Realo schrieb:Vielleicht gibt es ja auch noch bessere Alternativen. Aus der politischen Praxis ist mir aber keine bessere bekannt.
Es kommen massenhaft unregistriert Menschen ins Land und dir fällt dafür keine bessere Lösung ein?
Realo schrieb:Es hat aber nicht an der Destruktion der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts aktiv teilgenommen und ist von daher recht "unschuldig". Daher geht es auch mit den Menschenrechten, jetzt bezogen auf Asylpolitik, relativ laxer um.
Die Menschenrechte sind für jeden gleich. Es gibt für niemanden strengere Auflagen, nur weil er irgendwo anders lebt.
Realo schrieb:Wir Europäer und besonders wir Deutschen sind diesbezüglich gebrannte Kinder und von daher nehmen wir die Menschenrechte vielleicht etwas ernster als andere Nationen.
Quatsch! Hier ist niemand gebrandmarkt, das ist Sippenhaftdenken!
Realo schrieb:Dass das zu innenpolitischem Stress führt sehen wir ja, aber jede andere Alternative wäre schlechter im Sinne dieser Menschen (der Flüchtlinge).
Und hier ist wieder der Denkfehler. Es geht nicht darum, dass es den Menschen besser geht, es geht darum, dass sie am Leben bleiben. Dazu müssen sie nicht nach Deutschland, wo auf sie der größte Sozialstaat wartet.
Realo schrieb:Wir haben zwar nichts persönlich davon, aber in zukünftigen Geschichtsbüchern wird dieses Verhalten wahrscheinlich genauso gewürdigt, wie unser Verhalten vor 80 Jahren verdammenswert war.
Wenn die AfD erfolgreich bleibt, wird es ehr so gewürdigt, wie die DDR. Und außerdem: Interessant, dass du davon ausgehst, dass Geschichtsbücher gewisse Zielvorgaben haben, was die Weltbildbildung angeht. Wir waren ja grade beim Thema Ideologie..
Realo schrieb:Immerhin zahlen wir damit auch einen Teil unserer historischen Schuld (als Nation) ab.
Und da ist sie wieder, diese Ideologie. Ich hatte bereits geschrieben, dass niemand heute noch Schuld daran hat. Zumindest, nicht die, die in der AfD sind und die, die mit der aktuellen Politik nicht zufrieden sind. Diese Polemik, diese Agitation, anderen Schuld aufzubürden, für etwas was andere vor über 70 Jahren gemacht haben, ist eine Denkart, die auch ganz andere Gestalten der Geschichte geleitet haben.
Realo schrieb:Eben nicht! Das wäre nur dann ideologisiert, wenn wir keine historische Schuld auf uns genommen hätten.
Oh man. Es ist Ideologie, andere schuldig zu sprechen für etwas, was sie nicht getan haben. Wie erwähnt: 99,999999% der Deutschen heute hat keine Schuld an dem, was vor 70 Jahren passiert ist. Es muss deshalb auch niemand Buße tun und schon gar nicht von jemandem etwas abverlangt werden. Verleugnen sollte man es lediglich nicht.
Realo schrieb:Hätten die anderen europäischen Länder ähnlich großzügig mitgemacht, sähe es nicht nur für die Flüchtlingssituation insgesamt besser aus
Hätte hätte Fahrradklette. Es war halt die schlampige, nein, inkompetente arrogante Politik der deutschen Regierung. Man hätte sich im Vorfeld absprechen können - und ja, die Flüchtlingskriese war lange genug vorherzusehen. Stattdessen hat man in einem Anfall von Arroganz und irrationalem Gutgehabe die anderen Staaten verprellt, beleidigt (Presse) und zum Teil sogar bedroht. Nicht, dass sie damit die EU quasi obsolet gemacht hätten, sie haben den rechten Parteien in diesen Ländern einen Bärendienst erwiesen. Die halten eh nichts von Europa.
Realo schrieb:Tja, das ist leider traurig aber wahr.
Wahr, dass sie damit gezeigt haben, dass ihr Humanismus tatsächlich doch vor der Deutschen Grenze zu Ende ist. Ungarn, Österreich und Mazedonien ausbuhen und der Türkei, die noch nicht mal in der EU ist, die Füße küssen, .. das muss ich nicht weiter kommentieren.
Realo schrieb:Europa hat die deutsche Flüchtlingspolitik kaputt gemacht.
Der Klassiker fast jeder Ideologie: "Ein Geisterfahrer? viele!" Nein! Europa ist eine Komposition aller seiner Mitgliedsstaaten. Wenn ~20 Länder von 28 sagen: Nö, das wollen wir nicht, dann will Europa das nicht!