Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

inspektor schrieb:Es gibts nicht Ungenaueres als demografische Prognosen.

Sag das mal den Hetzern ;)

@canales

canales schrieb:Das Problem ist, dass die Registrierungsstellen die große Zahl nicht so schnell bearbeiten können.

Weil.... ja weil hier gewaltig geschlampt wurde. Die Probleme, die im Nahen Osten rsp. auch in Afrika ect. durch Bürgerkriege losgelöst wurden wie die gewaltigen Flüchtlingsströme.... sind ja nicht erst aktuell seit Angela Merkels Einladung. Aber die scheinbar unüberwindbare Sparmentalität der Kommunen ist nun der Fluch. Es hätten für z. B. die Antragsbearbeitung schon vor Jahren mehr Leute eingearbeitet werden müssen, man hätte jedoch dafür auch Menschen einstellen müssen. Das kann man nicht ad hoc mal eben aus dem Ärmel schütteln.

Beispiel:

Eilanträge eingereicht20 Asylbewerber verklagen Lageso auf Leistungszahlungen

Die Flüchtlinge reichten sogenannte Eilanträge ein, bestätigte ein Gerichtssprecher. Die Kläger machten geltend, dass sie trotz wochenlanger Warterei vor dem Lageso bisher nicht registriert worden seien und kein Geld zum Lebensunterhalt bekämen.

http://www.focus.de/regional/berlin/migration-20-asylbewerber-verklagen-lageso-auf-zahlung-von-leistungen_id_5007944.html

Das passiert dann natürlich.

Und das sind die Gründe zusätzlich:
http://www.focus.de/tagesthema/migration-lange-asylverfahren-was-sind-die-gruende_id_4990926.html

@Draiiipunkt0

Draiiipunkt0 schrieb:Sag das mal den Hetzern

Wer hetzt denn? Und gerade über Demografische Prognosen?

@Gwyddion
Naja...das ist halt so mit den Prognosen...entweder man reagiert oder auch nicht.
Im Nachhinein weiß man natürlich alles besser...

inspektor schrieb:
Es gibts nicht Ungenaueres als demografische Prognosen.

Das ist ja nun mal absoluter Unsinn. Denn es gibt nichts besseres, was man vorhersagen kann, als den [deutschen] demographischen Wandel: Weil man jetzt schon weiß, wieviele jetzt geboren sind, und jetzt schon dafür sorgen müssen, dass in 20-30 Jahren die ältere Generation - die btw. auch viel, sehr viel eingezahlt hat - nicht als Penner unter der Brücke ihr Dasein fristen muss. Leider ist es aber so, dass es immer weniger junge Menschen gibt, die sich dafür entscheiden Kinder in die Welt zu setzen. Das ist einerseits verständlich, anderseits einfach Tatsache.

Und das sind nunmal mehr diejenigen, die zwar eingezahlt haben, aber diejenigen, die letztendlich für diejenigen, die auch eingezahlent haben, werden leider in der Minderheit sein. Es sei denn, man läßt "andere" rein.

Ich empfehle: http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-322-88923-2_16#page-1

@unico
Da es sich um exponentielle Prozesse handelt, führt schon ein kleines Ändern der Wachstumsrate zu ganz anderen Ergebnissen. So wurde für Stuttgart in den 80ern für 2000 ein Einwohnerzahl von 300.000 prognostiziert. Gerade mal die Hälfte von der eingetreten Einwohnerzahl. Entwicklungen aus der Vergangenheit lassen sich in kleinster Weise fort schreiben.

@inspektor
Nein, es müsste sich um größere Veränderungen handeln...5% wie angegeben ändern da so gut wie nichts...
Außerdem ist nicht davon auszugehen, dass sich die Lebenserwartung großartig verändern wird.

@canales
Bei exponentiellen Funktionen schon. Da sind 5% sehr viel. Sieht man ja am Zins.

Geboren ist geboren. Und das bedeutet nach unser heutigen Sozialgesetzgebung: ganz klare Zahlen - wenn man von in Deutschland heute, jetzt geborenen Kindern ausgeht. Was ist daran unsicher? Sicher ist: Diejenigen, die heute einzahlen, werden sich einer höheren Anzahl von Menschen im Rentenalter gegenüberstehen. Die sollten verpflegt werden. Oder aber man meint, wie ein gewisser (anderer) User hier: Wech damit! [zurück ins Meer schmeissen, war seine Wortwahl],
Kann man natürlich auch so sehen, wenn man eine unmenschliche Welt will.

@inspektor
Aber nicht bei der Bevölkerungsentwicklung...die ist seit Jahrzehnten stabil bei etwa 1,4...ebenso wie die Lebenserwartung.

@unico
Demografie ist trotzdem sehr ungenau. Eine der ungenauesten Wissenschaften überhaupt. Prognosen über 30 Jahre sind unseriös.

@inspektor
Aber ich hab kein Problem, wenn die Rente über Steuern finanziert wird.
Nur, beschwere sich keiner wenn die Abgaben dafür steigen werden...

Verstehst du nicht: Kinder, die heute geboren werden, haben - nach unseren sozialen Abgaben und Gesetzen - eine Generation zu versorgen, die ungleich höher ist als noch vor 20 -Jahren. Warum? Weil es immer weniger junge Menschen geben wird, wegen der wenigen Geburten, die für die immer mehr älteren Leute sorgen müssen - oder willste die euthanisieren???

Wir brauchen mehr junge arbeitende, in die Sozialversicherung einzahlende Menschen in Deutschland! Das ist Fakt!

canales schrieb:Aber ich hab kein Problem, wenn die Rente über Steuern finanziert wird.
Nur, beschwere sich keiner wenn die Abgaben dafür steigen werden...

Eigenfinanzierung wäre sexy, mit einem minimalen Rest an "Solidargemeinschaft".
Dann wäre der ganze Selbstbedienungs-Hokuspokus im Nu beendet wie ein böser Traum.

Dieser "Generationsvertrag" bei der Rente ist bei der seit Jahrzehnten vorherrschenden Tendenz in der Demographie einfach ein Genickbruch. Das aktuelle Programm zur Kompensation des ersten Genickbruchs ist für meine alarmistische Wahrnehmung allerdings noch viel vernichtender. Das ist wie die zweite Kugel beim double-tap.

@unico
Das stimmt allerdings. Die aktuelle Bevölkerungsstruktur bedarf einer Auffrischung.

@z3001x
Das Kapitaldeckungsverfahren funktioniert in stagnierenden Wirtschaften aber auch nicht.

@inspektor
Was heisst das, "Kapitaldeckungsverfahren"? Ist dass das Verfahren auf dem die "private Rente" oder "Basis-Rente" oder "Rürupp" basiert? Ähnlich wie ein Sparkonto...?
Kenn mich damit nicht so aus wie ich gerne würde ;)

@z3001x
Welche Eigenfinanzierung?
Das passt für Mittel- und Oberschicht, aber kaum für den Rest.
Die haben grad mal die Möglichkeiten ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

@canales
Wie ist das in der Schweiz mit der Rente und der Unterschicht?
Deutschland ist ja ein schwarzes Loch für Unterschicht jeglicher Galaxy.

@z3001x
Ja, genau. Das ist das Prinzip der privaten Rente, was auch immer wieder zu verarmten Seniorengenerationen führt. Z. B in Chile.