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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

06.10.2024 um 18:07
Zitat von NegevNegev schrieb:Ein Bürgergeld Empfänger würde das Geld wenigstens verkonsumieren. Ein Erbe kauft davon womöglich eine Immobile als Spekulationsobjekt.
Ein Bürgergeldempfänger verkonsumiert aber nur das geschenkte Geld. Ein Erbe schafft dadurch vielleicht wieder weitere Werte, die den Konsum nachhaltig steigern.
Zitat von NegevNegev schrieb:Nur sollte sich dieses Glück jeder aus einer ähnlichen Position heraus erarbeiten können!
Ich denke, die Chancen sind in Deutschland gegeben, womöglich mehr als in vielen anderen Ländern. Und gerade das ist auch wieder etwas problematisch. 56 % aller Schulabgänger möchten studieren, von denen scheitern jedoch 40 % am Abschluss und landen dann im Bürgergeld. Andere Berufszweige kommen dadurch zu kurz und beklagen Mangel an Auszubildende. Und das führt dann automatisch zum letzten von dir aufgeführten Punkt:
Zitat von NegevNegev schrieb:Fachkräftemangel



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06.10.2024 um 18:09
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Es bekommt ja nicht jeder Weiterbildungen finanziert geschweige denn sinnvolle.
Zitat von NegevNegev schrieb:Stellt man sich so einfach vor. Soziale Strukturen müssen aufgegeben werden. Neuanfang. Kosten von Umzug. Da muss schon ein guter Arbeitsvertrag dahinter stehen mit einer Stelle auf ... 2 Jahre. Von Unbefristet darf man ja auch nur noch träumen...
Natürlich gibt es immer besondere Umstände und Ausnahmen von den Ausnahmen, das sind für mich jedoch meistens Ausreden, die am Ende immer nur den eigenen Fortschritt blockieren. Dank des Internets ist Bildung heute zugänglicher als je zuvor. Selbst ohne formale Ausbildung kann sich jeder durch Online-Ressourcen Fähigkeiten aneignen, an Praktika teilnehmen und sich so neue Chancen erarbeiten. Der Wille zur Eigeninitiative spielt hier in Deutschland die entscheidende Rolle und nicht die verfügbaren Möglichkeiten. Das die Startposition im Leben individuell ist, steht auf einem anderen Blatt.

Was die Mobilität betrifft, müssen wir manchmal bereit sein, unsere Komfortzone zu verlassen undggf. unser gewohntes Umfeld, unsere Freunde und Familie zurücklassen, um neue berufliche Möglichkeiten zu ergreifen.

Sicherlich ist der Nahverkehr in ländlichen Regionen nicht optimal, aber man muss auch die wirtschaftliche Realität betrachten, Es ist einfach nicht verhältnismäßig, stündlich Busse in Gebieten verkehren zu lassen, die nur wenige Einwohner haben. Hier steht auch wirtschaftliches Interesse vor dem Bedürfnis von Einzelnen, die sich abgehängt fühlen und hoffen dass der Bus mit der Wahl vom richtigen Bürgermeister vielleicht doch mal wieder öfter kommt auch wenn dieser meistens komplett leer bleibt.


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06.10.2024 um 18:16
Zitat von NegevNegev schrieb:Stellt man sich so einfach vor. Soziale Strukturen müssen aufgegeben werden. Neuanfang. Kosten von Umzug. Da muss schon ein guter Arbeitsvertrag dahinter stehen mit einer Stelle auf ... 2 Jahre. Von Unbefristet darf man ja auch nur noch träumen...
Natürlich. Bitte meinen Traumberuf in 5min ÖPNV Reichweite.
Leuts. Es gibt sowas wie eine Eigenverantwortung für das eigene Leben. Und wenn notwendig gehört auch ein Umzug dazu. Eigenverantwortung sollte eine Selbstverständlichkeit sein.


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06.10.2024 um 18:18
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Die effektivere Methode ist aber das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen macht und Verantwortung für seinen eigenen Weg zu übernehmen.
Das ist ohnehin immer die "Erste-Hilfe" im Wortsinn. Fast alles andere ist stark vereinfacht ausgedrückt aus meiner Sicht einfach nur coping oder venting.

Gerade historisch gewachsene Strukturen und sonstige Aspekte wird man eher schwer in kurzer Zeit massiv (eher über lange Zeit gradual) verändern können. Es mag ein bequemes oder anderweitig ggf. legitimes Frustventil sein auf dieses oder jenes zu schimpfen; man muss sich aber in sehr sehr vielen Konstellationen als arbeitssuchende Person primär selbst helfen oder gewisse Möglichkeiten wahrnehmen, Wege einschlagen.

Ich saß ja auch vor einem kleinen Scherbenhaufen nach diversen Schicksalsschlägen - und Handicaps. Ich hätte beispielsweise das Leben und das schlimme Schicksal verteufeln können (teils ist das subjektiv ja auch legitim oder nachvollziehbar) und teilweise tat ich das auch - aber mir hat niemand den Bewerbungsprozess oder Besserungen sowie Alternativen darin abgenommen. Ich habs trotz Handicaps und etwaiger abstrakter Nachteile geschafft, in Lohn und Brot zu kommen gemäß meiner Präferenzen. Weil ich drangeblieben bin und den Blick weiter gefasst habe.

Das Glück mögen nicht alle haben, das realisiere ich. Für manche gibts (wohnortnah) keine passende oder nachhaltige Jobperspektive. Gut, dann muss man halt weiter suchen und / oder umsatteln. Ob regional oder beruflich. Oft geht das. Oft heißt nicht immer.

Der Punkt ist: Sehr viele Menschen haben einen Spielraum (ob für ihre idealisierten Ziele oder für gangbare Alternativen, Plan B oder C quasi), den sie nicht so optimal ausnutzen. Einen Spielraum, den sie entweder bereits eigentlich kennen oder den sie zumutbar ergründen könnten, aber nicht so effektiv in Angriff nehmen oder überhaupt beschreiten.

Das erinnert mich an so eine Internetgeschichte oder einen Sketch (ich weiß es nicht mehr) wo in einem Cafe jemand in Teilzeit als Barista Kaffee serviert und mit einem Kunden spricht der Student ist und gerade irgendwas studiert. Und dem erzählt man, man selbst würde/wolle Jura studieren. Der Kunde kommt über die Jahre mehrfach vorbei und sinngemäß kommt jedes Jahr die gleiche Story, irgendwann ist der Kunde sogar fertig mit dem Studium. Barista: Ja, Jura, sehr bald, Ziele dies das. Ganz bestimmt bald.

Aber die Person kommt nicht voran.

Wahlweise, weil sie ihre Ziele nicht resolut angegangen ist oder weil sie sich ggf. Niederlage nicht eingestehen kann weil das Ziel nicht mehr wirklich zumutbar erreichbar ist - und man aber auch keine Alternative suchen will. Und so geht in diesem anekdotischen fiktiven, mutmaßlich aber auch irgendwie zugleich realen Beispiel ein Traum und partiell auch eine Existenz zunichte, respektive man hat zwar irgendwo eine berufliche Perspektive in Teilzeit oder so, aber ist damit nicht zufrieden.

Würde ich das alles noch mehr zusammenfassen müssen, so geht es glaube ich darum irgendwann mal den "Absprung" zu schaffen - aus seiner jetzigen Lage der relativen Unzufriedenheit - z.B. der Arbeitslosigkeit oder stagnierenden Perspektive - in eine bessere Lage oder auf einen besseren Weg.


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06.10.2024 um 18:23
Zitat von ToxidToxid schrieb:56 % aller Schulabgänger möchten studieren, von denen scheitern jedoch 40 % am Abschluss und landen dann im Bürgergeld.
Klar, nach einem gescheiterten Studium muss man sich neu orientieren und das man da erst mal Bürgergeld beantragen muss, dürfe normal sein. Aber die Verbindung, die du hier konstruieren willst, klappt nur dann, wenn diese jungen Leute länger in diesem System bleiben.

Belege.
Zitat von CachalotCachalot schrieb:Eigenverantwortung sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Nur wenn es Jobs gibt.


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06.10.2024 um 18:25
Zitat von NegevNegev schrieb:Was ist mit den Menschen die keine Arbeit finden?
Da müsste der Staat Geld in die Hand nehmen und versuchen diese Menschen zu qualifizieren. Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren verändert, schon im einfachsten Job muss man heutzutage Computerkenntnisse besitzen. Und als unqualifizierter Bürgergeldempfänger kann man dementsprechend auch nicht mehr als Mindestlohn verlangen. Nach erfolgter Weiterbildung darf man da auch mal etwas mehr fordern dürfen! Es gibt da Angebote für Arbeitnehmer und auch Arbeitgeber, die mMn gefördert werden sollten z.B. die "Förderung von Langzeitarbeitslosen" ...
Sie wollen langzeitarbeitslosen Menschen beziehungsweise Menschen, die schon sehr lange Arbeitslosengeld II beziehungsweise Bürgergeld beziehen, die Chance auf einen neuen Job bieten.
Förderung: Teilhabe am Arbeitsmarkt
Sie wollen eine Person einstellen, die über 25 Jahre alt ist, die seit mindestens 6 Jahren nicht (oder nur kurz) gearbeitet und in dieser Zeit Arbeitslosengeld II beziehungsweise Bürgergeld bezogen hat. Wir können Sie mit folgenden Förderleistungen unterstützen:

Lohnkostenerstattung
Wir bezuschussen in den ersten 5 Jahren der Beschäftigung Ihre Lohnkosten: in den ersten 2 Jahren zu 100 Prozent ab dem dritten Jahr: jährlich um 10 Prozentpunkte abnehmend von 90 bis 70 Prozent.

Ganzheitliche beschäftigungsbegleitende Betreuung (Coaching)
Wir übernehmen die Coaching-Kosten während der geförderten Beschäftigung. Das Coaching hilft dem Beschäftigten, sich insbesondere an den Arbeitsalltag zu gewöhnen.

Weiterbildungskosten
Wir können die Kosten für erforderliche Weiterbildungen während der geförderten Beschäftigung in Höhe von bis zu 3.000 Euro erstatten. Das gilt auch für innerbetriebliche Weiterbildungen.

Praktikum
Sie sollten den geförderten Beschäftigten während der geförderten Beschäftigung auch Praktika bei einem anderen Arbeitgeber ermöglichen. Falls Sie ein Praktikum für die geförderten Beschäftigen planen, müssen Sie vorab das Jobcenter darüber informieren.
Quelle:
https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-von-langzeitarbeitslosen

-> unter diesem Link sind auch Förderangebote für Geflüchtete und Menschen mit Behinderung zu finden!

Voraussetzung - man muss die ausgestreckte helfende Hand des Staates annehmen!


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06.10.2024 um 18:28
Wer will das denn eigentlich noch mit den 1000 €? Hab gerade im Videotext gelesen, SPD ist dagegen. FDP sicherlich auch; mal wieder ne grüne Idee?


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06.10.2024 um 18:32
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:Wer will das denn eigentlich noch mit den 1000 €? Hab gerade im Videotext gelesen, SPD ist dagegen. FDP sicherlich auch; mal wieder ne grüne Idee?
Es war ein Zugeständnis der SPD an Robert Habeck, obwohl sie es selbst gar nicht wollte. Es ist Bestandteil des Gesamtpaketes zur Änderung des Bürgergeldes. Also ja, eine Idee um die Grünen milde zu stimmen. Erfinder ist aber Enzo Weber, Wirtschaftsprofessor an der Universität Regensburg.


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06.10.2024 um 18:37
@Warden

Ich denke, die meisten Menschen die langzeitarbeitslos sind wissen das mit der Eigenverantwortung ganz genau und ich bin mir sicher viele würden das auch gerne ändern, aber der Antrieb oder das bestärkende Umfeld fehlen einfach und so bleiben sie in ihrer Wohlfühlblase gefangen.

Das Internet ist hier Fluch und segen zu gleich. Man kann sich in einem Jahr Bürgergeld wunderbar passable Grundkenntnisse im Programmieren, E-Commerce oder Projektmanagement aneignen. Wenn einem so IT, Büro Sachen nicht liegen kann könnte sich ja immer noch in einem Handwerksbetrieb, Krankenhaus oder Tierheim für ein Praktikum melden. Dort würden sie einen mit offenen Armen empfangen und wären dankbar für jede noch so winzige Unterstützung.

Aber was vermutlich oft passiert: Socialmedia, Youtube, Games etc. werden stundenlang konsumiert, bis das Gehirn völlig vernebelt ist. Und ein Jahr später steht man immer noch genau da, wo man angefangen hat – festgetreten im selben Morast, ohne auch nur einen Millimeter vorwärts gekommen zu sein, obwohl man ja eigentlich da raus wollte.
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:Wer will das denn eigentlich noch mit den 1000 €? Hab gerade im Videotext gelesen, SPD ist dagegen. FDP sicherlich auch; mal wieder ne grüne Idee?
Damit dürftest du richtig liegen. Alleine das Wort "Arsch-Hoch-Prämie" signalisiert mir schon Denkprozesse auf RTL2-Reality-TV-Niveau:
Kritik an der so genannten „Arsch-Hoch-Prämie“ in Form von 1000 Euro Bonus kommt nun auch aus den Reihen der SPD-Fraktion. Damit bahnt sich ein handfester Zoff zwischen SPD und Grünen an, deren Wirtschaftsminister die Reform im Kabinett durchgedrückt hatte- gegen den Willen von SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article253858376/Ausdruecklicher-Wunsch-von-Habeck-SPD-Fraktion-will-Praemie-fuer-Buergergeld-Empfaenger-stoppen.html


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06.10.2024 um 18:53
In meck-pomm bekommen Sozialhilfeempfänger jetzt auch den Urlaub bezuschusst…
Die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern zahlt jedem Familienmitglied bis zu 30 Euro Urlaubs-Zuschuss pro Tag. Maximale Feriendauer: sieben Übernachtungen.

„So kann eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern zum Beispiel für eine Woche eine Förderung in Höhe von 840 Euro erhalten“, so Sozialministerin Stefanie Drese (47, SPD).

Voraussetzung für eine Förderung u.a.: Mindestens eines der teilnehmenden Familienmitglieder muss Bürgergeld, Sozialhilfe, Wohngeld, den Kinderzuschlag und bzw. oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen. Und: Die Familien müssen in Meck-Pomm wohnen.
Quelle: https://www.bz-berlin.de/deutschland/stuetze-empfaenger-urlaub-zuschuss


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06.10.2024 um 18:59
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Ich denke, die meisten Menschen die langzeitarbeitslos sind wissen das mit der Eigenverantwortung ganz genau und ich bin mir sicher viele würden das auch gerne ändern, aber der Antrieb oder das bestärkende Umfeld fehlen einfach und so bleiben sie in ihrer Wohlfühlblase gefangen.

Das Internet ist hier Fluch und segen zu gleich. Man kann sich in einem Jahr Bürgergeld wunderbar passable Grundkenntnisse im Programmieren, E-Commerce oder Projektmanagement aneignen. Wenn einem so IT, Büro Sachen nicht liegen kann könnte sich ja immer noch in einem Handwerksbetrieb, Krankenhaus oder Tierheim für ein Praktikum melden. Dort würden sie einen mit offenen Armen empfangen und wären dankbar für jede noch so winzige Unterstützung.

Aber was vermutlich oft passiert: Socialmedia, Youtube, Games etc. werden stundenlang konsumiert, bis das Gehirn völlig vernebelt ist. Und ein Jahr später steht man immer noch genau da, wo man angefangen hat – festgetreten im selben Morast, ohne auch nur einen Millimeter vorwärts gekommen zu sein, obwohl man ja eigentlich da raus wollte.
Da ist wohl was dran. Aber ich hab irgendwie beides geschafft: Zugegeben war nach einigen Monaten (ich war ca. insgesamt 2 Jahre auf der Suche, aber nicht am Stück sondern in zwei Teile aufgeteilt, dazwischen war eine temporäre Sache) der Schlafrhythmus etwas 'anders' wenn man keinen festen Tagesrhythmus mehr hat und dazu neigt eben mit Social Media usw. den Tag zu füllen.
Zugleich habe ich aber immer auch im Netz nach Stellen geschaut und mich beworben und gewisse Vorgaben (paar Bewerbungen im Monat) meist immer übertroffen. Es gab damals im "Jugend-Jobcenter" dann diverse Maßnahmen über externe Träger usw. Da übt man mitunter Bewerbungen schreiben oder sonstige Skills je nach eigenem Hintergrund und Defiziten. Feedback war immer von den Dozenten: "Ja also Ihre Anschreiben sind sehr gut!"

Heißt also: Viel beworben und gute Anschreiben - trotzdem Frustmomente weil oft wg. Handicaps (einzelne Schlüsselnoten schlecht bis nur mittelmäßig, schlechtere Leistung in Schule wg. diversen Schicksalsschlägen) usw. Absagen kamen. Ich realisiere gerade, wo ich so darüber nachdenke, dass es gerade bei negativen Erfahrungen (seien es viele Absagen und / oder längere Phase der Arbeitslosigkeit wo man ggf. irgendwann an sich selbst oder der Lage verzweifeln könnte) irgendwie sau wichtig ist, die Flinte nicht ins Korn zu werfen und dranzubleiben. Auch wenn das am Ende immer individuell ist habe ich bei mir gemerkt, dass sich das ausgezahlt hat (trotz auch viel Social Media usw. - alles eine Frage der Einteilung).

Für mich war gerade damals als junger Erwachsener wichtig, nicht zu lange darin zu verweilen, da du theoretisch mit fortwährendem Verbleib darin halt für den Arbeitsmarkt immer unlukrativer wirst, es sei denn du wertest dann irgendwie den Lebenslauf auf oder bewirbst dich zumindest aus Arbeit heraus, z.B. Teilzeitjob oder Praktikum. Ich habe also sinngemäß das Prinzip "Gefahrenbremsung" angewandt: Lieber sofort und jetzt viel investieren und den Absprung früh schaffen als sich Zeit zu lassen und dann ins schludern zu kommen.

Ich bin so gesehen sau froh, so viel Energie investiert und Willen aufgebracht zu haben. Ich will mir nicht ausmalen welche Wendungen oder Wege mein Leben genommen hätte, wenn ich ggf. aus dem (auch damals mentalen) Loch nicht rausgekommen wäre weil sich das ja abstrakt auch noch Teufelskreis-ähnlich verstärken kann in den runterziehenden Wirkungen. Andererseits muss ich auch klipp und klar sagen, dass ich dankbar war in der Form abgesichert gewesen zu sein, dass ich mich de-facto in Vollzeit auf die Bewerbungssuche konzentrieren konnte und zugleich noch viel Freizeit mitnehmen konnte. Das ist halt schon irgendwo Luxus, die soziale Absicherung in Deutschland. Zumindest war sie das für mich in meiner individuellen Konstellation damals.

Wir können, denke ich, irgendwo als Land irgendwie auch ein bisschen Stolz auf so einen Standard oder Luxus sein, wenn man denn mit ganz anderen Ländern mal vergleichen will. Meine Grundbedürfnisse waren zumindest gedeckt und ich musste nicht beim Discounter im Container nach Essen suchen oder tagsüber Pfandpflaschen sammeln, was manche Rentner hingegen wiederum augenscheinlich müssen.

Es ist also so gesehen für temporäre Arbeitssuche eine super Sache. In anderen Fällen wirds leider für manche zum bewussten "Lebensstil".


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06.10.2024 um 19:06
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:In meck-pomm bekommen Sozialhilfeempfänger jetzt auch den Urlaub bezuschusst…
Wenn es sich um Familien handelt. Und nur für Einrichtungen unter entspr. Trägerschaft. Und wie du selbst schreibst: das gilt im Grunde für alle armen Familien, nicht nur Sozialhilfeempfänger.
Finde ich gut und richtig so.


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06.10.2024 um 19:19
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:In meck-pomm bekommen Sozialhilfeempfänger jetzt auch den Urlaub bezuschusst…
Zitat von paxitopaxito schrieb:im Grunde für alle armen Familien, nicht nur Sozialhilfeempfänger.
Finde ich gut und richtig so.
Werden vergleichbare steuerzahlenden Familien um 840€ auch entlastet? Dann wäre es nicht nur richtig, sondern auch gerecht.


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06.10.2024 um 19:25
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Natürlich gibt es immer besondere Umstände und Ausnahmen von den Ausnahmen, das sind für mich jedoch meistens Ausreden, die am Ende immer nur den eigenen Fortschritt blockieren.
Nun aus der Sicht von unbeteiligten lässt sich so manches als Ausrede betrachten....
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Was die Mobilität betrifft, müssen wir manchmal bereit sein, unsere Komfortzone zu verlassen undggf. unser gewohntes Umfeld, unsere Freunde und Familie zurücklassen, um neue berufliche Möglichkeiten zu ergreifen.
Warum sollte man die Kinder/Enkelkinder zurücklassen? Warum den arbeitenden Partner/in verlassen müssen. Das ist tatsächlich ein Punkt bei dem ich z.b. meine Grenze setze. Probleme damit 1 oder 2 Stunden zur Arbeit zu fahren habe ich nicht aber in eine andere Region ziehe ich sicherlich nicht. Abgesehen weiß ja keiner ob man im neuen Job auch bleibt oder mal wieder nur die Ferienvertretung ist...


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06.10.2024 um 19:26
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Werden vergleichbare steuerzahlenden Familien um 840€ auch entlastet?
Jepp, siehe:
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:Voraussetzung für eine Förderung u.a.: Mindestens eines der teilnehmenden Familienmitglieder muss Bürgergeld, Sozialhilfe, Wohngeld, den Kinderzuschlag und bzw. oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz



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06.10.2024 um 19:31
Zitat von paxitopaxito schrieb:Jepp, siehe:
Ich meinte alle Familien die keine dieser Leistungen in Anspruch nehmen! Oder machen die kein Urlaub?
Außerdem interessiert mich die gesetzliche Grundlage dieses Zuschusses...
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Warum sollte man die Kinder/Enkelkinder zurücklassen? Warum den arbeitenden Partner/in verlassen müssen. Das ist tatsächlich ein Punkt bei dem ich z.b. meine Grenze setze.
Na ja, Steuerzahler die den Spass finanzieren, lassen auch ihre Familien lange am Tag zurück...aber das zählt nicht, Arbeiter sind nicht beachtenswerte untere Kaste!


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06.10.2024 um 19:34
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Na ja, Steuerzahler die den Spass finanzieren, lassen auch ihre Familien lange am Tag zurück...aber das zählt nicht, Arbeiter sind nicht beachtenswerte untere Kaste!
Ah ok du hast also Kinder und Enkel und kannst das nachvollziehen?
Den letzten Part kannst du von mir aus anderen unterjubeln aber nicht mir.


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06.10.2024 um 19:35
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich meinte alle Familien die keine dieser Leistungen in Anspruch nehmen! Oder machen die kein Urlaub?
Außerdem interessiert mich die gesetzliche Grundlage dieses Zuschusses...
Vielleicht kann man es steuerlich geltend machen, so als Freibetrag von 840 Euro Urlaubspauschale für alle. Das wäre ja mal was. Fahre nächste Woche Schiff, wären dann 7 Tage a 30 Euro, macht dann 420 Euro für zwei Personen. Und im November dann nochmal das gleiche. :D


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06.10.2024 um 19:36
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich meinte alle Familien die keine dieser Leistungen in Anspruch nehmen!
Die sind dann nicht mehr vergleichbar. Gut, es gibt sicher Familien die Ansprüche hätten und diese nicht wahrnehmen (aus welchen Gründen auch immer). Das ist ein Zuschuss um armen Familien Urlaub in bestimmten Einrichtungen zu ermöglichen, nicht allen Familien den Urlaub zu finanzieren.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Außerdem interessiert mich die gesetzliche Grundlage dieses Zuschusses...
Bütte: http://www.lagus.mv-regierung.de/static/LAGUS/Inhalte/Seiten/F%C3%B6rderungen/MV/Familie/Familienerholung/Dokumente/Richtlinie%20Familienerholung.pdf


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06.10.2024 um 19:39
Zitat von ToxidToxid schrieb:Vielleicht kann man es steuerlich geltend machen, so als Freibetrag von 840 Euro Urlaubspauschale für alle.
Es gibt die Erholungsbeihilfe, also steuer- und sv freier Zuschuss durch Arbeitgeber.


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