Donald Trump: 45. & 47. Präsident der USA

MoltoBene schrieb:Und euch alle hier wird er auch noch lange verfolgen, der Orange Man. Wann gab es mal jemanden in der Geschichte, der dermaßen polarisiert hat. In dieser Hinsicht hat er auf jeden Fall auch Geschichte geschrieben.

Stimmt, negative Geschichte. Die US-Historiker, die regelmäßig Rankings der Präsidenten veröffentlichen, bewerten Trump jedenfalls als einen der schlechtesten Präsidenten aller Zeiten. Aber gut, daran sind sicher auch die radical left Democrats, die Medien und Hollywood schuld.

Quiron schrieb:Tu also nicht so, als wäre Trump ein Problem vor allem für die Demokraten. Ich behaupte sogar, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen wären die Chancen der Demokraten größer, wenn der Gegenkandidat Donald Trump hieße, egal, mit welchem Kandidaten sie selbst antreten würden. Niemand mobilisiert die demokratische Wählerschaft so wie Trump, und ebenso ist Trump nämlich auch für viele Konservative nicht wählbar.

Ich würde DeSantis auch deutlich mehr Chancen einräumen als Trump.

DeSantis mag inhaltlich vielleicht gar nicht weit von Trump entfernt sein, aber er ist jünger, intelligenter und charismatischer als dieser Poltergeist und könnte deswegen sicherlich auch bei den Moderaten vernünftig punkten. Mal ganz davon abgesehen, dass DeSantis zumindest nach allem, was öffentlich bekannt ist, quasi keinerlei Dreck am Stecken hat.

calligraphie schrieb am 11.08.2022:Die Inanspruchnahme des 5. Zusatzartikels darf später einem potenziellen Angeklagten in keiner Weise von der Staatsanwaltschaft zum Nachteil ausgelegt werden

Ich bin für eine Ausnahme, man sollte Donalds eigene Ansicht zu Hillary auch auf ihn selbst anwenden

"So there are five people taking the Fifth Amendment, like you see on the mob, right? You see the mob takes the Fifth. If you're innocent, why are you taking the Fifth Amendment?"

Quelle: Donald selbst

Weil es im anderen Thread off-topic ist:

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine (Seite 391) (Beitrag von Ahmose)

Ahmose schrieb:Ja, klar. Aber es geht hier doch darum ob seine Außenpolitik wesentlich anders war als die seiner Vorgänger. Nur in dem Fall könnte man doch schlussfolgern das er die Ukraine aufgegeben hätte oder nicht.

Er hat TPP gekündigt, er hat das Pariser Klimaabkommen gekündigt, er hat das Atom-Abkommen mit dem Iran gekündigt. Er hat die Annäherung an Kuba, die sein Vorgänger eingeleitet hat, gestoppt. Er war protektionistisch. Er hat Verbündete verprellt und mit unsinnigen Zöllen überzogen. Er hätte ums Haar Südkorea verraten. Er war isolationistisch, wo seine Vorgänger interventionistisch waren. Er hat mit dem Gedanken an den NATO-Austritt gespielt. Er hat dem Wort Wladimir Putins unbesehen mehr geglaubt, als den Erkenntnissen seiner eigenen Geheimdienste. Er hat die Vorwände der Sowjets für den Überfall auf Afghanistan übernommen.

Also bitte: was daran ist die Fortsetzung der Außenpolitik seiner Vorgänger?

Das einzige, was er mit seinen Vorgängern gemeinsam hatte, war seine "America First"-Doktrin, was seine Vorgänger aber nicht so herausstellen mussten, weil es sich für einen Präsidenten der Vereinigten Staaten von selbst versteht, und weil die ihre Wahlkämpfe tatsächlich mit echten Inhalten bestreiten konnten.

Wer hätte da glauben sollen, dass Trump für die Ukraine nur einen Finger gerührt hätte? Er hätte vielleicht Waffenlieferungen nicht verhindern können, wenn die Häuser das bestrieben hätten, aber dahintergestanden hätte er nicht.

Quiron schrieb:Er hat Verbündete verprellt und mit unsinnigen Zöllen überzogen.

Er hat versucht mit Zõllen für diverse Güter wieder ein Gleichgewicht herzustellen, völlig legitim.

Seine Vorgänger haben sich, was z.B den Handel mit Europa betrifft, alle von der EU (mit den Briten) über den Tisch ziehen lassen.
Die EU ist beim Verhandeln mit allen Wassern gewaschen, das muss man ihr lassen.

Trump wollte das nicht so hinnehmen und alle seriösen Wirtschaftsmedien u.a auch in Deutschland haben darüber unvoreingenommen berichtet, damals. Handelsblatt, WiWo. Auch unser Regierungsblatt, de FAZ.

Ich glaube, wenn ich mich recht entsinne, war das Volumen zollreier Waren D / USA zeitweise 7:1, und Trump hat da den Hebel angesetzt.

Aussenpolitisch war Entspannung meine Wahrnehmung.

Gugelhupf schrieb:Seine Vorgänger haben sich, was z.B den Handel mit Europa betrifft, alle von der EU (mit den Briten) über den Tisch ziehen lassen.

Naja, die Gründe für das Handelsdefizit waren doch wohl eher das hohe Wirtschaftswachstum der USA (Steigerung BIP => hohe Kaufkraft) in Verbindung mit der geringen Nachfrage nach amerikanischen Produkten.

Inwiefern wurden Amerikaner über den Tisch gezogen, wenn sie doch z.B. lieber deutsche Autos kaufen?

Gugelhupf schrieb:Aussenpolitisch war Entspannung meine Wahrnehmung.

Oh ja, ein entspannter Donald Trump äußerte 2016, er habe gehört, die Bevölkerung der Krim wolle lieber zu Russland gehören.
Im gleichen Interview sagte er auch, dass er nicht davon ausginge, dass Russland die Krim überfallen würde (2 Jahre nach der Annexion).

Quelle: https://abcnews.go.com/ThisWeek/trump-crimeas-people-prefer-russia-elected-putin-ukraine/story?id=41029437

Also, alles super entspannt.

Ich mag Trump nicht, weil er kurz bevor er aus dem Oval Office auszog, noch einen zum Tode Verurteilten in einem Bundesgefängnis hinrichten liess. Das hätte ich ihm nie zugetraut.

Aber während seiner Amtszeit standen die Zeichen auf Entspannung, er war auf Deals aus und nicht auf Krieg.

Putin hat doch alle überrascht. 2014 und im Februar auch. Unser BND-Präsident war am Tag des Einfalls der russischen Truppen noch in Kiew und musste mit hilfe der britischen Spezialeinheiten in einer Nacht und Nebelaktion ausser Landes gebracht werden. Nicht mal der BND hatte also mit der Invasion gerechnet.

Die Krim-Übernahme war ja ne Nummer kleiner und es stimmt auch, dass die Krimrussen durchaus nicht gegen den Machtwechsel auf der Krim waren.

Was willst Du da Trump den anlasten?

Zz-Jones schrieb:Inwiefern wurden Amerikaner über den Tisch gezogen, wenn sie doch z.B. lieber deutsche Autos kaufen?

Na ja, sogar deutsches Stahl wurde zollfrei in die USA verschifft. Auf dem Papier war zwar die Anzahl der zollbefreiten Güter ähnlich gross, aber beim Volumen eben eine enorme Übervorteilung der USA.

Trump hatte mit seinem MAGA-Blödsinn halt was zum Ausschlachten gefunden. Auch wenn der Aufschrei hier erst einmal gross war.

Gugelhupf schrieb:Er hat versucht mit Zõllen für diverse Güter wieder ein Gleichgewicht herzustellen, völlig legitim.

Seine Vorgänger haben sich, was z.B den Handel mit Europa betrifft, alle von der EU (mit den Briten) über den Tisch ziehen lassen.
Die EU ist beim Verhandeln mit allen Wassern gewaschen, das muss man ihr lassen.

Das war jetzt nicht der Punkt. Die Frage war, ob Trump sich in der Außenpolitik stark von seinen Vorgängern unterschieden hat. Und die fühlten sich offenbar nicht über den Tisch gezogen. Jedenfalls sahen sie keinen Grund, einen unsinnigen Handelsstreit mit der EU anzufangen.

Gugelhupf schrieb:Aussenpolitisch war Entspannung meine Wahrnehmung.

Konfrontation war sein Kurs. Nordkorea hat er mit "Feuer und Zorn" gedroht, bevor er sich dann auf ergebnislose Treffen eingelassen hat, die allein den Diktator in Nordkorea aufgewertet haben. Beim Iran stand er kurz vor einem Militärschlag. Warum er mit Kuba wieder auf Konfrontation ging, ist mir ein Rätsel, womöglich allein deswegen, weil sein Vorgänger einen Kurs der Entspannung einschlug.

Der einzige, vor dem er gekrochen ist, war Putin, und wohn das geführt hat, sehen wir ja heute.

Quiron schrieb:Und die fühlten sich offenbar nicht über den Tisch gezogen. Jedenfalls sahen sie keinen Grund, einen unsinnigen Handelsstreit mit der EU anzufangen.

Im Gegenteil - sie wollten den Freihandel sogar ausweiten.
Wikipedia: Transatlantisches Freihandelsabkommen

Gugelhupf schrieb:dass die Krimrussen durchaus nicht gegen den Machtwechsel auf der Krim waren.

Fakt ist, dass bei der Unabhängigkeit der Ukraine ALLE Oblasten mehrheitlich für die Unabhängigkeit der Ukraine gestimmt haben. Auf der Krim und im Donbass waren es auch etwas über 50 %. Ist zwar knapp drüber, aber es war die Mehrheit.

Jetzt frage nicht nach Belegen. Mit drei Mausklicks findest selber den Beleg.

Mit der SPD haben wir keine 27 % der Stimmen trotzdem deren Kanzler am Ruder. Die Mehrheit wollte ihn also nicht. Bloß mal so für deine Milchmädchenrechnung.

@Gugelhupf
Könntest du kurz mal erläutern, wen Trump zum Tode verurteilt hat? Ist er denn auch Richter gewesen? Haben wir sein Jura Studium verpasst?
Evtl. sprichst du ja ja indirekt über Begnadigungen? Eine Privileg von dem alle amtierenden Präsidenten reichlich Gebrauch gemacht haben.
Welchen Todeskandidaten hat er denn deiner Meinung nach nicht begnadigt?
Ich erinnere mich nur an das Spektakel um den Tiger King. Der war sich sicher, dass Trump ihn begnadigt und seine Truppe hat dafür sogar ne Suite im teuren Trump Tower gemietet. Hat nichts geholfen, nicht mal seinen treuesten Patrioten hat er clemency gewährt.
Soweit ich es erinnere war Trump ein President der die wenigsten clemencys über seine Amtszeit gewährt hat. Die Liste ist einsehbar.
Andere Präsidenten haben sehr viel öfter von dem Privileg Gebrauch gemacht und auch weit gefächerter.

Gugelhupf schrieb:Die Krim-Übernahme war ja ne Nummer kleiner und es stimmt auch, dass die Krimrussen durchaus nicht gegen den Machtwechsel auf der Krim waren.

Naja, stell Dir vor wir würden in Kaliningrad mit Militär kleinen grünen Männchen einfallen, die hiesige Führung unter Zwang (Anwesenheit der KGM) zu einem Referendum „überreden“ und als Wahlfragen nur:
[ ] Wollen Sie zu Deutschland gehören
oder
[ ] Wollen Sie den Status Kaliningrades vor dem 09.April 1945 haben
zulassen. Das Ergebnis ist vorhersehbar, oder?
Dazu gewürzt mit Behinderung unabhängiger und ausländischer Journalisten und massiver Wahlfälschung.
So viel Aussagekraft hat das Referendum auf der Krim.

Gugelhupf schrieb:Aber während seiner Amtszeit standen die Zeichen auf Entspannung, er war auf Deals aus und nicht auf Krieg.

Deals die ihm und seine Clique vielleicht geholfen haben. Niemanden sonst. Bei allen Themen ist Trump glorreich gescheitert.

SvenLE schrieb:Deals die ihm und seine Clique vielleicht geholfen haben. Niemanden sonst.

Eben und dazu noch völlig unglaubwürdig.
Einerseits den großen Handelskrieg mit China losbrechen und auf der anderen Seite Maga-Kappen und Ivankas komplette Kollektion dort fertigen lassen.

Gugelhupf schrieb:Na ja, sogar deutsches Stahl wurde zollfrei in die USA verschifft. Auf dem Papier war zwar die Anzahl der zollbefreiten Güter ähnlich gross, aber beim Volumen eben eine enorme Übervorteilung der USA.

Das wäre nur dann ansatzweise richtig, wenn die USA lediglich aus Stahl herstellenden Betrieben bestehen würde. Die gibt es auch, keine Frage, jedoch stehen die in keinem Verhältnis zu den Stahl verarbeitenden Betrieben (140.000 vs 6,5 Millionen Beschäftigte).

Den Vorteil, des günstigen Einkaufs von Stahl, hat Trump durch seine Strafzölle zunichte gemacht. Natürlich gab es aufgrund dessen dann Preisanstiege bei diversen Produkten.
Letztendlich ging es ihm wohl lediglich um kurzfristige Effekthascherei, zu Ende gedacht war das von dem "stabilen Genie" aber keineswegs.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vorstoss-des-us-praesidenten-trump-schadet-mit-seinen-strafzoellen-der-welt-1.3889631

Neulich schrieb hier einer, der die Dems nicht mag.. Wie einfach die reps gewinnen werden.. Das neulich erst wieder jemand pulverisiert wurde.. Das die Partei der reps Trumps Partei ist.

Neulich meinte aber auch ein Republikaner das es problematisch ist, das in den Vorwahlen Trumps Leute ausgewählt werden die dann bei den Wahlen verlieren würden...

Kleiner Vorgeschmack
https://politik.watson.de/international/politik/414757028-donald-trump-vor-weiterer-niederlage-sarah-palin-verliert-wahl-in-alaska
Alaska, Palin chancenlos gegen die demokratische Kandidatin.

Klar, die Dämonen haben sicher nicht fair gespielt.. Kann man wieder sagen. Aber nun ja...

Naja so what. Vielleicht gibt es ja Hoffnung.

@scarcrow

Einigen republikanischen Kandidaten bei den Midterms scheint mittlerweile mächtig die Düse zu gehen. Sowohl der Spiegel ( https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-republikanische-kandidaten-loeschen-hinweise-auf-trump-aus-online-auftritten-a-ee0b5b38-f1d1-4559-9a54-7ceb7d05d520 ) als auch n-tv ( https://www.n-tv.de/politik/USA-Vor-Zwischenwahlen-Republikaner-loeschen-Hinweise-zu-Trump-und-Abtreibung-von-Websites-article23559422.html ) zitieren einen Artikel der Washington Post. In diesem wird berichtet, dass einige Kandidaten der Republikaner Verweise auf Trump oder auf ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen aus ihren Websites entfernt hätten.

Und dass ausgerechnet im erzkonservativen Alaska Sarah Palin, das Gesicht der Tea-Party-Bewegung, die Nachwahl um den Sitz im Repräsentantenhaus verliert, ist schon wirklich ein starkes Stück. Es sieht so aus, als ob die Republikaner momentan einige Probleme an der Backe haben.

Africanus schrieb am 01.09.2022:Einigen republikanischen Kandidaten bei den Midterms scheint mittlerweile mächtig die Düse zu gehen

Ist halt auch schwer, entweder verliert man die eigentlich republikanischen Wähler die doch noch einen Rest Anstand etc. haben, oder man wird als RINO von den Möchtegernmördern der MAGAisten verfolgt

Das sind da hinten genauso verlogene Wichsköppe wie bei uns. Alles nur um den eigenen Arsch zu retten. Einfach mal Eier haben und zu einer, am besten seiner eigenen, Meinung stehen und nicht immer nur so hin biegen, dass man die Mehrheit anspricht. Immer wie ein Aal winden und wühlen.

Es steht zu befürchten, dass Trump 2024 wieder regieren darf. Biden ist dann 82 Jahre alt, wird wohl nicht wieder antreten. Ich hätte erwartet, dass Trump nach seinen Exzessen aus der Presse verschwindet, aber er ist immer noch da. Und darf sich wohl auch immer noch über Rückhalt freuen. Leider. Das Problem der Demokraten ist, dass sich ein neuer Kandidat/in erst bekannt machen müsste, da hat Trump einen enormen Vorsprung. Man darf gar nicht daran denken, was wäre, wenn der tatsächlich wieder Präsident werden würde. Politische Verfolgung der üblen Sorte wäre Tagesgeschäft. Trumps Motivation speist sich jetzt zu einem Großteil aus Rachegelüsten, die er den Demokraten gegenüber entwickelt hat. Hoffentlich trifft das nie ein, aber ich bin skeptisch.

knackundback schrieb:Das Problem der Demokraten ist, dass sich ein neuer Kandidat/in erst bekannt machen müsste, da hat Trump einen enormen Vorsprung.

Ob das sein Vorteil ist? Dass man weiß, was man bei Trump bekommt, ist ja nicht nur Werbung für ihn.