@tudirnix @Optimist Der Koran ist ja wie bekannt, unterschiedlich auslegbar. Aber eure , nicht ganze themenbezogene Diskussion, haben schon andere, mutige Frauen geführt.
Es gibt Stellen im Koran, die frauenfeindlich interpretiert wurden, nicht ganz zu unrecht.
Daran ändert auch nichts, dass man sich in jüngerer Vergangenheit darum bemüht, diese Stellen anders zu deuten. Was aber sehr positiv ist. Genau diese Entwicklung muss überall in der islamischen Welt Einzug halten.
Besten Beispiel die Sure 4:34.
„Die Männer stehen über (qauwāmūn ʿalā) den Frauen, weil Gott sie (von Natur aus vor diesen) ausgezeichnet hat und wegen der Ausgaben, die sie von ihrem Vermögen (als Morgengabe für die Frauen?) gemacht haben. Und die rechtschaffenen Frauen sind (Gott) demütig ergeben und geben acht auf das, was (den Außenstehenden) verborgen ist, weil Gott (darauf) acht gibt (d.h. weil Gott darum besorgt ist, dass es nicht an die Öffentlichkeit kommt). Und wenn ihr fürchtet, dass (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie (wa-dribū-hunna)! Wenn Sie euch (daraufhin wieder) gehorchen, dann unternehmt (weiter) nichts gegen sie! Gott ist erhaben und groß.“Das ist die deutsche Übersetzung der traditionellen, und somit ursprünglichen Sichtweise.
Nun aber kommen wir zu der Entwicklung die alle Religionen machen müssen:
Schon in den 1980er Jahren beschäftigte sich die marokkanische Frauenrechtlerin Fatima Mernissi mit diesem Vers. Sie wies darauf hin, dass es keine Überlieferung gibt, wonach der Prophet selbst jemals gegen eine seiner Frauen die Hand erhoben hätte, und stellte die Vermutung an, dass die Erlaubnis des Propheten zur Anwendung von Gewalt gegenüber Frauen unter dem Einfluss von Umar ibn al-Chattab (umstrittener zweiter Kalif des Islam, 634–644) zustande gekommen sei, der für seine frauenfeindliche Haltung bekannt sei.[2]
Anfang der 1990er Jahre befasste sich die amerikanisch-muslimische Frauenrechtlerin Amina Wadud mit dem ersten Teil des Verses. Sie wies die Auffassung zurück, dass sich aus dem arabischen Ausdruck qauwāmūn ʿalā zwingend ergebe, dass der Koran den Mann höher stelle als die Frau. Vielmehr deute dieser Ausdruck auf eine Verpflichtung der Männer hin, während der Zeit, in der ihre Ehefrauen durch Schwangerschaft und Stillen an der eigenen Arbeit gehindert sind, diese finanziell zu unterstützen, und zwar weil die Männer in dieser Zeit über die größere Finanzkraft verfügen.[3] Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die englische Koranübersetzung von Marmaduke Pickthall, in dem der Ausdruck mit qauwāmūn ʿalā mit "in charge of" übersetzt wird.[4] Auch die neue Koranübersetzung von Hartmut Bobzin greift diese Interpretation des Verses auf. Hier wird der betreffende Passus mit: "Die Männer stehen für die Frauen ein" übersetzt.
Um die Aufforderung zum Schlagen der Frauen zu entschärfen, wurden auch neue Übersetzungen für den Ausdruck wa-dribū-hunna vorgeschlagen. Einige gehen dahin, dies als einen "Klaps auf den Po" zu interpretieren, andere verweisen darauf, dass das betreffende Verb daraba im Koran auch mehrfach in der Bedeutung "ein Beispiel prägen" (z.B. Sure 16:76) vorkomme und entsprechend auch hier diese Bedeutung zugrunde gelegt werden könne.[5] Die iranisch-amerikanische Autorin Laleh Bakhtiar übersetzte den Ausdruck mit "then, go away from them", meinte also, dass der Vers den Männern als letztes Mittel im Ehestreit nicht anempfehle, ihre Frauen zu schlagen, sondern sich von ihnen zu entfernen.Wikipedia: Sure 4:34Das nur mal einmalig von mir, zu dieser OT Diskussion.