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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

06.01.2024 um 12:22
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Meiner Erfahrung nach kann man die Begutachtung positiv beeinflussen indem man wirklich jegliche Gutachten und Befunde vorab einreicht.
ja, auf alle Fälle :)

Damit:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Dürfen Amtsärzte (die ja meistens nur nach Aktenlage entscheiden können, den Patienten nicht wirklich kennen...)
... hatte ich genau das gemeint was du oben geschrieben hast - die eigene Mitarbeit also vorausgesetzt.
Aber der Amtsarzt kennt ja deswegen den Arbeitslosen/Patienten dennoch nicht - menschlich gesehen...
Kann also schlecht beurteilen ob jemand tatsächlich Schmerzen hat (nicht beweisbare...) oder jemand nur simuliert.
Und dann gibts ja noch die ganzen psychosomatischen Probleme, die es noch schwieriger machen.

Aber mit der Krankschreibung hast du auch Recht, da kenne ich solch ein Fall, die wird schon jahrelang krankgeschrieben ... musste sich aber eine zeitlang dennoch bei der Vermittlerin vorstellen....
Derzeit nicht mehr, sie hat eine Verständnisvolle :) - liegt halt immer am jeweiligen Menschen der im Amt sitzt. ;)


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06.01.2024 um 12:28
Zitat von OptimistOptimist schrieb:dennoch bei der Vermittlerin vorstellen...
Was ja auch richtig ist, der Kontakt soll ja auch nicht abreissen. Gespräche sind ja immer eine Sachstandsaufnahme und sind nicht immer mit Vermittlung verbunden.


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06.01.2024 um 15:07
Zitat von Alexandra00Alexandra00 schrieb:Da es mir gesundheitlich immer schlechter geht, plane ich, meinen Job zu kündigen. Die Sperrzeit kann ich mit Erspartem überbrücken, dann ALG1 und später Bürgergeld.
Die Krankenkassenbeiträge hast du auch berücksichtigt, die werden auch nicht bezahlt vom jeweiligen Amt wo du die Sperrzeit beziehst.

Das du von der Rentenversicherung abgemeldet wirst wenn du Harz IV/Bürgergeld beziehst, ist dir aber klar?

Das könnte dir vor die Füsse fallen, wenn du deine Rente beziehst.


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06.01.2024 um 16:46
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber der Amtsarzt kennt ja deswegen den Arbeitslosen/Patienten dennoch nicht - menschlich gesehen...
Kann also schlecht beurteilen ob jemand tatsächlich Schmerzen hat (nicht beweisbare...) oder jemand nur simuliert.
Das kann der Arzt ja eigentlich auch nicht nach einem persönlichen Gespräch beurteilen, oder? Im Sinne der Objektivität ist es m. E. eigentlich eher förderlich, nach Aktenlage zu entscheiden. Der beurteilende Arzt stellt schließlich keine Diagnosen, sondern versucht, die Befunde und die Angaben im Gesundheitsfragebogen des zu Beurteilenden mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes abzugleichen. Daraus ergibt sich dann eine Einschätzung, ob die vorgebrachten Beschwerden eine Arbeitsaufnahme und ggf. deren zeitlichen und qualitativen Umfang ermöglichen oder ihr entgegenstehen.


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06.01.2024 um 17:54
Zitat von wallensteinwallenstein schrieb:Im Sinne der Objektivität ist es m. E. eigentlich eher förderlich, nach Aktenlage zu entscheiden.
naja, damit wird aber manchen Menschen Unrecht getan.
Manche Ursachen von Schmerzen oder anderen Beschwerden lassen sich sehr schwer diagnostizieren.
Dann heißt es seitens eines Arztes (salopp ausgedrückt): wir finden nichts, also bist du gesund.
Derjenige Mensch hat aber dennoch seine chronischen Schmerzen oder andere Beschwerden und ist somit auf Verständnis von Entscheidern angewiesen.
Solche Fälle gibt es (habe ich selbst im Bekanntenkreis) und diese Menschen tun mir leid, weil sie sich so ohnmächtig fühlen... und wegen ihrer Beschwerden auch kaum Kraft haben, zu kämpfen.
Zitat von wallensteinwallenstein schrieb:Der beurteilende Arzt stellt schließlich keine Diagnosen, sondern versucht, die Befunde und die Angaben im Gesundheitsfragebogen des zu Beurteilenden mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes abzugleichen.
das ist aber halt in manchen Fällen viel zu theoretisch - vor allem wenn keine organischen Ursachen gefunden werden können.
Dadurch kann dem Patient halt jederzeit unterstellt werden, er bildet sich nur etwas ein oder simuliert....


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06.01.2024 um 19:22
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Ärgerlicher sind die ganzen Steuerbetrüger in Deutschland. Das ist hier sowas wie Volkssport.
Der Großteil wird Arbeitnehmer sein. Wie sollen die betrügen können? Bitte belege das.


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07.01.2024 um 00:46
Zitat von OptimistOptimist schrieb:aber die Binnennachfrage ist dadurch ja gegeben.
vor allen an den "Tafeln".
Mit Bürgergeld kurbelst Du die Wirtschaft nicht an.


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07.01.2024 um 09:22
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wie sollen die betrügen können?
Bargeldauszahlungen sind der einfachste Weg - ohne Rechnung. Das ist doch nicht so schwer.


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07.01.2024 um 10:31
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Der Großteil wird Arbeitnehmer sein. Wie sollen die betrügen können?
Der gute alte Freundschaftsdienst.
"Hey du bist doch Elektriker.. kannst mal am Wochenende hier über die Verkabelung schauen? Bekommst 50€ auf die Hand und nen Bier."


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07.01.2024 um 10:38
Zitat von NerokNerok schrieb:Der gute alte Freundschaftsdienst.
Wird auch Nachbarschaftshilfe genannt und ist im Rahmen der Freibeträge vollkommen legal.

Warum sollte man das jetzt irgendwie aufwiegen?


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07.01.2024 um 10:43
Zitat von NerokNerok schrieb:Der gute alte Freundschaftsdienst.
Da müssen sich aber viele viele viele Nachbarschaftsdiensten finden um einen möglichen Betrug aufwiegen zu können, den ein Superreicher alleine Steuertechnisch hätte.


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12.01.2024 um 00:19
Das ist es was mich so ungeheuer aufregt diese doppelmoral und heuchelei sich am bürgergeld /freibeträgen der ärmsten zu ergötzen aber nicht dem mumm und das Rückgrat zu besitzen die wirklich grossen steuerhinterzieher und trickser und überbezahlten superreichen anzugehen...
Bah....


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12.01.2024 um 05:11
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:sich am bürgergeld /freibeträgen der ärmsten zu ergötzen
Und dann auch noch zu glauben, wenn man Totalverweigerer das Bürgergeld komplett streicht würden selbige arbeiten gehen.
Die Ursachen dafür liegen mMn ganz wo anders. Man erzeugt durch diese Sanktionspraxis immer mehr Systemverweigerer, die dann oft in der Obdachlosigkeit landen.
Wie naiv und einfältig kann man nur sein?


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12.01.2024 um 06:53
Zitat von saartaansaartaan schrieb:Und dann auch noch zu glauben, wenn man Totalverweigerer das Bürgergeld komplett streicht würden selbige arbeiten gehen.
Zwingt sie ja keiner dazu, wenn sie kein Geld brauchen.
Zitat von saartaansaartaan schrieb:Man erzeugt durch diese Sanktionspraxis immer mehr Systemverweigerer, die dann oft in der Obdachlosigkeit landen.
Wie naiv und einfältig kann man nur sein?
Das frage ich mich auch gerade bei dir.

Du meinst Obdachlose, sind alle nur zu faul zum arbeiten und wurden deswegen obdachlos? Wie naiv kann man denn sein?


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12.01.2024 um 07:13
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Du meinst Obdachlose, sind alle nur zu faul zum arbeiten und wurden deswegen obdachlos? Wie naiv kann man denn sein?
Nein, das meine ich nicht, wie kommst du darauf?
Du hast Probleme mit dem Kontext, lies das was ich schreibe und nicht das was du gern lesen würdest.


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12.01.2024 um 07:47
@saartaan

Die vollständige Sanktion fällt doch nicht vom Himmel. Und wenn man nicht bereit ist, sich an diese Vereinbarungen zu halten, wie soll das dann erst mit den Verpflichtungen per Arbeitsvertrag laufen?
Zitat von saartaansaartaan schrieb:Die Ursachen dafür liegen mMn ganz wo anders. Man erzeugt durch diese Sanktionspraxis immer mehr Systemverweigerer, die dann oft in der Obdachlosigkeit landen.
Wieso denn das? Die Miete wird doch gar nicht mit Sanktionen belegt. Wer sich im Vorlauf trotz der Kürzungen irgendwie versorgen konnte, bekommt diese Zeit auch hin, geht ja nicht für ewig.

Dass das bei solchen Härtefällen einen erzieherischen Effekt hat, glaube ich auch nicht.


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12.01.2024 um 08:09
Zitat von saartaansaartaan schrieb:Du hast Probleme mit dem Kontext, lies das was ich schreibe und nicht das was du gern lesen würdest.
Dann versuche dich klar auszudrücken. Den Bezug zwischen Arbeitsverweigerern und Obdachlosen hast du hergestellt. Obdachlosigkeit kommt ja oft durch Suchterkrankungen und/oder psychischen Problemen. Kranke wird man kaum sanktionieren.


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12.01.2024 um 08:17
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Kranke wird man kaum sanktionieren
Die stehen zuteil dem Arbeitsmarkt auch nicht zur Verfügung und haben somit nix zu "befürchten".

Was hier, bei X oder auch von Fürsprecher wie U.Schneider für Horrirszenarien gemalt werden, ist pur unseriös.

Schaut man sich die Sanktionsquoten der letzten Jahre an, wird man feststellen dass dies nur einen kleinsten Teil betroffen hat.

Selbst wenn die Grundlage zukünftig für diese Sanktionen geschaffen werden würden, warum sollte nun die große Mehrheit davon betroffen sein? Wieso sollte es nun an der Willkür der Jobcentermitarbeiter liegen, wenn es vorher schon nicht so war.

Gesunde erwerbsfähige Menschen, denen ein passender Job angeboten wird und die selber keine Alternative mitbringen, keinen wichtigen Grund haben werden, müssen sanktioniert werden.

Funfact dies sehen sehr viele Leistungsbezieher genau so.


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12.01.2024 um 08:38
Zitat von soomasooma schrieb:wie soll das dann erst mit den Verpflichtungen per Arbeitsvertrag laufen?
Das ist doch genau der Punkt den ich meine.....Volltreffer!

Und die psychische Krankheiten die da immer als Entschuldigung genannt werden, müssen dem Amt erstmal glaubhaft belegt werden.
Wer schon mal arbeitslos war und dazu noch psychische Einschränkungen hat und Sanktioniert wird, weiß wie sich so was verhält.
Vonwegen, Widerspruch und Klage.... Ich lach mir einen Ast wenn ich sowas höre.


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12.01.2024 um 08:40
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Gesunde erwerbsfähige Menschen, denen ein passender Job angeboten wird und die selber keine Alternative mitbringen, keinen wichtigen Grund haben werden, müssen sanktioniert werden.

Funfact dies sehen sehr viele Leistungsbezieher genau so.
So habe ich das von ehemaligen Beziehern auch immer wieder gehört. Wer Hilfe annehmen möchte, der bekommt sie doch auch.

Ich mein, wenn der Bezug nicht an Mitarbeit gekoppelt sein soll, dann müsste man es nicht Bürgergeld, sondern bedingungsloses Grundeinkommen nennen und es müsste jedem zustehen, egal was er verdient oder hat.


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