-VOLLSTRECKER- schrieb:Ich beneide die Amerikaner für einen Präsidenten, der für das Wohl und den Vorteil des eigenen Volkes und Landes arbeitet. Davon können wir nur träumen, vor allem da wir wieder die Sozen in der Regierung haben die gegen das eigene Volk und gegen das eigene Land arbeiten und lieber Radwege in Peru mit unserem Steuergeld finanzieren, statt unsere Schulen und Brücken zu sanieren und in Ordnung zu halten.
Ist das wirklich dein Empfinden? Ich finde die Haltung immer skeptisch. Vielleicht kannst du anhand meiner Gedankengänge die Skepsis nachvollziehen:
Für mich hat Personenkult zumeist etwas Skeptisches. Weil es meiner Meinung nach schnell nach hinten losgehen kann, wenn Inszenierer und Prahler Leute in falsche Sicherheiten wägen wo man dann einzelne Aspekte sehr positiv sieht aber nicht auch die möglichen oder objektiven schadhaften Folgen einer "Abrisshammer-Politik" wahrnimmt. Ist so ein bisschen wie schönsaufen/schönreden?
Zugleich frage ich mich offen wie überdrüssig man der eigenen Politik gegenüber sein kann, wenn man politischen Parteien - auch wenn es nicht die Lieblingspartei ist - zu unterstellen, man würde gegen 'das' eigene Volk und das eigene Land arbeiten. Klar ist unsere Infrastruktur ausbaufähig. Ich kann theoretisch immer überall Relativierungen oder Prioritäten ableiten. Aber auch Entwicklungshilfe und Co. kann einen Beitrag leisten von dem das eigene Land profitieren kann - und wenn es nur Stumpf ein Mittel der Außenpolitik wird um bei anderen Fragen druck aufzubauen weil man die Gelder streichen kann (zack, schon wird aus einem schlichten Radweg oder sonstigen Initiatien sonst wo, die für manche nur unnötig Geld kosten, auf einmal ein Mittel der Außen- und Einflusspolitik). Alternativ stabilisiert man andere Regionen wo mehr Not leidet mit Geld und die dann kommen z.B. weniger Flüchtlinge auch zu uns. Win / win, theoretisch weil man nicht fliehen muss, auf dem Weg Dinge riskiert bzw. seine Heimat nicht definitiv zurücklassen muss. Also auch ein möglicher Nutzen. Manchmal hilft es bei allen Baustellen im Land, die Dinge von einer anderen Seite zu betrachten.
Am Ende decken Parteien primär auch Wählersegmente - also Teile der Bevölkerung, des Volkes - ab in dessen Sinne sie Politik versuchen (meist dann im Kompromiss mit anderen Parteien und anderen äußeren Faktoren).
Ich sehe da immer dann ein Missverhältnis: Den eigenen Idolen unterstellt man nur noch Milch und Honig, den anderen einseitig nur noch Gift und Galle. Die Nuancen und Differenzierungen gehen verloren. Was meinst du? Kannst du das nachvollziehen?Ich sage ja gar nicht, dass man SPD-Fan oder so sein muss. Und ich glaube, dass man vereinzelt auch positive Aspekte einer trumpschen Politik ableiten kann - kommt halt drauf an wer man in USA ist, wer davon profitieren könnte. Andere profitieren halt nicht. Ich kann wie gesagt manchen Unmut auch über Dinge nachvollziehen.
Aber: Ich finde halt nur die Grundhaltung dennoch sehr tückisch. Bzw. auch ein Wording. Weil man dann schnell dazu neigt in Filterblasen abzudriften. Ob das dann auf Dauer gut für eine Wahrnehmung (ungeachtet eigener Meinungspunkte) wäre, zweifle ich in der Regel eher an, als daraus viele positive Dinge mitzunehmen.