Sokrates86 schrieb:Und was die Behauptungen angeht, wonach Trump die Republikaner tief gespalten hätte. Das ist blanker Unsinn. DIe Republikaner waren schon vor Trump extrem tief gespalten untereinander.
genaugenommen sind die USA, beide Parteien tief gespalten.
Was wir von aussen von Europa aus nämlich oft nur oberflächlich mitbekommen ist die Tatsache, dass es in den USA quasi seit Unabhängigkeit und der Gründung der USA einen Konflikt gibt zwischen zwei Gruppen, ein Konflikt, der meiner Ansicht nach Hauptursache des amerikanischen Bürgerkrieges war:
der Konflikt zwischen stärker zentralistisch und stärker föderalistisch eingestellten Menschen. Es geht da um die Machtverteilung zwischen den einzelnen Bundesstaaten und den USA als Staatenbund, es geht um die Frage, wieviel Entscheidungsfreiheit die einzelnen Staaten haben und wieviel aus Washington bestimmt wird. Das ist ein Konflikt, der den klassischen Links/Rechts, Demokraten/Republikaner Dualismus quasi orthogonal schneidet, es gibt gleichemassen bei Demokraten wie Reupublikanern Anhänger eines zentralistischeren und eines föderalistischeren Modells. Tendenziell kann man nur sagen, dass Big Business und Falken natürlich bevorzugen, dass mehr Macht in Washington konzentriert ist.
In der letzten Zeit haben die Präsidenten, egal ob von Demokraten oder Republikanern gestellt, kontinuierlich versucht, mehr Macht in Washington zu konzentrieren, das fing insbesondere bei Bush senior an, ging aber ohne Bruch bei Clinton, Bush junior und Obama so weiter. In den 1990ern führte dies zu einem Konflikt, welcher schlussendlich im Oklahoma Bombing, einem Bombenanschlag auf ein Gebäude, in dem mehrere Bundesbehörden, also Vertreter der Zentralmacht, ansässig waren, der Attentäter McVeigh sagte später aus, dass er gezielt ein Ziel gesucht hatte, wo er ATF, FBI und DEA getroffen würden und dass der Entschluss zu dieser Tat geboren wurde durch die von diesen Bundesagenturen durchgeführten und schiefgegangenen Aktionen Ruby Ridge und Waco Siege.
Trump hat im Wahlkampf gesagt, dass er den Bundesstaaten wieder mehr Macht geben wolle, Macht aus Washington abgeben wolle. Damit stand er im scharfen Kontrast zu Hillary, aber auch parteiintern zB. zu McCain.
Ich glaube, dass viele ihn auch dieses Versprechens wegen gewählt haben. Er hat in Bezug darauf noch nichts geliefert. Das könnte ihm mächtig auf die Füsse fallen, spätestens bei einer erneuten Kandidatur für eine zweite Amtszeit werden ihn gerade im konservativen Bereich viele Wähler auch an dieser Frage messen...