einige schon eine Zumutung zu sein.
Boh dieses fabulieren und getrete nach Unten ist schon eine Zumutung!
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Diese Einstellung kostet den Rest der Gemeinschaft nicht nur Geld, sondern auch Geduld. Während sich andere den Arsch abrackern und ordentlich Gelder vom ihrem Brutto für sowas abdrücken, wird fleißig erklärt, warum man selbst lieber in der Zuschauerrolle bleibt.
Mir kommen gleich die Tränen!
Mal ehrlich, etwas Eigenleistung bei der Meinungsbildung wäre auch wünschenswert. Man darf nicht alles glauben, was Politiker sagen. Die werden gerne mal der Lüge überführt. Im besondere, wenn sie aus dem konservativ-rechten Spektrum kommen.
Als Beispiel:
Youtube: So dreist lügt Söder bei Miosga!
So dreist lügt Söder bei Miosga!
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Was könnten wir an Ressourcen und Wertschöpfung heben, wenn sich jeder wenigstens ein paar Stunden irgendwo einbringen müsst und wenn es nur irgendwo ehrenamtlich im Tierheim ist, Hunde Gassi führen o.ä.
Ja, wir würden alle in Milch und Honig leben.
Aber witzig, das du genau dieses Beispiel genommen hast. Ich bin vor knapp einem Jahr bei meinem Tierheim vorstellig gewesen. Ich hatte einerseits gehofft, so in Kontakt mit Menschen zu kommen, andererseits wollte ich den Umgang mit Hunden. Ich habe auch gefragt, ob ich anderweitig Helfen könnte! Antwort: sie hätten bereits genügend Helfer!

Das was was du sagst, ist pure Fantasie!


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12.01.2025 um 08:00
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Bei 4 Stunden täglich kann man auch gleich aus dem Job einen halbtags Job machen. Damit wäre dann wirklich geholfen.
Aktuell ist eine Pendelzeit von 3h Legitim!
Für die FDP geht das immer noch nicht weit genug!

Machen wir 4h daraus. Dann haben wir einen Ganztagsjob.
Zitat von NegevNegev schrieb:Die werden gerne mal der Lüge überführt.
Das ist ja nicht mal lügen weil unwissend, das ist lügen weil kackendreist!


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12.01.2025 um 09:13
Zitat von NegevNegev schrieb:So schauts aus! Wobei Halbtagesjobs den Leuten auch nicht aus dem Bezugssystem helfen würden.
Aber es wäre ein normaler Job mit normalen Gehalt usw. Wenn es Menschen gibt die, die hohen Kosten für eine Arbeitspflicht ausgeben wollen dann können auch gleich die hohen Kosten für mehr Mitarbeiter der Gemeinden gezahlt werden.
Zitat von NegevNegev schrieb:1,52 Millionen Menschen müssen um 0,65 Millionen Jobs kämpfen.
Selbst wenn ein Unternehmen eine Stelle offen hat bei der es richtig brennt nehmen sie nicht automatisch jeden an. Die Stelle wird dann eher offen gelassen.
Zitat von NegevNegev schrieb:Aber witzig, das du genau dieses Beispiel genommen hast. Ich bin vor knapp einem Jahr bei meinem Tierheim vorstellig gewesen. Ich hatte einerseits gehofft, so in Kontakt mit Menschen zu kommen, andererseits wollte ich den Umgang mit Hunden. Ich habe auch gefragt, ob ich anderweitig Helfen könnte! Antwort: sie hätten bereits genügend Helfer!
Tatsächlich helfe ich seit Jahren im Tierheim, mache da fast alles an Hausmeister Tätigkeiten, baue Hundehütte oder Stelle Zäune. An und an übernehme ich auch mal die Pflege von einem Tier. Wenn es zur Arbeitspflicht kommen würde, würde ich das wohl einstellen.


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12.01.2025 um 09:41
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Selbst wenn ein Unternehmen eine Stelle offen hat bei der es richtig brennt nehmen sie nicht automatisch jeden an. Die Stelle wird dann eher offen gelassen.
Richtig.
Hinzu kommt auch, das offene Stellen anzeigen, das ein Unternehmen "dynamisch" ist und "wächst" und wachsen wollen im Kapitalismus alle.

Wie du sagst, sind von den 1,52 Millionen Menschen auch solchen darunter, die in der Realität einfach nicht arbeitsfähig sind. Vor dem Gesetz, ist man dann Arbeitsfähig, wenn man 3h am Tag arbeiten kann. Wie muss ich mir einen Menschen Vorstellen, der nur 3h arbeiten kann? Wie muss ich mir die Arbeitsstelle Vorstellen?
Auch ein Interessanter Umstand: 61% der Unternehmen zahlen lieber einen Ausgleich, als das sie einen Behinderten einstellen würden.
https://www.arbeitsagentur.de/presse/2024-31-39-prozent-der-arbeitgeber-kommen-ihrer-pflicht-zur-beschaeftigung-schwerbehinderter-menschen-vollstaendig-nach

Der Mismatch im noch vorhandenen Armeismarkt dürfte groß sein.

---

Aber lieber Nachplappern. Selber Nachdenken, in Eigenleistung zu gehen, ist zu anstrengend...


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12.01.2025 um 11:43
Zitat von NegevNegev schrieb:1,52 Millionen Menschen müssen um 0,65 Millionen Jobs kämpfen.
Schon wieder der Blödsinn? Du vergleichst, und das haben wir nicht zum ersten Mal, ALLE Arbeitslose mit den beim Arbeitsamt gemeldeten Stellen. Und das ist nach wie vor nur ein Teil der offenen Stellen.

Ich verweise mal auf letztes Jahr

Beitrag von Cachalot (Seite 1.042)


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12.01.2025 um 12:01
Zitat von NegevNegev schrieb:1,52 Millionen Menschen müssen um 0,65 Millionen Jobs kämpfen.
...da kennt sich einer beim Suchen aus - unabhängige Portale -> Neuland#.
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Aber es wird auch immer so dargestellt als sei Arbeit für manche der schlimmste Albtraum, ein schweißtreibenden Tag auf dem Dach vor, bei dem die Sonne brennt und der Rücken sticht und man vor Schmerzen schreit
Ja, aber nur wenn man sie selber machen muss. Wenn ein anderer die leistet und die Hälfte abgibt, erdreisten sich die Couch Imperatoren zu philosphieren ob ihm genug bleibt.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Selbst wenn ein Unternehmen eine Stelle offen hat bei der es richtig brennt nehmen sie nicht automatisch jeden an.
? Ich hoffe doch. Auch wenn (fast) alle Experten sind, haben nur Pech beim Suchen, kann man trotzdem nicht jeden nehmen.


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12.01.2025 um 12:03
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Und das ist nach wie vor nur ein Teil der offenen Stellen.
Bis auf deine anekdotische Evidenz, welche Belege hast du sonst noch?


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12.01.2025 um 12:13
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Ich glaube sofort, dass es ein Leben am Existenzminimum ist, wenn man Bürgergeld bezieht. Keine Frage, das ist sicher kein Zuckerschlecken. Aber es wird auch immer so dargestellt als sei Arbeit für manche der schlimmste Albtraum, ein schweißtreibenden Tag auf dem Dach vor, bei dem die Sonne brennt und der Rücken sticht und man vor Schmerzen schreit oder das man im Büro sitzt für die Steuerung von Logistikprozessen in einem multinationalen Unternehmen zuständig ist und vom Chef täglich angebrüllt wird, weil man geistig nicht in der Lage ist 10.000 Container pünktlich in 20 Häfen auf drei Kontinente zu liefern.

Was ich damit sagen will, Arbeit muss ja nicht immer gleich körperlicher oder geistiger Hochleistungssport sein. Es könnte auch etwas so Banales sein wie Briefe eintüten, Stempeln oder Daten abtippen.

Aber selbst das scheint für einige schon eine Zumutung zu sein. Diese Einstellung kostet den Rest der Gemeinschaft nicht nur Geld, sondern auch Geduld. Während sich andere den Arsch abrackern und ordentlich Gelder vom ihrem Brutto für sowas abdrücken, wird fleißig erklärt, warum man selbst lieber in der Zuschauerrolle bleibt. Was könnten wir an Ressourcen und Wertschöpfung heben, wenn sich jeder wenigstens ein paar Stunden irgendwo einbringen müsst und wenn es nur irgendwo ehrenamtlich im Tierheim ist, Hunde Gassi führen o.ä.

Ich werde es nie verstehen.
Ich muss hier relativ zustimmen. Ich war selbst im Jobcenter - als "Kunde" - und ich habe "genug" (also als Querschnitt der Gesellschaft) dieser Leute gesehen. Ehrlicherweise ist es halt sehr individuell. Es gibt auch viele, die irgendwo einen ehrlichen Arbeitswunsch haben und wollen aber durch handicaps eine verminderte Chance haben. Mit Handicaps meine ich kontextuell jetzt diverse Dinge, nicht nur rein physische Handicaps. Sie könnten auch als schlechte Zeugnisnoten sich auswirken. Oder psychologische Probleme. Was ich sagen will ist, dass manche sich auch ggf. mit ihren Ambitionen verrennen oder zu hohe Ansprüche stellen. Ich habe in der späten *Jugendzeit viele junge Menschen gesehen die sehr spezifische Berufswünsche hatten, für die es aber wahlweise mit dem Lebenslauf oder den Zeugnissen bzw. Vorerfahrungen noch nicht gereicht hat, oder es gab für ihren spezifischen Berufswunsch in der Region einfach zu wenig bzw. keine freien Stellen mehr.


*Wir waren quasi 'abgetrennt' von älteren Erwerbspflichtigen, grober Konzeptsinn war wohl bei jungen Menschen mit noch viel Lebenszeit bzw. Karriere- und Berufseinstiegsmöglichkeiten etwas forcierter Dienstleistungen und maßgeschneiderte Angebote anzubieten die andere Leute die schon im Berufsleben standen und dann arbeitslos werden eher weniger brauchen. Dahingehend beziehen sich meine eigenen Erfahrungen dahingehend vor allem auf junge Menschen die noch vor relativ kurzer Zeit gerade von der Schule abgegangen sind.


(Konkreter Fall, selbst mitbekommen) Ja, meine Güte wenn man Gärtnerin mit Fachrichtung Zierpflanzenbau werden will aber da keine Stelle/Fachausbildung zu kriegt muss ich halt vielleicht erst mal mit was anderem in dem Bereich anfangen und mich da von dann als Sprungbrett bewerben oder fortbilden wenn die Stelle die ich mir wünsche dann verfügbar wird. Nein, es MUSS diese besondere Stelle sein, von der es in der Region zu dem Zeitpunkt halt augenscheinlich nicht genug gab. Also knatschte man rum und stellt so auch schon psychologisch Hinderungsgründe vor sich selbst weil man dann geneigt war keine Alternativstellen anzunehmen, zu vermeiden. Weil 'nicht gut genug'.

Aber gut, die Menschen wollen immerhin irgendwo. Ich will da nicht zu viel Kritik verlieren, manche finden irgendwann ihren Weg oder sehen es dann ein und steuern naheliegende Alternativen an.

Dann gab es aber ganz klar auch den total-verweigernden Typus. Der mag in der Summe der gemeldeten Personen die Arbeit suchen sicherlich keine quantitative Mehrheit sein, aber es gibt ihn als Klischee. Auch diesen erlebte ich wiederkehrend. Wobei ich hier bei einzelnen Fällen jener die ich miterlebt habe ob nicht auch Suchtfaktoren oder andere Probleme die Leute in diese Richtung drängte. Andere haben mir stolz erzählt dass sie bald psychologisch für arbeitsunfähig deklariert werden damit sie gar nicht mehr Arbeiten müssen.

Ja, man erlebt viel und kriegt viel mit, wenn man teilweise mit ALG II-Empfängern - während man selbst teils einer war -in einem Mehrfamilienhaus lebt und auch andere in Maßnahmen über einen längeren Zeitraum erlebt. Ich selbst habe mich immer fleißig beworben und bin nicht auf die Nase gefallen - aber ich hatte selbst andere Handicaps. Am Ende habe ich ca. auf zwei Blöcke aufgeteilt insgesamt ca. 2 Jahre darin verbracht und gesucht und war am Ende froh mir selbst die Stelle rausgesucht zu haben. Hätte ich nicht eine Stelle gefunden hätte man mir danach Jobcenter-seitig eine Stelle im Callcenter angeboten. War das mein Traumberuf? Verdammt, nein. Aber ich hätte sie im Zweifel wahrgenommen. Es ist halt auch besser, sich aus der Arbeit heraus zu bewerben.

Fairerweise reden wir hier von den Negativklischees und müssen Bedenken, dass ein relativer Großteil nicht in dieses fällt. Aber gerade um die Negativbeispiele geht es ja thematisch gerade.

Ergo mit dem im Sinn zu den nächsten Zitaten:
Zitat von NegevNegev schrieb:Boh dieses fabulieren und getrete nach Unten ist schon eine Zumutung!
Zitat von NegevNegev schrieb:Das was was du sagst, ist pure Fantasie!
Ja voll schlimm, genau die zu erwähnen, die aus ihrer momentanen Position ggf. zu hohe Anforderungen/Wünsche haben und erst mal Umwege gehen oder klein anfangen sollten und jenen die sich bewusst entziehen. Die gibts ja auch nicht. /s

Im Ernst, die stellen eine Gruppe dar die wohl am wenigsten eine Lobby hat - in dem Fall quasi zu recht. Man kann immer argumentieren, dass eine Gesellschaft die aushalten kann - aber nicht muss. In Zeigen wo der Bundeshaushalt immer mehr beansprucht wird und gesellschaftlich die Leute eh kein gutes Standing haben, kann man nicht ewig auf Kulanz oder Toleranz hoffen.

Ist ja gerade für jene schön die es sich darin bequem gemacht haben und auskommen. Ist IMHO aber nicht der wirkliche Sinn des sozialen Netzes. Wenn man jene mehr über nudging motivieren könnte wäre das fairer für alle und ggf. für einzelne davon sogar auf Dauer doch sinnstiftender, auch zu deren positiver Überraschung.


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12.01.2025 um 12:15
Beitrag von Negev (Seite 1.074)
@Negev Dein Video zeigt es wirklich klasse, wie die einzelnen Gruppen durch Fakenews gegeneinander ausgespielt werden sollen. Vor allem Niedriglöhner vs. Bürgergeldbezieher.

Bei ca. Min. 33 rechnet der Kommentator vor, dass es Nonsens ist was Söder erzählte, nämlich dass eine Famile wo der Mann arbeitet, kaum mehr Geld am Ende hat als eine Bürgergeld-Familie.
Was der Söder nämlich unterschlägt (und komischerweise gibts von den Anderen in der Runde keinen Einspruch dagegen): dass die arbeitende Familie zu ihrem Lohn zusätzlich noch Kindergeld bekommt und je nach Einkommen Wohngeld bekommen kann. Zudem sprach er bei der Bürgergeld-Summe von Brutto, was auch schon mal Quatsch ist, weil BG immer nur Netto ist.

Der Kommentator stellt mit seiner Rechnung klar, dass sich Arbeit also doch lohnt. Und er betonte auch, wenn man den schwächsten Geldbeuteln (Bürgergeld) noch Geld rausnehmen würde, dass dies dann die Konjunktur abschwächen würde. Das haben diejenigen wie Söder, die für die Absenkung des BG sind nun nicht bedacht (oder blenden es ganz bewusst aus?).


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

12.01.2025 um 12:35
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Der Kommentator stellt mit seiner Rechnung klar, dass sich Arbeit also doch lohnt.
Bei welcher Zeit ist die zu sehen? Sag nicht "lohnt"= 200€ Netto mehr.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

12.01.2025 um 13:09
Zitat von NegevNegev schrieb:Boh dieses fabulieren und getrete nach Unten ist schon eine Zumutung!
Ich kann akzeptieren und es als sinnvoll erachten, dass es in unserer Gesellschaft Menschen gibt die Unterstützung der Gesellschaft benötigen weil sie aus gesundheitlichen Gründen keine Eigenleistung einbringen können. Was ich nicht akzeptieren werde sind Menschen die das für selbstverständlich halten, dass andere für sie zahlen und dann noch die Frechheit besitzen zu auf zu schimpfen, weil mehr Druck aufgebaut wird und mehr Eigenleistung abgefordert wird.

Irgendwie muss man zumindest den Teil der Menschen, die eigentlich arbeitsfähig werden, dazu bringen aus ihrer Bubble auszubrechen und sich in die Gesellschaft einzubringen. Auch zu ihrer eigenen Gesundheit.
Zitat von NegevNegev schrieb:Mir kommen gleich die Tränen!
Mal ehrlich, etwas Eigenleistung bei der Meinungsbildung wäre auch wünschenswert. Man darf nicht alles glauben, was Politiker sagen.
Das zeigt doch eigentlich nur, dass du diese Meinung nicht nur nicht respektierst, sondern sie gleich ins Lächerliche ziehst. Und dann noch einen Meinungsblogger von YouTube als Quelle anbringen, super seriös. Du findest immer Leute, die dir nach dem Mund reden, aber das macht deren Weltbild noch lange nicht zur unantastbaren Wahrheit. Wenn man beim Tierheim kein Glück hat wäre dann trotzdem kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen. Es gibt doch hundert andere Sachen, die man anpacken könnt, nur sollte man sich dann die Frage stellen ob man nicht gleich einen Job annehmen könnte.

@Warden
Ich kenne ebenfalls einige persönliche Beispiele, wo ich genau weiß wie die Argumentationskette üblicherweise abläuft. Viele Menschen haben eine sehr genaue Idee von dem Job den sie annehmen würden und was sie gerne dort verdienen würden um sich gegenüber dem Bürgergeld zu verbessern. Das ist erstmal Verständlich. Wenn die Zeugnisse jedoch schlecht sind, man nicht mobil ist und man bereits eine Weile im Bürgergeld steckt und dementsprechend schwerer zu vermitteln ist, was soll dann der Sachbearbeiter noch groß machen?


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12.01.2025 um 13:27
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Das zeigt doch eigentlich nur, dass du diese Meinung nicht nur nicht respektierst, sondern sie gleich ins Lächerliche ziehst. Und dann noch einen Meinungsblogger von YouTube als Quelle anbringen, super seriös.
Das is hat auch das tragische an solchen Sendungen. Die Politiker dürfen ihre dumm dreisten Lügen in die Welt hinaus kotzen.

Aber so lange es den Faktenfinder bei den öffentlich Rechtlichen gibt, is alles gut. Dumm nur, das man diese Fakten erst einmal Suchen muss.
Immer wieder behaupten Politiker, dass Bürgergeldempfänger ein höheres Einkommen hätten als Erwerbsarbeiter. Doch das ist falsch. [...]
Zuletzt hat CSU-Chef Markus Söder in der "Caren Miosga"-Sendung gesagt: "Jemand mit zwei Kindern bekommt [mit Bürgergeld] am Ende mehr Brutto durchschnittlich als ein Bürokaufmann, Busfahrer, Arzthelferin oder Bäcker."
Quelle:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/buergergeld-176.html

So erreichen Fakten nicht das Publikum, das diese Fakten eigentlich sehen sollte!


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12.01.2025 um 13:38
Zitat von NegevNegev schrieb:Das is hat auch das tragische an solchen Sendungen. Die Politiker dürfen ihre dumm dreisten Lügen in die Welt hinaus kotzen.

Aber so lange es den Faktenfinder bei den öffentlich Rechtlichen gibt, is alles gut. Dumm nur, das man diese Fakten erst einmal Suchen muss.
Du argumentierst jetzt mit Falschaussagen von Politikern zu Einkommensunterschieden. Ich hingegen habe mich auf den Artikel des MDR bezogen, in dem ein Bürger über die Arbeitspflicht von Bürgergeldempfänger geklagt hat. Er schilderte sein Leid, dass Menschen wie er keine Lobby hätten, von allen Seiten immer nur geärgert würden, obwohl sie krank und schwach sind und doch eigentlich so so gerne arbeiten wollen. So eine Argumentationskette ist mir wie gesagt bekannt und ich finde sie einfach dreist und ignorant. Im Gegenteil anstatt zu meckern sollte er lieber Dankbar sein, dass wir in Deutschland (noch) so ein Sozialsystem haben und dagegen kämpfen, dass dieses von zu vielen Menschen ausgenutzt wird, die eigentlich zumindest in Teilen für einfach arbeiten geeignet wären.


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12.01.2025 um 14:10
Zitat von NegevNegev schrieb:Aber so lange es den Faktenfinder bei den öffentlich Rechtlichen gibt, is alles gut. Dumm nur, das man diese Fakten erst einmal Suchen muss.
Schon geil - Bürgergeldempfänger zahlen für den nicht, anscheinend ist ihnen die Verteidigung der Demokratie kein Euro wert.

Ansonsten diese lächerlichen Lohnabstandsrechnungen, wo man 300-500€ mehr hat, ohne Berechnung der Fahrkosten, ohne weiteren Vergünstigungen die der Bürgergeldempfänger hat, ohne die Last die der GKV Beitragszahler für den Bürgergeldemopfänger zu tragen hat...lächerlich echt.
Was noch vergessen wird: man ist 169 Arbeitsstunden + Arbeitsweg von der Familie weg. Wenn beide arbeiten fehlen der Familie somit mindestens 400h im Monat wo die Eltern nicht da sind...was ist das eigentlich wert? Oder wollen wir das unter dem Teppich kehren? 400 STUNDEN!

*ich hoffe die Diskussion schlägt wieder nicht in die Richtung: Arbeit ist gut, Arbeit bringt Struktur...nicht vergessen, weiter oben ist die Arbeit sheet.


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12.01.2025 um 14:11
Zitat von NegevNegev schrieb:Bis auf deine anekdotische Evidenz, welche Belege hast du sonst noch?
Naja, diese Anekdote hat damals schon aufgezeigt das deine Zahlenbasis ein laufproblem hat. Es hinkt schwer.
Deine eine verwendete Zahl, die der Arbeitslosen ist halbwegs korrekt. Es gibt zusätzlich noch nicht gemeldete Arbeitslose. Das ist allerdings eine überschaubare Quantität.
Es kann sich jeder melden, muss es aber nicht.

Dein Vergleichspartner dazu, die offenen Stellen beim Arbeitsamt ist auch nicht vollständig. Nur ist die Diskrepanz hier größer. Warum war im verlinkten Thread aufgezeigt. Nicht nur von mir. Es werden, abhängig von der Art der Stelle, nur Bruchteile der offenen Stellen beim Arbeitsamt gemeldet. Das Beispiel dazu war damals auf Anfrage gemacht worden.
Es gibt keine auch nur halbwegs brauchbare Zahl der offenen Stellen. Alles Schätzungen, Hochrechnungen.
Das Arbeitsamt zeigt nur einen Teil davon auf. Zusätzliche findest du auf den Seiten der Firmen, bei Headhuntern, Internetportalen, Zeitungen etc.


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12.01.2025 um 14:13
Zitat von NegevNegev schrieb:Das is hat auch das tragische an solchen Sendungen. Die Politiker dürfen ihre dumm dreisten Lügen in die Welt hinaus kotzen.
Darfst du doch auch. Machst du ja hier. Beispiel? Dein Zahlenvergleich der offenen Stellen zu den Arbeitssuchenden zum Beispiel.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

12.01.2025 um 14:14
@Cachalot
@Negev
Wenn wir das kurz beenden können, zB:
Die Zahl der offenen Stellen setzt sich aus den der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten Stellen sowie den über andere Suchkanäle ausgeschriebenen offenen Stellen zusammen. Im ersten Quartal dieses Jahres waren von den 1,57 Millionen offenen Stellen laut Angaben der Betriebe 695.000 offene Stellen der BA gemeldet. Dies entspricht einer Meldequote von 44 Prozent.
Quelle:
https://www.iab-forum.de/iab-monitor-arbeitskraeftebedarf-4-2024-die-zahl-der-offenen-stellen-ist-im-vergleich-zum-vorjahres-quartal-um-rund-ein-zehntel-gesunken/


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