Star-Ocean schrieb:Die effektivere Methode ist aber das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen macht und Verantwortung für seinen eigenen Weg zu übernehmen.
Das ist ohnehin immer die "Erste-Hilfe" im Wortsinn. Fast alles andere ist stark vereinfacht ausgedrückt aus meiner Sicht einfach nur coping oder venting.
Gerade historisch gewachsene Strukturen und sonstige Aspekte wird man eher schwer in kurzer Zeit massiv (eher über lange Zeit gradual) verändern können. Es mag ein bequemes oder anderweitig ggf. legitimes Frustventil sein auf dieses oder jenes zu schimpfen; man muss sich aber in sehr sehr vielen Konstellationen als arbeitssuchende Person primär selbst helfen oder gewisse Möglichkeiten wahrnehmen, Wege einschlagen.
Ich saß ja auch vor einem kleinen Scherbenhaufen nach diversen Schicksalsschlägen - und Handicaps. Ich hätte beispielsweise das Leben und das schlimme Schicksal verteufeln können (teils ist das subjektiv ja auch legitim oder nachvollziehbar) und teilweise tat ich das auch - aber mir hat niemand den Bewerbungsprozess oder Besserungen sowie Alternativen darin abgenommen. Ich habs trotz Handicaps und etwaiger abstrakter Nachteile geschafft, in Lohn und Brot zu kommen gemäß meiner Präferenzen. Weil ich drangeblieben bin und den Blick weiter gefasst habe.
Das Glück mögen nicht alle haben, das realisiere ich. Für manche gibts (wohnortnah) keine passende oder nachhaltige Jobperspektive. Gut, dann muss man halt weiter suchen und / oder umsatteln. Ob regional oder beruflich. Oft geht das. Oft heißt nicht immer.
Der Punkt ist: Sehr viele Menschen haben einen Spielraum (ob für ihre idealisierten Ziele oder für gangbare Alternativen, Plan B oder C quasi), den sie nicht so optimal ausnutzen. Einen Spielraum, den sie entweder bereits eigentlich kennen oder den sie zumutbar ergründen könnten, aber nicht so effektiv in Angriff nehmen oder überhaupt beschreiten.
Das erinnert mich an so eine Internetgeschichte oder einen Sketch (ich weiß es nicht mehr) wo in einem Cafe jemand in Teilzeit als Barista Kaffee serviert und mit einem Kunden spricht der Student ist und gerade irgendwas studiert. Und dem erzählt man, man selbst würde/wolle Jura studieren. Der Kunde kommt über die Jahre mehrfach vorbei und sinngemäß kommt jedes Jahr die gleiche Story, irgendwann ist der Kunde sogar fertig mit dem Studium. Barista: Ja, Jura, sehr bald, Ziele dies das. Ganz bestimmt bald.
Aber die Person kommt nicht voran.
Wahlweise, weil sie ihre Ziele nicht resolut angegangen ist oder weil sie sich ggf. Niederlage nicht eingestehen kann weil das Ziel nicht mehr wirklich zumutbar erreichbar ist - und man aber auch keine Alternative suchen will. Und so geht in diesem anekdotischen fiktiven, mutmaßlich aber auch irgendwie zugleich realen Beispiel ein Traum und partiell auch eine Existenz zunichte, respektive man hat zwar irgendwo eine berufliche Perspektive in Teilzeit oder so, aber ist damit nicht zufrieden.
Würde ich das alles noch mehr zusammenfassen müssen, so geht es glaube ich darum irgendwann mal den "Absprung" zu schaffen - aus seiner jetzigen Lage der relativen Unzufriedenheit - z.B. der Arbeitslosigkeit oder stagnierenden Perspektive - in eine bessere Lage oder auf einen besseren Weg.