Kies-Richard schrieb:Das Bedingungslose Grundeinkommen würde erst zu Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt und dann zur drastischen Preissteigerung führen. Es reicht doch schon wenn sich nur 5 Millionen Menschen bei einem BGE überlegen noch arbeiten zu gehen. Manche wollen gar nicht mehr arbeiten, andere ein Sabbatjahr einlegen und dann einen Nebenjob ausführen, andere nur noch Schwarz arbeiten. Viele dieser Leute arbeiten im Dienstleistungsbereich. Diese Stellen bleiben unbesetzt, Arbeitgeber müssen den Lohn erhöhen, die Preise für Dienstleistungen steigen drastisch. Der Herrenhaarschnitt beim Friseur kostet dann nicht 20 Euro, sondern 80 Euro.
Ich kann dich versteh sehe es aber komplett anders.
Begründung:
Arbeitsmarkt: Ein Mangel an Fachkräften herrscht jetzt schon, ein ständiges Abwerben von guten Leuten ist seit Jahren Praxis. Von 5,5 Millionen Arbeitslosen könnten sicher 50% sofort in den Arbeitsmarkt einsteigen wenn sie denn wollten. Nebenjob würden wegfallen, wenn die AN das BGE erhalten. Somit entstehen neue Arbeitsplätze die bisher mit Halbstellen gefüllt sind. Schwarzarbeiten hätte keine Vorteil mehr wenn neben der eigentlichen Arbeit noch das BGE hinzukommt. Das Nabenbei dazuverdienen ist ja dem Eindruck und der Tatsache geschuldet im eigentlichen Arbeitsverhältnis zu wenig zu bekommen. Gerade die AN in den dienstleistungen hätten massiv an Konsummöglichkeit gewonnen. Auf einen Schlag 50-100% mehr Konsumkapital. Somit lohnt erst recht eine 25 Stunde stelle für 1000,-€ oder eine 35 Stnden stelle für 1650€ anzinehmen und dennoch zeit für familie zu haben weil noch 1000 hinzukommen.
Preissteigerung: Hier gibt es diverse politische und kartellrechtliche möglichkeiten, auch wenn die studien dies schon berücksichtigt haben und ebenso von einer Preis anpassung ausgehen. Aber selbst bei den beispielhaften zu erwartenden 10-15 % bei Lebensmitteln wären wir in D immer noch weit unter den Lebensmittelpreisen anderer Länder.
Kosten der dienstleistung: Du missverstehst, dass jeder die BGE bekommt und dies ein sich tragendes Konstrukt sein kann. Wenn du forderst das dein Herrschnitt weiter 20,-€ kosten soll und am besten nur 18 ,-€ weil du ja deinen Kopf nicht gewaschen bekommst dann würde es auch ohne BGE nicht klappen da durch den gesetzlichen Mindestlohn sowie Nebenkosten die Rechnung jetzt schon nicht aufgeht. Wobei ich gestehen muss, das ich dann eine Sinnvolle Erhöhung von 20 ,-auf 30-35 € sogar für mehr als angemessen halten würde. Nehme das Beispiel Schweiz als Beispiel für Lohn zu Lebensunterhalt. Alles ist terer dort alles, aber s funktioniert seit Ewigkeiten sehr gut und stabil.
Kies-Richard schrieb:Es dauert dann auch nicht lange bis sich dann ersten beschweren werden dass 1000 Euro BGE bei den Preisen zu wenig und "unmenschlich" ist. Wenn die 50qm dann über 1000 Euro, der Döner 17,50 und die Nagelpflege 150 Euro kosten, dann werden 1000 Euro schnell sehr wenig. Dann bist du mit läppischen 1000 Euro schnell am Existenzminimum.
Der Staat bezahlt sich trotzdem dumm und dappig und der gesamte Staatshaushalt (und noch mehr) geht für das BGE drauf. Nebenbei macht sich auch noch die ganze Welt auf nach Deutschland um das BGE abzugreifen und im Heimatland zu investieren.
Das ist ein Gesellschaftliche Frage, die du zu rechts ansprichst. Ich persönlich finde die Leistungen jetzt schon zu hoch, denn daraus entstehen ja erst die Effekte und aussagen "Arbeiten lohnt nicht mehr". Dies würde ebenso mit dem BGE eliminiert, denn es gibt einen Leistung fürs nichtstun außer man ist halt berechtigt. Mehr Sozial geht nicht. Wer aber normal denkt und nicht strunzfaul ist geht arbeiten und hat das BGE obendrauf.
Dein Argument verteidigt also nur die Faulen, auch wenn du es anders meinen wirst. Das BGE müsste Rechtlich so abgestimmt und sauber sein, dass es keine Anpassung nötig macht.
Deine preisspirale hast du für deine Argumentation sicher extrems schlecht ausgelegt. Was dein Argument nicht stützt das es völlig überzeichnet ist. Der Markt reguliert sich sehr gut selbst, wenn nicht negativ durch Politik eingegriffen wird. Döner für 17,50€ wird nicht kommen. Und wenn essen die Menschen diesen nicht mehr und er wird billiger. Ich kann diese Totschlagargumentation nicht teilen, tut mir Leid.
Der Staat investiert nur einen Bruchteil der aktuellen Kosten da eine reinvestierung der konsumsteuern einher geht. Dies ist jetzt nur in viel kleinrem anteil der Fall, da die Leistungen für nichterbringen höher sind. und Erbringer von Leistung weniger konsumieren.
capspauldin schrieb:Das BGE ist eins, unfair. Der Staat kauft sich frei von jeglicher Fürsorgepflicht. "Ok dann erhalten zb Schwerbehinderte ein höheres BGE", da fängt es an, da hat jemand das Prinzip des BGE nicht verstanden.
Das ist totaler negativer Quatsch. Mehr fairnis als jedem das selbe geben gibt es nicht! Und dem das gerechte selbe nicht reicht geht arbeiten und hat eine Lohn für sienen aufwand. Meine Meinung.
Also Unfair ist mMn das falscheste Wort dafür überhaupt. Aber gern weiter diskutieren. Spannendes Thema.