@Kältezeit Patriotismus =/= Nationalismus.
Nationalismus =/= Chauvinismus.
Chauvinismus =/= Patriotismus.
Darüberhinaus kann man Nationalismus mit Sozialismus kombinieren, muss es aber nicht.
Und einfach zu sagen, dass jeder Patriot rechts sei, ist einfach schlichtweg falsch.
Nordkorea ist ein """"linker"""" Staat, dem einen unglaublichen Patriotismus innewohnt.
Worauf man als Deutsche/r stolz sein kann?
Erstmal nichts, da gebe ich dir recht.
Deutschland, als Land für sich, entfacht in mir keine Vaterlandsliebe.
Aber im Vergleich und Abgleich der Länder sehe ich, warum ich "stolz" sein kann.
Für die Freiheiten, die wir haben. Die Möglichkeiten, die uns geboten werden.
Darauf, dass ich nicht jeden Tag über religiös-motivierte Anschläge in der Zeitung lesen muss, weil es dieses Land ein stabiles Klima fördert und braucht.
Darauf, dass Frauen, Schwule und auch ethnische Gruppen und Minderheiten nicht diskriminiert werden dürfen und geschützt sind.
Darauf, dass es kein Kastensystem gibt, dass wir frei wählen dürfen, nicht verfolgt werden dürfen.
Darauf, dass ich hier ultimative, vernichtende Kritik an meinen politischen Wegweisern üben kann, ohne dass ich gesteinigt werde.
Würde das alles auf das Dritte Reich zutreffen? Überhaupt nicht.
Also ist für mich die Differenzierung zwischen dem damaligen Patriotismus und dem heutigen Patriotismus unabdingbar.
Daher definiert sich ein anderer Patriotismus: Der Verfassungspatriotismus.
Verfassungspatriotismus ist ein staatsbürgerschaftliches Konzept, das sich als Alternative zum ethnischen Staatsverständnis sieht. Die Staatszugehörigkeit beruht diesem Konzept zufolge auf gemeinsamen politischen Werten wie Demokratie und Meinungsfreiheit statt auf Abstammungs- oder Sprachgemeinschaften.
Verfassungspatriotismus baut auf einem republikanischen Nationsverständnis auf. Dieses geht davon aus, dass die Nation eine durch gemeinsamen Willen und eine gemeinsame Geschichte zusammengehaltene Gemeinschaft von Menschen sei. Diese sehen sich untereinander als frei und gleich an.
Das ist es, was ich mit dem Patriotismus verbinde, wenn ich über Deutschland nachdenke.
Das ist der Patriotismus, den ich an mancher Stelle vermisse, an anderer Stelle wünschen würde.
Lustigerweise umfasst dieses Verständnis innerhalb des Gedankens binnen Sekunden aber noch viel mehr Menschen als die 80mille, die hier leben.
Ich bin Europaer und liebe dieses 500 Millionen Volk. Wir einen uns, idealerweise und mit rosaroter-Politikbrille auf der Nase, eben in diesen Werten und wollen diese schützen und erhalten.
Und noch weiter, bis übern großen Teich, runter, rüber, und rauf, überall auf der Welt, wo Menschen diese freiheitlichen Bestrebungen fühlen und bewirken: Sie, andere, unterdrückte Menschen, gehören auch zu meinen Verständnis und der ur-eigenen Begründung des Wortes "deutsch": Dem Volke zugehörig; nicht durch Sprache oder geologischer Nähe, aber durch Werte und Bestreben.
Also warum gibt es Idioten, die das Dritte Reich verharmlosen?
Keinen Schimmer.
Falsche Erziehung, zu viel Schlaf im Geschichtsunterricht, purer Fremdenhass, damit man sich nicht mit seinen eigenen Problemen auseinandersetzen muss?
Was ich sehe, und wo viele nicht mit mir übereinstimmen werden, ist die historische Kaskade.
Aber es ist viel mehr ein Erklärungsansatz als eine Relativierung von Verbrechen; viel mehr ein Versuch des Gleichnis, um zu zeigen, dass sich Geschichte wiederholt.
1. WK und alleinige Kriegsschuld Deutschlands, Weimarer Republik und Hyperinflation, technischer Fortschritt und antiquiertes Denken - das ist das Klima, wo dieser Käse wachsen konnte.
Und in diesem historischen Kontext, da müsst ihr endlich mal erkennen, hat die NSDAP tatsächlich etwas geändert. Sie hatten Lösungskonzepte und konnten Deutschland aus einer Krise führen. Sie haben die Unregierbarkeit der Weimarer Republik ausgemerzt und konnten eine Richtung einschlagen, die Besserung versprach... indem sie anderen Leiden brachte.
Leider kam es so, wie wir heute in den Geschichtsbüchern nachlesen können.
Das ganze macht nichts besser. Es kann auch niemals als Relativierung der Gräuel herhalten.
Aber es kann uns als Lektion dienen. Als Chance, etwas besser zu machen und dafür zu sorgen, dass sich die Verbrechen der Vergangenheit niewieder irgendwo auf der Erde wiederholen.
Doch jetzt haltet mal inne... und schaut euch um.
Und erkennt, dass sich der Kreis wieder schließt. Täglich. Weltweit.
Vielleicht ist dieses dumme Identifikation mit dem Dritten Reich auch nur ein Protest, Ausdruck des Unmutes, ausgedrückt mit den Mitteln eines rebellierenden Teenagers.
Diese reichs-agers lehnen womöglich die Demokratie ab, da sie ihnen zu langsam ist.
Damit haben sie auch recht, Demokratien sind langsam, Diktaturen sind schnell. Aber das ist ja aus einem bestimmten Grund so: Damit sich eben Geschichte nicht wiederholt.
Also:
Im Unterricht geschlafen.
Einfach dumm.
Antidemokratisch, politikverdrossen.
Oder, und das ist das Schlimme in der gesellschaftlichen Debatte, die zur Zeit in D. läuft: Zu oft in die rechte Ecke abgedrängt, weil
Kritik = Fremdenhass
Patriotismus = Fremdenhass
Ablehnung und Angst, geäußert von "Reichsbürgern" und "besorgten Bürgern" = Rechts
und was rechts ist.... ist IMMER GLEICH Nazi... nicht.