Wlove schrieb:Zinsen, wie auch immer man sie definieren mag, scheinen in den letzten Jahren eher nicht gestiegen zu sein.
Die reinen Zinsen vielleicht nicht, insbesondere nicht die Zinsen auf deinem Sparbuch. Es gibt aber auch Zinseszinsen, also Zinsen auf die Zinsen. Das bedeutet, es handelt sich um eine quadratische exponentielle Steigerung.
Und dieses Geld muss nun irgendwo herkommen. Früher, also insbesondere nach dem Kriege, hat es ausgereicht, diese Zinsen durch die Vorenthaltung eines Teils des erarbeiteten Mehrwertes zu bedienen. Der Arbeiter bekommt ja nicht 100% von dem ausgezahlt, was das Produkt kostet. Der Teil, der ihm vorenthalten wird ("Ausbeutung"), dient zur Befriedigung eben jener Zinsforderungen.
Inszwischen sind die gesamten systembedingten Zinsforderungen aber derart hoch, dass sie nicht mehr durch die Ausbeutung des Arbeiters befriedigt werden können (und erst recht nicht, in dem ein Flüchtling einen auf "Hilfsarbeiter" macht). Jetzt benötigt das System andere Mechanismen, die ihm die Erfüllung der Zinsforderungen sicherstellen (Transferleistungen, Bedingungsloses Grundeinkommen, Bankenrettung usw.). Deswegen ist es auch Blödsinn, anzunehmen, dass man Flüchtlinge als Arbeitskräfte braucht - durch die Abschöpfung des von ihnen erarbeiteten Mehrwertes lassen sich schlicht keine Zinsforderungen bedienen.
