Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

kuno7 schrieb:Ein ÖPNV stellt sich eher die Frage, ob der überhaupt gewinnorientiert arbeiten muss? Ich würde sagen nein.

Meinste nich? Der gesamte Fuhrpark, das Schienennetz, Infrastruktur? Sag bloß, dass bezahlt alles der Bund? Und dann wollen die alle noch höhere Gehälter? Wie soll das nicht gewinnorientierend gelingen?

@Do-X
Wenn man sagt ein öffentliches Unternehmen wie aus dem ÖPNV soll kein Gewinn machen meint man kostendeckend, aber nicht drüber.

Do-X schrieb:Wie soll das nicht gewinnorientierend gelingen?

Is doch in anderen Bereichen auch üblich oder arbeiten Polizei, Justiz oder Bundeswehr etwa gewinnorientiert? :)

kuno

Danke für die Auskunft, @kuno7 und @Abhatschi , man lernt nie aus.

Aber "kostendeckend" ist ja eine Auslegungsfrage, ne? Chefetage und so ...

Also um noch einmal auf die Gewinnung von Arbeitskräften aus der der Transferleistung rein in den Arbeitsmarkt zurückzukommen. Ich denke, mit dem HomeOffice eröffnet sich sowieso irgendwann ein ganz neues Fenster. Vllt. kann man sogar per Computer von zu Hause aus irgendwann Landmaschinen über die Felder alleine autonom laufen lassen - mit Google-Maps.

Do-X schrieb:Aber "kostendeckend" ist ja eine Auslegungsfrage, ne? Chefetage und so ...

Kostendeckend oder nich Gewinnorientiert sind auch noch mal zwei Paar Schuhe.

kuno

Bürgergeldbezug ist zurzeit auch meine Idee, weil ich nicht bis zur Rente arbeiten will. Zudem lohnt es sich nicht, weil meine Rente nicht sehr hoch sein wird.
Zwar kann ich wegen GdB 50 etwas früher in Rente gehen, aber 10 Jahre packe ich nicht mehr.

Kündigen, 3 Monate vom Ersparten leben, ALG1 und dann Bürgergeld. So mein Plan, der mich mental gerade über Wasser hält.

Alexandra00 schrieb:Kündigen, 3 Monate vom Ersparten leben, ALG1 und dann Bürgergeld. So mein Plan, der mich mental gerade über Wasser hält.

Ich kann dich da wirklich sehr gut verstehen, aber warum willst du dir diese halbjährlichen Weiterbewilligungspamphlete zumuten? Es ist eben nicht so wie viele hier denken, dass das BG anstandslos ohne Gegenleistung gezahlt wird. Du bist und bleibst in der Pflicht nachzuweisen, dass du ,,zurzeit" nicht arbeitsfähig bist.
Ich könnte das nicht, dieser Bürokratismus erschlägt einen doch.

Meinst du nicht, dass in deinem Fall die BU(EU)-Rente der richtige Weg wäre?

Alexandra00 schrieb:Kündigen, 3 Monate vom Ersparten leben, ALG1 und dann Bürgergeld. So mein Plan, der mich mental gerade über Wasser hält.

Hä warum dass denn? Man kündigt doch eigentlich nur, wenn man danach einen besseren Job hat. Du bekommst eine Sperre und lebst vom ersparten? Wie wärs wenn du dich kündigen lässt, keine Sperre bekommst und dein erspartes behältst?

Do-X schrieb:Ich kann dich da wirklich sehr gut verstehen, aber warum willst du dir diese halbjährlichen Weiterbewilligungspamphlete zumuten? Es ist eben nicht so wie viele hier denken, dass das BG anstandslos ohne Gegenleistung gezahlt wird. Du bist und bleibst in der Pflicht nachzuweisen, dass du ,,zurzeit" nicht arbeitsfähig bist.
Ich könnte das nicht, dieser Bürokratismus erschlägt einen doch.

Ein WBA ist binnen 10 Minuten fertig ausgefüllt, die Hürde im laufenden Bezug zu bleiben ist gering. Lediglich der Erstantrag dafür bedarf es mehrerer Unterlagen.

Was die Arbeitsunfähigkeit angeht auch da ist es nicht so schwer und kompliziert, entweder lässt man sich für Zeiträume krank schreiben, für Zeiträume über Monate hinweg kann dies über einen Hausarztbrief geschehen.
Sollte dieser eine Erwerbsunfäigkeit von länger als 6 Monate angeben, wird dies über das Gesundheitsamt geklärt. Hier reden wird von Zeiträumen die mehrere Monate betragen.

2023 ist es vor allem für krankheitsbedinge Erwerbsunfähige viel entspannter und einfacher geworden.

@Do-X:
Mit der Antragstellung hätte ich keine Probleme. Durch Studium, Job und Ehrenamt habe und hatte ich häufig mit SGB II und SGB XII und den entsprechenden Anträgen zu tun.

@capspauldin:
Ist auch meine Erfahrung, dass es seit 2023 entspannter ist.

@satori42:
Ich kündige ja nicht, weil mir mein Job nicht gefällt. Einen besseren werde ich nicht finden. Ich will gehen, weil ich es gesundheitlich nicht mehr schaffe. Durch die vielen OPs habe ich zwar einen GdB, aber für eine EU Rente bin ich nicht krank genug. Für Ärzte sind "nur" Schmerzen und ständige Koliken kein Grund, mit dem Arbeiten aufzuhören.

@Babsi2023

Aber noch cleverer sind die leute die unter dem deckmantel des Kapitalismus und den falschen gönnertum vieler menschen ,sich zig mio und zig mrd anhäufen können.
Oder eh schon reiche die dann noch steuern hinterziehen..

Wer für mich das grössere übel ist,ist eindeutig.
Und wenn du meinst da arbeite jemand schwarz und präsentiere sich auch dementsprechend auf facebook dann beweise es doch statt hier grosse töne zu spucken das bürgergeld empfänger im grossen still schwarz arbeiten und ein Leben in saus und braus leben würden.
Wieder mal den fokus auf die, die eigentlich nichts mit dem elend auf der welt und den problemenen unserer Gesellschaft zu tun haben.
Gut das so ein diffamierender beitrag gelöscht wurde..

Alexandra00 schrieb:Ich kündige ja nicht, weil mir mein Job nicht gefällt. Einen besseren werde ich nicht finden. Ich will gehen, weil ich es gesundheitlich nicht mehr schaffe.

Trotzdem die falsche Entscheidung die Sperre in kauf zu nehmen. Besser krank schreiben lassen. Der Firma fällt nach 6 Wochen schon was ein warum sie dich los haben wollen. Aber wenn du lieber deinen sparstrumpf entleerst bitte.

Jo, geile Tipps werden hier geteilt. Und deswegen wird der Sozialstaat in sich krachen, Karrierehartzler werden sich gerne an diesen Zeiten erinnern, denn besser wird es nicht.

Abahatschi schrieb:Jo, geile Tipps werden hier geteilt.

Das weiß doch eh jeder Depp.

Abahatschi schrieb:Und deswegen wird der Sozialstaat in sich krachen,

Ist mir zwar scheißegal, aber bestimmt nicht "nur" deswegen.

Abahatschi schrieb:Karrierehartzler werden sich gerne an diesen Zeiten erinnern, denn besser wird es nicht.

Mag sein, aber sie arbeitet und hat sogar GdB. Da kann man schon mal eine Pause einlegen, erst recht wenn es gesundheitlich nicht mehr geht. Deswegen finanzielle einbußen in kauf nehmen ist einfach nur dumm.

satori42 schrieb:Mag sein, aber sie arbeitet und hat sogar GdB. Da kann man schon mal eine Pause einlegen, erst recht wenn es gesundheitlich nicht mehr geht. Deswegen finanzielle einbußen in kauf nehmen ist einfach nur dumm.

Und warum macht man das über so bescheurte und halbseidene Wege, anstatt sich eine Kur, Rehabilitation o.Ä. zu beantragen, betriebliches Gesundheitsmanagement zu beanspruchen oder sonst eine der speziell dafür gedachten Sozialleistungen oder Versicherungsleistungen?

bgeoweh schrieb:Und warum macht man das über so bescheurte und halbseidene Wege, anstatt sich eine Kur, Rehabilitation o.Ä. zu beantragen, betriebliches Gesundheitsmanagement zu beanspruchen oder sonst eine der speziell dafür gedachten Sozialleistungen oder Versicherungsleistungen?

Das ist die Frage. Würde ich persönlich so machen.
Hab ich sogar schon genauso gemacht und nicht bereut.

Was ich auf keinen Fall machen würde: Kündigen und zum Amt rennen. Alleine schon wegen der Sperre. Aber muss ja jeder selbst wissen...

satori42 schrieb:Würde ich persönlich so machen.

Also den offiziellen weg gehen, nicht das hier noch mehr Missverständnisse entstehen 😊

Ist vielleicht so ein Frauending, aber ich will meine Kollegen nicht mit Dauer-AU ans Limit bringen.
Der offizielle Weg bedeutet: ca. ein Jahr AU, ständige Anrufe von der Krankenkasse, dann sinnlose Reha, eventuell Wiedereingliederungsversuch usw.

Mittlerweile hätte ich kein schlechtes Gewissen mehr, vom Bürgergeld zu leben. So viele gesunde, junge Menschen nehmen das in Anspruch.

Letztes Jahr, als es mir nach einer OP etwas besser ging (hält leider nicht lange an, aber immerhin war mein Radius einige Monate größer), habe ich Menschen ehrenamtlich zu Jobcenter, Sozialamt, Ärzten... begleitet und zig Anträge auf ALG2 (jetzt Bürgergeld), Sozialhilfe, Pflegegrad, Schwerbehinderung.... ausgefüllt. Ich habe die Arbeit der Tafel kennengelernt und viele Ämter, ihre Arbeitsweisen besser einschätzen gelernt und wurde wieder fitter im Sozialhilferecht (was ich ja mal gelernt habe). Zudem war es eine positive Erfahrung, was wir alles bewirken konnten.
Dadurch habe ich meine persönlichen Berührungsängste mit dem Thema verloren und es mir immer mehr für mich selbst vorstellen können.

Ich gehe diesen Weg nicht leichtfertig und werde so lange weiter arbeiten wie es für mich geht. In einem anderen Thread schrieb ich bereits, dass die Arbeit für mich in der Prioritätenliste an erster Stelle steht. Ich habe mittlerweile nur ein gewisses Energielevel und das nutze ich zum Arbeiten. Nach der Arbeit liege ich im Bett, um mich davon zu erholen.

Alexandra00 schrieb:In einem anderen Thread schrieb ich bereits, dass die Arbeit für mich in der Prioritätenliste an erster Stelle steht. Ich habe mittlerweile nur ein gewisses Energielevel und das nutze ich zum Arbeiten. Nach der Arbeit liege ich im Bett, um mich davon zu erholen.

Dann geh doch erstmal zur Reha? Ich mein, wenn du harzt musst du nicht arbeiten, aber bringt dich das gesundheitlich weiter? Danach bekommst du das vielleicht mit weniger Stunden hin und hast als Aufstocker doch etwas mehr als das übliche Bürgergeld und bist weiterhin in deinem sozialen Umfeld drin. Ich fürchte, die Arbeit wird dir fehlen.

capspauldin schrieb:Ein WBA ist binnen 10 Minuten fertig ausgefüllt, die Hürde im laufenden Bezug zu bleiben ist gering.

Und bei den gEs, die mit digitalen Anträgen arbeiten, geht es idR noch schneller - sowohl die Abgabe, als auch Bewilligung. Ab dem 01.01.24 könnte es stocken, dann laufen Karenzzeiten für Vermögen und zu teure Unterkunftskosten aus.